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Eduard Reiss auch Eduard Reiss 8 Mai 1850 in Zalozce bei Ternopil Galizien Kaisertum Osterreich 27 April 1907 in Wien war ein promovierter osterreichischer Jurist und der erste judische Burgermeister von Czernowitz Eduard Reiss Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vereine und Ehrenamter 1 2 Ehrungen 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenReiss entstammte dem assimilierten Judentum Sein Vater war Militararzt der 1856 mit der Familie nach Czernowitz gekommen war und eine Praxis eroffnet hatte Reiss besuchte das k k I Staatsgymnasium Czernowitz Der Dichter Ernst Rudolf Neubauer 1828 1898 war sein Geschichtslehrer Zwei Klassen uber Reiss war der spatere Journalist Publizist und Dichter Karl Emil Franzos Ein Jahrgangskollege war Mihai Eminescu der spatere Nationaldichter der Rumanen Wie Franzos engagierte sich Reiss entschieden fur eine deutsch judische Kultursymbiose Nach der Matura studierte er ab 1868 an der Universitat Wien zunachst zwei Semester Medizin dann Rechtswissenschaft Er wurde Mitglied der Wiener Landsmannschaft Bukowina Er kehrte nach Abschluss des Studiums 1872 nach Czernowitz zuruck und ubernahm eine Stelle am Landesgericht 1875 hielt er die Festrede auf dem Grundungskommers der Franz Josephs Universitat zu deren ersten Promovenden er gehorte 1 Im selben Jahr trat er in eine Czernowitzer Anwaltskanzlei 1879 wurde er Ehrenmitglied der Akademischen Burschenschaft Arminia Czernowitz zu Linz Seit 1880 war er Mitglied der Bukowiner Advokatenkammer und selbstandiger Rechtsanwalt Im k u k Ungarischen Infanterie Regiment Erzherzog Ludwig Viktor Nr 65 war er bereits 1871 Leutnant der Reserve 1880 wurde er zum Oberleutnant befordert 1884 wurde er erstmals zum Stadtabgeordneten gewahlt Vom 16 Januar 1894 bis zum 12 April 1905 bekleidete er das Amt des Vizeburgermeisters Er wurde siebenmal wiedergewahlt In diese Zeit fallen viele stadtebauliche Neuerungen Wasserleitung und Kanalisation elektrische Beleuchtung Strassenpflasterung und Einrichtung einer Strassenbahn Am 12 April 1905 wurde Reiss mit 48 von 50 Stimmen zum Burgermeister von Czernowitz gewahlt Er war der erste judische Burgermeister einer osterreichischen Landeshauptstadt In Czernowitz blieb er nicht der einzige 1912 folgte ihm Salo von Weisselberger in dieses Amt Noch am 7 Februar 1907 wiedergewahlt erlebte er in den beiden Amtsjahren bis zu seinem plotzlichen Tod die Eroffnung des Stadttheaters des neuen Bahnhofs und des Justizpalasts Er starb wahrend einer Erholungsreise in Wien an einem Schlaganfall Sein Leichnam wurde mit der Eisenbahn nach Czernowitz uberfuhrt Der Trauerzug begann auf dem Bahnhof Begraben wurde Reiss auf dem Judischen Friedhof Czernowitz am 30 April 1907 um 14 Uhr Er hinterliess seine Frau Fanny und die Kinder Alma und Joseph Siehe auch Geschichte der Juden in Czernowitz und Studentenverbindungen in Czernowitz Vereine und Ehrenamter Bearbeiten Akademische Lesehalle Czernowitzer Mannergesangsverein Aufsichtsrat der Wiener Landesbank Vizeprasident der Bukowiner Advokatenkammer Vorsitzender des Landesschulrates Kuratoriumsmitglied des Israelitischen WaisenhausesEhrungen Bearbeiten Franz Joseph Orden 1880 k k Regierungsrat 1900 Gedenken Bearbeiten nbsp Reiss GrabAm Tag der Beerdigung am 30 April 1907 beschloss der Stadtrat die Umbenennung der Schlangengasse in der das Wohnhaus der Familie Reiss stand 2 Als Dr Eduard Reiss Gasse ist sie bereits auf dem Stadtplan von 1908 verzeichnet 3 In der rumanischen Zeit wurde sie in Strada Mircea Voda umbenannt Seit der sowjetischen Zeit heisst sie vulycja Ukrainska Reiss Grabmal befindet sich am Eingang des Judischen Friedhofes rechts hinter der Leichenhalle und gegenuber vom Grab des Zionistenfuhrers Benno Straucher Die judische Gemeinde stiftete eine Ehrengruft und liess sie mit einem kapellenartigen Baldachin uberbauen der fein aus Metall ausgesagt die Worte Dr Eduard Reiss Burgermeister trug Das Grabmal verrostete in sowjetischer Zeit wurde aber nach dem Zusammenbruch des Ostblocks restauriert Das Namensschild ging verloren das Wort Burgermeister blieb aber erhalten Reiss Portrat wurde im Sitzungssaal des Rathauses aufgehangt Lange verschwunden kam es 1998 anlasslich der Feierlichkeiten zur 150 jahrigen Autonomie der Bukowina mit den Bildern aller Burgermeister wieder ins Czernowitzer Rathaus Literatur BearbeitenFranka Kuhn Dr Eduard Reiss Der erste judische Burgermeister von Czernowitz 1905 1907 Vorwort von Peter Rychlo Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn Hartung Gorre Verlag Konstanz 2004 ISBN 3 89649 891 6 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 9 Nachtrage Koblenz 2021 S 138 139 Online PDF Weblinks BearbeitenOBLAnmerkungen Bearbeiten Das Dissertationsthema ist nicht bekannt die Arbeit liegt nicht vor Die Gasse verlauft parallel zur Herrengasse und verbindet die Russische Gasse mit der Armeniergasse Raimund Lang Die Wiener Landsmannschaft Bukowina Wurzel des Czernowitzer Korporationslebens Einst und Jetzt Bd 56 2011 S 249 256 Normdaten Person GND 129151017 lobid OGND AKS LCCN no2005003495 VIAF 77385550 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reiss EduardKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist und BurgermeisterGEBURTSDATUM 8 Mai 1850GEBURTSORT Zalozce GalizienSTERBEDATUM 27 April 1907STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Reiss Jurist amp oldid 219050015