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Dieser Artikel befasst sich mit dem Novellisten und Literaturkritiker Edmund Hoefer Zu dem Fotografen mit ahnlicher Schreibweise siehe Edmund Hofer Edmund Franz Andreas Hoefer 15 Oktober 1819 in Greifswald 22 Mai 1882 in Cannstatt war ein deutscher Novellist und Literaturkritiker Edmund Hoefer Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Schriftstellerisches Wirken 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksBiographie BearbeitenEdmund Hoefer stammte aus einer alten Gelehrtenfamilie ab zu der auch sein Bruder der Sprachwissenschaftler und Indogermanist Albert Hoefer sowie deren gemeinsamer Vorfahr der Pfarrer Johann Cyriacus Hofer zu zahlen sind Er war der Sohn des Stadtgerichtsdirektors Carl Andreas Hoefer 1781 1853 und der Christiane Sophie Waldeck 1834 einer Schwagerin des Mathematikers Carl Friedrich Gauss Hoefer studierte nach seinem Reifezeugnis 1839 an den Universitaten Greifswald Heidelberg und Berlin Philologie und Geschichte an denen sich 1842 noch eine kurzere Wehrpflichtzeit anschloss Bereits wahrend seiner Gymnasialzeit als er bereits 84 Balladen ahnliche Gedichte geschrieben hatte und vor allem wahrend seiner Studienjahre zeigte sich Hoefers Neigung zum schriftstellerischen So war es fur ihn selbstverstandlich dass er keine Universitats oder Schullaufbahn einschlug sondern sich fortan verstarkt seinen Gedichten und Novellen widmete In der Gesellschaft auf Grund seines ungeregelten Lebens so nicht akzeptiert umgab sich Hoefer mit Freunden wie beispielsweise der Familie Ziemssen auf dem Rittergut Boltenhagen die seine Neigung und Wesenart tolerierten Nebenbei musste er sich in Greifswald stets um seinen nach dem fruhen Tod seiner Mutter krankelnden Vater kummern der von seinen schriftstellerischen Ambitionen nichts wissen durfte und ihm die Zeit mit Vorlesen vertreiben Mittlerweile liess Hoefer aus diesem Grund einige Novellen und Geschichten noch unter einem Pseudonym in dem Morgenblatt fur gebildete Stande der Cotta sche Verlagsbuchhandlung in Tubingen veroffentlichen Diese verschafften ihn nachhaltigen Erfolg und die besondere Anerkennung des Verlagschefs personlich und damit letztendlich die Akzeptanz seiner Arbeit durch seinen Vater In gleicher Weise trat er mit dem Verleger Adolph Krabbe in Stuttgart in Verbindung bei dem Hoefer ebenfalls eine Reihe von Publikationen veroffentlichen liess Nachdem im Jahre 1853 der Vater verstorben war und jetzt frei von familiaren Zwangen liess sich Edmund Hoefer endgultig im Stuttgarter Raum nieder Nun versuchte er sich nachtraglich auf Wunsch seines Vaters und auf Anregung von August Boeckh hin noch einmal an einer rein wissenschaftlichen Arbeit uber griechische Kolonien auf Sizilien die er zunachst als Dissertationsarbeit bei der Universitat Greifswald einreichte Nachdem diese aber durch Friedrich Wilhelm Barthold abgewiesen worden war reichte Hoefer sie in Jena ein und er erhielt hier im Jahre 1854 endlich sein Doktordiplom Zukunftig blieb er aber seinem eigentlichen Genre und seiner neuen Heimat treu und begrundete noch im gleichen Jahr gemeinsam mit Friedrich Wilhelm Hacklander die Zeitschrift Hausblatter an der viele angesehene Schriftsteller jener Zeit mitwirkten Weiterhin betatigte Hoefer sich als anerkannter und sachlicher Literaturkritiker vor allem der Schonen Literatur Hier in Stuttgart fand er nun seine erfolgreichste Zeit und verkehrte mit den einflussreichsten Kunstlern jener Tage wie beispielsweise Johann Georg Fischer Ferdinand Freiligrath Karl Gerok Karl Mayer Emma von Suckow und Anderen Zuletzt gab er die Bibliothek fur unsere Frauen heraus Ab 1881 jedoch war er zunehmend gesundheitlich beeintrachtigt und verstarb nach langer Krankheit am 22 Mai 1882 in Cannstatt bei Stuttgart Edmund Hoefer war verheiratet mit Elise Therese von Rodbertus 1827 1895 Tochter des Gutsbesitzers Christian von Rodbertus in Gransebieth einem Vetter des preussischen Ministers Johann Karl Rodbertus Mit ihr zusammen hatte er eine Tochter und einen Sohn Schriftstellerisches Wirken BearbeitenNach seinen fruhen Balladen folgten spater lyrische Gedichte und Liebeslieder sowie schliesslich die ersten Novellen Oftmals flossen dabei Personen und Begebenheiten aus seinem Leben ein So verherrlichte er beispielsweise in der Figur des Stadtrichters Michael Wohlgemuth in seinem Roman Ein Findling die Person und das Umfeld seines Vaters oder auch Erinnerungen aus den vielen Gesprachen mit seinen verschiedenen Freunden Seine ersten Erzahlungen gab er spater vereinigt unter dem Titel Aus dem Volk heraus Mit seinem Roman Norien Erinnerungen einer alten Frau widerlegte er entschieden die Meinung dass seine Begabung bloss fur den kleinen Raum der Novelle ausreiche Jedoch blieb ihm nicht erspart dass sein Talent durch eine zu schnelle Folge von Produktionen und einer damit verbundenen gewissen Oberflachlichkeit zunachst nicht entsprechend zur Geltung und Wurdigung kam Hoefers Vorzuge lagen in seiner energischen und lebendigen Charakteristik in seiner Lebensfulle und der stimmungsvollen Schilderung von Landschaften und hauslichen Umgebungen seiner Gestalten Eine wahrhaft dichterische Ader offenbarte sich namentlich in der Darstellung trotziger sproder verschlossener aber echter und herzenswarmer norddeutscher Naturen sowie in der lebendigen Wiedergabe ausgebreiteter Familienbeziehungen und erblicher Familieneigentumlichkeiten In seinen alteren Buchern Aus dem Volk Schwanwiek Norien und andere aber auch in einzelnen Partien der neueren Romane erhebt sich Hoefer dadurch eindeutig uber die Masse der Dutzenderzahler Selbst seine minder vorzuglichen Produktionen zeichnen sich in der Regel durch eine treffliche Beschreibung meist wahrer Begebenheiten aus Sogar die Universitat Greifswald erwahnte im Rahmen ihrer 400 Jahr Feier im Jahre 1856 nicht ohne Stolz ihren ehemaligen Studenten dessen Dissertationsarbeit sie zwei Jahre zuvor noch abgelehnt hatte Zu einem seiner Hauptwerke im spateren Alter zahlte zweifelsfrei der Roman uber Goethe und Charlotte von Stein auf Grund dessen Zeitgenossen ihn fur berufener hielten als den pedantischen Literaturkritiker und Goethekenner Heinrich Duntzer Zahlreiche Briefveroffentlichungen von einflussreichen Zeitzeugen uber seine verschiedenen Werke wie sie in der ADB auszugsweise abgedruckt sind zeugen von einer breiten Anerkennung seines Lebenswerkes Publikationen Auswahl BearbeitenDie Herrin von Dernot In Die Gartenlaube Heft 11 19 1867 Aus dem Volk Stuttgart 1852 Gedichte Berlin 1853 Aus alter und neuer Zeit Stuttgart 1854 Erzahlungen eines alten Tambours Stuttgart 1855 Bewegtes Leben 1856 Schwanwiek Stuttgart 1856 Norien Erinnerungen einer alten Frau Stuttgart 1858 2 Bande Vergangene Tage Prag 1859 Deutsche Herzen Prag 1860 Auf deutscher Erde Stuttgart 1860 2 Bande Die Honoratiorentochter 1861 Eine Geschichte von damals Prag 1861 Die Alten von Ruhneck Stuttgart 1862 Ausgewahlte Gesellschaft Stuttgart 1863 In Sunden Wien 1863 Unter der Fremdherrschaft Stuttgart 1863 3 Bande Altermann Ryke Berlin 1865 4 Bande Erzahlenden Schriften Stuttgart 1865 12 Bande Neue Geschichten Breslau 1867 2 Bande Kleines Leben 1873 3 Bande Zur linken Hand Leipzig 1874 Treue siegt Stuttgart 1874 Erzahlungen aus der Heimat Jena 1874 2 Bande Stille Geschichten Jena 1874 3 Bande Die Bettelprinzess Bremen 1876 Allerhand Geister Stuttgart 1876 Deutsche Literaturgeschichte fur Frauen Stuttgart 1876 Wie das Volk spricht eine Sammlung von Sprichwortern 1876 Funf neue Geschichten 1877 Dunkle Fenster 1877 Goethe und Charlotte von Stein Stuttgart 1878 Der Junker 1878 3 Bande die plattdeutsche Erzahlung Pap Kuhn ne Geschicht ut de oll plattdutsch Tid 1878 In der letzten Stunde 1881 2 Bande Ausgewahlte Schriften Jena 1882 14 Bande posthum Rolof der Rekrut In Deutscher Novellenschatz Hrsg von Paul Heyse und Hermann Kurz Bd 12 2 Aufl Berlin 1910 S 233 295 In Weitin Thomas Hrsg Volldigitalisiertes Korpus Der Deutsche Novellenschatz Darmstadt Konstanz 2016 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Literatur BearbeitenAlexander Reifferscheid Hoefer Edmund In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 387 392 Bruno Sauer Hoefer Edmund In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 308 Digitalisat Hans Thorald Michaelis Die pommersche Gelehrtenfamilie Hoefer In Ostdeutsche Familienkunde 12 1964 S 366 375 Hans Peter Buohler Art Hoefer Edmund In Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums Begr von Walther Killy hrsg von Wilhelm Kuhlmann u a Zweite vollst uberarb Auflage Band 5 Berlin New York 2009 ISBN 978 3 11 021391 1 S 478 479 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Edmund Hoefer Quellen und Volltexte nbsp Commons Edmund Hoefer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Edmund Hoefer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Edmund Hoefer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Edmund Hoefer im Projekt Gutenberg DE Edmund Hoefer in 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