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Die Dorfkirche Gross Mehssow ist das Kirchengebaude im Ortsteil Gross Mehssow der Stadt Calau im Landkreis Oberspreewald Lausitz in Brandenburg Es gehort der Kirchengemeinde Gross Mehssow im Kirchenkreis Niederlausitz der Teil der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz ist Die Kirche steht unter Denkmalschutz Dorfkirche Gross Mehssow 2022 Luftbild der Kirche mit Blick auf den Turm Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 2 3 Taufe 3 Kirchengemeinde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte BearbeitenFur Gross Mehssow sind zwei Vorgangerbauten uberliefert bereits in der Kopie der Kirchenmatrikel des Bistums Meissen aus dem Jahr 1495 ist Gross Mehssow als Kirchdorf verzeichnet Diese Bistumsmatrikel ist eine Abschrift einer alteren Matrikel aus dem Jahre 1346 und verzeichnet die einzelnen Archidiakonate und Erzpriesterstuhle lat sedes im Bistum Meissen von 1346 und fruher Sie war eine Abgabenliste in der die zum Bistum Meissen gehorenden Kirchen aufgefuhrt wurden Und zwar diese die Einkunfte hatten denn sie mussten von jeder Mark vier Groschen an den Bischof in Meissen abfuhren Im Kirchenkreis Calau gab es 19 Mutterkirchen zu denen auch die Kirche in Mesaw Gross Mehssow gehorte Der letzte Vorgangerbau musste wegen baulichen Mangeln abgerissen werden Die heutige Kirche von Gross Mehssow wurde zwischen 1862 und 1864 im neugotischen Stil gebaut 1 und am 9 Februar 1864 geweiht 1985 und 2011 12 wurde die Kirche umfassend saniert 2 Die Wande sind als Feldstein und Ziegelmauerwerk ausgefuhrt Das Gebaude hat einen schmalen polygonalen Chor und einen quadratischen Westturm mit einem achtseitigen Spitzhelm Das Kirchenschiff hat auf beiden Seiten jeweils funf Spitzbogenfenster und ist mit einem Satteldach uberzogen Die Giebel sind zu beiden Seiten als Zinnengiebel ausgefuhrt mit spitzbogigen Blenden und an der Ostwand mit zwei spitzbogigen Fenstern im oberen Bereich In der Kirche befinden sich eine von den Deckentragern eingespannte Hufeisenempore und eine dreiseitig gebrochene Balkendecke 3 Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum der Kirche zu Gross MehssowEin Grossteil der Ausstattung stammt aus der Bauzeit Der schlichte neugotische Altaraufsatz ist bilderlos Die Orgel wurde bereits 1801 von Carl Gotthold Claunigk aus Sonnewalde gebaut und von der alten 1862 abgerissenen Kirche ubernommen Orgel Bearbeiten Der Gross Mehssower Pastor Christian Meister setzte sich in seiner von 1760 bis 1810 wahrenden Dienstzeit fur die Ausstattung der Kirche mit einer Orgel ein In Erasmus Gottfried Bernhard Freiherr von Patow der das Gut 1791 ubernahm fand er einen Unterstutzer und so wurde dem Sonnewalder Orgelbauer Carl Gotthold Claunigk der Auftrag erteilt Im Jahr 1801 wurde die Orgel in der alten Gross Mehssower Kirche eingebaut und mit einem Festgottesdienst geweiht Vor dem Abriss der fruheren Kirche wurde die Schleifladenorgel im Jahr 1862 ausgebaut von Johann Christoph Schrother dem Jungeren mit zwei neuen Registern versehen und etwas vergrossert Im folgenden Jahr wurde die Orgel in der neuen Kirche eingebaut Allerdings war und ist sie fur das grossere und hohere Kirchenschiff zu klein und kann nicht mehr die Aufgabe erfullen wie man sich das von einer Orgel vorstellt Fur eine grossere Orgel fehlten die finanziellen Mittel und so baute man die Orgel nur vorubergehend wieder ein und dabei blieb es Die Konsole fur die neue Orgel wurde aber schon gebaut und so kann man heute noch erkennen wie gross die neue Orgel wohl geworden ware Man stellte also die nun zu kleine Orgel auf das Podest mit ein paar Veranderungen war das moglich Von den etwa 20 Orgeln die Carl Gotthold Claunigk baute sind heute neben der Gross Mehssower Orgel noch jene in Frankendorf 1803 Waltersdorf 1793 und Giessmannsdorf 1803 erhalten geblieben Die Waltersdorfer Orgel wurde 1999 restauriert gefolgt von der Gross Mehssower 2016 17 Die Orgel hat ein Manual und 13 Register 4 Glocken Bearbeiten Der Gross Mehssower Kirchturm beherbergt heute zwei sehr alte Glocken Sie wurden aus der vorigen Kirche ubernommen und wieder eingebaut Die grossere Glocke hat einen Durchmesser von 76 cm ist 64 cm hoch ohne Krone tragt keine Inschrift und stammt vermutlich aus dem 14 Jahrhundert Die Glockenkrone besteht aus sechs abgekanteten Bugeln die als Aufhangung dienen Auf der kleineren Glocke finden sich dagegen mehrere Verzierungen wie zwei Figuren ein Kreisrelief und zwei Schriftzuge Sie hat einen Durchmesser von 63 cm eine Hohe von 57 cm mit Krone 69 cm und entsprechend auch einen helleren Klang Gegossen wurde diese Glocke 1497 von Johannes Brautschneider Befestigt ist sie ebenfalls uber sechs Bugel mit breitem flachem Flechtmuster Der umlaufende Schriftzug ist 5 cm hoch und tragt die lateinische Inschrift deus in carnem venit mortuus est et resurexit anno dm m cccc lxxxxvll Gott ist Fleisch geworden gestorben und auferstanden Darunter befindet sich ein in die Gussform geritztes Relief der heiligen Magdalena mit Krone und Salbgefass Etwa gegenuber steht in Schreibschrift der Name des Giessers johannes brautssneyder Das acht Zentimeter grosse Kreisrelief zeigt die Kreuzigung in Perlstegumrandung Vier Siegelabdrucke umgeben das Relief In der alten Kirche gab es fruher noch eine dritte Glocke Sie war die kleinste und wog nur etwa 50 kg Es war die allererste Glocke der vermutlich ersten Holz Kirche aus der Grundungszeit Gross Mehssows im 13 Jahrhundert Fur die anfangs kleine Siedlung ausreichend Erst mit dem Neubau einer Steinkirche und dem inzwischen gewachsenem Gross Mehssow wurde die heutige grossere Glocke gegossen Im Sommer 1819 nach der Ernte vermisste man diese kleine Glocke Da sie zu dieser Zeit nie gelautet wurde hatte man den Diebstahl nicht gleich bemerkt Eine sofortige Anzeige beim Landrat in Calau brachte aber nichts Der Verdacht fiel auf einen wandernden Muller der eine Zeit lang in der Klein Muhle gearbeitet hatte Noch im selben Jahr sind in der Senftenberger und Gubener Gegend Falschmunzer verhaftet worden woraus man die Schlussfolgerung zog dass die Glocke als Rohstofflieferant zur Herstellung von Falschgeld diente Taufe Bearbeiten nbsp Taufbecken der Kirche zu Gross MehssowIn der Mitte des Kirchenschiffes vor dem Altar steht der Taufstein Er stammt aus der alten Kirche besteht aus Sandstein und hat eine gedrungene runde Kelchform Im oberen Teil sind ringsum vier gleiche wappenahnliche Reliefs eingearbeitet die Lilien darstellen konnten Der Stein hat eine Hohe von 96 cm und oben einen Durchmesser von 66 cm Die Bauart mit dem grossen und tiefen Sandsteinbecken das nicht mehr genutzt wird geht wahrscheinlich auf die Zeit der Reformation zuruck Damals forderte Martin Luther mit aller Entschiedenheit vellum Baptisandos penitus in aquam immergi ich mochte dass die Tauflinge vollstandig im Wasser untergetaucht werden Auch andere Reformatoren wie Buggenhagen forderten das vollstandige Untertauchen Daraus lasst sich schliessen dass der Taufstein aus dem 16 oder sogar 15 Jahrhundert stammen durfte Noch im gleichen Jahrhundert der Reformation ging man aber teilweise zu der weniger strengen Taufform uber indem man an Stelle der grossen mit einem flachen Holzdeckel verschlossenen Vertiefung eine Schussel aufstellte In dieser Form findet man heute den Taufstein vor Er ist oben mit einem Holzaufsatz abgeschlossen in dem sich eine flache Taufschale befindet Kirchengemeinde BearbeitenIn die Kirchengemeinde Gross Mehssow sind neben Gross Mehssow noch die Dorfer Craupe Klein Mehssow Radensdorf Schrakau und Tugam eingepfarrt Bis 1945 gehorte die Gemeinde zur Evangelischen Landeskirche der alteren Provinzen Preussens und anschliessend zur Evangelische Kirche in Berlin Brandenburg 1969 schloss sich der Kirchenkreis Calau mit dem Kirchenkreis Lubben zum Kirchenkreis Lubben Calau zusammen der am 1 Marz 1998 im neuen Kirchenkreis Lubben aufging Am 1 Januar 2010 schlossen sich die Kirchenkreise Lubben und Finsterwalde zum Kirchenkreis Niederlausitz zusammen zu dem Gross Mehssow heute gehort Die Kirchengemeinde Gross Mehssow ist mit den Kirchengemeinden Calau und Bronkow zum Pfarrsprengel Calau zusammengeschlossen 5 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen durchgesehen von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 431 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Gross Mehssow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120061 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Dorfkirche Gross Mehssow Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 20 Mai 2021 Kirche In gross mehssow de abgerufen am 20 Mai 2021 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 431 Gross Mehssow Deutschland Brandenburg Evangelische Dorfkirche In orgbase nl abgerufen am 20 Mai 2021 Pfarrsprengel Calau Kirchenkreis Niederlausitz abgerufen am 20 Mai 2021 51 734072222222 13 828461111111 Koordinaten 51 44 2 7 N 13 49 42 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Gross Mehssow amp oldid 237149653