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Edouard de Haller 26 Februar 1897 in Cologny 4 Juni 1982 in Genf war ein Schweizer Jurist Diplomat Botschafter und Delegierter des Bundesrates fur Internationale Hilfswerke Edouard de Haller in Bennebroek 6 April 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Tatigkeit bei der Kinderhilfe 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenEdouard de Haller wuchs als Sohn eines Ingenieurs Industriellen und Berner Burgers in der Romandie auf Er studierte Jura in Genf und Zurich und schloss an der Universitat Genf mit dem juristischen Staatsexamen ab 1921 1923 arbeitete er als Sekretar des Vorsitzenden des Hafen und Schiffahrtsrates in Danzig 1923 1926 wirkte er als Generalsekretar der gemischten Kommission des Volkerbundes fur den Bevolkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Turkei in Athen Istanbul und Ankara Er gehorte bis 1940 zum Kader des Volkerbundes wo er ab 1938 die Leitung der Sektion Volkerbundsmandate innehatte Im Zweiten Weltkrieg war er 1940 1941 Mitglied des IKRK 1942 wurde er zum Delegierten des Bundesrates fur internationale Hilfswerke ernannt und gehorte zum Exekutivkomitee der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1948 leitete er die Schweizer Delegation bei der XVII Internationalen Rotkreuzkonferenz in Stockholm 1948 wurde er zum ausserordentlichen Gesandten und bevollmachtigten Minister der Schweiz in Norwegen und 1951 in Island ernannt 1953 1957 war er akkreditierter Schweizer Gesandter in Moskau und 1957 1962 Botschafter in Den Haag Tatigkeit bei der Kinderhilfe Bearbeiten Der Bundesrat ernannte de Haller im Januar 1942 zum Delegierten fur internationale Schweizer Hilfswerke einer neu geschaffenen Stelle Er musste die Hilfswerke beraten falls ihre Tatigkeiten sie in Situationen bringen wurde die Auswirkungen auf die Aussenpolitik und die Sicherheit der Eidgenossenschaft haben konnten Das war dann moglich wenn sie im Ausland oder mit Auslandern im Inland zu tun hatten In dieser Eigenschaft war er direkt dem Chef des Eidgenossischen Politischen Departements Marcel Pilet Golaz unterstellt fuhrte die vorsichtige und restriktive Neutralitatspolitik insbesondere als die Wehrmacht 1942 auf dem Hohepunkt ihrer Macht stand des Bundesrates aus und arbeitete mit seinem Schwager Pierre Bonna dem Chef der Abteilung fur Auswartiges zusammen Als einer von zwei Delegierten des Bundesrates war er 1942 1948 im Exekutivkomitee Arbeitsausschuss der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK Kh tatig Das SRK war wie alle nationalen Rotkreuzgesellschaften mit einer privilegierten Beziehung der Regierung unterstellt und vor allem in Kriegszeiten unter Achtung der Genfer Abkommen von der politischen Linie abhangig Der Bundesrat war nach den negativen Erfahrungen im Volkerbund der Konferenz von Evian wo kein Staat bereit war Fluchtlinge aufzunehmen dem Anschluss Osterreichs und der Uberforderung des grossen Nachbarn Frankreichs bei der Internierung von uber 450 000 Fluchtlingen des Spanischen Burgerkriegs wieder auf die restriktive Neutralitatspolitik von 1914 zuruckgekehrt Es konnte dem Bundesrat nicht gleichgultig sein wenn die Tatigkeiten des SRK und anderer Schweizer Hilfswerke uber den nationalen Rahmen hinausgingen weil diese politische Implikationen auf die gesamte Schweizer Hilfstatigkeit im Ausland die Sicherheit der Gesamtbevolkerung und die Interessen des Landes haben konnten 1 De Haller bekundete wahrend des ganzen Krieges eine Abneigung gegen jedes offentliche Aufsehen und wunschte eine humanitare Tatigkeit im Schatten Er befurchtete dass das Spektakel der schweizerischen Presse um die Rolle des Landes als Wohltater der Kinder ganz Europas zu Restriktionen fur die Arbeit der Hilfswerke im Ausland Unterbrechung der Konvois usw fuhren konnte weil das Ausland auf diesem Gebiet sehr empfindlich sei Ich war schockiert von dem Tugendzeugnis dass wir uns scheinbar selbst ausgestellt haben und durch den Radau den die Genfer Zeitungen seinerzeit veranstalteten wenn immer ein Zug im Bahnhof Cornavin eintraf oder wegfuhr Eduard de Haller 1 Die SRK Kinderhilfe hatte wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg uber 180 000 kriegsgeschadigten Kindern aus einem Dutzend europaischen Landern einen mehrmonatigen Erholungsaufenthalt in der Schweiz ermoglicht Millionen von unterernahrten Kindern in ganz Europa erhielten eine tagliche Mahlzeit und ihre Familien wurden mit tausenden von Tonnen Medikamenten Kleidung und Paketsendungen versorgt Allein das Centre Henri Dunant der heutige Hauptsitz des IKRK beherbergte von 1942 bis 1945 uber 30 000 Kinder Die bisher grosste Hilfsaktion in der Schweizer Geschichte hatte bis 1949 einen Umfang von rund einer Milliarde Schweizer Franken heutiger Wert 2014 und wurde ab 1945 finanziell von der Schweizer Spende unterstutzt 1 Ehrungen Bearbeiten1942 Ehrenmitglied des IKRKLiteratur BearbeitenCommission Independante d Experts Suisse Seconde Guerre Mondiale La Suisse et les refugies a l epoque du national socialisme 1999 2 Jean Claude Favez G Billeter Une mission impossible Le CICR les deportations et les camps de concentration nazis Payot Lausanne 1988 Serge Nessi Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942 1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare Vorwort von Cornelio Sommaruga Karolinger Verlag Wien Leipzig 2013 ISBN 978 3 85418 147 7 Originalausgabe franzosisch Editions Slatkine Geneve 2011 ISBN 978 2 8321 0458 3 Marc Perrenoud Haller Edouard de In Historisches Lexikon der Schweiz Isabelle Voneche Cardia La politique humanitaire du gouvernement suisse en 1942 La creation du poste de delegue du Conseil federal aux œuvres d entraide internationale In Relations internationales echanges culturels et reseaux intellectuels Actes du colloque du 3eme cycle romand d histoire moderne et contemporaine Editions Antipodes Lausanne 2002 ISBN 2 940146 27 6 Histoire et societe contemporaines 22 S 129 136 Isabelle Voneche Cardia Neutralite et engagement les relations entre le Comite international de la Croix Rouge CICR et le gouvernement suisse 1938 1945 Lausanne SHSR Societe d histoire de la Suisse romande 2012 ISBN 978 2 940066 11 6 Societe d histoire de la Suisse romande Memoires et documents 4 12 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Edouard de Haller im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Dokumente von und uber Haller Edouard de in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz Chronos Verlag UEK Kurzbiographie Eduard de Haller Munzinger Kurzbiographie Eduard de HallerEinzelnachweise Bearbeiten a b c Serge Nessi Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942 1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare Unabhangigen Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg UEK Edouard de HallerNormdaten Person GND 1052910408 lobid OGND AKS VIAF 309609807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haller Edouard deKURZBESCHREIBUNG Schweizer Jurist Diplomat und BotschafterGEBURTSDATUM 26 Februar 1897GEBURTSORT ColognySTERBEDATUM 4 Juni 1982STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edouard de Haller amp oldid 237339136