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Die evangelische Dorfkirche Hockendorf ist eine mittelalterliche Saalkirche im Ortsteil Hockendorf von Laussnitz im Landkreis Bautzen in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Konigsbruck der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Dorfkirche Hockendorf Laussnitz Ansicht 1840NordostansichtSudseite mit Zugang zur Patronatsloge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie mittelalterliche Kirche wurde 1671 nach Westen erweitert und mit einer wertvollen Ausstattung versehen Eine Restaurierung wurde 1935 vorgenommen Das langgestreckte verputzte Bauwerk endet in einem Dreiachtelschluss und ist mit einem Satteldach mit achteckigem Dachreiter und Pyramidenspitze abgeschlossen Es zeigt Rundbogenfenster an der Sudseite wird die ehemaligen Patronatsloge uber eine rampenartige Treppe erschlossen Der flachgedeckte Saal wird innen durch eine Kassettendecke mit ornamentaler Bemalung abgeschlossen Emporen zur Nord West und westlichen Sudseite sind an der Decke aufgehangt und mit profilierten Brustungs und Fussbalken gegliedert Auf den Feldern der Brustungen sind gemalte Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament dargestellt mit gemalten Rollwerkornamenten dazwischen Insbesondere die Bemalung der Orgelempore mit Engelskopfen Vogeln und Blumen verdient Beachtung Diese Malereien wurden angeblich von dem Dresdner Paul Konrad 1616 angefertigt Ausstattung BearbeitenDer holzerne Altar aus dem Jahr 1615 zeigt ein geschnitztes Relief mit einer Darstellung des Abendmahls in einem breiten mit Diamantquadern geschmuckten Rahmen das von Saulen flankiert ist die ein unverkropftes Gesims tragen Das abschliessende Kruzifix wie auch die seitlichen Anschwunge wurden erst 1673 hinzugefugt Die holzerne Kanzel aus dem Jahr 1615 zeigt bemalte Brustungsfelder mit Darstellungen von Aaron Moses Salvator mundi und Ecclesia Der zugehorige Schalldeckel ist mit einer gemalten Taube geschmuckt Der wurfelartige Taufstein aus Holz zeigt Darstellungen der Taufe Christi und Christus die Kinder segnend mit Rollwerkornamenten der dazugehorige Deckel einen von acht Docken getragenen Aufsatz Mehrere Sandsteingrabmaler aus dem 17 und 18 Jahrhundert sind mit figurlichen Darstellungen versehen In der Sudostecke stehen Grabdenkmaler der Familie Uschner aus den Jahren 1648 und 1656 Orgel BearbeitenDie barocke Orgel mit zehn Registern auf einem Manual und Pedal ist ein Werk von Andreas Mager und Johann Christoph Pfutzner aus den Jahren 1754 1755 Zahlreiche kleinere Reparaturen insbesondere der Balge sind aus dem 19 Jahrhundert uberliefert Im Jahr 1911 wurden durch die Orgelbaufirma Julius Jahn amp Sohn Reinigungs und Stimmungsarbeiten ausgefuhrt 1917 mussten die Prospektpfeifen abgegeben werden Im Jahr 1935 wurde bei einer Begutachtung durch den Bautzener Domorganisten Horst Schneider ein Zustand der Verwahrlosung konstatiert 1936 wurden bei einer Reparatur durch die Firma Eule Orgelbau Bautzen beim Register Gedackt 4 Zinnpfeifen anstelle der durch Holzwurmbefall zerstorten Holzpfeifen eingebaut und die Balge versetzt Im Jahr 1956 wurde durch die Firma Jehmlich der Stimmton durch Umhangen der Traktur um einen Halbton herabgesetzt wodurch das tiefe C in Manual und Pedal entfiel Zusatzlich wurde ein Magazinbalg mit einem Schleudergeblase eingebaut 1 Im Jahr 1991 wurden der Mittelturm gekurzt und neue Schleierbretter angefertigt und eingebaut Im Jahr 2014 wurde die Orgel erneut uberholt 2 Die Disposition lautet 1 I Manual CD c3Gedackt 8 Flauto 8 Quintadena 8 Principal 4 Gedackt 4 Quinta 3 Octave 2 Mixtur III 1 Pedal CD c1Subbass 16 Principalbass 0 8 Koppeln I P Spielhilfen Ventil moglicherweise ursprunglich Tremulant Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus zwei Bronzeglocken der Glockenstuhl ist wie auch die Glockenjoche aus Eichenholz gefertigt 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1590 Glockengiesserei M Hilliger II Bronze 788 mm 310 kg c 2 1798 Glockengiesserei J J Kittel Bronze 625 mm 150 kg e Literatur BearbeitenRainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 309 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 449 450 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Hockendorf Laussnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde KonigsbruckEinzelnachweise Bearbeiten a b Ulrich Dahnert Historische Orgeln in Sachsen 1 Auflage Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 920112 76 8 S 154 155 Steckbrief der Orgel auf der Website der Landeskirche Sachsens Abgerufen am 19 Juli 2019 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 305 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 51 2231 13 916339 Koordinaten 51 13 23 2 N 13 54 58 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Hockendorf Laussnitz amp oldid 237446929