www.wikidata.de-de.nina.az
Die toten Seelen russisch Myortvye du shi ˈmʲɔˑrtvɨj ɪ ˈduˑʃɨ Titel der Neuubersetzung von Vera Bischitzky Tote Seelen ist ein Roman von Nikolai Gogol 1809 1852 Der erste Teil wurde 1842 veroffentlicht Ursprunglich war eine Trilogie geplant aber Gogol vollendete nur die ersten beiden Teile wovon der zweite aber nur bruchstuckhaft uberliefert ist Das Originalmanuskript des zweiten Teils vernichtete Gogol kurz vor seinem Tod Erstausgabe von 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Werk 1 1 Handlung 1 2 Aufbau 1 3 Figuren 2 Stil 3 Deutungen 4 Ubersetzungen ins Deutsche 5 In anderen Medien 5 1 Illustrationen 5 2 Horspiel 5 3 Theater 5 4 Film und Fernsehen 5 5 Oper 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenWerk BearbeitenSein Hauptwerk Die toten Seelen Mertvye dushi erschien im Mai 1842 zensurbedingt unter dem Titel Die Abenteuer von Tschitschikow Die Titelanderung und einige andere Modifikationen waren von der Petersburger Zensurkommission verhangt worden nachdem die Moskauer Zensurkommission bei der Gogol das Manuskript ursprunglich eingereicht hatte die Genehmigung verweigert hatte da die Seele als unsterblich galt und es daher keine toten Seelen gabe Der Protagonist des Romans Tschitschikow ist entschlossen sich mit allen Mitteln zu bereichern Er entdeckt dass er Bankdarlehen vom Staat gegen die Burgschaft der Leibeigenen in burokratischer Sprache die Seelen erhalten kann Da er keine besitzt reist er in die Provinzen um jene Gutsbesitzer zu suchen denen nach der letzten Volkszahlung Knechte gestorben sind fur die sie bis zur nachsten Zahlung noch Steuern zahlen mussen Alle wollen ihm ihre toten Seelen verkaufen Alle Fehler und Mangel des Landadels hebt Gogol durch seine satirische Komodie hervor Das Werk schrieb er zwischen 1836 und 1842 teilweise auf seinen Reisen durch Deutschland Frankreich und die Schweiz Das meiste entstand jedoch an den Tischen des Antico Caffe Greco in Rom wo noch eine Tafel zum Gedenken an den 50 Jahrestag seines Todes erhalten ist ausserdem eine Gedenktafel von 2009 anlasslich seines zweihundertsten Geburtstages Er beschrieb treffend die teils grossspurige wie korrupte Lebensart des russischen Landadels Als Gutsbesitzer lebten viele Adlige ein zuruckgezogenes Leben auf ihren Landgutern Ihre Sohne gingen meist als Offiziere zur Armee wo sie sich dem Glucksspiel oder anderen Lastern hingaben und sich duellierten Die Bauern waren Leibeigene Mit diesem Werk inspirierte Gogol viele Schriftsteller die nach ihm kamen und bietet interessante Einblicke in die Zustande im Russland vor den Revolutionen 1848 1849 vor den Hungerkrisen und vor dem aufkommenden Nationalismus Handlung Bearbeiten Pawel Iwanowitsch Tschitschikow 1 Betonung Tschitschikow wachst in armlichen Verhaltnissen auf erhalt nach entbehrungsreicher Jugend einen kleinen Buroposten in einem abgelegenen Oberfinanzamt steigt mithilfe von Fleiss Verzicht Schmeicheleien spater auch mit angenehmen Umgangsformen gewandtem Auftreten und Geschaftstuchtigkeit zum Abteilungsleiter und Kommissionsmitglied auf Zuerst bekampft er die Korruption verfallt ihr aber schliesslich selbst lebt in Luxus und verliert nach der Aufdeckung Stellung Besitz und Geld Das Gleiche wiederholt sich nach abermals entbehrungsreicher Zeit beim Aufstieg innerhalb des Zollamts nur dass ihm nach der Aufdeckung der Korruption diesmal immerhin zehntausend Rubel eine Kutsche und zwei Diener bleiben Er schlagt sich u a als Winkeladvokat durch beglaubigt in dieser Funktion den Verkauf von Leibeigenen und erfahrt dabei dass einige schon tot sind Das bringt ihn auf eine Geschaftsidee die zwar verboten ist aber mithilfe der Verschwiegenheit der Geschaftspartner in der juristischen Praxis durchlauft Im damaligen Russland wurden verstorbene Leibeigene die man auch als Seelen bezeichnete bis zur nachsten Revision nicht aus den Listen gestrichen und waren somit auf dem Papier nicht als Tote und damit wertloser Besitz zu identifizieren siehe Revisionsseelen Fur diese toten Seelen mussten von ihren Besitzern auch noch Kopfsteuern entrichtet werden was gerade in Krisenzeiten mit hoher Sterblichkeit Hunger Seuchen zu absurden Belastungen fur die dann ohnehin gebeutelten Gutsbesitzer fuhrte Da der Staat also keinen Uberblick uber nach der letzten Revision gestorbene Leibeigene hatte war es zudem moglich diese rechtlich beglaubigt zu kaufen Gutsbesitzer konnten sowohl ihre Hofe als auch ihre Leibeigenen an den Staat verpfanden Mit dem Umsetzen dieser Betrugsabsicht setzt der Roman ein Tschitschikow erreicht die Gouverneursstadt N und macht sogleich allen Honoratioren wie Gouverneur Staatsanwalt Gerichtsprasident usw sowie wichtigen Beamten wie dem Polizeimeister Gesundheitsamtsvorsteher usw seine Aufwartung Aufgrund seines eleganten uberaus hoflichen Auftretens und seiner dezenten oft schon schmeichlerischen Reden macht er sich sofort uberall beliebt wird vielfach zum Essen eingeladen und lernt so die Gutsbesitzer Manilow Betonung Manilow 1 Nosdrew Betonung Nosdrjow 1 und Sobakewitsch Betonung Sobakewitsch 1 kennen Tschitschikow besucht sie bald darauf wegen des Ankaufs toter Seelen und erfahrt von zwei weiteren Gutsbesitzern von denen er ebenfalls tote Seelen erwirbt All diese Gutsbesitzer lassen ihren Besitz bewirtschaften und arbeiten nicht selbst wodurch sie ihre Eigenarten und Neurosen in einem oft bizarren Verhalten ausleben konnen Nach teils leichten teils zahen Verhandlungen und einem gewalttatigen Rauswurf hat Tschitschikow schliesslich fur weniger als 300 Rubel etwa vierhundert tote Seelen im Werte von hunderttausend Rubel zusammen die er sich mithilfe des korrupten Gouverneurs unter Umgehung der Prufinstanzen beglaubigen lasst Statt sofort abzureisen lasst er sich noch mehrere Wochen lang zu Festen einladen deren umschwarmter Mittelpunkt er zunachst ist bis er durch Denunziation Spekulationen und aberwitzige Geruchte zur fluchtartigen Abreise genotigt wird Im zweiten Teil lernt der inzwischen gealterte Tschitschikow weitere Gutsbesitzer und auch zwei Militars kennen hat aber mit seinem Anliegen wenig Gluck Nur zwei der zehn neuen Bekannten uberlassen ihm tote Seelen Dafur lernt er neben abermals skurrilen Typen erstmals Gutsbesitzer kennen die selbst Hand anlegen und ihr Gut erfolgreich bewirtschaften Infolge dieses Einflusses kauft er ein heruntergekommenes Gut findet aber keine innere Haltung zur Landwirtschaft weil er weiterhin ohne viel Muhe und vor allem schnell reich werden will Als ein neuer Generalgouverneur kommt holt ihn die Vergangenheit ein er wird verhaftet auch weil zu den bisherigen Betrugsvorwurfen noch der Vorwurf der Testamentsfalschung hinzukommt Der Multimillionar Murasow 1 der zuvor schon einen gescheiterten Gutsbesitzer zu planmassigem Wirtschaften und verantwortungsvollem Handeln bekehrt hat versucht auch einen Sinneswandel bei Tschitschikow zu erreichen doch dieser antwortet dass er sehe dass er ein verwerfliches Leben fuhre doch empfinde ich keine Abneigung gegen die Sunde ich bin abgestumpft fuhle keine Liebe zum Guten Nach wurdelosem Jammern und Betteln um Freilassung sowie Furbitte Murasows wird Tschitschikow begnadigt im Sinne einer Ausweisung Dass er tatsachlich keine Lauterung erreicht hat zeigt die Passage mit der Tschitschikow sich aus dem Roman verabschiedet Er lasst sich noch kurz vor seiner Abreise fur den doppelten Preis in Nachtarbeit einen Massanzug aus edlem Stoff schneidern um sein bisheriges Leben wirkungsvoll weiterfuhren zu konnen Aufbau Bearbeiten Der erste Teil umfasst elf Kapitel Kapitel 2 6 widmen sich jeweils einem Gutsbesitzer von dem Tschitschikow tote Seelen erwerben mochte Eine langere Beschreibung der Natur des Gutes und der Wohnverhaltnisse verweisen bereits jeweils auf den Charakter des Besuchten der sich in der Art des Gesprachs sowie in den Verhandlungen und deren Ergebnis weiter konkretisiert sodass diesen funf Kapiteln das Variationsprinzip zugrunde liegt Flankiert werden sie durch das erste Kapitel in dem Tschitschikow die Kontakte knupft und dem siebenten in dem die Kaufe notariell beglaubigt werden Die nachsten drei Kapitel widmen sich ohne grundierendes Gestaltungsprinzip den Festen und Geruchten Die erzahlte Zeit betragt im ersten Kapitel einige Tage in den Kapiteln 2 7 zusammen drei Tage in den Kapiteln 8 10 drei Wochen Demgegenuber fasst das 11 Kapitel das etwa 40 jahrige Leben Tschitschikows zusammen das vor dem Erzahleinsatz liegt Erst hier versteht der Leser warum Tschitschikow nicht sofort nach der Beurkundung abreist Sein langes zahes und entbehrungsreiches Ringen um gesellschaftlichen und finanziellen Aufstieg sein kurzzeitiges Sich gehen Lassen im Luxus und sein jahes Ende nach Aufdeckung der Korruption spiegeln sich in Inhalt Lange und Struktur des zuvor Erzahlten sieben Kapitel stringentes Streben nach dem Kauf toter Seelen drei Kapitel ein Sich gehen Lassen auf den Festen und jaher Abbruch durch Flucht Aufgrund der fragmentarischen Uberlieferung lassen sich zum zweiten Teil kaum Aussagen zum Aufbau treffen Das erste Kapitel ist vollstandig erhalten das dritte und vierte jeweils bis auf zwei Seiten das zweite und ein unbeziffertes nur bruchstuckhaft Die teils sehr langen Naturbeschreibungen und Lebenslaufe der Figuren teils aber auch dichte Abfolge neuer Figuren in einem Kapitel lassen in dem vorhandenen Text kein Kompositionsprinzip erkennen Figuren Bearbeiten Tschitschikow ist differenziert als Emporkommling gezeichnet der zah mit allen auch unlauteren Mitteln und ohne moralische Bedenken an seinem gesellschaftlichen Aufstieg arbeitet und nach Erreichen einer herausgehobenen Stellung in Luxus schwelgt und korrupt ist Stringent verfolgt er sein Ziel ohne Arbeit zu Reichtum zu kommen zeigt aber nach Erreichen seines Ziels eine erstaunliche Labilitat Der in Amerika tatige russische Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Vladimir Nabokov fand in seinem Charakter Attribute der Poschlost poshlost das schwer ubersetzbare russische Wort bedeutet etwa Mittelklassen Anmassung Banalitat oder Spiessburgertum Die funf Gutsbesitzer haben sprechende Namen die ebenso wie die Beschreibung ihres Gutes und seiner Umgebung mit ihren ubertrieben dargestellten Charaktereigenschaften korrespondieren Manilow umstandlich uberhoflich freigiebig Nosdrew Lugner Betruger Spieler Denunziant Provokateur Sobakewitsch grob kantig schroff wortkarg mit Bauernschlaue Pljuschkin 1 verwahrloster Messie Geizhals und Frau Korobotschka 1 kleinlich geizig hinterwaldlerisch misstrauisch Die anderen Akteure haben nur Funktionsbezeichnungen Gouverneur Postmeister Staatsanwalt sind also nicht individualisiert weil sie das Geschehen nur flankieren und nicht bestimmen in ihrer Banalitat und Mittelmassigkeit aber auch austauschbar sind Allen gemeinsam ist dass im Grunde sie die eigentlichen toten Seelen sind da sie keine Zuge von Menschlichkeit haben sondern in ihrem jeweiligen Habitus erstarrt sind Auch im zweiten Teil gibt es Gutsbesitzer deren Leben sich mangels Arbeit in skurrilem Verhalten aussert Despotie unmassige Fresssucht Weltschmerz Depression Apathie Gemass Gogols Programm aber im zweiten Teil Wege der Besserung aufzuzeigen finden sich mit W Platonow und Kostanschoglo 1 Gutsherren die in tatiger Arbeit einen ausgefullten Alltag und wirtschaftlichen Erfolg haben und moralisch integer sind auch wenn Kostanschoglo durch seine Besserwisserei und Idealisierung der Einfachheit des Landlebens auch skurrile Zuge tragt Auch der durch Branntweinhandel zum vielfachen Millionar gewordene Murasow und mehr noch der Generalgouverneur am Ende entsprechen eher der Utopie des generosen selbstlosen Helfers bzw des guten Herrschers als einer menschlichen lebendigen Figur Da sie unvermittelt auftauchen wirken sie in dem fragmentarischen Text wie Fremdkorper Begreift man sie ebenfalls als Karikatur ist es Gogol laut Hans Gunther 2 nicht gelungen Tschitschikows Wandlung kunstlerisch glaubhaft zu machen In beiden Teilen sind alle Figuren statisch machen also keine Entwicklung durch sondern sind schachfigurenartig und episodisch in Beziehung zu Tschitschikow gesetzt damit dieser sich und sein Verhalten an ihnen erproben kann was aber auch bei Tschitschikow zu keiner Entwicklung fuhrt Stil BearbeitenDer Stil des Romans ist einigermassen altertumlich und wurde mit den Schelmenromanen des 16 und 17 Jahrhunderts verglichen da er in eine Reihe von recht unzusammenhangenden Episoden unterteilt ist und die zumeist aussere Handlung eine mondane Version des schlitzohrigen Protagonisten der ursprunglichen Schelmenromane enthalt Die Charaktere sind oftmals humoresk uberzeichnet wodurch der Unterhaltungswert virulent ist oder satirisch verzerrt zugleich macht die ubertriebene Darstellung deutlich dass das Ausleben schrulliger bzw skurriler Eigenheiten der reichen Nichtstuer ein gravierender Missstand im Russland der Gogol Zeit ist Der auktoriale Erzahler macht ausgiebig Gebrauch von weitlaufigen Naturbeschreibungen Perspektivwechseln u a auch mehrfach Perspektive der Pferde wertenden Kommentaren Leseransprache sowie thematischen Exkursen im zuweilen lyrisch pathetischen Stil z B uber Umgangsformen Korruption in Russland die gegenseitige Bedingtheit von Heiterkeit und Trubsal Gegen Schluss finden sich auch enthusiastische Lobpreisungen der russischen Seele Der Einfachheit der Fabel steht die Komplexitat des Stils gegenuber Neben einer charakteristischen Rhythmik der Prosa finden sich oft Ubertreibungen komisch alogische Zuspitzungen mosaikartige Aneinanderreihungen der Kontrast von hoher und niedriger Sprache sowie unvermutet naturalistische Details 3 David Manuel Kerns Einschatzung dass der zweite Teil uberfrachtet sei mit Gottesanrufen und Sundengeschwatz 4 trifft aber nur fur das letzte erhaltene Kapitel zu Deutungen BearbeitenDer Roman sollte ein umfassendes Bild des maroden sozialen Systems im nach napoleonischen Russland zeichnen Wie in vielen Kurzgeschichten Gogols wird auch in Die toten Seelen die Kritik der Gesellschaft hauptsachlich uber absurde und heitere Satire vermittelt Anders als seine Kurzgeschichten sollte Die toten Seelen auch Losungen anbieten anstatt nur die Probleme aufzuzeigen Gogol konnte dieses grosse Vorhaben freilich nicht realisieren denn das Werk wurde nie vollendet und hauptsachlich die fruhen rein absurden Teile des Werks blieben in Erinnerung Barbara Conrad arbeitet das eigentliche Thema Gogols heraus die Durchschnittlichkeit und Banalitat des Bosen in das sich der Mensch mit seinen armseligen Leidenschaften verstrickt sodass von ihm selbst von seiner Seele nichts mehr ubrig bleibt 5 Die Durchschnittlichkeit und Banalitat spiegelt sich auch an den Schauplatzen wider Das Landleben auf den Gutern ist bis auf zwei Ausnahmen als ruckstandig gezeichnet das Leben in der Stadt N wird durch Klatsch Intrigen und Banalitat beherrscht D M Kern macht auf die geschichtliche Umbruchsituation aufmerksam in der der Roman spielt kritisiert aber den Versuch Gogols den neuen Materialismus allgemein durch Hinwendung zur Religion korrigieren zu wollen Tschitschikow symbolisiert mit seiner Handlungsweise die ausschliesslich auf den Erwerb und die Vermehrung von Geld gerichtet ist das Ende des zaristischen Russlands und den Anfang des Kapitalismus Der Held wird trotz seiner Vermenschlichung als moralisch verwerflicher gekennzeichnet der Kapitalist der ohne soziale Geburtsbevorzugung und um jeden Preis auch den der Illegalitat zu Reichtum zu kommen trachtet scheitert und muss um des Autors Absicht zu erraten gelautert werden Diese Lauterung kann nur durch Bestrafung der Sunden geschehen ein Antikapitalismus der durch Gott legitimiert wird 4 Vladimir Nabokov hat in seiner Gogol Studie aus dem Jahre 1944 die Ansicht zuruckgewiesen Die toten Seelen sei ein reformerisches oder satirisches Werk Nabokov sah die Handlung des Werks als unwichtig an und meinte Gogol sei ein grosser Schriftsteller dessen Werke die Irrationalitat zu umgehen wussten und dessen Prosa Stil hervorragende Beschreibungskraft mit der Geringschatzung von Romanklischees kombiniere Tschitschikow verkorpere eine ausserordentliche moralische Verrottung aber die ganze Idee des Kaufens und Verkaufens toter Seelen ist fur Nabokov von vornherein lacherlich folglich sei der Schauplatz in der Provinz eine sehr ungeeignete Kulisse fur jede progressive reformistische oder christliche Lesart des Werkes Ubersetzungen ins Deutsche BearbeitenPhilipp Lobenstein 1846 erste deutsche Ubersetzung mehrere Lizenzausgaben u a im Diogenes Verlag Hermann Rohl 1920 Insel Verlag Leipzig mehrere Neuauflagen und Lizenzausgaben Alexander Eliasberg 1922 Gustav Kiepenheuer Verlag Potsdam mehrere Neuauflagen und Lizenzausgaben Xaver Schaffgotsch 1925 Paul List Verlag Leipzig dort mit Nachwort von Rudolf Kassner mehrere Neuauflagen und Lizenzausgaben Sigismund von Radecki 1938 Kosel Verlag Munchen mit Zeichnungen von Alexander Agin Waldemar Jollos 1944 Artemis Verlag Zurich eine Neuauflage und eine Lizenzausgabe Egon Reim 1948 Schlosser Verlag Braunschweig eine Lizenzausgabe Fred Ottow 1949 Winkler Verlag Munchen hier mit Nachwort von Dmitrij Tschizewskij in mehreren Neuauflagen und Lizenzausgaben dort auch mit Nachworten von Swetlana Geier oder Barbara Conrad erschienen Elisabeth und Wladimir Wonsiatsky 1951 Reclam Verlag Leipzig mehrere Neuauflagen und Lizenzausgaben teilweise mit Zeichnungen von Josef Hegenbarth Korfiz Holm 1954 Berlin Aufbau Verlag Mit 100 Zeichnungen von Alexander Agin Wolfram Gramowski 1957 Vollmer Verlag Wiesbaden Berlin Michael Pfeiffer 1965 Aufbau Verlag Berlin mehrere Neuauflagen und Lizenzausgaben Wolfgang Kasack 1988 Klett Cotta Verlag Stuttgart mehrere Lizenzausgaben beim Reclam Verlag Stuttgart mit Nachwort von Angela Martini Vera Bischitzky 2009 Artemis amp Winkler Verlag mit Zeichnungen von Marc Chagall In anderen Medien BearbeitenIllustrationen Bearbeiten Schon 1846 wurden erstmals Illustrationen fur die Toten Seelen veroffentlicht Die insgesamt 104 Blatter waren von Alexander Agin gezeichnet und von Jewstafi Bernardski als Holzstiche umgesetzt worden Da Gogol sein Einverstandnis zur Illustration seines Werks verweigerte wurden jene als Einzelblatter verfertigt die nachtraglich zwischen die Seiten des gedruckten Buchs gelegt werden konnten 6 Ambroise Vollard beauftragte dann 1923 Marc Chagall der das Werk gut kannte mit der Anfertigung von Illustrationen zu Gogols Roman In vier Jahren entstanden so 96 Druckgraphiken 7 einfache pragnante Skizzen in enger Anlehnung am Text Nach Vollards Tod wurden Chagalls Radierungen erstmals 1948 veroffentlicht und in der Folge mehrfach zur Illustration verschiedener Ausgaben des Texts verwendet sowie wiederholt ausgestellt 8 Horspiel Bearbeiten 1955 produzierte Radio Bremen in der Bearbeitung von Oskar Wessel und unter der Regie von Carl Nagel nach Gogols Vorlage das Horspiel Tote Seelen Sprecher waren Wolfgang Golisch Pawel Iwanowitsch Tschitschikoff Ernst Rottluff Seelifan sein Kutscher Wolfgang Engels Maniloff Gutsbesitzer Gunther Neutze Nosdrjoff Gutsbesitzer Heinz Klevenow Sobakewitsch Gutsbesitzer Trudik Daniel Korobatschka Gutsbesitzerin Helmuth Gmelin Pljuschkin Theater Bearbeiten Das Tschechow Kunsttheater Moskau brachte die Geschichte 1932 in Form eines Dramas auf die Buhne An der Umarbeitung von Gogols Werk waren u a Konstantin Stanislawski und Wladimir Nemirowitsch Dantschenko beteiligt 9 Auch das Leningrader Komodientheater inszenierte eine Adaption des Romans 10 Film und Fernsehen Bearbeiten 1960 entstand unter der Regie von Leonid Trauberg eine Verfilmung des Romans 11 Der Regisseur Michail Schweizer drehte 1984 einen Fernseh Mehrteiler mit Musik von Alfred Schnittke 12 Gennadi Roschdestwenski erstellte 1993 aus Schnittkes Filmmusik eine Orchestersuite 13 Oper Bearbeiten Die vorhandenen Teile der Toten Seelen wurden Ende des 20 Jahrhunderts in der Oper Tote Seelen des russischen Komponisten Rodion Schtschedrin verarbeitet Darin fangt Schtschedrin die verschiedenen Stadtbewohner mit denen Tschitschikow zu tun hat in abgeschlossenen musikalische Episoden ein wobei er fur jede einen unterschiedlichen musikalischen Stil entwickelt um die verschiedenen Charakteristika der unterschiedlichen Personlichkeiten herauszustellen Literatur BearbeitenUrs Heftrich Gogols Schuld und Suhne Versuch einer Deutung des Romans Die toten Seelen Guido Pressler Verlag Hurtgenwald 2003 ISBN 3 87646 100 6 Andreas Ebbinghaus Nikolaj Gogol Die toten Seelen In Martha Kleinhans Klaus Stierstorfer Hrsg Lekturen fur das 21 Jahrhundert Schlusseltexte europaischer Literatur England Frankreich Irland Italien Portugal Russland Ringvorlesung an der Universitat Wurzburg 2000 Konigshausen amp Neumann 2001 ISBN 3 8260 1944 X S 45 60 14 Weblinks BearbeitenDie toten Seelen im Volltext bei Projekt Gutenberg DE Die toten Seelen im Volltext bei Zeno org Dead Souls engl Ubersetzung als freies Horbuch bei LibriVoxAnmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h Die Schreibung der Namen folgt den gangigen deutschen Ubersetzungen Nach moderner Transkription der kyrillischen Schrift schreibt man die Namen wie folgt Cicikov Manilov Korobocka Nozdrev Sobakevic Pljuskin Kostansoglo Murazov In dieser Form verwendet sie z B Hans Gunther in seinem Artikel fur Kindlers Literatur Lexikon Hans Gunther Nikolaj Gogol Die toten Seelen In Walter Jens Hrsg Kindlers neues Literatur Lexikon Studienausgabe Bd 6 Munchen 1996 ISBN 3 463 43200 5 S 547 549 Eine genauere Darstellung mit jeweiligen Beispielen findet sich in dem Kindler Artikel von Hans Gunther a b David Manuel Kern Nicolai Gogol Die toten Seelen 2008 Mai abgerufen am 14 Juli 2012 Barbara Conrad Nachwort zur Taschenbuchausgabe von Nikolaj Gogol Die toten Seelen 9 Auflage 2008 ISBN 978 3 423 12607 6 S 502 s Jens Herlth Alexander Agin Nikolai Gogol Die toten Seelen In Bodo Zelinsky Hrsg Literarische Bilderwelten Bd 9 Russische Buchillustration Bohlau 2009 ISBN 978 3 412 22505 6 S 142 152 online Achim Besgen Das biblische Werk Marc Chagalls s Bodo Zelinsky Marc Chagall Nikolai Gogol Die toten Seelen In Bodo Zelinsky Hrsg Literarische Bilderwelten Bd 9 Russische Buchillustration Bohlau Koln 2009 ISBN 978 3 412 22505 6 S 153 168 online Die toten Seelen Drama auf der Internetseite des Tschechow Kunsttheaters Moskau russisch abgerufen am 10 Juli 2020 Biografie Nikolai Trofimows auf kino teatr ru russisch abgerufen am 4 Oktober 2022 Myortvye dushi 1960 in der Internet Movie Database englisch Myortvye dushi 1984 in der Internet Movie Database englisch Die toten Seelen Suite aus der Filmmusik fur Orchester Sikorski abgerufen am 17 Marz 2012 Die Vorlesung ist auszugsweise lesbar bei Google books link zum Auszug Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die toten Seelen amp oldid 236295205