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Die Tempelritter zu Aachen ist eine der Aachener Sagen und Legenden Die Sage versucht atiologisch die Namen Templergraben und Templerbend zu erklaren Wappen der Templer Inhaltsverzeichnis 1 Sage 2 Uberlieferung 3 Historischer Hintergrund 4 EinzelnachweiseSage BearbeitenDer Sage nach stand auf dem Templerbend ursprunglich ein Kloster des Templerordens An dem Tag im Marz 1314 an dem Jacques de Molay der letzte Grossmeister des Ordens in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde versank um Mitternacht das gesamte Kloster mit der dazugehorigen Klosterkirche im Erdboden An der Stelle des Klosters blieb nur eine Quelle nach anderen Fassungen der Sage ein Teich zuruck aus der man zu bestimmten Zeiten fernes Glockenlauten und Orgelspiel vernehmen konnte An dem Jahrestag der Hinrichtung wandeln seither um Mitternacht drei Ritter in Ordenstracht und mit einer blutenden Wunde in der Brust als Geister den Templergraben entlang 1 Uberlieferung BearbeitenDie Sage ist unter anderem in folgenden Sammlungen uberliefert Alfred von Reumont Aachens Liederkranz und Sagenwelt 1829 2 Ludwig Bechstein Deutsches Sagenbuch 1853 3 Joseph Muller Aachens Sagen und Legenden 1858 1 Johann Georg Theodor Grasse Sagenbuch des Preussischen Staates Band 2 Glogau 1871 4 Historischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Bahnhof Templerbend um 1900 nbsp TH Hauptgebaude am TemplergrabenTemplerbend Templerwiese ist ein historischer Flurname fur eine ehemals vorwiegend unbebaute Gegend zwischen der inneren und der ausseren Stadtmauer Aachens sudwestlich des Ponttors und nordostlich des Konigstors die vorwiegend aus Wiesen und Ackern bestand 1435 ist dort ein Gutshof mit dem Namen Templerhof urkundlich belegt 5 Templergraben heisst die den Templerbend begrenzende ursprunglich entlang dem Graben der inneren Stadtmauer fuhrende Strasse Auf dem Templerbend entstand in den 1850er Jahren der Bahnhof Templerbend und zwischen 1865 und 1870 auf der Nordseite des Templergrabens das Hauptgebaude der Technischen Hochschule Mittlerweile gehort der gesamte Bereich zum Campus Mitte der RWTH Aachen nbsp Deutschordenskommende St Gilles um 1700 Kupferstich von Romeyn de Hooghe Die Bezeichnungen Templerbend und Templergraben wurden fruher als Beweis dafur angesehen dass es in Aachen eine Niederlassung des Templerordens gegeben habe Das war aber nach Christian Quix nicht der Fall Nach ihm gehen die Namen des Gelandes und der Strasse nicht wie von der Sage nahegelegt wird auf die Tempelritter zuruck In einem 1838 verfassten Beitrag erklart die Verwechslung dadurch dass nach im Stadtarchiv Aachen aufbewahrten Dokumenten im 14 und 15 Jahrhundert auch Angehorige anderer Ritterorden wie die Johanniter oder die Deutschordensritter als templarii Templer bezeichnet wurden Am Pontmitteltor am Ende des heutigen Templergrabens entstand 1322 die Deutschordenskommende St Gilles innerhalb der ersten Stadtmauer Die Kommende erwarb 1326 also 12 Jahre nach der Verbrennung von Jacques de Molay eine Wiese auf dem Graben zwischen Pont und Konigs Mittel Toren und zwischen den beiden Stadtmauern Ware die Wiese damals schon Templerbend oder die Strasse Templergraben genannt worden ware eine so komplizierte Umschreibung nicht erforderlich gewesen Erst spater erhielten die Wiese die nun im Besitz der auch Templer genannten Deutschordensritter war die Bezeichnung Templerbend der Gutshof den Namen Templerhof und die angrenzende Strasse den Namen Templergraben ursprunglich Tempelter Hoffs Graff Templerhofgraben 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Joseph Muller Die Tempelherren In Aachens Sagen und Legenden Verlag J A Mayer Aachen 1858 S 101 103 Digitalisat in der Google Buchsuche Alfred von Reumont Die Templer In Aachens Liederkranz und Sagenwelt Verlag J A Mayer Aachen und Leipzig 1829 S 317 320 Digitalisat in der Google Buchsuche Ludwig Bechstein Templerkirche zu Aachen In Deutsches Sagenbuch Meersburg und Leipzig 1930 S 103 online bei Zeno org Johann Georg Theodor Grasse Die Tempelritter zu Aachen In Sagenbuch des Preussischen Staates Band 2 Verlag Carl Flemming Glogau 1871 S 86 online bei Zeno org H Savelsberg Die Hauptversammlung In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 40 1918 S 348 archive org abgerufen am 30 November 2020 Christian Quix Haben die Tempelherren eine Commende oder doch eine Besitzung in der Stadt Aachen gehabt In Beitrage zur Geschichte der Stadt Aachen und ihrer Umgebungen Zweites Bandchen J A Mayer Aachen 1838 S 121 129 hier S 128f Digitalisat in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Tempelritter zu Aachen amp oldid 242518700