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Die dominante Strategie in spieltheoretischen Modellen ist eine Strategie die unter allen moglichen Strategien den hochsten Nutzen bietet unabhangig davon was die anderen Akteure Spieler Agenten tun Das Konzept der dominanten Strategie erscheint sowohl in der klassischen Entscheidungstheorie als auch in der Spieltheorie und erlaubt es Verhaltensweisen von Akteuren in einem Spiel zu erkennen 1 Die dominante Strategie findet in simultanen wie auch sequenziellen Spielen Anwendung Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Begriffsdefinition 3 Methodik der dominanten Strategie 3 1 Anwendung 3 2 Streng strikt dominante Strategie 3 2 1 Anwendungsbeispiel 3 3 Schwach dominante Strategie 3 3 1 Anwendungsbeispiel 4 Losungskonzepte in dominanten Strategien 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbgrenzung BearbeitenDie dominierte Strategie stellt im Gegensatz zur dominanten Strategie eine der schlechtesten Strategien dar Wiederum unabhangig davon was die anderen Akteure tun wird die dominierte Strategie von einer stets besseren der sogenannten dominanten Strategie dominiert 2 Die dominierte Strategie eines Spielers stellt fur diesen keinen Nutzen dar und findet auch wiederum keine streng beste Antwort auf keine Strategie des Gegenspielers 3 Stellt man die dominierte Strategie der dominanten Strategie gegenuber wird deutlich dass die dominante Strategie immer durchgehend besser ist als jede andere Strategie Hingegen ist die dominierte Strategie immer durchgehend schlechter als alle anderen Strategien 4 Eine Entfernung der dominierten Strategie n ist demnach vorzunehmen Begriffsdefinition BearbeitenDer Begriff der dominanten Strategie benennt eine Abfolge von Handlungen die besser ist als alle anderen Moglichkeiten unabhangig davon was die anderen Akteure tun 5 Wodurch eine Strategie eine andere Strategie dominiert wenn die dominierende nie schlechter jedoch manchmal besser als die dominierte Strategie ist 6 Ein rationaler Akteur sollte keine Strategie wahlen wenn eine alternative Strategie existiert welche zu einem hoheren Nutzen fuhrt gegenuber allen moglichen Strategien Wenn es eine dominante Strategie gibt so ist diese anzuwenden Jedoch haben nicht immer alle Akteure eine dominante Strategie nicht einmal fur einen der Akteure Die Dominanz ist die Ausnahme und nicht die Regel 4 Methodik der dominanten Strategie BearbeitenAnwendung Bearbeiten Im Gegensatz zum sequenziellen Spiel ist ein simultanes Spiel durch mangelnde Kommunikation der exogenen Faktoren innerhalb eines Spieles gekennzeichnet Es kann nur einmal gespielt werden Hingegen sind bei einem sequenziellen Spiel die Schritte des Gegners im Normalfall bekannt Dies ist durch Kommunikation gewahrleistet obgleich dennoch eine gewisse Informationsasymmetrie vorliegen kann Wenn demnach eine dominante Strategie fur jede gegebene Entscheidung ihres Gegners vorliegt so wurde bei sequenziellen Zugen stets die dominante Strategie gewahlt werden Jedoch konnte hier genauso der umgedrehte Fall auftreten wodurch der Gegner erst im zweiten Zug an der Reihe ist Hier kann der Gegner in aller Ruhe die Entscheidung abwarten und diese an die Situation anpassen Hier empfiehlt es sich eine andere als die dominante Strategie zu wahlen Man spricht in diesem Fall von Selbstbindung auf spieltheoretischer Basis 7 Bei sequenziellen Zugen kann unter Anwendung von dominanten Strategien in der Spieltheorie ebenfalls die Anwendung von Kooperationslosungen in Betracht gezogen werden Streng strikt dominante Strategie Bearbeiten Eine Strategie eines Spielers ist eine streng dominante Strategie wenn sie bei allen moglichen Strategiekombinationen seiner Mitspieler fur ihn einen grosseren Nutzen hat als alle seine anderen Strategien Da diese Eigenschaft nur jeweils auf eine Strategie zutreffen kann gibt es fur jeden Spieler hochstens eine streng dominante Strategie Ein Spieler mit einer streng dominanten Strategie muss nicht kooperieren um fur sich den grossten Nutzen zu erzielen Die Bedingung fur eine streng dominante Strategie lasst sich durch eine mathematische Formel beschreiben Seien S i displaystyle S i nbsp die moglichen Strategien eines Spielers i displaystyle i nbsp und S i displaystyle S i nbsp die moglichen Strategiekombinationen seiner Mitspieler Eine Strategie s i S i displaystyle s i star in S i nbsp des Spielers i displaystyle i nbsp heisst streng dominant wenn s i s i i s i s i displaystyle s i star s i succ i s i s i nbsp fur alle anderen Strategien s i S i s i displaystyle s i in S i setminus s i star nbsp des Spielers und alle Strategiekombinationen s i S i displaystyle s i in S i nbsp seiner Mitspieler gilt Dabei bedeutet i displaystyle succ i nbsp dass Spieler i displaystyle i nbsp die linke Strategiekombination hoher bewertet als die rechte Gibt es in einem Spiel eine Nutzenfunktion und hat ein Spieler eine streng dominante Strategie dann ist diese Strategie diejenige mit der hochsten Auszahlung fur ihn Anwendungsbeispiel Bearbeiten Das Szenario in Abbildung 1 stellt die beiden konkurrierenden Sportartikelhersteller Nike und Adidas dar die je nach Entscheidungsstrategie ihren Umsatz durch moglicherweise mehr Einsatz von Werbung verandern konnten Das Ziel beider besteht hierbei in der Maximierung des Umsatzes nbsp Abbildung 1 streng dominante Strategie Nikes gegenuber AdidasFur Nike ist es in jedem Fall besser mehr Werbung zu investieren um den Umsatz zu steigern Investiert Adidas auch in mehr Werbung so erzielt Nike trotzdem noch einen erhohten Umsatz von 4000 Euro Wenn Adidas allerdings unverandert viel Werbung einsetzt so erzielt Nike sogar einen noch hoheren Umsatz von 5000 Euro Nike konnte sich allerdings auch fur unverandert viel Werbung entscheiden wurde jedoch demnach einen niedrigeren Umsatz in Kauf nehmen als bei dem Einsatz von mehr Werbung Egal was Adidas tut Fur Nike ist es in jedem Fall besser mehr Werbung zu investieren Die Strategie mehr Werbung ist fur Nike die streng beste Antwort auf jede denkbare Strategie von Adidas Dabei wird die Alternative gleich viel Werbung von der Alternative mehr Werbung dominiert Die Alternative mehr Werbung ist fur Nike demnach eine streng dominante Strategie Schwach dominante Strategie Bearbeiten Eine Strategie eines Spielers ist eine schwach dominante Strategie wenn sie bei allen moglichen Strategiekombinationen seiner Mitspieler fur ihn den grossten Nutzen hat Im Allgemeinen kann ein Spieler mehrere dominante Strategien haben die dann fur ihn alle den gleichen Nutzen haben Ein Spieler mit einer schwach dominanten Strategie muss nicht kooperieren um fur sich den grossten Nutzen zu erzielen Die Bedingung fur eine schwach dominante Strategie lasst sich durch eine mathematische Formel beschreiben Eine Strategie s i S i displaystyle s i star in S i nbsp eines Spielers i displaystyle i nbsp heisst schwach dominant wenn s i s i i s i s i displaystyle s i star s i succeq i s i s i nbsp fur alle anderen Strategien s i S i displaystyle s i in S i nbsp des Spielers und alle Strategiekombinationen s i S i displaystyle s i in S i nbsp seiner Mitspieler und s i s i i s i s i displaystyle s i star s i prime succ i s i s i prime nbsp fur mindestens eine dieser Strategiekombination s i S i displaystyle s i prime in S i nbsp gilt Dabei bedeutet i displaystyle succeq i nbsp dass Spieler i displaystyle i nbsp die linke Strategiekombination mindestens genauso hoch bewertet wie die rechte Gibt es in einem Spiel eine Nutzenfunktion und hat ein Spieler schwach dominante Strategien dann haben diese Strategien die hochsten Auszahlung fur ihn Anwendungsbeispiel Bearbeiten Das in der Abbildung 2 dargestellte Szenario des Gefangenendilemmas beruht auf zwei Angeklagten die ein Verbrechen tatsachlich begangen haben Die Freiheitsstrafen konnen je nach Entscheidungsstrategie unterschiedlich sein Es handelt sich hierbei um ein simultanes Spiel in dem die Angeklagten nicht dazu berechtigt sind von der Entscheidung des jeweils Anderen in Erfahrung gesetzt zu werden Das Ziel beider besteht hierbei in der Minimierung der eigenen Haftstrafe nbsp Abbildung 2 schwach dominante Strategie Kunos gegenuber UweEs lasst sich feststellen dass fur Kuno keine streng dominante Strategie existiert Wurde Uwe nicht gestehen so ware es fur Kuno am besten zu gestehen Wahlt Uwe gestehen dann sind fur Kuno beide Strategien gleich gut Kuno ist indifferent zwischen gestehen und nicht gestehen Es lasst sich also feststellen dass fur Kuno die Strategie zu gestehen nie schlechter ist als die Strategie nicht zu gestehen im Falle dass Uwe nicht gesteht sogar besser Nach Identifizierung der schwach dominierten Strategie nicht gestehen kann also angenommen werden dass Kuno gestehen wird Losungskonzepte in dominanten Strategien BearbeitenDie dominante Strategie stellt in der Spieltheorie ein Losungskonzept dar Verfugt in einem Spiel jeder Spieler uber eine streng dominante Strategie so ist es fur jeden Spieler rational diese Strategiekonfiguration als nicht kooperative Losung zu spielen Jedoch garantiert dies nicht dass die resultierenden Auszahlungen ebenso kollektiv rational sind 8 Durch die Zusammensetzung der rational gewahlten Strategiekombination befindet sich das Spiel in einem Gleichgewicht dominanter Strategien Jedes Gleichgewicht dominanter Strategien macht ebenso gleichzeitig ein Nash Gleichgewicht sichtbar Eine weitere Losung eines Spieles in der Spieltheorie mit dominanten Strategien stellt die Eliminierung der dominierten Strategien dar Obgleich die dominierte Strategie keinen Nutzen fur den jeweiligen Spieler darstellt so ergibt sich doch hieraus eine Moglichkeit die Komplexitat eines Spieles zu reduzieren Demnach kann die Anzahl der moglichen Spielergebnisse unter Anwendung der Iterative Elimination strikt dominierter Strategien die Anzahl der moglichen Spielergebnisse einschranken 9 Die Wahl der nutzenmaximierenden Strategie wird dadurch erleichtert Literatur BearbeitenAvinash K Dixit Barry J Nalebuff Spieltheorie fur Einsteiger Strategisches Know how fur Gewinner Schaeffer Poeschel Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 7910 1239 8 Avanish K Dixit Susan Skeath Games of Strategy 2 Auflage W W Norton amp Company New York 2004 ISBN 0 393 92499 8 Joel Watson Strategy An Introduction to Game Theory 2 Auflage W W Norton amp Company New York 2008 ISBN 978 0 393 92934 8 Prof Dr Manfred J Holler Prof Dr Gerhard Illing Einfuhrung in die Spieltheorie 6 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Berlin Heidelberg 2006 ISBN 3 540 27880 X Siegfried K Berninghaus Karl Martin Ehrhart Werner Guth Strategische Spiele Eine Einfuhrung in die Spieltheorie Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Berlin Heidelberg 2002 ISBN 3 540 42803 8 Thomas Riechmann Spieltheorie 2 Auflage Verlag Franz Vahlen Munchen 2008 ISBN 978 3 8006 3505 4 Weblinks BearbeitenProfessor Rieck s Spieltheorie Seite Spieltheorie und das GefangenendilemmaEinzelnachweise Bearbeiten In Professor Rieck s Spieltheorie Seite Bearbeitungsstand 10 April 2008 Abgerufen 28 Dezember 2008 10 09 MEZ In Professor Rieck s Spieltheorie Seite Bearbeitungsstand 10 April 2008 Abgerufen 18 Dezember 2008 16 22 MEZ Vgl Thomas Riechmann Spieltheorie S 27 a b Vgl Avinash K Dixit Barry J Nalebuff Spieltheorie fur Einsteiger Strategisches Know how fur Gewinner S 67 Vgl Avinash K Dixit Barry J Nalebuff Spieltheorie fur Einsteiger Strategisches Know how fur Gewinner S 61 In Professor Rieck s Spieltheorie Seite Bearbeitungsstand 10 April 2008 Abgerufen 3 Januar 2009 13 51 MEZ Vgl Avinash K Dixit Barry J Nalebuff Spieltheorie fur Einsteiger Strategisches Know how fur Gewinner S 67 Vgl Siegfried K Berninghaus Karl Martin Ehrhart Werner Guth Strategische Spiele Eine Einfuhrung in die Spieltheorie S 18 folgende Vgl Thomas Sattler Einfuhrung in die Spieltheorie S 19 Bearbeitungsstand 23 November 2006 Abgerufen 20 Dezember 2008 08 12 MEZ Normdaten Sachbegriff GND 4755259 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominante Strategie amp oldid 227419333