www.wikidata.de-de.nina.az
Edgar Paul Stern Rubarth 15 August 1883 in Frankfurt am Main 26 Januar 1972 in London war ein deutscher Journalist und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Trivia 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEdgar Paul Stern war Sohn einer judischen Unternehmerfamilie in Frankfurt Sein Vater Moritz H Stern 1859 1922 betrieb hier eine Zigarettenfabrik wahrend seine Mutter Martha 1864 1912 literarisch tatig war und enge Kontakte zur Frankfurter Kunstlerszene unterhielt Edgar besuchte das Goethe Gymnasium in seiner Heimatstadt und studierte in Frankfurt Berlin sowie in Paris Romanistik und Nationalokonomie 1916 wurde er mit seiner Arbeit uber die Einflusse Goethes auf den franzosischen Roman zum Dr phil promoviert Ab 1905 veroffentlichte er Kurzgeschichten Gedichte und Feuilletons u a im Simplicissimus der Leipziger Illustrirten Zeitung und in der Vossischen Zeitung Im Ersten Weltkrieg war Edgar Stern im Nahen Osten und an der Westfront eingesetzt Er machte sich im Spatherbst 1914 mit der Uberfuhrung von 14 kriegsgefangenen Muslimen aus franzosischen Kolonialgebieten vom Senne Lager nach Konstantinopel im Auftrag des Auswartigen Amtes einen Namen Das gesteckte Ziel das rechtzeitige Eintreffen der Gruppe zur Dschihadproklamation des osmanischen Sultans im November 1914 aus propagandistischen Grunden wurde dank Sterns Geschick erreicht Er tarnte die Gruppe fur den Transport durch Rumanien als Wanderzirkus und ubernahm selbst die Rolle des Zirkusdirektors 1914 1915 war Edgar Stern Adjutant von Hauptmann Fritz Klein 1877 1958 dessen Expedition zusammen mit arabischen Stammen zwischen Marz und Juni 1915 auftragsgemass die englische Ol Pipeline am Karun sprengte und gegen die Entente gerichtete schiitische Fatwas in Kerbela und Nadschaf erlangte 1917 zum preussischen Leutnant der Res befordert wurde Stern 1918 mit dem Eisernen Kreuz I Klasse sowie mit der osmanischen Liakat Medaille in Silber ausgezeichnet 1917 schloss er die Ehe mit der in Rheydt tatigen Lehrerin Josepha Rubarth geb in Furstenberg Krs Buren 1883 im Kolner Dom nach seiner vorherigen Konversion zum katholischen Glauben Ab Juli 1918 fuhrten beide den Doppelnamen Stern Rubarth 1919 wurde er Chefredakteur bei diversen Zeitungen im Berliner Ullstein Verlag 1925 ubernahm er im Auftrag des Auswartigen Amtes die Chefredaktion von Wolffs Telegraphischem Bureau seit 1929 auch die stellvertretende Direktion Diese Nachrichtenagentur fungierte als offizioses Sprachrohr der Reichsregierung in enger Abstimmung mit dem Auswartigen Amt und dem Reichspressechef Er war 1924 Mitgrunder und spater Prasident des Europaischen Zollvereins und wurde 1927 Generalsekretar der Deutsch Franzosischen Gesellschaft Stern Rubarth setzte sich an der Seite Gustav Stresemanns und Aristide Briands fur die deutsch franzosische Verstandigung ein 1933 erfolgte die Entlassung Stern Rubarths als Chefredakteur und der Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer was einem Berufsverbot gleichkam Er emigrierte 1936 uber Genf nach London wo er bald wieder journalistisch Fuss fassen konnte und u a fur den Daily Telegraph und The Times schrieb Nach funfmonatiger Internierung bei Kriegsbeginn auf der Isle of Man konnte Stern Rubarth seine journalistische Tatigkeit fortsetzen 1946 nahm er der die deutsche Staatsangehorigkeit zuruckerhalten hatte auch die britische Staatsburgerschaft an Nach 1945 reiste er zu Gastvorlesungen nach Deutschland und arbeitete wieder als Korrespondent fur deutsche Presseorgane wie die Stuttgarter Zeitung und den Rheinischen Merkur Ab 1956 war Stern Rubarth regelmassig im Pressereferat der deutschen Botschaft in London tatig Die Bundesrepublik ehrte ihn 1958 mit der Verleihung des Grossen Bundesverdienstkreuzes und funf Jahre spater mit dem Stern zum Grossen Bundesverdienstkreuz Trivia BearbeitenIn seinem 2018 erschienenen Roman Die Orient Mission des Leutnant Stern erzahlt Jakob Hein wie Kaiser Wilhelm im Ersten Weltkrieg mit der Auslosung des Dschihads seine Gegner bekampfen wollte Um Sultan Mehmed V hierfur zu gewinnen schickt er den Leutnant und 14 als Zirkusartisten getarnte Muslime nach Konstantinopel Zwar erreicht die Truppe Istanbul zur Ausrufung des Dschihads sie hatte jedoch nicht die gewunschten Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges Stern verliess 1915 mit ihnen den Anhalter Bahnhof und kehrte 1917 nach seiner letztlich erfolglosen Mission zuruck 1 Schriften BearbeitenDie Propaganda als politisches Instrument Berlin 1921 Graf Brockdorff Rantzau Wanderer zwischen zwei Welten Ein Lebensbild Berlin 1929 Stresemann der Europaer Berlin 1930 Exit Prussia A plan for Europe London 1940 A short history of the Germans London 1941 Drei Manner suchen Europa Briand Chamberlain Stresemann Munchen 1947 Ein Leben fur Presse und Politik Stuttgart 1964 Autobiografie Literatur BearbeitenPatrick Merziger Stern Rubarth Edgar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 285 f Digitalisat Veit Veltzke Unter Wustensohnen Die deutsche Expedition Klein im Ersten Weltkrieg Berlin 2014 2015 Stern Rubarth Edgar in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 733f Weblinks BearbeitenEdgar Stern Rubarth im Deutschen Bundesarchiv Nachlass Bundesarchiv N 1541Einzelnachweise Bearbeiten Jakob Hein Die Orient Mission des Leutnant Stern Kiepenheuer amp Witsch Berlin 2018 ISBN 978 3 462 31850 0 Normdaten Person GND 117277886 lobid OGND AKS LCCN nr2005029793 VIAF 119415864 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stern Rubarth EdgarALTERNATIVNAMEN Stern Rubarth Edgar Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und PublizistGEBURTSDATUM 15 August 1883GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 26 Januar 1972STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edgar Stern Rubarth amp oldid 233242630