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Die Echten Kaimane Caiman sind eine Gattung der Kaimane Caimaninae innerhalb der Krokodile Crocodylia Echte Kaimane kommen rezent ausschliesslich in Sudamerika vor mit Ausnahme des Krokodilkaimans dessen Verbreitungsgebiet bis in den Suden Mexikos reicht 1 Echte KaimaneKrokodilkaimanSystematikohne Rang Sauropsidaohne Rang ArchosauriaOrdnung Krokodile Crocodylia Familie Alligatoren Alligatoridae Unterfamilie Kaimane Caimaninae Gattung Echte KaimaneWissenschaftlicher NameCaimanSpix 1825ArtenKrokodilkaiman Caiman crocodilus Brillenkaiman Caiman yacare Breitschnauzenkaiman Caiman latirostris Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Arten 3 Merkmale 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksForschungsgeschichte BearbeitenDie Gattung Caiman wurde 1825 durch Johann Baptist von Spix aufgestellt Spix unterschied mit Caiman niger und Caiman fissipes zwei Arten innerhalb der Gattung und stellte sie einer zweiten Gattung Jacaretinga mit ebenfalls zwei Arten Jacaretinga moschifer und Jacaretinga punctulatus gegenuber 2 John Edward Gray uberarbeitete und erganzte diese Gliederung 1862 Er stellte Caiman niger als Jacare nigra Caiman fissipes als Jacare latirostris und Jacaretinga punctulatus als Jacare punctulata in eine gemeinsame Gattung Jacare die er noch um die Taxa Jacare longiscutata und Jacare ocellata erweiterte Fur Jacare nigra wahlte er erstmals auch die Bezeichnung Melanosuchus im Sinne einer eigenen Untergattung Spix Jacaretinga moschifer transferierte er dagegen als Caiman palpebrosus in die Gattung Caiman und erganzte diese um das Taxon Caiman trigonatus welches er in eine eigene Untergattung Paleosuchus stellte 3 George Albert Boulenger verwarf beide Gliederungen und synonymisierte 1889 die Gattungen Caiman Jacaretinga und Jacare wobei er die Bezeichnung Caiman beibehielt Er unterschied mit Caiman niger Caiman latirostris Caiman sclerops Jacaretinga punctulatus Jacare punctulata Jacare longiscutata und Jacare ocellata Caiman trigonatus und Caiman palpebrosus insgesamt funf Arten der Gattung 4 Weder Spix noch Gray oder Boulenger hatten fur ihre Gattungen eindeutige Typusarten ausgewiesen Dies wurde 1928 durch Karl Patterson Schmidt nachgeholt der Caiman latirostris Caiman fissipes Spix als Typusart der Gattung Caiman vorschlug Schmidt traf diese Wahl obwohl Spix Caiman niger in seiner Publikation von 1825 als Species 1 ausgewiesen hatte Fur Schmidt schien es jedoch absehbar dass Caiman niger als Typusart einer eigenstandigen monotypischen gewertet werden wurde Gleichzeitig dazu gliederte er die Arten Caiman trigonatus und Caiman palpebrosus aus und stellte sie in eine eigene Gattung Paleosuchus Die Gattung Caiman wurde im Gegenzug um zwei weitere Taxa erganzt und enthielt nun mit Caiman niger Caiman latirostris Caiman yacare Caiman fuscus und Caiman sclerops erneut funf Arten 5 Funf Jahre spater wurde Caiman niger tatsachlich aus der Gattung ausgegliedert und Franz Werner verwendete erstmals die heute noch akzeptierte Kombination Melanosuchus niger 6 Caiman sclerops gilt heute als Synonym von Caiman crocodilus und Caiman fuscus wird als Unterart dieser Spezies Caiman crocodilus fuscus gewertet 7 Arten BearbeitenDie Gattung umfasst insgesamt drei rezente Arten sowie zwei fossile Formen die sich mit einiger Sicherheit der Gattung Caiman zuordnen lassen 1 Caiman brevirostris Souza Filho 1987 Caiman crocodilus Linnaeus 1758 Krokodilkaiman Caiman latirostris Daudin 1801 Breitschnauzenkaiman Caiman wannlangstoni Salas Gismondi et al 2015 Caiman yacare Daudin 1801 Brillenkaiman Merkmale BearbeitenDie drei rezenten Vertreter der Gattung sind mit maximalen Langen von 2 0 2 5 m relativ kleine Krokodile Die Glattstirnkaimane Paleosuchus bleiben mit Maximallangen von 2 3 m geringfugig kleiner und der Schwarze Kaiman Melanosuchus niger wird mit bis zu 4 m deutlich grosser 1 Im Gegensatz zu den Glattstirnkaimanen ist das obere Augenlid nicht nahezu vollstandig verknochert sondern weist wie bei den meisten anderen Krokodilen nur eine relativ kleine untergeordnete Verknocherung auf 5 8 Zwischen den beiden Augenhohlen befindet sich ein knocherner Steg der bei den Glattstirnkaimanen fehlt 5 Die Supratemporalfenster sind bei den Echten Kaimanen offen bei den Glattstirnkaimanen verwachsen sie im Laufe der Ontogenese 5 9 Das Scheitelbein hat keinen Anteil am ruckwartigen Rand des tischformigen Schadeldaches sondern wird vom Supraoccipitale vollstandig davon abgeschnitten Bei den Glattstirnkaimanen hat das Scheitelbein beidseitig vom Supraoccipitale Anteil am ruckwartigen Rand des Schadeldaches 5 10 Alle diese Merkmale treffen analog zu den Echten Kaimanen auch auf den Schwarzen Kaiman zu 5 Systematik BearbeitenSystematik der rezenten Caimaninae Kaimane Caimaninae Glattstirnkaimane Paleosuchus Keilkopf Glattstirnkaiman Paleosuchus trigonatus Brauen Glattstirnkaiman Paleosuchus palpebrosus Jacarea Brillenkaiman Caiman yacare Krokodilkaiman Caiman crocodilus Breitschnauzenkaiman Caiman latirostris Schwarzer Kaiman Melanosuchus niger Systematische Stellung der Echten Kaimane innerhalb der Caimaninaestark vereinfacht nach Godoy et al 2020 1 Das nebenstehende Kladogramm zeigt die verwandtschaftlichen Verhaltnisse der rezenten Arten innerhalb der Unterfamilie Caimanine Die beiden Arten der Glattstirnkaimane Paleosuchus bilden eine gemeinsame Klade die einer zweiten Klade Jacarea mit den Echten Kaimanen Caiman und dem Schwarzen Kaiman Melanosuchus niger gegenuber Innerhalb der Jacarea zeigt sich jedoch dass der Breitschnauzenkaiman Caiman latirostris naher mit dem Schwarzen Kaiman verwandt ist als mit den beiden anderen Vertretern der Gattung Caiman 1 Die Echten Kaimane bilden also keine monophyletische Gruppe sondern sind als paraphyletisch zu bezeichnen Den Breitschnauzenkaiman in die Gattung Melanosuchus zu ubertragen um das Problem zu losen ist kaum moglich da einerseits Caiman die altere verfugbare Gattungsbezeichnung darstellt und der Breitschnauzenkaiman per Definition die Typusart der Gattung Caiman stellt Als einfachere Losungsmoglichkeit wurde daher vorgeschlagen den Schwarzen Kaiman wieder zuruck in die Gattung Caiman zu transferieren 11 Literatur BearbeitenCharles A Ross Hrsg Krokodile und Alligatoren Entwicklung Biologie und Verbreitung Orbis Verlag Niedernhausen 2002 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e P L Godoy G M Cidade F C Montefeltro M C Langer M A Norell Redescription and phylogenetic affinities of the caimanine Eocaiman cavernensis Crocodylia Alligatoroidea from the Eocene of Argentina In Papers in Palaeontology Band 7 Nummer 3 2020 S 1205 1231 Digitalisat J B de Spix Animalia Nova sive Species Novae Lacertarum quas in itinere per Brasiliam annis MDCCCXVII MDCCCXX Hubschmann Munchen 1825 S 1 5 Digitalisat J E Gray A Synopsis of the Species of Alligators In The Annals and magazine of natural history Serie 3 Band 10 Nummer 59 1862 S 327 331 Digitalisat G A Boulenger Catalogue of the Chelonians Rhynchocephalians and Crocodiles in the British Museum Natural History Order of the Trustees London 1889 S 291ff Digitalisat a b c d e f K P Schmidt Notes on South American Caimans In Publication Field Museum of Natural History Zoological Series Band 12 Nummer 17 1928 S 205 243 Digitalisat P G Vasquez Melanosuchus N niger In Catalogue of American Amphibians and Reptiles Society for the Study of Amphibians and Reptiles Austin 1991 S 530 1 530 4 pdf Caiman crocodilus In The Reptile Database S J Nesbitt A H Turner J C Weinbaum A survey of skeletal elements in the orbit of Pseudosuchia and the origin of the crocodylian palpebral In Earth and Environmental Science Transactions of the Royal Society of Edinburgh Band 103 2013 S 365 381 Digitalisat A P Cosette C A Brochu A new specimen of the alligatoroid Bottosaurus harlani and the early history of character evolution in alligatorids In Journal of Vertebrate Paleontology Band 38 Nummer 4 2018 Artikel e1486321 Digitalisat C A Brochu G Carbot Chanona Biogeographic and Systematic Implications 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