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Edvard Munch ist ein norwegisch schwedischer Fernsehfilm aus dem Jahr 1974 uber den gleichnamigen norwegischen Kunstler Regie bei der mit dokumentarischen Stilmitteln inszenierten Filmbiografie fuhrte Peter Watkins FilmTitel Edvard MunchProduktionsland NorwegenSchwedenOriginalsprache EnglischNorwegischDeutschFranzosischErscheinungsjahr 1974Lange 211 174 MinutenStabRegie Peter WatkinsDrehbuch Peter WatkinsKamera Odd Geir SaetherSchnitt Peter WatkinsBesetzungGeir Westby Edvard Munch Gro Fraas Frau Heiberg Johan Halsbog Munchs Vater Dr Christian Munch Berit Rytter Halse Munchs SchwesterLaura Munch Gro Jart Munchs Mutter Laura Cathrine Munch Lotte Teig Munchs Tante Karen Bjolstad Rachel Pedersen Munchs SchwesterInger Munch Gunnar Skjetne Munchs BruderPeter Andreas Munch Eli Ryg Oda Lasson Morten Eid Sigbjorn Obstfelder Kare Stormark Hans Jaeger Peter Watkins Sprecher Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film begleitet Munchs kunstlerischen Werdegang in Oslo Paris und Berlin von Beginn der 1880er Jahre bis zur Jahrhundertwende Seine von schwerer Krankheit gezeichnete Kindheit der fruhe Tod seiner Mutter und mehrerer Geschwister sowie die ungluckliche Beziehung zu einer alteren verheirateten Frau werden als massgebliche Einflusse auf sein Schaffen charakterisiert Ein weiterer Augenmerk liegt auf der Rezeptionsgeschichte von Munchs Werk das lange von der Kritik und vom burgerlichen Publikum abgelehnt wurde Hintergrund BearbeitenDie Idee zu einem Spielfilm uber Edvard Munch kam Watkins 1968 als er wahrend einer Werkschau seiner Filme an der Universitat Oslo das Munch Museum besuchte 1 Wegen mehrjahriger Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern konnte er seine Recherchen erst 1971 beginnen 2 Watkins verstand seinen Film als Herausforderung an den limitierten Blick der Kunsthistoriker die den Fokus starker auf kunstlerische Einflusse richteten statt auf das Verhaltnis von personlicher Biografie und Werk 2 Kritiker Robert Keser entdeckte Parallelen in der Rastlosigkeit und den nicht enden wollenden Angriffen auf das Schaffen von Munch und Regisseur Watkins 3 Watkins wurde noch deutlicher als er von einer grossen Gemeinsamkeit mit Munchs Erfahrungen auf einer zutiefst personlichen Ebene sprach Ich wusste dass ich auch einen Film uber mich machen wurde 4 Edvard Munch entstand als Gemeinschaftsproduktion des norwegischen Senders NRK und des schwedischen Senders SVT Die in Norwegen spielenden Szenen wurden in Oslo und Asgardstrand zwischen Februar und Juni 1973 auf 16 mm Film gedreht Wie bei Watkins ublich wurden die Rollen ausschliesslich mit Laiendarstellern besetzt 1 Auch die bereits in seinen fruheren Filmen erprobten Stilmittel wie gestellte Interviews Voice over des Regisseurs oder haufiger Blickkontakt der Schauspieler mit der Kamera respektive dem Zuschauer kamen zum Einsatz Trotz positiver Reaktionen im Anschluss an die europaweiten Fernsehausstrahlungen angefangen mit Norwegen und Schweden 1974 3 hielt NRK den Film nach der Erstauswertung unter Verschluss und vernichtete sogar die originalen Tonbander inklusive der Endabmischung weshalb Watkins und ein Toningenieur fur die Erstellung der um rund 40 Minuten kurzeren Kinoversion den Ton von 16 mm Magnetton Filmkopien abnehmen mussten Der Film lief im Mai 1976 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausserhalb des Wettbewerbs 5 und am 12 September 1976 erstmals in New York 1 6 In Deutschland wurde der Film nicht gezeigt Kritiken BearbeitenVincent Canby von der New York Times der mit Watkins fruheren Filmen zum Teil sehr hart ins Gericht gegangen war urteilte nach der New Yorker Premiere begeistert Ein bewegendes vielschichtiges einfuhlsames Portrat eines der wenigen das erfolgreich das Zusammenspiel von Sensibilitat emotionalem Chaos und Disziplin einfangt das die spezielle Beschaffenheit eines grossen Kunstlers ausmacht 7 John Simon vom New York Magazine bewertete den Film letztlich als Fehlschlag stellte aber respektvoll fest Wenn ein Filmemacher Munch gerecht werden kann dann Peter Watkins der Besessenheit mit Besessenheit beantwortet Die Exzesse des Films seien nicht die masturbatorischen eines Ken Russell sondern der Versuch zuviele Fakten jedweder Art ob bedeutend weniger bedeutend oder unbedeutend hineinzupacken um noch die feinsten Verastelungen seines Gegenstands aufzuzeigen Ein Unternehmen solch grenzenlosen manischen Ausmasses ist zum Scheitern verurteilt Aber es ist der glanzendste Fehlschlag den ich seit Jahren gesehen habe 8 Der Daily Telegraph schrieb nach der britischen Erstausstrahlung Ich kann mich an keinen eindringlicheren Film uber einen Kunstler erinnern Watkins arbeitet ruhig und ruhelos gradlinig und ungeordnet und das ohne Widerspruch 9 Auszeichnungen Bearbeiten1976 British Academy Television Award fur die beste fremdsprachige TV Produktion 10 Weblinks BearbeitenEdvard Munch in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Edvard Munch auf der Webseite von Peter Watkins a b Joseph A Gomez Peter Watkins Twayne Publishers Boston 1979 ISBN 978 0805792676 S 127 a b Rezension von Robert Keser auf Sensesofcinema com abgerufen am 18 Juni 2012 a very strong connection with Munch s experience on the most personal level sexual fear and inhibition need yearning a remembrance of brief moments lost for ever and half a life of aching I knew that I would make a film about this man because in that way I knew that I would also be making a film about myself Joseph A Gomez Peter Watkins Twayne Publishers Boston 1979 ISBN 978 0805792676 S 134 Edvard Munch auf der Webseite der Internationalen Filmfestspiele von Cannes Edvard Munch in der Internet Movie Database moving complex beautifully felt portrait one of the few ever to dramatize successfully the sensitivity the profound emotional chaos and the discipline that occasionally combine to produce the special molecular structure of a major artist Rezension in der New York Times vom 13 September 1976 abgerufen am 17 Juni 2012 If any filmmaker could do justice to Munch it is Peter Watkins who could match Munch obsession for obsession Its excesses are not of the Ken Russell variety for irresponsible indeed masturbatory fabrications He tries to crowd in too many facts of every sort relevant barely relevant irrelevant in a compulsive need to give his subject the vastest possible ramifications An undertaking of such boundless such manic magnitude is clearly doomed to failure But it is the most magnificent failure I have seen in years Rezension im New York Magazine vom 13 September 1976 S 89ff abgerufen am 17 Juni 2012 I cannot remember a more haunting film about an artist Watkins managed to be still and restless clear cut and disordered without any contradiction Rezension im Daily Telegraph zitiert nach der Webseite von Peter Watkins abgerufen am 17 Juni 2012 Auszeichnungen 1976 der British Academy of Film and Television Arts abgerufen am 24 Juli 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edvard Munch Film amp oldid 225699082