Duhnen (von Dünen) ist ein Stadtteil der Stadt Cuxhaven an der niedersächsischen Nordseeküste. Er befindet sich westlich der Kernstadt Cuxhaven und ist ein vom Tourismus stark beeinflusstes Gebiet im Cuxland.
Duhnen Stadt Cuxhaven | |
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Koordinaten: | 53° 53′ N, 8° 39′ O |
Höhe: | 8 m ü. NHN |
Fläche: | 4,63 km² |
Einwohner: | 938 (19. Mai 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1935 |
Postleitzahl: | 27476 |
Vorwahl: | 04721 |
Lage von Duhnen in Cuxhaven |
Geschichte Bearbeiten
Eingemeindungen Bearbeiten
Die Gemeinden Arensch, Berensch, Cuxhaven, Döse, Duhnen, Groden, Gudendorf, Holte, Neuwerk, Oxstedt, Ritzebüttel, Sahlenburg, Spangen, Stickenbüttel, Süder- und Westerwisch gehörten bis 1864 dem hamburgischen Amt Ritzebüttel und danach der Landherrenschaft Ritzebüttel an. 1926 gingen die Gemeinden Arensch, Berensch, Duhnen, Groden, Gudendorf, Holte, Insel Neuwerk, Oxstedt, Sahlenburg, Spangen, Stickenbüttel, Süder- und Westerwisch in der Landherrenschaft Hamburg auf. Durch Inkrafttreten des Gesetzes über die Eingemeindung der Landgemeinden Groden, Westerwisch, Süderwisch, Stickenbüttel, Duhnen und Neuwerk mit Scharhörn vom 6. Februar 1935 wurden diese mit Wirkung zum 1. März 1935 dem Gebiet der Stadt Cuxhaven zugeordnet, die wiederum am 1. April 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von Hamburg an den Regierungsbezirk Stade der preußischen Provinz Hannover überging.
Einwohnerentwicklung Bearbeiten
Jahr | 1866 | 1867 | 1871 | 1910 | 2006 | 2018 |
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Einwohner | 189 | 184 | 207 | 440 | 1037 | 938 |
(Quellen: 1866–1871, 1910, 2006, 2018)
Politik Bearbeiten
Stadtrat und Bürgermeister
Auf kommunaler Ebene wird Duhnen vom Cuxhavener Stadtrat vertreten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Bauwerke Bearbeiten
Grabhügel Twellberg Bearbeiten
Ringwall Am Kirchhof Bearbeiten
Weitere Bauwerke Bearbeiten
- Der Dorfbrunnen, das Wahrzeichen Duhnens von 1935, der auch auf dem Duhner Wappen dargestellt ist (siehe Bild am Artikelanfang). Der oberirdische Teil besteht aus Sandstein. Er ist mit einem Holzgestell und Stroh überdacht. Der heutige Bau ist über einer mittelalterlichen Brunnenanlage von etwa 4 m Tiefe errichtet, in der Gefäßscherben aus der Zeit um 1300 gefunden wurden.
- Die Duhner Kapelle ist ursprünglich ein um 1860 erbauter Bauernhof. In dem 1953 umgebauten Stallteil finden heutzutage Gottesdienste und Veranstaltungen statt. 2005 wurde vor dem Gebäude ein moderner Glockenträger samt Glocke aufgestellt.
- Gasthof Zur Post (Cuxhavener Straße 101)
- Fischerhaus Duhnen (Wehrbergsweg)
- Strandhotel Duhnen (Duhner Strandstraße 5–9)
- Lesehalle Duhnen (Duhner Strandstraße 35)
- Duhner Schule (Rugenbargsweg 7)
Sonstiges Bearbeiten
Im Süden von Duhnen, im Weideland unmittelbar hinter dem Deich führt ein vom Dünenweg abzweigender Feldweg durch den Ringwall. Der daneben liegende Grabhügel ist von weitem zu sehen.
Baudenkmale Bearbeiten
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Duhnen
Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten
Tourismus Bearbeiten
Duhnen ist einer der wichtigsten Fremdenverkehrsorte Niedersachsens am Wattenmeer und wird von Hotels, Pensionen, Ferienappartementhäusern und Einrichtungen der Gastronomie sowie einem Erlebnisbad geprägt. Duhnen ist ein Ausgangspunkt der Wattwagenfahrten und Wattwanderungen zur Insel Neuwerk. Der Strand ist sehr flach, so dass auch bei Hochwasser das Schwimmen fast unmöglich ist. Nordöstlich von Duhnen liegt der Ortsteil Döse, östlich Stickenbüttel, südwestlich liegt Sahlenburg. Duhnen bietet hochwertige Hotellerie und Gastronomie und gilt als etwas teurer als die Nachbarbadeorte Döse und Sahlenburg, die eher den Ruf von Familienbadeorten haben. Trotzdem findet man auch in Duhnen preisgünstige familiär geführte Pensionen, Campingplätze und Ferienwohnungen. Eine wichtige Attraktion ist das traditionell stattfindende Duhner Wattrennen, ein Pferderennen im Watt.
Infrastruktur Bearbeiten
Das Zentrum Duhnens befindet sich an den Straßen Am Dorfbrunnen und Duhner Strandstraße. Hier finden sich neben mehrstöckigen funktionalen Hotel-, Gastronomie- und Geschäftsgebäuden im Stil der 1970er und 1980er Jahre einzelne Gebäude im Seebäderstil des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts. An der Duhner Strandstraße nahe der Straße Am Dorfbrunnen hat sich außerdem gehobenere Hotellerie angesiedelt. In Richtung Südwesten wurden im Bereich des Hallenbades seit den 1980er Jahren mehrstöckige Appartementgebäude errichtet, während in Richtung Döse an der Cuxhavener Straße mit dem Hotel Seelust und dem Hotel Sternhagen ebenfalls größere Hotels der gehobenen Preisklasse zu finden sind. Außerdem befinden sich hier Campingmöglichkeiten. Das Hinterland Duhnens wird von Einfamilienhäusern geprägt, in denen teilweise auch Ferienwohnungen vermietet werden.
Verkehr Bearbeiten
Das Duhner Zentrum ist für den allgemeinen Straßenverkehr teilweise gesperrt oder verkehrsberuhigt. Es bestehen Stadtbus-Verbindungen ins Cuxhavener Zentrum, wo sich der nächste Bahnhof befindet, und nach Sahlenburg. Vor dem Ortseingang wurden Großraumparkplätze für Tagesbesucher angelegt. Mit der Pferdekutsche lässt sich die Insel Neuwerk erreichen. Die Jan-Cux-Strandbahn, die zwischen der Alten Liebe und dem FKK-Strand verkehrt, bedient mehrere Haltestellen am Duhner Strandabschnitt.
Persönlichkeiten Bearbeiten
Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten
- Peter Thode (1647–1701), Vogt auf Neuwerk
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen Bearbeiten
- Robert Dohrmann (1850–1932), Unternehmer, der in Cuxhaven als Fischgroßhändler, Reeder und Immobilienmakler tätig war, er gilt als Begründer des Seebades Duhnen
- Hermann Daur (1870–1925), Maler und Graphiker, von 1895 an kam es zu jährlichen Aufenthalten in Duhnen, wo er seine spätere Frau Margarete Boldt kennenlernte
- Diedrich Hahn (1884–1967), Kaufmann und Reeder, er war Präsident des Vereins für Pferderennen auf dem Duhner Watt
- Karl Waller (1892–1963), Lehrer und Heimat- und Vorgeschichtsforscher des Elbe-Weser-Raumes, unter seiner Leitung fanden zahlreiche Ausgrabungen und Notbergungen u. a. in Duhnen statt
- Peter Samulski (1938–2012), Bibliotheksdirektor an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, Langstreckenläufer, er lief am 4. September 1994 den Halbmarathon in Duhnen
- Monika Held (* 1943), Schriftstellerin und Journalistin, sie absolvierte in Duhnen ihre Lehre zur Verlagskauffrau
Literatur Bearbeiten
- J. Spohn: Bronzezeitliche Ringwallanlage in Cuxhaven-Duhnen. In: Archäologie in Deutschland 4/2008, S. 44 f.
- J. Spohn: Mehr als »nur« ein altbekanntes Erdwerk. In: Archäologie in Deutschland 1/2010, S. 68 f.
- U. Veit, A. Wendowski-Schünemann: Eine bronzezeitliche Ringwallanlage in Cuxhaven-Duhnen, Niedersachsen. Vorbericht über die archäologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen (2002–2005). In: Archäologisches Korrespondenzblatt 36. 2006, S. 473–486.
Weblinks Bearbeiten
- Informationsseite über Duhnen
- Stadtwiki Cuxhaven – Duhnen
- (Memento vom 25. August 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Statistisches Bureau der Steuer-Deputation (Hrsg.): Die Stadt Hamburg, die Vororte, Gemeinden, Ortschaften und selbständig benannten Gebietstheile des Hamburgischen Staats. Otto Meissner Verlag, Hamburg 1875, S. 81–82 (Digitalisat in Google Books [abgerufen am 10. Juli 2019]).
- ↑ Heike Leuschner: Die Ortsteile im Überblick. Zwölf auf einen Streich. In: Nordsee-Zeitung. 19. Mai 2018, S. 30.
- Art. 1 (RGBl. 1937 I S. 91). In: www.verfassungen.de. 26. Januar 1937, archiviert vom 6. September 2017; abgerufen am 15. Oktober 2018. am
- Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landherrenschaft Ritzebüttel. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 7. Juli 2019.
- Duhnen. In: Internetseite Stadtwiki Cuxhaven. Abgerufen am 7. Juli 2019.
- ↑ Peter Bussler: Ein kulturhistorischer Rundgang durch Duhnen. Klaus-Kamp-Stiftung, abgerufen am 7. März 2017.
- Kurt Eisermann: Flutkatastrophe vor 300 Jahren. Die Weihnachtsflut 1717 auf Neuwerk und die Vogtfamilie Thode. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 815. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven November 2017, S. 3–4 (Digitalisat [PDF; 6,6 MB; abgerufen am 7. Juli 2019]).