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Das Divine Light Zentrum englisch fur gottliches Licht Zentrum ist ein religioses Zentrum in Winterthur das 1967 vom indischen Swami Omkarananda gegrundet wurde Die Mitglieder kommen aus verschiedenen Glaubensrichtungen Die Anhanger erlangten 1975 durch einen Anschlag auf das Haus des Zurcher SVP Regierungsrats Jakob Stucki Bekanntheit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Situation 3 Literatur und Quellen 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten1967 wurde der gleichnamige Verein in Winterthur gegrundet Eine vermogende Frau bat zuvor den indischen Monch Omkarananda Saraswati nach Winterthur und stellte ihm ihre Villa zur Verfugung worin Omkarananda dann das Divine Light Zentrum grundete In der Folgezeit hat das DLZ immer weitere Gebaude erworben und diese jeweils hellblau gestrichen Die spirituelle Gemeinschaft aufgrund der Hausfarbe auch schlichtweg die Blauen genannt ernahrte sich vegetarisch und verzichtete auf den Konsum von Tabak Alkohol oder andere Drogen Sie widmete ihre Zeit zum Beispiel der Meditation die aus dem wiederholten Rezitieren von Veden und Mantren bestand Als das Verhalten der Anhanger des DLZ sowie der Ankauf von immer neuen Villen in der Nachbarschaft langsam auf Widerstand stiess benutzte Omkaranda einfach Strohleute um weitere Liegenschaften zu kaufen sodass das DLZ schlussendlich sechs beieinander liegende Hauser an der Anton Graff Strasse umfasste Derweil fragten sich die Anwohner woher die Glaubensgemeinschaft das viele Geld her hat Seit 1974 existiert in den Raumlichkeiten der DLZ in Winterthur ein vedischer Tempel Durch die Erwerbungen wurde auch die Politik und Justiz auf den Plan gerufen und eine rund 80 Mitglieder umfassende Interessensgemeinschaft warf der Glaubensgemeinschaft 1972 den Kauf von uber einem Dutzend Liegenschaften vor und beschuldigte die Glaubigen des Telefonterrors in der Nachbarschaft diese wiederum bezeichneten ihre Kritiker als senil oder frustriert Stadtprasident Urs Widmer bezeichnete das DLZ in einem Interview als Fremdkorper in unserer Stadt und SVP Regierungsrat Jakob Stucki liess die Polizei verstarkt gegen das Divine Light Zentrum und Omkarananda ermitteln Auch der Winterthurer Gemeinderat befasste sich ausgiebig mit der Glaubensgemeinschaft und stimmte am 15 Januar 1973 dem Kauf eines Hauses an der Anton Graff Strasse 73 zu um dadurch der Glaubensgemeinschaft zuvorzukommen Eine Motion der BGB forderte zudem die Schaffung einer reinen Wohnzone am Bruhlberg um eine weitere Ausbreitung des Divine Light Zentrums zu verhindern Nur die Jugendpartei Junge Lowen lehnte die dadurch folgende weitere Zuspitzung des Konflikts ab nbsp Die Anton Graff Strasse im Jahr 1975 mit den hellblau angestrichenen Hausern des DLZDie Situation eskalierte zunehmend und die Anhanger des DLZ wehrten sich mit 102 Ehrverletzungsklagen 52 Zivilprozessen 26 Strafanzeigen sowie vier Privatstrafklagen und legten uber 60 Rekurse ein Weiter zur Eskalation trug auch ein Ereignis am 29 Juni 1973 bei als eine 29 jahrige Anhangerin in das Haus einer Anwohnerin gelockt wurde wo ihre Mutter diese aus der Sekte befreien wollte Die Nachbarin rief die Polizei und gab an dass das Madchen unter Drogen stehe Dieser sich spater als Luge entpuppte Vorwurf fuhrte beim Auffahren der Polizei zu einem Handgemenge mit Anhangern des DLZ und mehrere Mitglieder wurden verhaftet Diese fuhlten sich ungerecht behandelt und antworteten mit noch mehr Anzeigen auf den vermeintlichen Justizskandal 1974 fuhrte die Flut von Klagen dazu dass bei einem Prozess am Bezirksgericht Winterthur beide Kammern in den Ausstand treten wollten Auch die dadurch drohende Ausweisung ihres Gurus fuhrte zu einer weiteren Radikalisierung der Glaubensgemeinschaft und dem Einsatz vergifteter Pralinen und zu Saureangriffen auf ihre Gegner Aus Indien wurde ein Schwarzmagier nach Winterthur geholt der mit Hilfe schwarzer Magie die Gegner des DLZ zum Schweigen bringen sollte dies jedoch wie vieles andere ohne Wissen der meisten DLZ Mitglieder Als dann Omkarananda endgultig ausgewiesen werden sollte spitzte sich die Situation mit einem Anschlag auf das Haus des Regierungsrats Jakob Stucki in Seuzach und einem weiteren gescheiterten Anschlag auf einen Winterthurer Rechtsanwalt am 8 Oktober 1975 noch weiter zu Von den acht platzierten Bomben ist eine explodiert Am 10 Juli 1976 wurden schliesslich Omkarananda und ein paar seiner Anhanger verhaftet Bei den Hausdurchsuchungen wurden im Keller des Tempels eine Schiessanlage gefunden sowie etliche Waffen darunter auch Maschinengewehre Ein wichtiges Beweismittel waren auch Tonbandaufnahmen die von den Anhangern des DLZ von fast allen Ritualen hergestellt worden waren Omkarananda selbst wurde mit Urteil vom 22 Mai 1979 vom Bundesgericht fur das Bombenattentat verantwortlich gemacht und zu 14 Jahren Haft verurteilt und 1985 fur 15 Jahre des Landes verwiesen Weitere DLZ Mitglieder wurden zu mehrjahrigen Haftstrafen verurteilt Omkaranda grundete neben dem DLZ weitere Religionsgemeinschaften z Bsp 1982 in Rishikesh Indien sowie 1986 in Langen bei Bregenz in Osterreich Auch nach der Verhaftung des Gurus blieb das DLZ aktiv um 1980 lebten noch rund 50 Personen im Divine Light Zentrum Sie kampften nach der Verurteilung ihres Gurus fur dessen Rehabilitierung und waren von der Unrechtmassigkeit der Verurteilung uberzeugt Die dabei vom DLZ vertretene Ansicht eines Behordenkomplotts wurde Ende der 1990er Jahre durch eine von zugespielten Akten ermoglichte Reportage eines Tages Anzeiger Journalisten unterstutzt der unter anderem auf eine vorgebliche Anhangerin des DLZ aufmerksam machte die bei den Hausdurchsuchungen nicht verhaftet wurde und dann auch mittels Fahndung nicht mehr auffindbar war Das DLZ vertrat dabei die Ansicht dass diese wohl eine eingeschleuste Agentin der Polizei gewesen sei Daraufhin beauftragte der Bundesrat Arnold Koller eine Administrativuntersuchung beim Altbundesgerichtsprasidenten Jean Francois Egli Der Schlussbericht dieser Untersuchung stellte Unregelmassigkeiten fest da die Angeklagten vor Gericht nicht uber verdeckte Ermittlungen informiert worden waren und dadurch in ihren Verteidigungsrechten beschnitten wurden Die Hauptvorwurfe konnte der Bericht aber nicht bestatigen Am 4 Januar 2000 verstarb das geistliche Oberhaupt des DLZ in Langen bei Bregenz uberraschend an einer Grippe 2001 wurde in Winterthur eine Stiftung zum Erhalt des vedischen Tempels gegrundet Es existiert auch ein Verlag mit Druckerei die Genossenschaft DLZ Service um die eigenen Schriften wie das seit 1966 zweimonatlich erscheinende Magazin Divine Light oder die monatlichen Gedanken zum Tag mit Texten von Omkarananda und diverse Bucher zu verbreiten Heutige Situation BearbeitenDie Gemeinschaft umfasst heute noch 20 bis 30 Personen deren Umfeld noch im Besitz von 19 Liegenschaften sind viele auch ausserhalb Winterthurs Die Hauser sind jedoch langst nicht mehr alle hellblau gestrichen Die Mitglieder betreiben weiterhin Meditationen horen die Predigten ihres geistigen Lehrers auf Tonbandern und betreiben in der 50 000 Titel umfassenden Bibliothek auch Forschungsarbeit deren Resultate sie jedoch nicht publizieren sondern nur zum Zweck eigenen Erkenntnisgewinns und der Synthese zwischen Religion und Wissenschaft Auch finden regelmassig offentliche Vortrage statt Sonntags findet im DLZ eigenen Bergpredigt Zentrum Zell jeweils eine Feuerzerenomie statt Die Mitglieder des DLZ kommen dabei aus verschiedenen Richtungen des Buddhismus sowie auch aus dem Christentum Literatur und Quellen BearbeitenDer Bombenanschlag gegen Regierungsrat Stucki im Jahre 1975 war kein Polizeikomplott Eidgenossisches Justiz und Polizeidepartement 27 Oktober 2000 abgerufen am 22 Marz 2014 Rudolf Passian Licht und Schatten der Esoterik Eine objektiv kritische Lebens und Orientierungshilfe 2 Auflage Reichl St Goar 2002 Es ist nicht alles Gold was glanzt S 124 131 Licht und Schatten der Esoterik Eine objektiv kritische Lebens und Orientierungshilfe in der Google Buchsuche Patrick Kuhnis Das gottliche Licht und seine Hascher In Winterthurer Jahrbuch 2004 Stiftung Edition Winterthur Winterthur 2003 S 75 78 Simon Hungerbuhler Prufet alles und behaltet das Beste In Der Landbote 24 Dezember 2011 6 Jubilaums Sonderbeilage Heilig Erhard Finger Wie es damals wirklich war Dokumentation uber die Entstehung einer geistig kulturellen Institution DLZ Service 2017 Band 1 Die Eskalation Band 2 Der Schauprozess Weblinks BearbeitenOffizielle Website Publikationen zu Omkarananda auch vom DLZ Divine Light Zentrum auf relinfo ch Evangelische Informationsstelle Kirchen Sekten Religionen Himmelblau Leben am Limit Podcast Serie auf SRF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Divine Light Zentrum amp oldid 234365304