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Die umgangssprachlich so genannte Ehrlichsche Gestiftskirche korrekt Kirche des Ehrlichen Gestifts am Stubelplatz in Dresden war der Ersatzbau fur die altere Kirche Lazarettkirche des Ehrlichschen Gestifts von Johann Georg Ehrlich die am Wettiner Platz 1897 dem Neubau der Jakobikirche weichen musste Ehrlichsche Gestiftskirche 1918 mit Stubelbrunnen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenarchitektur 3 Innenraum 4 Stiftsprediger 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ehrlichsche Gestiftskirche und Stubelplatz auf einer Karte von 1912Der Sakralbau wurde von Karl Emil Scherz zwischen 1904 und 1907 im Stil des Historismus erbaut Ihre Nutzung fur den kirchlichen Zweck begann am 11 Marz 1907 Zwischen 1880 und 1907 fand das kirchliche Leben der Stiftskirchengemeinschaft fur 20 Jahre in der Johanneskirche und nach Kundung des dortigen Nutzungsrechtes im Betsaal der Gestiftsschule statt 1 Der grosse Metallbedarf zur Rustung im Ersten Weltkrieg fuhrte zur erzwungenen Abgabe von zwei Glocken und Orgelpfeifen an die dafur beauftragten Stellen In den 1920er Jahren sammelte man Geld um diesen Verlust zu ersetzen In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg mussten wegen der schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnisse die Gottesdienste wahrend des Winters in den Andachtssaal des neu errichteten Erziehungshauses verlegt werden Die Kosten fur die Kirchenheizung konnten nicht aufgebracht werden Wegen der sich zuspitzenden Lage seit dem September 1923 kam es zur Trennung vom Stiftskantor und vom 2 Stiftsprediger Die Hochinflation verursachte im gesamten Stiftungsvermogen grosse Schaden Die finanzielle Notlage der Stiftskirchengemeinschaft machte es erforderlich dass das Kirchengebaude auch von der altlutherischen St Pauls Gemeinde mitgenutzt wurde So kam es zu jahrliche Mieteinnahmen und in der Winterperiode zusatzlich zu anteiligen Heizkosten Die gemeinschaftliche Nutzung wurde am 1 Marz 1924 vertraglich geregelt Trotz der Luftangriffe auf Dresden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hielt sich die Beschadigung in Grenzen die Kirche war zwar ausgebrannt jedoch waren nicht einmal die Gewolbe eingesturzt 2 Ehemalige Schuler des Gestifts leisteten ab 1945 freiwillige Aufraumarbeiten und forderten am 2 Juli 1950 in einer Entschliessung die Erhaltung und den Wiederaufbau der Kirche Bereits 1948 hatte das stadtische Denkmalamt festgelegt dass bei Sprengung oder Beseitigung der Kirche zumindest die drei grossen Figuren an den Kirchengiebeln und die Johann Georg Ehrlich Tafel geborgen werden sollten Das Gotteshaus wurde Mitte August 1951 gesprengt 3 Aussenarchitektur BearbeitenDer Kirchenbau hatte eine Klinkerfassade mit Gliederungen in Elbsandstein Der Grundriss bildete ein Kreuz mit kurzen Schiffen als dessen Schenkel Uber der Vierung lag der Turm mit seinem schlanken und hohen Helm Die Giebel der Kirchenschiffe waren mit senkrechten Pilastern und horizontalen Gesimsen in Sandstein gegliedert An ihrer Traufe befanden sich gebogene Abdeckungen die das Schweifwerk eines Volutengiebels andeuten In den Giebelfeldern war eine fialenbekronte Baldachinnische mit einer Skulptur untergebracht Runde Rosetten und Spitzbogenfenster gaben dem Innenraum der Kirche das naturliche Licht und pragten zusammen mit Strebepfeilern an den Aussenwanden die Fassade neogotisch Eine Rundbogenkolonnade am Eingang und die Rundbogenfenster des seitlichen Treppenturms erganzen den architektonischen Schmuck mit neoromanischen Stilelementen 4 Innenraum Bearbeiten nbsp Stifterfiguren vor der NazarethkircheIhr Innenraum war relativ schlicht gestaltet Im Chor hatten die Doppelbogenfenster eine Ornamentverglasung die Szenen aus der christlichen Mythologie zeigten Der Altar ruhte auf einem zweistufigen Podest mit zwei seitlichen und kunstvoll gearbeiteten schmiedeeisernen Gittern Sein Tisch wurde mit vier dunklen kleinen Saulen zwei Saulenpaare abgestutzt Oberhalb des Retabels stand in zentraler Position eine Plastik die Kreuzigung Jesu darstellend Links und rechts dieses Kreuzes befanden sich eine weibliche und mannliche Figur in kniender Andachtshaltung Nach 1945 konnte ein Teil der Innenausstattung geborgen werden Das Kruzifix und die Gedenkbuste fur den Stifter Ehrlich wurden in die Nazarethkirche im Stadtteil Seidnitz gebracht und die beiden sogenannten Stifterfiguren 1951 vor ihrem Eingang aufgestellt Teile des Gestuhls kamen zur Thomaskirche im Stadtteil Gruna 5 Stiftsprediger BearbeitenDas Verzeichnis pfarrerbuch de listet fur diese Kirche 1 Stiftsprediger und 2 Stiftsprediger vormals Katechet auf 6 1 Stiftsprediger 7 1743 Gloss Johann Gottlieb 1744 Klemmer Johann Georg 1749 Eilbert Johann Gottlieb 1756 Leibnitz Gotthelf August 1781 Klug Christian Gottlob 1781 Lehmann Salomo Gotthelf 1786 Vaupel Johann Christian 1789 Fruhauf Johann Andreas 1790 Ochernal Ernst Sigismund 1793 Herold Immanuel Liebegott 1805 Bobe Karl Gottfried 1811 Schubarth Christian Traugott 1812 Leonhardi Gustav Ernst Christian 1816 Zscheile Franz Theodor Gotthold 1818 Sachse Johann Friedrich 1819 Ziller Karl Gottfried 1821 Schopff Joseph Wilhelm 1825 Fischer Karl Moritz 1832 Steinert Gustav Wilhelm 1835 Korner Ferdinand 1840 Mannel Christian Gottlob 1843 Dohner Friedrich Karl 1844 Adam Johann Karl 1850 Heydenreich Julius Karl Heinrich 1852 Tutzschmann Maximilian Moritz 1853 Sauer Albert Cornelius Theodor 1853 Weber Gustav Adolf 1864 Steinbach Friedrich Ernst 1866 Wustner Ernst Theodor 1871 Neubert Karl Heinrich 1872 Dammann August Wilhelm 1872 Nicolai Karl Heinrich 1884 Schubert Max Edmund 1896 Kotzschke Hermann Theodor Walter 1921 Koltzsch Gustav Fritz 1921 Ludwig Frank Wilhelm 1936 Oehlmann Kurt Paul 1938 Hofer Friedrich Erich 1939 Herrmann Friedrich Heinrich OttoSiehe auch BearbeitenEhrlichsches Gestift Kirchensprengungen in der SBZ und in der DDRLiteratur BearbeitenVolker Helas Architektur in Dresden 1800 1900 Verlag der Kunst Dresden GmbH Dresden 1991 ISBN 3 364 00261 4 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Verluste historischer Bausubstanz nach 1945 Forum Verlag Leipzig 1993 ISBN 3 86151 047 2 Fritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten E A Seemann Leipzig 1981 ISBN 3 363 00007 3 Frank Ludwig Festschrift zum 250 Geburtstage Johann George Ehrlichs des Stifters des Ehrlichschen Gestifts in Dresden Dresden 1927 Karlfried Apostel Die Kirche des Ehrlichschen Gestifts In Stadt Dresden Hrsg Verlorene Kirchen Dresdens zerstorte Gotteshauser Eine Dokumentation seit 1938 3 verand Auflage Dresden 2018 S 67 69 dresden de PDF 6 4 MB Weblinks BearbeitenKirche des Ehrlichen Gestifts im Stadtwiki Dresden Kirche des Erlichschen Gestifts abgerufen am 8 Marz 2022 Flyer Johann George Ehrlich abgerufen am 8 Marz 2022 Holger Zurch Verlorene Kirche in Dresden die Ehrlichsche Gestiftskirche In Leipziger Internet Zeitung Abgerufen am 24 April 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Frank Ludwig Festschrift 1927 S 103 Matthias Lerm S 88 Lerm S 88 Kirche des Erlichschen Gestifts Loffler S 353 491 Lazarettkapelle 1568 J B Buonomnia 1738 als Erlichsche Gestifts Kapelle erneuert 1897 abgebrochen S 492 Ehrlichsche Gestiftskirche II am Stubelplatz E Scherz 1904 bis 1907 1945 zerstort spater abgebrochen Karlfried Apostel Die Kirche des Ehrlichschen Gestifts S 76 Karlfried Apostel Die Kirche des Ehrlichschen Gestifts S 78 Pfarrstellen In Pfarrerbuch de Abgerufen am 7 Marz 2022 Ehrliches Gestift 1 Stiftsprediger In Pfarrerbuch de Abgerufen am 7 Marz 2022 51 046665 13 754845 Koordinaten 51 2 48 N 13 45 17 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ehrlichsche Gestiftskirche amp oldid 232311815