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Unter Magnettonverfahren sind magnetische Aufzeichnungs und Wiedergabeverfahren fur Kinofilme zu verstehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verfahren 2 1 9 5 mm 2 2 16 mm 2 3 Normal 8 2 4 Super 8 2 5 Magoptical 3 Magnettonfilme in Filmarchiven 4 Siehe auch 5 LiteraturGeschichte BearbeitenMit Magnettonverfahren wurde seit den 1930er Jahren versucht den Lichtton abzulosen die Versuche waren jedoch erst um 1947 48 dauerhaft erfolgreich Damals wurde eine Kombination verwendet der Ton wird auf Magnetband aufgezeichnet davon wird ein Lichttonnegativ angefertigt und von diesem das Positiv fur die Vorfuhrung kopiert Professionelle Verfahren mit SEPMAG separated magnetic getrennt magnetisch funktionieren mit Magnetfilm also einem perforierten Tonband das parallel und synchron zum Bildfilm abgespielt wird CINERAMA ab 1952 war das erste SEPMAG System im Kino Dem Amateurfilmer stehen SEPMAG Systeme fur Magnettonband zur Verfugung Das Magnettonverfahren COMMAG combined magnetic kombiniert magnetisch war von den 1950er Jahren bis in die 1980er verbreitet dabei wird das Magnettonband direkt an den Film angeklebt und in einem Projektor mit Tonabnehmersystem abgespielt Der Vorteil dabei ist dass man nur noch ein statt zwei Gerate braucht und die Synchronisierung von Bild und Ton kein Problem mehr ist CinemaScope war ursprunglich COMMAG ebenso Todd AO 70 mm Verfahren Bearbeiten9 5 mm Bearbeiten Dieses 1921 eingefuhrte seit Mitte der 1950er Jahre in seiner Verbreitung aber stark zuruckgegangene Amateurfilmformat erlaubt die Verwendung von Magnetton mit einer oder zwei Tonspuren von 0 7 mm Breite 16 mm Bearbeiten Als Alternative zum COMOPT kombinierter optischer Ton also Lichtton Verfahren werden Projektionskopien manchmal mit Magnetrandspur 2 4 mm Breite hergestellt Dies ist bei nur kleiner Kopienzahl wirtschaftlicher als der Lichtton Aus diesem Grund sind viele 16 mm Filmprojektoren mit einer alternativen Magnettonwiedergabe ausgestattet Obwohl die Tonqualitat beim Magnetton etwas besser ist war das jedoch fast nie der Grund fur eine Entscheidung pro Magnetton Eine Ausnahme durften die Scopitone Musikfilme darstellen die in speziellen Musikboxen liefen Ein geringer Teil der 16 mm Projektoren ist mit Magnetton Aufnahme ausgestattet um eine einfache Vertonungsmoglichkeit fur Amateurfilme in diesem Format zu bieten Normal 8 Bearbeiten Seit den 50er Jahren gibt es Normal 8 Projektoren fur Magnetton Diese waren aber ziemlich teuer und fanden auch wegen der bescheidenen Tonqualitat nur geringe Verbreitung Trotzdem gab es in geringem Umfang auch Heimkinofilme mit Magnetton in Normal 8 zu kaufen Super 8 Bearbeiten Das 1965 eingefuhrte Super 8 Format wurde mit einer 0 8 mm breiten Haupt Tonspur konzipiert die entweder fur Lichtton oder Magnetton COMMAG genutzt werden konnte In der Praxis war bei Heimkino Tonfilmen die magnetische Tonspur das vorherrschende Verfahren Fur eigene Aufnahmen gab es Filmkassetten mit oder ohne Magnettonspur wobei in der Praxis nicht zuletzt aus Kostengrunden die stummen Filmkassetten am verbreitetsten waren Die ursprunglich nur aus mechanischen Grunden vorgesehene 0 45 mm breite Ausgleichspur kann mit besseren Projektoren fur die Duoplay Vertonung oder das Stereo Tonverfahren verwendet werden Magoptical Bearbeiten Hierbei handelt es sich um eine spezielle Technik die nur selten Anwendung fand Sie erlaubt die Herstellung zweisprachiger 16 mm Filmkopien bei denen die Sprache bei der Projektion einfach durch die Umschaltung zwischen Magnet und Lichtton gewahlt werden kann Bei der Herstellung wird eine Lichttonkopie nachtraglich mit einer 1 2 mm breiten Magnettonspur versehen die genau die Halfte der Lichttonspur verdeckt In der Mitte des Films muss diese Spur auf die andere Halfte wechseln Das verhindert bei haufiger Wiedergabe das Einschleifen einer Stufe in den Magnettonkopf Diese Magnettonspur wird dann mit der zweiten Sprachversion bespielt Nachteil ist eine geringere Dynamik und durch die notwendige hohere Verstarkung ein erhohtes Rauschen Magnettonfilme in Filmarchiven BearbeitenAltere Magnettonfilme weisen zunehmend unerwunschte Alterserscheinungen auf So sind sie oft mehr oder weniger stark gewellt da offenbar die aufgeklebte Tonspur ein anderes Schrumpfungsverhalten aufweist als der Film selber Besonders auffallig ist das wenn die Ausgleichspur aus Kostengrunden eingespart wurde Auch kann eine alte Magnettonspur in sich gewolbt sein wodurch sie nicht mehr plan am Magnettonkopf aufliegt In diesem Fall ist die Wiedergabequalitat stark reduziert Als langfristig archivfahige Projektionskopien konnen daher nur Lichtton Kopien gelten Siehe auch BearbeitenNadeltonverfahrenLiteratur BearbeitenMichael Dickreiter Volker Dittel Wolfgang Hoeg Martin Wohr Handbuch der Tonstudiotechnik 9 Auflage De Gruyter Berlin Boston 2023 ISBN 978 3 11 075970 9 Joachim Polzer Hrsg Weltwunder der Kinematographie Beitrage zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik 6 Ausgabe 2002 Aufstieg und Untergang des Tonfilms mit Geschichtsdarstellungen zu Lichtton und Magnetton Polzer Media Group Potsdam 2002 ISBN 3 934535 20 8 Jerrold E Kemp Planning and Producing Audiovisual Materials Chandler Scranton 1963 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnettonverfahren amp oldid 233122674