www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dreifaltigkeitssaule auf dem Theresienplatz in Straubing ist eine etwa 15 Meter hohe Votivsaule die im Jahr 1704 gelobt und 1709 errichtet wurde Sie gehort zu einer besonders im Donauraum verbreiteten Gattung von Denkmalern Sie ist ein Wahrzeichen des Straubinger Stadtplatzes und gilt als ein barockes Symbol christlicher Frommigkeit die von burgerlichem Stolz und Opferwillen begleitet wurde Straubinger DreifaltigkeitssauleDetailansicht des KreuzesPostament mit Kolonnadenrahmung und Engelskulpturen aus Marmor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung und Ausfuhrung der Saule 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenWahrend des Spanischen Erbfolgekrieges belagerten osterreichische Husaren unter General d Herbeville die Stadt Straubing Zum Schutz vor den feindlichen Truppen wurde die aussere Donaubrucke abgerissen und die innere Donaubrucke sowie die Bschlacht Donaudamm verschanzt Da sich die belagerten Straubinger weigerten die Kontribution in Hohe von 80 000 Gulden zu bezahlen wurde die Stadt vom 12 bis 15 Oktober 1704 mit Brandbomben beschossen Hierbei starb eine Frau Nachdem am 28 Oktober 1704 die Stadt auf obersten Befehl hin kapitulieren und den Osterreichern Einlass gewahren musste zogen die feindlichen Truppen in die Stadt ein Bereits am 3 August 1704 hatten Regierung Stiftskapitel Magistrat und die Straubinger Burgerschaft gelobt ein der heiligen Dreifaltigkeit geweihtes Denkmal zu errichten sofern die Belagerung der Stadt glimpflich verlaufen sollte Obwohl die osterreichischen Besatzer zehn Jahre in Straubing blieben kamen die Straubinger Burger verhaltnismassig unbehelligt davon Noch wahrend der Besatzungszeit losten die Straubinger das Gelubde ein Nachdem die Saule am 17 Oktober 1709 aufgestellt worden war wurde sie am 20 Oktober eingeweiht Aus diesem Anlass zelebrierte der Abt von Windberg ein Hochamt in der Stiftskirche St Jakob Die anschliessende Sakramentsprozession durch die Stadt wurde mit einem Te Deum abgeschlossen Beschreibung und Ausfuhrung der Saule BearbeitenNach dem Gelubde des Jahres 1704 wurde der Bogener Bildhauer Johann Gottfried Frisch beauftragt ein Modell des Bauwerks anzufertigen Die Ausfuhrung erfolgte durch Adam Hamerl Die aus Hallein stammenden Marmorteile wurden per Schiff nach Straubing gebracht Die korinthische Saule steht auf einem quadratischen Sockel Auf der Saule thront die Gruppe der heiligen Dreifaltigkeit wobei Gottvater und Gottes Sohn an den Seiten der Weltkugel stehen wahrend der Heilige Geist der durch das Symbol der Taube dargestellt wird in einem Strahlenkranz uber dem Kreuz schwebt das auf der Weltkugel postiert ist Die Dreifaltigkeitsgruppe wurde aus Holz gefertigt mit Kupfer beschlagen und anschliessend vergoldet Die Goldblatter lieferte der Regensburger Goldschlager Johann Schirmer die Fassung besorgte Wolfgang Leuthner ein Verwandter des Baumeisters Abraham Leuthner Die auf dem quadratischen Sockel nordlich und sudlich stehenden offenen Seitenflugel werden ebenfalls von korinthischen Saulen getragen Die in der Durchsicht stehenden Alabasterstandbilder der heiligen Jungfrau Maria und des Verkundigungsengels Gabriel schuf der Salzburger Hofbildhauer Bernhard Michael Mandl Auf der Plattform knien zwei anbetende Engel ostlich vor dem Postament steht die Statue des Erzengels Michael mit seinem Flammenschwert Das gesamte Denkmal umgibt eine Balustrade Am Fuss des Kreuzes wurden unter einer Bleiplatte Reliquien Munzen und verschiedene Dokumente eingemauert Vor dem Denkmal findet jeweils am Abend des Dreifaltigkeitssonntags eine Andacht statt Die Gesamtkosten der Dreifaltigkeitssaule beliefen sich auf 7184 Gulden 41 Kreuzer und 2 Heller Sie wurde uberwiegend durch Spenden der Straubinger Burger finanziert Die Saule wurde in den Jahren 1819 1849 1874 und 1911 restauriert 1945 beschadigten amerikanische Soldaten die Balustrade als sie mit einem Panzer dagegen prallten Restaurierung 1955 durch den Bildhauer Otto Zirnbauer Zu einer weiteren Beschadigung kam es am 5 Oktober 1984 als zwischen dem Stadtturm und der Dreifaltigkeitssaule Dultstande aufgebaut waren Als ein durchfahrender Betonlastzug ein Elektrokabel erfasste das um den Kopf eines Engels geschlungen worden war fiel dieser zu Boden und zerbrach Der Engel wurde vom Regensburger Dombaumeister Richard Triebe restauriert Da bei dem Unfall auch Teile der Balustrade beschadigt worden waren wurde nachfolgend die gesamte Dreifaltigkeitssaule saniert Obwohl die Saule auf stadtischem Grund steht gehort sie zur Pfarrei St Jakob Der rote Adneter Marmor eigentlich aus geologischer Sicht kein Marmor sondern Kalkstein aus dem das Bauwerk hauptsachlich geschaffen wurde ist im Laufe der Jahre durch Verwitterung ausgeblichen Einen Eindruck der fruheren Leuchtkraft geben die in der Basilika St Jakob befindlichen roten Marmorarbeiten Literatur BearbeitenMarzell Oberneder Als der Grossvater noch lebte Cl Attenkofer sche Buchdruckerei Straubing Oberneder Lobl Schafer Straubing Cl Attenkofer sche Buchhandlung 1976 Walther Zeitler Unser schones Straubing Cl Attenkofer sche Buchdruckerei 1996 Dehio Bayern II Niederbayern Darmstadt 1988 S 706 Rudolf Kracher Die Dreifaltigkeitssaule In Fuhrer durch die St Jakobskirche in Straubing 1954 S 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreifaltigkeitssaule Straubing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 881627 12 567786 Koordinaten 48 52 53 9 N 12 34 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreifaltigkeitssaule Straubing amp oldid 230079461