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Drulity deutsch Draulitten ist ein polnisches Dorf in der Woiwodschaft Ermland Masuren Das im ehemaligen Ostpreussen gelegene Dorf gehort zur Gmina Paslek Preussisch Holland im Powiat Elblaski Elbing Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Kartografische Darstellung 1930 Drulity liegt im Nordwesten der Woiwodschaft Ermland Masuren etwa 50 Kilometer Luftlinie von der Ostsee entfernt auf einer Hohe von 115 Metern uber dem Meeresniveau Das Zentrum der Stadt Paslek ist 15 Kilometer entfernt und uber die Fernstrasse 526 Myslice Miswalde Paslek zu erreichen Zwei Kilometer westlich befindet sich der Oberlandische Kanal dort beginnt auch der Buczyniecer Forst ein 15 km grosses Waldgebiet Am Kanalufer wurde ein Caravan Stellplatz angelegt Geschichte BearbeitenQuellen zufolge geht Drulity auf das bereits im 16 Jahrhundert bestehende Rittergut Draulitten zuruck das zu dieser Zeit zum Grundbesitz des preussischen Herzogs Albrecht gehorte Durch Erbfolge ging das Gut spater an die Familie von Wallenrodt uber deren Mitglieder bis 1787 Eigentumer blieben Anschliessend war die Familie von Starke bis 1825 Gutsbesitzer auf Draulitten Als das Gut 1825 an Johann von Banwels verkauft wurde trieb dieser den Besitz in den Ruin Er liess den Gutswald abholzen und liess die Wirtschaftsgebaude verfallen Nach Zwangsversteigerung und einem kurzen Zwischenspiel mit der Familie von Besser erwarb schliesslich 1851 der Hamburger Kaufmann Jurgen Sthamer Gut Draulitten nbsp Gutshaus Draulitten um 1860 Sammlung Duncker nbsp Herrschaftshaus Drulity 2018 nbsp Kirche Drulity 2018 Sthamer fuhrte das Gut wieder in die Wirtschaftlichkeit unter anderem betrieb er eine Merinoschafzucht 1855 errichtete er auf dem Gutsgelande ein reprasentatives Herrenhaus das im so genannten Hamburger Stil erbaut wurde Es entstand ein zweigeschossiger Putzbau mit Mittelrisaliten an beiden Hauptfronten Die Spitzdacher der Risalite erreichten die Firsthohe des das Hauptgebaude abschliessenden Satteldaches Zur Gartenseite hin wurde dem Risalit in ganzer Breite eine Holzveranda angefugt deren Vorderfront in sieben Fenster gegliedert war Der Garten wurde von dem Berliner Gartenbaumeister Lintrop gestaltet Zu dieser Zeit wurde Draulitten vom Konigreich Preussen beherrscht Nach dessen Verwaltungsreform von 1815 war es als administrativ selbstandiger Gutsbezirk in den Kreis Preussisch Holland eingegliedert worden Nachdem 1874 Amtsbezirke gebildet worden waren kam der Gutsbezirk zum Amtsbezirk Dargau 1910 lebten auf Gut Draulitten 195 Einwohner Als 1928 die Eigenstandigkeit der Gutsbezirke aufgehoben wurde schlossen sich die beiden Sthamerschen Gutsbezirke Draulitten und Tompitten zur neuen Landgemeinde Draulitten zusammen deren Einwohnerzahl 1933 232 betrug Jurgen Sthamer starb bereits im Jahre des Herrenhausbaus Kurz darauf brach die Rinderpest aus die den gesamten Viehbestand vernichtete Jurgen Sthamers Erbe Emil Sthamer starb bereits vier Jahre nach Ubernahme des Guts im Jahr 1859 Draulitten blieb jedoch bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts im Besitz der Familie Nach dem Bau des Oberlandischen Kanals geriet das Gut erneut in wirtschaftliche Schwierigkeiten da als Folge des Kanalbaus weite Flachen Weidelands unter Wasser gesetzt wurden Andererseits wurde mit dem Ausbau der Chaussee Preussisch Holland Miswalde die in drei Kilometer Entfernung an Draulitten vorbeifuhrte das Gut in den 1890er Jahren an das ostpreussische Strassennetz angebunden und damit wirtschaftlich gestarkt Anfang des 20 Jahrhunderts ubernahm die Familie Krahmer Gut Draulitten Mit dem Eigentumswechsel ging der Umbau des Gutshauses einher Es wurde ein hoheres Mansarddach aufgesetzt alle Holzelemente wurden ausgetauscht Dem Mittelrisalit der Frontfassade wurde ein von vier Saulen getragener Balkon vorgesetzt Dessen aufwandige Balustrade wurde mit vier steinernen Vasen und Postamenten geschmuckt Letzter deutscher Gutsbesitzer war Hans Werner Krahmer Am Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte die Rote Armee Ende Januar 1945 das Gebiet um Draulitten die Bevolkerung floh nach Westen Nach Kriegsende kam das Dorf unter polnische Verwaltung und wurde in Drulity umbenannt Bei der administrativen Neuordnung Polens wurde das Dorf der Woiwodschaft Olsztyn zugeteilt Aus dem Rittergut wurde ein Staatsgut dessen Verwaltung im ehemaligen Gutshaus untergebracht wurde das zusatzlich auch als Wohnhaus diente Wahrend der 1980er Jahre wurde das Gutshaus einer Sanierung unterzogen Nach 1990 wurde das Gut privatisiert und auch das Gutshaus in private Hande gegeben Die neuen Eigentumer fuhrten Mitte der 1990er Jahre eine erneute Sanierung des Hauses durch bei der unter anderem das Dach erneuert wurde 2006 hatte Drulity 410 Einwohner Literatur BearbeitenMiroslaw Garniec Schlosser und Gutshauser im ehemaligen Ostpreussen Studio Arta Olsztyn 2001 ISBN 83 912840 3 4 S 43 44 Draulitten In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 10 Duncker Berlin 1867 Blatt 572 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drulity Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Draulitten ostpreussen net Amtsbezirk Dargau Awecken territorial de Michael Rademacher Prholland Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Draulitten 53 9713115 19 6419014 Koordinaten 53 58 16 7 N 19 38 30 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drulity amp oldid 237612181