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Drewer war die Bezeichnung fur eine alte Bauerschaft innerhalb des Amtes Marl sowie zuvor im Vest Recklinghausen und ist heute Namensgeber des mit gut 20 000 Menschen auf 6 18 km 3 einwohnerstarksten namentlichen Stadtteils von Marl sowie zweier statistischer Uber Bezirke Drewer Nord und Drewer Sud im Kreis Recklinghausen Nordrhein Westfalen Der Stadtteil Drewer wie er heute begriffen wird enthalt nur die inzwischen wohnlich besiedelten Teile des alten Drewer wahrend die bauerschaftlich gebliebenen im Suden zu Steinernkreuz und Lontrop gezahlt werden DrewerStadt MarlKoordinaten 51 40 N 7 7 O 51 66196 7 11646 Koordinaten 51 39 43 N 7 6 59 OFlache 6 km 1 Einwohner 20 278 31 Dez 2020 2 Bevolkerungsdichte 3 381 Einwohner km Postleitzahlen 45770 45772Karte Lage innerhalb der Stadt Marl Flache und Einwohner in der Box beziehen sich auf die angegebenen statistischen Bezirke 2 die Karte zeigt den minimal abweichenden eigentlichen Stadtteil Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gliederung 3 Geschichte 4 Verkehr 5 Galerie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Karte des StadtteilsDer Stadtteil liegt geografisch in der Mitte der Stadt Marl Er grenzt im Osten an den Stadtteil Huls mit der Zeche Auguste Victoria Schachte 1 und 2 und im nordlichen Westen an Brassert mit der Zeche Brassert Schachte 1 und 2 welche zum Zeitpunkt der Industrialisierung die beiden Zentren Marls waren 1938 wurden unmittelbar nordlich von Drewer die Chemischen Werke Huls mit dem entgegen der Planung erst 1937 fertiggestellten Schacht 3 und spater Schacht 7 im Osten heute der Stadtteil Chemiezone angelegt bereits zwischen 1928 und 1931 waren sudlich der Mitte Drewers die Schachte 4 und 5 abgeteuft worden womit in der Summe Drewer immer mehr ins Zentrum Marls wanderte ohne ein solches zu bilden Um 1970 entstand schliesslich sudwestlich Drewers das neue Stadtzentrum Nach Suden Steinernkreuz und Sudosten Lontrop schliessen sich teils auf altem Drewerer Boden bauerschaftlich gebliebene Stadtteile an Gliederung BearbeitenEntgegen den divergenten Gliederungen in Drewer Nord und Drewer Sud einerseits aus den Nachkriegsjahren und andererseits aus der statistischen Gliederung der Stadt Marl von 2010 hat Drewer eigentlich drei Teile die sich weiter in Siedlungen gliedern Im Nordwesten trennt die Eisenbahntrasse Siedlungen ab die eng im Bezug zu den Chemischen Werken stehen im Suden trennt die Breddenkampstrasse den Teil ab der erst in jungerer Zeit bebaut wurde das historische Drewer Sud Dazwischen liegt beiderseits der Bergstrasse die das eigentliche Zentrum Drewers bildet der Zentralteil der gleichzeitig mit dem Nordwestteil besiedelt wurde Die Stadt Marl wiederum setzt die Bergstrasse als Grenze zwischen einem Nord und einem Sudteil wodurch aber die zentrale Einkaufsstrasse zwischen Huls und Brassert Stadtkern auf zwei verschiedene Einheiten verteilt wurde Folgende Siedlungen sind auszumachen Nordwestteil Blumensiedlung im Nordwesten Bereitschaftssiedlung mit der inzwischen entweihten evangelischen Christuskirche im Nordosten abgetrennt durch die Rappaportstrasse Alte Bunasiedlung im Suden abgetrennt durch die ehemalige Zechenbahn von Huls nach Brassert Zentralteil nordlich der Bergstrasse Siedlung Am Alten Sportplatz im Westen Nibelungensiedlung im Osten abgetrennt durch die Gleise von der Zeche AV 4 5 im Suden sudlich der Bergstrasse Siedlung um die Wittenfeldstrasse im Westen Siedlung um In den Kampen abgetrennt durch die Gleise zu AV 4 5 in der Mitte mit der katholischen Josefskirche im Norden und den Schachten 4 5 im Suden Nordteil der Siedlung beiderseits der Langehegge im Osten abgetrennt durch den Freerbruchbach im Westen und nach Osten bis zum Loekampbach reichend Drewer Sud im alten Sinne Westteil an und westlich bis sudlich der ringartigen Westfalenstrasse mit der katholischen Heinrichskirche im Westen und der evangelischen Auferstehungskirche im Nordosten Suden der Siedlung an der Langehegge ostlich des Freerbruchbachs Die Gliederung Marls ins statistische Bezirke nennt die Siedlungen zum Teil namentlich zum Teil irrefuhrend Der statistische Bezirk Nibelungensiedlung enthalt den Westteil der eigentlichen Nibelungensiedlung und die Siedlung Am Alten Sportplatz wahrend der Osten der Nibelungensiedlung den statistischen Bezirk Enkesiedlung bildet und aus welchen Grunden auch immer Huls Nord zugeordnet wird wo er nie lag Die Siedlungen um die Wittenfeldstrasse und In den Kampen werden zu Drewer Sud Zentrum zusammengefasst Die nordliche Langeheggesiedlung wird nach dem sehr peripheren Wellerfeldweg benannt der auch im mit Langehegge benannten Sudteil weitergeht Das Gebiet unmittelbar nordostlich der Hagenstrasse wo fruher Haus Loe stand und heute das Albert Schweitzer Gymnasium wird statistisch zum Stadtkern gerechnet Das ist fur die Schule die ja zentrale Aufgaben wahrnimmt wenngleich sie deutlich vor dem Stadtkern errichtet wurde vertretbar nicht aber fur die Sudwestseite der Gaussstrasse die wie auch die Nordostseite zweifelsohne zur Bunasiedlung gehort Demgegenuber liegen das Planetenviertel praktisch komplett und das Kreuzviertel grosstenteils auf altem Drewerer Boden sind aber erst mit dem Stadtzentrum erschlossen worden weshalb ihre Zuordnung zum Stadtkern schlussig erscheint Die Blumensiedlung hingegen liegt nur zu knapp der Halfte auf Drewerer Boden zu kleinen Teilen auf Brasserter und zur Nordwesthalfte auf dem von Oelde welches allerdings ansonsten komplett im Chemiewerk und in der Zollvereinsiedlung heute Marl Hamm aufgegangen ist Zumindest aber der Hauptfriedhof im Sudwesten des statistischen Bezirks liegt komplett in Brassert Geschichte Bearbeiten nbsp Forderturm Schacht 4 5 der Zeche AVDie erste urkundliche Erwahnung des heutigen Stadtteils Drewer findet sich etwa ab 1150 Hof Altrogge in den Zinspflichtigkeiten des Oberhofes Helderinghausen bei Recklinghausen in der Rheinischen Urbare der Reichsabtei Werden Essen Da der Oberhof Helderinghausen im Urtext Halicgeringshuson ab 900 911 als Schenkung verzeichnet ist wurden ein hoheres Alter der Siedlungsnamen von anhangigen Bauerschaften vermutet aber nicht gesichert Dort ist die Ansiedlung unter dem Namen Threviri verzeichnet Der Name soll so viel wie Drei Hauser bedeuten Der Ortsname verandert sich in spateren Jahrhunderten uber De Trivere in Drevere bis zur heutigen Schreibweise Bereits in Urkunden des 11 und 12 Jahrhunderts wird die Gegend als Bauerschaft bezeichnet deren Hauptgut sich in der Nahe der heutigen Kirche St Heinrich befand Die Familie die dieses Gut bewirtschaftete wurde im Laufe der Zeit auch Familie Drewer genannt Sie verlor ihre Besitzungen mit dem Aufkommen der Feudalherrschaft in Marl durch die Familie von Loe Gegen 1200 sind die ehemaligen Drewerbesitztumer bereits an die Familie von Loe ubergegangen Im Jahre 1772 sind in Drewer noch neun Bauernhofe im Besitz der Nachfahren der Familie von Loe Eine Zahlung im Jahre 1827 verzeichnet fur Marls grosste Bauerschaft 86 Hauser in denen 99 Familien wohnten Als 1898 die Zeche Auguste Victoria im Stadtteil Huls gegrundet wurde hatte dies auch erhebliche Auswirkungen auf Drewer Da nun Wohnungen fur die Bergarbeiter benotigt wurden entstanden auch hier Siedlungen Die ersten Wohnungen wurden entlang des Lipper Wegs gebaut doch in den nachsten Jahrzehnten entstanden weitere Hauser entlang der Bergstrasse Durch den starken Zuzug von Bergarbeiterfamilien war es notig auch mehrere Schulen neu zu bauen 1908 wurde zunachst die Waldschule an der Grenze zu Huls errichtet Ihr folgten die Aloyisiusschule und die Harkortschule am Lipper Weg nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1960er Jahren plante Hans Scharoun in einer neuartigen Konzeption die spater sogenannte Scharounschule Marl Da viele Bergleute katholisch waren es aber keine katholische Kirche in Drewer gab wurden in den 1920er Jahren immer wieder Forderungen nach einer katholischen Kirche im Stadtteil laut Schliesslich wurde an der Bergstrasse die Gemeinde St Josef gegrundet die zunachst aber ohne eigene Kirche auskommen musste und behelfsmassig in einem ehemaligen Kinderheim die Gottesdienste abhielt 1930 wurde an der Strasse Langehegge eine Siedlung gebaut 1935 wurde die sogenannte Widukindsiedlung errichtet eine Selbstversorgersiedlung in der Bergleute entgegen den sonst ublichen Mietwohnungen Eigentum erwerben konnten und durch grosszugige Garten auch Schweine und Ziegen halten konnten Verkehr BearbeitenDer Stadtteil wird verkehrsmassig in West Ost Richtung von Marls Hauptverkehrsstrasse der Bergstrasse erschlossen In Nord Sud Richtung ist seit Jahrhunderten der Lipper Weg eine wichtige Verbindung Diese Strasse fuhrte von der Drewermark zur Bauerschaft Lippe und spater direkt zu den dort errichteten Chemischen Werke Huls dem heutigen Chemiepark Marl Im Laufe der Zeit wurde die zunachst ziemlich unwegsame Strasse immer weiter ausgebaut nicht zuletzt aufgrund der Industrieansiedlungen Der Haltepunkt an der Bahnstrecke GE Buer Nord Haltern wurde 1998 geschlossen Die VRR Buslinien 219 220 222 223 225 226 227 und NE6 der Vestischen Strassenbahnen erschliessen Drewer Linie Verlauf Takt Mo Fr 219 Recklinghausen Hbf nbsp nbsp Lohtor Westviertel Marl Steinernkreuz Marl Drewer Sud Marl Mitte nbsp 60 min220 Recklinghausen Hbf nbsp nbsp Nordviertel Speckhorn Marl Sinsen Sinsen Bf nbsp Lenkerbeck Huls Drewer Marl Mitte nbsp 30 min222 Marl Sinsen Sinsen Bf nbsp Lenkerbeck Huls Drewer Marl Mitte nbsp Alt Marl Polsum Ehrenmal Gelsenkirchen Hassel Gelsenkirchen Buer Nord Bf nbsp Gelsenkirchen Buer Rathaus 30 min223 Recklinghausen Hbf nbsp nbsp Nordviertel Marl Lontrop Lenkerbeck Feuerwehrhaus Huls Sud Drewer Chemiepark Marl Marl Mitte nbsp 30 min225 Marl Mitte nbsp Drewer Sud Huls Marl Hamm Hamm Bf nbsp Hamm Waldsiedlung Sickingmuhle abends als Taxibus bis Sickingmuhle 30 min226 Marl Mitte nbsp Drewer Huls Lenkerbeck Sinsen Bf nbsp Sinsen Oer Mitte Oer Erkenschwick Berliner Platz 60 min227 Dorsten Hervest Dorfstr Alt Marl Riegestr Brassert Marl Mitte nbsp Drewer Huls Marl Hamm Marl Sickingmuhle Hamm Bossendorf Haltern am See Karntner Platz Haltern am See Bf nbsp nbsp 60 min Dorsten Alt Marl 30 min Alt Marl Sickingmuhle 60 min Sickingmuhle Haltern NE6 Marl Mitte nbsp Drewer Huls Lenkerbeck Sinsen Bf nbsp SinsenNachtExpress In den Nachten von Freitag auf Samstag Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen 60 minGalerie Bearbeiten nbsp Kotterhaus um 1850 Wellerfeldweg nbsp Stattliches Bauernhaus mit Nebenanlagen von 1880 Freerbruchstrasse nbsp Werkswohnung in der Bereitschaftssiedlung 1936 1942 nbsp Kriecher von Michael Schwarze am Gymnasium nbsp St Joseph kath nbsp St Heinrich kath nbsp Auferstehungskirche ev nbsp Kolumbarium Christuskirche ev Siehe auch BearbeitenStadtgliederung Marls dort sind auch weitere Quellen angegebenLiteratur BearbeitenHelmut Madynski Das alte Marl Fels Verlag Marl Heinrich Schapers Bilder aus der Geschichte Marls Eigenverlag Marl 1966 S 25 64 Rudolf Kotzschke Rheinische Urbare II Urbar A 8 9 13 Jahrhundert Band 2 Droste Verlag Dusseldorf 1978 S 33 Reprint Original 1906 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drewer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt MarlEinzelnachweise Bearbeiten Flachen der statistischen Bezirke Stadt Marl Archiv PDF 23 kB a b Einwohnerzahlen Marls Stand 31 12 2020 Stadt Marl PDF 270 kB eine genaue Zahl lasst sich nicht angeben da die statistischen Bezirke Marls Drewer mit Huls und teils mit dem Stadtkern und Brassert vermengen die Zahlen in der Box beziehen sich auf die statistischen Uber Bezirke Drewer Nord und Drewer Sud plus den statistischen Bezirk Enke Siedlung vgl Stadtgliederung Marls DrewerStadtteile von Marl Hauptartikel Alt Marl mit Frentrop und Steinernkreuz Brassert mit Lippe Chemiezone Drewer Huls mit Alt Lenkerbeck und Lontrop Marl Hamm mit Sickingmuhle Polsum Sinsen Lenkerbeck Stadtkern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drewer Marl amp oldid 239019679