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Das Peristylhaus mit dem Dionysosmosaik ist ein romisches Wohnhaus dessen Uberreste 1941 beim Ausheben eines Luftschutzkellers des Dombunkers in der Nahe des Kolner Doms gefunden wurden Historisches Modell der reprasentativen romischen Stadtvilla mit dem Dionysos Mosaik Romisch Germanisches Museum Koln Inhaltsverzeichnis 1 Das Haus 2 Dionysosmosaik 3 Schaden durch das Orkantief Kyrill 2007 4 Literatur 5 AnmerkungenDas Haus Bearbeiten nbsp Dionysosmosaik um 220 230 Bekanntheit und Bedeutung des Hauses beruhen vor allem auf dem grossen Mosaik das den Boden des Speisesaals bedeckte und nach seinem zentralen Motiv dem Lustgott Dionysos das Dionysosmosaik genannt wird Aufgrund dieses Fundes beschloss die Stadt Koln an dieser Stelle das nach der Zerstorung der Stadt im Zweiten Weltkrieg geplante neue Museum fur die zuruckgekehrten antiken Schatze zu errichten das heutige Romisch Germanische Museum Ausserdem gehort das Haus zu den wenigen romischen Hausern der Colonia Claudia Ara Agrippinensium deren Grundriss weitgehend bekannt ist Es ist ein Beispiel fur ein Haus in den germanischen Provinzen das in einem eher mediterranen Stil erbaut wurde Das grosse und reprasentative Haus das einen ganzen Hauserblock insula einnahm und eine Flache von ca 2500 Quadratmetern bedeckte war nord sudlich orientiert und lag nah am Rheinufer Es besass einen zentralen Garten das Peristyl in dem sich auch ein Brunnen befand und um das sich alle Raume des Hauses gruppierten Die mehr als 20 Zimmer waren vom Garten aus uber eine Saulenhalle erreichbar An der Frontseite des Hauses befanden sich Speicher oder Laden Es konnten mehrere Bauphasen unterschieden werden Das Haus wurde vermutlich in claudischer Zeit um 50 n Chr oder kurz danach errichtet die zweite Bauphase datiert wohl um 80 n Chr in flavische Zeit Um 230 n Chr wurde das ganze Haus nochmals vollkommen umgestaltet In dieser Zeit wurde auch in der Mittelachse des Peristyls ein grosses Triclinium errichtet das mit dem Dionysosmosaik geschmuckt wurde Der Raum hatte schon vorher ein Mosaik besessen das in Resten noch festgestellt werden konnte Einige andere Raume des Hauses waren ebenfalls mit Mosaiken ausgestattet und teilweise mit Wandmalereien dekoriert von denen sich aber nur geringe Reste fanden Einige Raume hatten Hypokausten Nachdem etwa zehn Generationen die Stadtvilla ca 300 Jahre lang genutzt hatten brannte das Haus im Dezember 355 n Chr bei einem Angriff der Franken auf das romische Koln nieder Dionysosmosaik Bearbeiten nbsp Zentralmotiv Dionysos stutzt sich auf einen SatyrDas 70 Quadratmeter grosse Dionysosmosaik das dem Haus seinen Namen gab besteht aus rund 1 5 Millionen Steinchen tesserae aus Naturstein Glas und Ton mit einer Dicke von 9 mm Es hat 27 mehrfarbige Medaillons Das zentrale Bildfeld zeigt den angetrunkenen Lustgott der sich auf einen Satyr stutzt Das Motiv dominiert die geometrische Aufteilung in achteckige und quadratische Medaillons die Szenen um Dionysos aber auch Jahreszeiten Vogel und Fruchte zeigen Das Mosaik wurde nach der Ausgrabung zum Schutz mit Sand abgedeckt Es ruht heute auf einer von neun Stutzen getragenen Spezialkonstruktion Ende der 1950er Jahre wurde es aus Schutzgrunden und um die Farben frischer wirken zu lassen mit einer Kunstharzschicht uberzogen Das in situ befindliche Mosaik war von Anfang an das zentrale Denkmal des Romisch Germanischen Museums Beim Weltwirtschaftsgipfel 1999 diente der Ausstellungsraum mit dem Mosaik als Speisesaal fur die Staats und Regierungschefs der G8 Staaten Dabei wurde das Mosaik zum Schutz mit einer schweren Acrylglasplatte abgedeckt 1 Der Versicherungswert des Mosaiks betragt 15 Millionen Euro 2007 Schaden durch das Orkantief Kyrill 2007 Bearbeiten nbsp Abdeckung des Mosaiks nach den OrkanschadenDer Orkan Kyrill riss in der Nacht vom 18 zum 19 Januar 2007 die Holzabdeckung des Brunnens auf der Domplatte los Die Konstruktion aus bis zu 70 Kilogramm schweren Holzbalken und Brettern wurde von einer Bo erfasst und schlitterte quer uber den Roncalliplatz in die Glasfront des Museums durchschlug die Fensterscheibe fiel auf das Dionysos Mosaik und beschadigte es erheblich Spezialisten vom Nationalmuseum Luxemburg und vom Rheinischen Landesmuseum Bonn begutachteten die Schaden Zahlreiche Mosaiksteine waren zum Teil ausgebrochen verschiedene Medaillons beschadigt jedoch nicht das zentrale Bildmotiv mit dem trunkenen Dionysos selbst Die fur die Restaurierung hinzugezogenen Fachleute darunter der Erfurter Fachhochschulprofessor Christoph Merzenich vom Fachbereich Konservierung und Restaurierung und zwei Restauratorinnen des renommierten Istituto Superiore per la Conservazione ed il Restauro ISCR in Rom das auch schon 50 Jahre zuvor an der Bergung des Mosaiks mitgewirkt hatte stellten beim Abklopfen aller 1 5 Millionen Mosaiksteine weitere Schaden fest An rund 120 Stellen hatten sich tesserae abgelost bzw gelockert und wiesen bis zu drei Millimeter tiefe Abschurfungen auf Besucher des Romisch Germanischen Museums konnten die nachfolgenden restauratorischen Arbeiten die im Juli 2008 abgeschlossen wurden vor Ort beobachten Der Gesamtschaden an dem Mosaik erreichte eine siebenstellige Summe 2 3 Am zweiten Jahrestag des Orkanschadens dem 18 Januar 2009 wurde die Wiederherstellung mit einem Dionysosfest gefeiert Literatur BearbeitenFritz Fremersdorf Das romische Haus mit dem Dionysosmosaik vor dem Sudportal des Kolner Domes Kolner Ausgrabungen Bd 1 ZDB ID 519349 7 Gebruder Mann Berlin 1956 Heinz Gunter Horn Mysteriensymbolik auf dem Kolner Dionysosmosaik Beihefte der Bonner Jahrbucher Band 33 Rheinland Verlag Bonn 1972 ISBN 3 7927 0144 8 Anmerkungen Bearbeiten Dionysos Mosaik unter Acryl Vorbereitung fur die Essen beim G 8 Gipfel In stadt koeln de 1999 archiviert vom Original am 27 September 2007 abgerufen am 14 Juli 2022 Italiener sollen Mosaik sichern In Kolner Stadt Anzeiger Nr 75 Donnerstag 29 Marz 2007 S 35 Matthias Pesch Sturmschaden am Mosaik grosser als gedacht Restauratoren untersuchen romisches Kunstwerk Vermutlich sind viele Steine locker In Kolner Stadt Anzeiger Nr 137 Samstag Sonntag 16 17 Juni 2007 S 35 Christian Deppe Steinchen fur Steinchen S 1 und Mosaikschaden sind grosser als angenommen Restaurierung von Dionysos und Gefolge hat begonnen In Kolnische Rundschau Nr 137 Samstag 16 Juni 2007 S 37 Viele Hande viele Steine In Kolner Stadt Anzeiger Nr 145 Dienstag 26 Juni 2007 S 23 Dionysos Mosaik restauriert Pressemitteilung Stadt Koln Amt fur Presse und Offentlichkeitsarbeit 18 Juli 2008 abgerufen am 5 August 2021 50 940555555556 6 9583333333333 Koordinaten 50 56 26 N 6 57 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peristylhaus mit dem Dionysosmosaik amp oldid 239466525