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Die evangelische Dorfkirche Salzbrunn ist eine Saalkirche aus dem Jahr 1784 1785 im Ortsteil Salzbrunn der Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam Mittelmark in Brandenburg Die zugehorige Kirchengemeinde gehort zum Pfarrbereich Wittbrietzen im Kirchenkreis Mittelmark Brandenburg der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Salzbrunn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Sakralbau wurde in den Jahren 1784 bis 1785 errichtet Bauherren waren Siedler aus der Pfalz die von Friedrich dem Grossen im Jahr 1748 in die Region geholt wurden und vom preussischen Konigshaus die Zusage fur einen Kirchenbau erhielten Die seelsorgerische Betreuung ubernahm seit 1752 der Inspektor Wenzelmann aus Potsdam Auf Grund fehlender finanzieller Mittel sollte zunachst jedoch nur ein Bethaus errichtet werden was zu Widerstand bei den Kolonisten fuhrte Sie erklarten sich bereit eigene finanzielle Mittel und weitere Eigenleistungen einzubringen 1 Durch den Siebenjahrigen Krieg verzogerte sich der Baubeginn erneut Nach gut einem Jahr Bauzeit konnte das Gebaude jedoch am 22 Juni 1785 mit einer Trauung eingeweiht werden Wenzelmann wurde dafur wie auch zu allen anderen Anlassen mit einer Kutsche aus Potsdam abgeholt Er erhielt fur seine Dienste 12 Scheffel Korn pro Jahr Allerdings fuhlten sich die Bewohner von Salzbrunn nicht ausreichend betreut Sie waren der Ansicht dass die Bezahlung zu hoch sei und stellten daher die Zahlungen zunachst ein Nach einer formlichen Beschwerde am 10 August 1754 eskalierte die Situation und man beglich die aufgelaufenen Schulden in Hohe von 24 Scheffel Allerdings teilten sie dem Inspektor mit dass sie das Getreide nur bis Beelitz und nicht nach Potsdam liefern werden 1763 ubernahm der Prediger Beauvis aus Lehnin die Betreuung der Gemeinde Auch er wurde mit einem Fuhrwerk abgeholt und beschwerte sich im April 1770 uber einen unkomfortablen Transport Dennoch wurde die Tradition des Fahrdienstes bis nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beibehalten Anlasslich einer Kirchenvisitation am 8 Oktober 1876 stellte die Kirchenleitung fest dass das Dach repariert und die Gesimse und Brustungen am Kirchturm erneuert werden mussen Die Arbeiten wurden in den folgenden Jahren im Wesentlichen vom Zimmermeister Kaiser aus Buchholz ausgefuhrt Kleinere Ausbesserungsarbeiten etwa am Friedhofszaun erledigte die Kirchengemeinde in Eigenleistung 1895 wurde der Putz am Kirchturm erneuert ein Jahr spater das Dach repariert Die Kosten wurden zu zwei Dritteln vom Staat und zu einem Drittel durch die Gemeinde beglichen 1897 erhielt das Bauwerk Bleiglasfenster die Karl Busch aus Berlin Charlottenburg fur 491 25 Mark herstellte und einbaute Am 13 April 1908 wurde eine 1000 Mark teure Gruneberg Orgel in Betrieb genommen Im selben Jahr besserten Handwerker das Kirchengestuhl aus das anschliessend vom Berliner Kunstmaler Albert Lensch mit floralen Elementen verziert wurde Ausserdem erhielt das Bauwerk einen neuen Fussboden aus sechseckigen Mauerziegeln Am 14 Juni 1911 schlug ein Blitz in die Kirche ein und zerstorten die Arbeiten Lenschs Sie konnten erst im Juni 1914 wieder restauriert werden 1930 wurde der Putz erneuert und gestrichen Im Zweiten Weltkrieg musste die Kirchengemeinde eine Glocke im Zuge einer Metallspende des deutschen Volkes abgeben sie wurde erst 1956 ersetzt und geweiht 1958 erhielt der Innenraum eine neue Ausmalung Im selben Jahr errichtete die Gemeinde einen Gedenkstein fur die Gefallenen der Weltkriege im sudwestlichen Bereich des Friedhofs Weitere Instandsetzungsarbeiten wurden in den darauf folgenden Jahren uberwiegend durch Spenden finanziert darunter auch von ehemaligen Bewohnern die in der Zeit der Deutschen Teilung nach West Berlin umgezogen waren Im Jahr 2003 erfolgte eine umfassende Sanierung fur rund 100 000 Euro Fur weitere 40 000 Euro wurde ein Jahr spater das Gebaudeinnere saniert Architektur Bearbeiten nbsp Blick in den Innenraum Die vergleichsweise kleine Kirche ist mit einem Putz versehen der mit hellgelber Farbe angestrichen wurde An der Sudseite des Kirchenschiffs befinden sich vier an der Nordseite funf hohe rundbogenformige Fenster Der Zugang erfolgt uber ein mittig an der Sudseite angeordnetes ebenfalls rundbogenformiges Portal mit einer grun gestrichenen Holztur Daruber ist mit der Zahl 1785 in goldener Schrift auf schwarzem Grund das Jahr der Kirchweihe angegeben In der Ostwand des Kirchenschiffs ist eine Nische eingearbeitet die die Form der Fenster aufnimmt Ein profiliertes Gesims trennt sie vom Ostgiebel in dem ein rechteckiges Fenster erkennbar ist An der Westwand des Kirchenschiffs stutzen zwei machtige Strebepfeiler den vergleichsweise massiven sich daran anschliessenden Kirchturm Er verfugt an jeder Seite uber je eine rundbogenformige Klangarkade an die sich nach oben hin ein achssymmetrisch angeordneter und verputzter Kreis anschliesst Das Gebaude ist mit einem schlichten Satteldach bestehend aus rotlichem Biberschwanz eingedeckt Diese Ziegel wurden auch am Walmdach des Kirchturms genutzt das mit einem Knopf einer Wetterfahne sowie einem Kreuz abschliesst Ausstattung BearbeitenDer Innenraum ist mit einer flachen Putzdecke versehen Auffallig ist auch hier die massive Unterkonstruktion fur den Westturm Die Ausstattung aus der Bauzeit beschreiben Experten als schlicht Die Kanzel soll im Ende des 18 Jahrhunderts hergestellt worden sein und ursprunglich aus dem Kloster Lehnin stammen Dafur wurde sprechen dass die Kirchengemeinde bis 1831 von Lehnin spater von Treuenbrietzen aus seelsorgerisch betreut wurde Eine holzerne Gedenktafel des Berliner Kunstlers Goksch erinnert an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg Es wird durch ein Mahnmal fur die Gefallenen der Kriege erganzt das sich auf dem Friedhof befindet Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Gemeinde Salzbrunn Hrsg Marianne Kaiser 250 Jahre Salzbrunn Birkhorst Beitrage zur Geschichte Elbe Druckerei Wittenberg 1 Auflage 1998Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Salzbrunn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190762 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website des Pfarrbereichs WittbrietzenEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Lahns Die Kronung von Salzbrunn In Potsdamer Neueste Nachrichten 17 November 2003 abgerufen am 8 Mai 2016 52 184797 12 92602 Koordinaten 52 11 5 3 N 12 55 33 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Salzbrunn Beelitz amp oldid 237905016