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Die Egestorffsche Ultramarinfabrik in Hannover war eine zur Zeit des Konigreichs Hannover durch den Industriellen Georg Egestorff gegrundete Fabrik zur Herstellung anfangs vor allem des Farbstoffes Ultramarin Standort des Unternehmens war das Gelande an der Davenstedter Strasse 1 beiderseits des heutigen Westschnellweges auf der Strassenseite zum Lindener Berg hin Das Gelande am Ende der Bardowicker Strasse und entlang der heutigen Billungstrasse liegt in den hannoverschen Stadtteilen Linden Mitte und Badenstedt 2 Um 1890 Vogelschau der Farbenfabrik der Actien Gesellschaft Georg Egestorffs Salzwerke Linden bei Hannover Abtheilung Farbenfabrik im Hintergrund der Lindener Berg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten beiden Unternehmen die Georg Egestorff in Hannover errichten liess waren die 1831 1832 gegrundete Saline Egestorffshall in Badenstedt und die 1839 gegrundete Chemische Fabrik an der Gottinger Strasse direkt neben der Egestorffschen Maschinenfabrik der spateren Hanomag im heutigen Stadtteil Linden Sud Im Jahre 1856 Anm 1 eroffnete er gemeinsam mit August Egestorff 3 eine Ultramarinfabrik 1 In der Residenzstadt Hannover bestand allerdings bereits seit 1850 die Ultramarinfabrik Meyer amp Rohrig Die zusatzliche Grundung hatte die Absicht Abfallprodukte seiner chemischen Fabrik wirtschaftlich weiterverwenden zu konnen In der Hauptsache wurde synthetisches Ultramarin hergestellt das mit den teureren Importen des naturlichen Farbstoffes aus Ubersee konkurrieren konnte 1 nbsp Briefumschlag von 1888 mit dem Aufdruck Hannoversche Ultramarin Fabrik vormals Aug Egestorff Linden vor Hannover Nach dem Tod Georg Egestorffs im Jahr 1868 wurden 1872 samtliche salz und chemieverarbeitenden Unternehmen Egestorffs zusammengefasst zur AG Georg Egestorff Salzwerke und Chemische Fabriken 4 Die Farbenfabrik firmierte jedoch unter dem Namen Hannoversche Ultramarinfabrik vormals August Egestorff Durch die Erhohung der Soleproduktion konnten bald 60 Manner und 25 Frauen rund 600 Tonnen Ultramarin erzeugen Lediglich 1877 wahrend des Russisch Osmanischen Kriegs ging die Exportmenge kurzfristig zuruck 3 1899 beschaftigte die Ultramarinfabrik etwa 90 Arbeiter und verkaufte ihre Produkte im Inland und Ausland 1 Zwei Jahre spater beschrieb Paul Hirschfeld das Werk mit vier Dampfmaschinen mit zusammen 220 PS und zwei Dampfkesseln mit einer Grundflache von 300 m mit denen 18 000 Zentner verschiedener Sorten Ultramarinblau erzeugt wurden Das Werk hatte eine eigene Handbottcherei eine Schreinerei und eine Patentfass Fabrik um die Produkte in Hulsen Schachteln Paketen Kisten oder Fassern fur den Versand zu verpacken Abnehmer waren Produzenten in der Buntpapierfabrikation im Tapeten und Zeugdruck fur Chromolithographien oder zum Farben von Zucker Wasche Starke Stearin und Paraffin 5 In der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise war die Ultramarinfabrik um 1930 nur noch mit der Produktion verschiedener Rotfarben tatig Als die Kali Chemie 1931 die Aktienmehrheit der vormaligen Egestorff schen Salz und Chemiefabriken erwarb wurde die Ultramarinfabrik ebenso wie die beliefernde Chemische Fabrik 1 nach Nienburg verlegt und die Farbenfabrik ganzlich geschlossen 1 Nachdem nach dem Zweiten Weltkrieg der Westschnellweg quer uber das Gelande der ehemaligen Ultramarinfabrik gebaut worden war bestand bis Anfang 2013 ein kleines Gebaude unter der Adresse Davenstedter Strasse 68a Das erhaltene Mietshaus mit der Hausnummer 69 soll ebenfalls zur Ultramarinfabrik gehort haben 2 Literatur BearbeitenR Hartmann Geschichte Hannovers von den altesten Zeiten bis in die Gegenwart uberarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1880 im Verlag UNICUM 2013 ISBN 978 3 8457 0308 4 S 764 774 teilweise online uber Google Bucher Paul Hirschfeld Die Aktiengesellschaft Georg Egestorff s Salzwerke in Linden bei Hannover Salinen Chemische Fabrik Farbenfabrik in ders Hannovers Grossindustrie und Grosshandel geschildert von Paul Hirschfeld mit Unterstutzung des Koniglichen Oberprasidiums und der Provinzialborden der Provinz Hannover hrsg von der Deutschen Export Bank Berlin Leipzig Duncker amp Humblot 1891 S 159 162 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Waldemar R Rohrbein Egestorff Georg E Salzwerke in Stadtlexikon Hannover S 145f hier S 146Weblinks BearbeitenMichael Jurging Egestorffsche Ultramarinfabrik auf der Seite lebensraum linden de Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Egestorffsche Ultramarinfabrik in den Historischen Pressearchiven der ZBWAnmerkungen Bearbeiten Davon abweichend nennt Paul Hirschfeld siehe Literatur das Grundungsdatum 1862Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Waldemar R Rohrbein Egestorff Georg E Salzwerke siehe Literatur a b Michael Jurging Egestorffsche siehe unter dem Abschnitt Weblinks a b Geschichte Hannovers siehe Literatur Franz Rudolf Zankl Saline Egestorffshall bei Badenstedt Gouache Um 1835 In Hannover Archiv Bd 6 Die Burgerstadt Blatt B7 Paul Hirschfeld Die Aktiengesellschaft siehe Literatur 52 366129 9 704679 Koordinaten 52 21 58 1 N 9 42 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egestorffsche Ultramarinfabrik amp oldid 227089084