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Dieter Krieg 21 Mai 1937 in Lindau 26 November 2005 in Quadrath Ichendorf war ein deutscher Maler Dieter Krieg 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Preise 3 Einzelausstellungen Auswahl 4 Gruppenausstellungen Auswahl 5 Zitate 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKrieg studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste in Karlsruhe als Schuler von HAP Grieshaber und Herbert Kitzel Er gehorte zu einer Gruppe von Malern mit eigenstandigen individuellen Profilen Hier sind Heinz Schanz Hans Baschang Walter Stohrer und Horst Antes zu nennen Der Einfluss dieser Lehrer auf diese Gruppe war von grosser Wichtigkeit Ab 1971 erhielt Krieg Lehrauftrage an der Kunstakademie in Karlsruhe und an der Stadelschule in Frankfurt 1978 wurde Krieg Professor an der Kunstakademie Dusseldorf Dieter Krieg war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund Er lebte und arbeitete in Quadrath Ichendorf einem Ortsteil von Bergheim nbsp Vorhang 1994 Acryl auf Leinwand 375 345 cmDieter Krieg erregte bereits in den fruhen 1960er Jahren durch den radikalen Gestus seiner Malerei Aufsehen Zusammen mit oben genannten Kunstlern gehort Krieg zu den Vertretern der Neuen Figuration die dem zu dieser Zeit vorherrschenden Primat der Abstraktion die Darstellung der menschlichen Figur entgegenstellte Jeder tat dies auf seine Weise es gab keine Schulbildung 1966 erhielt Dieter Krieg fur seine bis zur Unkenntlichkeit verschnurten und bandagierten Korper Darstellungen den Deutschen Preis der Jugend in Baden Baden Er war einer der starksten zugleich eigenwilligsten Maler seiner Generation Getragen von einem sich standig erneuernden Impetus und mit einer allseits gegenwartigen Bereitschaft zum Risiko entstand in den darauf folgenden vier Jahrzehnten ein Werk dessen Position immer wieder aufschreckte verstorte und in der Kunstkritik nicht nur auf einhellige Zustimmung stiess Es bewegte die Gemuter und provozierte unterschiedlichste Reaktionen Doch der Erfolg und die hohe Reputation die Krieg all die Jahre erfuhr war nicht nur an den zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen ablesbar sondern auch an dem Lehramt als Professor an der traditionsreichen Kunstakademie in Dusseldorf Aus seiner fast funfundzwanzigjahrigen Lehrtatigkeit sind zahlreiche Schuler mit grossen internationalen Karrieren hervorgegangen Krieg ging den Sachen immer auf den Grund Die Bemuhung um den Inhalt war entscheidend Zunachst waren die Arbeiten konzeptuell ausgerichtet so die Malsch Wannen aus dem Jahr 1970 die 4 Watt Lampen von 1972 die Tannchen von 1972 73 so Hoffnung Liebe Treue Neid Unschuld von 1974 oder die Tonbandaufnahme Allen Malern herzlichen Dank hier realisierte er innerhalb der Jahre 1975 bis 1976 eine Lesung aller in den 36 Banden des Allgemeinen Lexikons der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart gelisteten Kunstlernamen 1 nbsp ohne Titel 2004 Kohle Acryl Papier Leinwand 100 70 cmEnde der 1970er Jahre brach Krieg die strenge reduzierte Form seiner Malerei auf und uberfuhrte sie in eine malerische Wort und Gegenstandswelt Er trieb jetzt die malerische Form der Dinge an eine Grenze Bekanntes und Alltagliches gingen in Befremden auch Unbehagen uber Die Auflosung des Motivs erhielt tragende Bedeutung Man konnte auch von Paradoxien sprechen Die Gegenstande wurden ins Monumentale getrieben und in einen Bildraum gestellt in dessen emotional und psychisch aufgeladenem Kraftfeld sie eine neue Existenz erhielten Die visuelle Sensation der Bilder ist kaum in Worte zu fassen Zum Bildgegenstand konnte der menschliche Korper werden Dinge die in Bezug zu diesem stehen Dinge die der Mensch brauchte und deren veranderte Zustande Leben Krankheit oder Tod symbolisierten Dieses Bildvokabular das Stocke Kerzen Thermometer Salatkopfe Fleischstucke Bluten Kreuze Spiegeleier Eimer Bucher Buchstaben Watte Schriftzuge und vieles mehr umfasste wurde von Krieg uber Jahrzehnte beibehalten erweitert und immer wieder neu bearbeitet Die grandiose Darstellung von Gegenstanden zeichnete die intellektuelle und malerische Leistung Kriegs aus Zwei weitere Sachverhalte die diesen Eindruck beforderten sind hier hervorzuheben Ein grosses Kraftfeld der Inspiration war die Literatur Sie war fur ihn nicht zusatzliche Autoritat aber einzelne Worte und Passagen aus Texten von Marcel Proust James Joyce Jean Paul Sartre Arno Schmidt und anderen Autoren konnten trotzdem zur Matrix seiner vielschichtigen Malerei werden Seine Belesenheit kam ihm hier entgegen Weiterhin ist das Experiment mit den Moglichkeiten des grossen Formates zu nennen Es ging nicht um Uberwaltigung sondern um eine Auseinandersetzung mit der Realitat im Sinn eines kunstlerischen Parallelunternehmens das Grosse Format wurde fur ihn zur Notwendigkeit Die Vieldeutigkeit und Lebensbedeutsamkeit der einzelnen Gegenstande war nicht immer sofort zu erkennen Schon fruh stellte Krieg in Galerien Museen und Grossveranstaltungen der modernen Kunst aus 1978 beispielsweise zusammen mit Ulrich Ruckriem im Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig Kurator Klaus Gallwitz Zu seinem Werk erschienen zahlreiche Kataloge und Buchpublikationen In den letzten Jahren ruckten die Dinge des Lebens und des Todes immer starker in den Blickpunkt Man kann von einem Spatwerk sprechen Im Kunstmuseum des Erzbistums Koln Kolumba finden sich einige seiner Werke so sein 6 teiliger Zyklus In der Leere ist nichts 1998 Acryl und Acrylglas auf Leinwand Das Sammlerpaar Lisa und Stephan Oehmen stiftete 2022 ein Konvolut von 30 Arbeiten Kriegs darunter rund 20 Gemalde dem Kunstmuseum Bonn 2 2004 grundete er zusammen mit seiner Frau Irene 2004 die Stiftung Dieter Krieg die das kunstlerische Werk bewahrt zentrales Anliegen sind Publikationen und Ausstellungen Preise Bearbeiten1966 Deutscher Kunstpreis der Jugend fur Malerei Baden Baden 1968 Preis der Veranstalter der Biennale Danuvius 68 Bratislava 1969 Kunstpreis der Bottcherstrasse in Bremen 1970 Kunstpreis der Stadt Darmstadt 1985 Karl Stroher Preis Frankfurt 1989 Internationaler Kunstpreis des Landes Vorarlberg 1991 Preis Kunstler in Baden Baden der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden Baden 1993 Hans Thoma Preis des Landes Baden Wurttemberg 1998 Hans Molfenter Preis der Stadt Stuttgart 2006 posthum Cologne Fine Art Preis 2010 posthum Eckart Witzigmann Preis fur das Kulturthema Essen in der Kunst 3 Einzelausstellungen Auswahl Bearbeiten1966 Badischer Kunstverein Karlsruhe 1967 bis 2008 mehrfach Galerie Der Spiegel Koln 1970 Dieter Krieg Acht Malsch Wannen Galerie Lauter Mannheim 4 April bis 27 Mai 1970 1970 Wurttembergischer Kunstverein Stuttgart 1972 Kunsthalle Darmstadt Westfalischer Kunstverein Munster Kunsthalle Bielefeld Frankfurter Kunstverein 1976 bis 1981 mehrfach Galerie am Promenadeplatz Munchen 1978 Deutscher Pavillon Biennale Venedig mit Ulrich Ruckriem 1983 Von der Heydt Museum Wuppertal 1984 Badischer Kunstverein Karlsruhe Oldenburger Kunstverein Oldenburg 1987 Stadtische Galerie Nordhorn Suermondt Ludwig Museum Aachen 1987 bis 2002 mehrfach Galerie Timm Gierig Leinwandhaus Frankfurt am Main 1988 Galerie der Stadt Stuttgart 1988 bis 2005 mehrfach Galerie Gmyrek Dusseldorf 1988 bis 2006 mehrfach Galerie manus presse Stuttgart 1989 Kunstverein Friedrichshafen 1991 Kunstmuseum Dusseldorf und Marburger Universitatsmuseum Marburg 1993 Stadtische Galerie Reutlingen Hans Thoma Kunstmuseum Bernau Baden Forum Kunst Rottweil 1996 Kunstverein Augsburg Landesgirokasse Stuttgart Galerie der Stadt Stuttgart 1997 Orangerie Herrenhausen Hannover Galerie Michael Schultz Berlin Stadtische Galerie Ravensburg 1997 Galerie Alfred Knecht Karlsruhe 1998 Kunstverein Krefeld Kulturkreis Kornhaus Weingarten 1999 Stadtische Galerie der Stadt Stuttgart Staatliche Kunsthalle Baden Baden Von der Heydt Museum Wuppertal Bielefelder Kunstverein 2000 Trinitatiskirche Koln 2002 Deutsche Gesellschaft fur christliche Kunst Munchen 2003 Kunstverein Augsburg 2004 Kunsthalle Rostock Alte Spinnerei Forum Kunst Rottweil 2005 bis 2007 mehrfach Gierig Frankfurt Kunstprojekte Deutsche Bundesbank Baker amp McKenzie Galerie Ardizon Bregenz 2006 Museum Bochum Kunst Museum Bonn Arp Museum Bahnhof Rolandseck 2008 Kunstmuseum Stuttgart Retrospektive 2008 Galerie Klaus Gerrit Friese Stuttgart 4 2012 Kunstmuseum Celle Prachtstucke auf Keilrahmen Werkschau zum 75 Geburtstag 2013 Galerie Klaus Gerrit Friese Stuttgart 5 2014 Dieter Krieg In der Leere ist nichts Kunstsaele Berlin 6 2015 Galerie Klaus Gerrit Friese Berlin 7 Gruppenausstellungen Auswahl Bearbeiten1996 Zeichnen Der Deutsche Kunstlerbund in Nurnberg 44 Jahresausstellung des DKB im Germanischen Nationalmuseum 8 2009 Magie der Farbe Pastose Malerei Farbmaterie Farbraume 9 Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabruck Deutschland mit u a Christiane Conrad Rudolf Englert Werner Knaupp Eugene Leroy Harry Meyer Adolphe Monticelli Bernd Schwarting Rainer Splitt Theo Wolvecamp 2010 Kunst im Tunnel KIT Dusseldorf Wrong kuratiert von Katharina Fritsch und Gertrud Peters Zitate Bearbeiten Ich sah in der Zeitschrift Das Kunstwerk Wiedergaben von neuen Bildern des 30jahrigen Karlsruhers Dieter Krieg die mir sehr merkwurdig erschienen Sie waren keiner der jetzt modischen Malweisen zuzuordnen erinnerten auch an keine der vergangenen waren unrealistisch ohne phantastisch magisch ohne surrealistisch zu sein Marie Luise Kaschnitz Tage Tage Jahre 1966 Die Meisterschaft des Bildes triumphiert uber die dargestellte Verkummerung so wie bei Beckett die Meisterschaft des Wortes uber seine amputierten gefesselten Gestalten triumphiert Peter Dittmar Lieber Wasche bugeln als malen Dieter Krieg auf einer ZeichnungLiteratur BearbeitenHeinz Norbert Jocks Hrsg Dieter Krieg Lieber Schweigen Uberblick Stadtmagazin Dusseldorf Dezember 1988 S 32 34Dieter Krieg Fritten und Brillanten Kunstmuseum Stuttgart Mit Beitragen von Daniel Spanke Simone Schimpf und Klaus Gerrit Friese Bielefeld 2007 ISBN 978 3 86678 158 0 Rolf Gunther Dienst Dieter Krieg Wortliche Malerei Kunstmuseum Bonn 108 Seiten Mit Beitragen von Dieter Ronte Eduard Beaucamp und Texten von Samuel Beckett und Herman Melville 2006 Dieter Krieg Macht nichts Gezeichnete Bilder 2 Bande Hochformat Umfang 80 Seiten Querformat Umfang 96 Seiten Mit Texten von Volker Adolphs Klaus Gerrit Friese Hans Gunther Golinski Johann Karl Schmidt und Dirk Teuber Publikation der Stiftung Dieter Krieg 2006 Dieter Krieg Andreas Kuhne Beatrice Lavarini Jurgen Lenssen Dieter Krieg Kreuze und Bluten Schnell amp Steiner 2002 ISBN 3 7954 1503 9 Dieter Krieg Kunst ist der Zweck der Kunst Erschienen zur Ausstellung in der Galerie der Stadt Stuttgart 1999 in der Kunsthalle Baden Baden 1999 und im Von der Heydt Museum Wuppertal 1999 mit Texten von Johann Karl Schmidt Hrsg Lutz Casper Klaus Gallwitz Klaus Gerrit Friese u a 2 Bande Andreas Beaugrand Klaus Gerrit Friese Dieter Krieg Radierungen 1999 Klaus Gerrit Friese Dieter Krieg Zeichnungen 1999 Dieter Krieg Arbeiten 1965 1993 2 Bande Texte von Klaus Gallwitz Klaus Gerrit Friese Dieter Krieg und Jens C Jensen Galerie manus presse Stuttgart 1993 Dieter Krieg Bilder 1986 1990 Texte von Volker Adolphs u a herausgegeben von Wolfgang Gmyrek erschienen zur Ausstellung im Kunstmuseum Dusseldorf im Ehrenhof Dusseldorf 1991 Matthias Kussmann Hrsg Deutsche Tiefe Gedichte und Bilder Otto Jagersberg und Dieter Krieg Stieber Karlsruhe 2002 ISBN 3 9802029 7 6 Dieter Krieg 1937 2005 Abschied In Die Welt 29 November 2005 welt de Farbe als Masse In Die Tageszeitung 29 November 2005 taz de Rolf Gunter Dienst Aus Tonnen schopft der malerische Furor die Farbe Es ist nicht behaglich wenn das scheinbar Banale ins Gigantische wachst Zum Tod von Dieter Krieg Frankfurter Allgemeine Zeitung 29 November 2005 Seite 37 Weblinks BearbeitenDieter Krieg bei der Galerie Klaus Gerrit Friese mit Biografie Ausstellungsubersicht und ausgewahlten Werken Literatur von und uber Dieter Krieg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausfuhrliche Kunstlerbiografie IFA Datenbank Online Werkverzeichnis der Stiftung Dieter KriegEinzelnachweise Bearbeiten Allen Malern herzlichen Dank Tonbangaufnahme 147 Stunden und 20 Minuten alphabetische Lesung aller Vor und Zunamen der Kunstler des Allgemeinen Lexikons der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart durch 8 Frauen und 11 Manner Thomas Kliemann Meisterhafte Spiegeleier General Anzeiger 22 Januar 2022 Seite 12 Preistrager 2010 Internationaler Eckart Witzigmann Preis Abgerufen am 18 Dezember 2017 deutsch 2008 Krieg Galerie Klaus Gerrit Friese 15 Juli 2008 abgerufen am 16 August 2016 2013 Krieg Galerie Klaus Gerrit Friese 10 Februar 2013 abgerufen am 16 August 2016 https www kunstaspekte de event dieter krieg in der leere ist nichts 11 2014 2015 Krieg Galerie Klaus Gerrit Friese 12 Juli 2015 abgerufen am 16 August 2016 Nurnberg Zeichnen Der Deutsche Kunstlerbund in Nurnberg 1996 44 Jahresausstellung In www kunstlerbund de Abgerufen am 3 Marz 2018 Kunsthalle Dominikanerkirche Magie der Farbe Pastose Malerei Farbmaterie Farbkorper Farbraume In kulturpur de Abgerufen am 10 Dezember 2017 Normdaten Person GND 118566814 lobid OGND AKS LCCN n84115450 VIAF 96302614 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krieg DieterKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 21 Mai 1937GEBURTSORT LindauSTERBEDATUM 26 November 2005STERBEORT Bergheim Rhein Erft Kreis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dieter Krieg amp oldid 234714343