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Chaim Efim Schachmeister 22 Juli 1894 in Kiew 6 Oktober 1944 in Buenos Aires eigentlich Efim Chaissowsky 1 war ein Geiger und Tanzkapellenleiter Auf Schallplatten verwendete er auch die Pseudonyme Sascha Elmo und Joan Florescu Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausgewahlte Schallplatten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stolperstein Hauptstrasse 5 in Berlin SchonebergEfim Schachmeister wurde am 22 Juli 1894 als Sohn von Schevel Schachmeister und seiner Frau Anna in Kiew geboren 2 und absolvierte seine musikalische Lehrzeit von 1910 bis 1913 am Sternschen Konservatorium in Berlin Um 1915 spielte er in Berlin bei der Zigeuner Kapelle Popescu Seit 1923 war er Kapellenleiter 1924 trat er eine Deutschland Tournee an an deren Ende ab April 1925 ein Engagement im Hotel Excelsior in Berlin stand Darauf folgten Engagements in den Berliner Nobel Tanzdielen Barberina Palais de Danse und Pavillon Mascotte Seit dieser Zeit ist er auch in den Katalogen der Grammophon nachzuweisen wo ihm bald der Ehrentitel Konig aller Tanzgeiger verliehen wurde vgl Anzeigen in der Phon Zschr Selbst das diskriminierende Lexikon der Juden in der Musik von Theo Stengel und Herbert Gerigk attestierte ihm 1942 ein tonangebender Jazz Kapellmeister der Systemzeit gewesen zu sein S 258 1930 beantragte er die deutsche Staatsangehorigkeit es ist jedoch unbekannt ob dem Antrag stattgegeben wurde 3 Tatsachlich stieg Schachmeister nach einer Zeit ragtime ahnlicher Salon Tanzmusik etwa ab Mitte der 1920er Jahre auf den jazz train auf er hatte lt Horst Lange zeitweise so versierte Musiker wie den Trompeter Louis de Vries den Posaunisten Henri van den Bossche den Banjospieler Michael Mike Danzi und den Pianisten Adam Gelbtrunk in seiner Kapelle Er selbst spielte Violine in Zigeuner Primas Manier die in hohen Lagen sang vermochte aber ebenso Blues massige Obligati zu schwarzen Titeln zu liefern Schachmeister spielte den St Louis Blues von W C Handy vgl Grammophon 21 227 Matr Nr 1035 bd von 1927 in einer Mischung aus Mississippi und Schtetl Stil die ahnen lasst was das Zusammenwirken von judischem Musikantentum aus Osteuropa und schwarz amerikanischem Jazz fur Fruchte hatte tragen konnen Er nahm Schallplatten fur Polydor und Pallas auf Der Jude und Jazzmusiker Schachmeister in beiden Eigenschaften den neuen Machthabern verhasst emigrierte aus Nazi Deutschland und zwar zunachst nach Luxemburg wo er ein mehrjahriges Engagement als musikalischer Leiter im bekannten Alfa Hotel hatte Im Sommer arbeitete er als Kurkapellmeister in Mondorf 1939 wanderte er wie seine bekannten Landsleute und Kollegen wie beispielsweise Ilja Livschakoff Leon Golzmann alias Dajos Bela und Samuel Baskind alias Sam Baskini nach Lateinamerika aus In Buenos Aires spielte er in Nachtlokalen 1940 und 1941 fur eineinhalb Jahre in La Paz und Lima Er litt seelisch unter den Folgen des Exils und war oft ohne Einkommen Er verstarb bereits 1944 im Alter von nur 50 Jahren in Argentinien an Myokarditis und wurde auf dem israelitischen Friedhof von La Tablada bei Buenos Aires beigesetzt 4 Am 19 Marz 2014 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort Berlin Schoneberg Hauptstrasse 5 ein Stolperstein verlegt 5 Efim Schachmeister war zweimal verheiratet Am 2 Februar 1919 heiratete er Rosa Nodelmann am 12 September 1939 in Buenos Aires Rachel Susskind 1898 1988 Beide Ehen blieben kinderlos Die Geiger Leon Spierer 6 und Julian Olevsky 7 sind seine Neffen Ausgewahlte Schallplatten Bearbeiten nbsp Efim Schachmeister Dear One Schellackplatte von 1926 ein Stuck des aus Immenhausen bei Kassel stammenden Pianisten und Komponisten Carl Robrecht Dieser nahm seine Eigenkomposition ebenfalls 1926 in Berlin auf Das Orchester arbeitete fur Clausophon unter dem Pseudonym Charley s Jazz Orchester Stampede Charleston Grammophon 19597 mx 193 bm Berlin Oktober 1926 St Louis Blues Blues Foxtrot Grammophon 21304 mx 1035 at Berlin Januar 1928Literatur BearbeitenKlaus Kruger Fox auf 78 Zeitschrift Munchen Dietramszell 2003 Horst H Lange Jazz in Deutschland Berlin Colloquium 1966 u o Rainer E Lotz German Ragtime and Prehistory of Jazz Volume 1 The Sound Documents London Storyville 1985 Rainer E Lotz Diskografie der deutschen Tanzmusik Band 8 Bonn Lotz 2003 Rainer E Lotz Deutsche Hot Discographie Cake Walk Ragtime Hot Dance amp Jazz ein Handbuch Bonn Lotz 2006 ISBN 3 9810248 1 8 Horst H J Bergmeier Rainer E Lotz Der Jazz in Deutschland Vom Cakewalk zum Jazz Begleitbuch zur CD Box Bear Family Records BCD 16909 CP 2007 26261 X Jurgen Wolfer Jazz in Deutschland Das Lexikon Alle Musiker und Plattenfirmen von 1920 bis heute Hannibal Hofen 2008 ISBN 978 3 85445 274 4 Entschadigungsakte Efim Schachmeister Nr 271 880 Entschadigungsbehorde im Landesamt fur Burger und Ordnungsangelegenheiten BerlinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Efim Schachmeister Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dossier zu Efim SchachmeisterEinzelnachweise Bearbeiten Jahrbuch Stern sches Konservatorium 1910 eingedeutscht zu Schachmeister Quelle Efim Schachmeister auf grammophon platten de Efim Schachmeister In MyHeritage Abgerufen am 7 Marz 2023 https grammophon platten de page php 459 1 SCHACHMEISTER EFIM Cementerio CEMENTERIO DE TABLADA Fecha de Defuncion 06 10 1944 Manzana 29 Tablon 608 Sepultura 33 Efim Schachmeister In Stolpersteine in Berlin Abgerufen am 8 Marz 2023 Spierer Leon 14 Januar 1928 Kurzbiographie dj bibi de Julian Olevsky Is Dead at 59 Was a Violinist and Teacher In New York Times 28 Mai 1985 abgerufen am 3 August 2023 englisch Normdaten Person GND 1287855644 lobid OGND AKS LCCN no2013014111 VIAF 19888942 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schachmeister EfimALTERNATIVNAMEN Schachmeister Chaim Elmo Sascha Pseudonym Florescu Joan Pseudonym KURZBESCHREIBUNG russischer Geiger und TanzkapellenleiterGEBURTSDATUM 22 Juli 1894GEBURTSORT KiewSTERBEDATUM 6 Oktober 1944STERBEORT Buenos Aires Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Efim Schachmeister amp oldid 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