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Die Estnische Volkspartei estnisch Eesti Rahvaerakond ER war eine konservativ nationalliberale Partei im Estland der Zwischenkriegszeit Die Leitfigur der Estnischen Volkspartei der mehrmalige estnische Regierungschef und einflussreiche Verleger Jaan Tonisson Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Programm 2 Wahlergebnisse 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte und Programm BearbeitenDie Estnische Volkspartei nahm fur sich in Anspruch die alteste politische Partei zu sein Sie sah sich als Nachfolger der 1905 gegrundeten Estnischen Nationalgesinnten Fortschrittspartei Eesti Rahvameelne Eduerakond Die Estnische Volkspartei entstand als Zusammenschluss der Estnischen Demokratischen Partei Eesti Demokraatlik Erakond und der Estnischen Radikaldemokratischen Partei Eesti Radikaaldemokraatlik Erakond Nach Ausrufung der staatlichen Souveranitat der Republik Estland 1918 nahm sie kurz vor den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung Asutav Kogu ihren neuen Namen an Auf dem Grundungskongress im Marz 1919 spaltete sich der klerikale Teil der Partei ab Unter dem Namen Christliche Volkspartei Kristlik Rahvaerakond grundeten die Anhanger einer starkeren Stellung der evangelisch lutherischen Kirche eine eigene konfessionell ausgerichtete Partei Programmatisch betonte die Estnische Volkspartei die nationalen Interessen des estnischen Volkes Sie stand wertekonservativ nationalen Ideen nahe Ein volksnaher estnischer Patriotismus sollten die Trennung der Gesellschaft in soziale Schichten uberwinden Die Nation sollte hierfur im jungen estnischen Staat ein einigendes Band fur das gesamte Volkes schaffen Die Partei stand fur die Festigung der Demokratie und des Rechtsstaats nach westlichem Muster Sie trat trotz einer konservativen Grundhaltung fur eine soziale Marktwirtschaft unter liberalen Vorzeichen ein Ihre Anhangerschaft bestand grosstenteils aus Intellektuellen dem gebildeten stadtischen Burgertum aber auch eines Teils der Landwirte Die Partei war vor allem im Suden Estlands stark besonders in der Universitatsstadt Tartu und dem die Stadt umgebenden Landkreis Charismatisch fur die Partei stand der mehrmalige Regierungschef Jaan Tonisson Von 1919 bis 1932 war der Verleger der Zeitung Postimees ihr unumstrittener Vorsitzender Weitere fuhrende Politiker der ER waren Juri Jaakson Regierungschef 1924 25 der mehrmalige Minister August Kerem Peter Pold von der Universitat Tartu der Tallinner Oberburgermeister Jaan Poska und der Padagoge Jakob Vestholm 1 Im Zuge der Weltwirtschaftskrise kam es Anfang der 1930er Jahre zu mehreren Fusionierungen im estnischen Parteiensystem Im Oktober 1931 schlossen sich die Estnische Volkspartei und die Christliche Volkspartei die sich 1919 getrennt hatten erneut zusammen Im Januar 1932 entstand dann die Nationale Zentrumspartei Rahvuslik Keskerakond aus einer Vereinigung mit der konservativen Estnischen Arbeitspartei Eesti Tooerakond Wahlergebnisse BearbeitenWahl Legislaturperiode Stimmen Abgeordnete Asutav Kogu 120 Mandate Riigikogu 100 Mandate 1919 Asutav Kogu 4 4 51920 1 Riigikogu 10 4 101923 2 Riigikogu 7 5 81926 3 Riigikogu 7 4 81929 4 Riigikogu 8 9 9Literatur BearbeitenSulev Vahtre Hrsg Eesti Ajalugu Band 6 Vabadussojast Taasiseseisvumiseni Ilmamaa Tartu 2005 ISBN 9985 77 142 7 S 66 Einzelnachweise Bearbeiten Mati Laur et al History of Estonia 2nd edition Avita Tallinn 2002 ISBN 9985 2 0606 1 S 228 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eesti Rahvaerakond amp oldid 196899443