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Der Bahnhof Templerbend war ein Bahnhof im Westen der Stadt Aachen der Aachen vor allem mit den Kohlezentren in den niederlandischen Nachbargemeinden sowie mit dem Raum Dusseldorf verbinden sollte Er wurde in den 1850er Jahren auf dem Templerbend der Templerwiese als Inselbahnhof fur den Guter und Personenverkehr erbaut Im Jahr 1910 musste die gesamte Bahnhofsanlage aufgrund der raumlichen Ausbreitung der TH Aachen aufgegeben und abgerissen werden Als Ersatz dafur war wenige hundert Meter westlich des Bahnhofs Templerbend der neue Bahnhof Aachen West errichtet worden was zudem eine entsprechende Versetzung der bestehenden Bahntrassen erforderlich machte Aachen TemplerbendBahnhof Templerbend um 1900DatenBetriebsstellenart GuterbahnhofPersonenbahnhofLage im Netz InselbahnhofEroffnung 1858Auflassung 20 Oktober 1910Architektonische DatenBaustil NeugotischLageOrt Ortsteil AachenLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 50 46 45 N 6 4 35 O 50 77926 6 07634 Koordinaten 50 46 45 N 6 4 35 OEisenbahnstreckenBahnstrecke Aachen Maastricht Bahnstrecke Aachen Monchengladbach Bahnstrecke Aachen Bleyberg WelkenraedtBahnhofe in Nordrhein Westfaleni16i16i18 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bahnhofseinrichtungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan des Bahnhofs Templerbend um 1893Nachdem in den 1840er Jahren die Uberlegungen aufgekommen waren die niederlandische Kohlenmine Domaniale Mijn in Kerkrade mit dem zu dieser Zeit preussisch regierten Aachen zu verbinden um der Mine dadurch bessere Absatzmarkte zu verschaffen begannen seitens der Stadt Aachen die Planungen fur den Bau von neuen Bahntrassen und einem passenden Bahnhof Die Umsetzung dieser Plane nahm Gestalt an nachdem unter anderem zu diesem Zweck im Jahr 1845 die Aachen Maastrichter Eisenbahn Gesellschaft gegrundet worden war die ein Jahr spater am 30 Januar 1846 die Konzession zum Betrieb der neuen Bahnstrecke Aachen Maastricht erhalten hatte 1 Ausgangspunkt sollte das Areal am Ponttor sein wo sich bereits mehrere Spediteure niedergelassen hatten und von wo aus nicht nur die niederlandischen Grenzorte sondern auch die Orte und Industrieanlagen im Wurmtal uber neue Trassen bestens erreicht sowie eine neue westliche Verbindungsbahn zum Raum Dusseldorf geschaffen werden konnten Nach einer endgultigen Festlegung ihres Verlaufs wurde 1849 mit dem Bau der Strecken begonnen die am 20 Oktober 1853 in Betrieb genommen werden konnten Zugleich wurde zunachst ein provisorischer Bahnhof auf dem Gelande zwischen Templergraben und Turmstrasse errichtet der ebenfalls 1853 fertig gestellt werden konnte Dieses Provisorium ersetzte die Aachen Maastrichter Eisenbahn Gesellschaft dann anschliessend durch einen Neubau der 1858 als Bahnhof Aachen Templerbend eingeweiht wurde Fur den Bau der Bahnhofsanlagen mussten die bis dahin noch ziemlich unberuhrt gebliebenen Wallmauern der ausseren Stadtmauer sowie die noch vorhandenen Reste des Gregorius Bongarts und Kruckenturms endgultig niedergelegt werden 2 Der Bahnhof diente als Grenzbahnhof zwischen Deutschland und den Niederlanden und wurde wegen der notwendigen Zollformalitaten fur die Grenzpendler als Inselbahnhof angelegt Auf der westlich gelegenen Seite verlief die von der Aachen Maastrichter Eisenbahn Gesellschaft betriebene Bahnstrecke von Aachen nach Maastricht und fuhrte vom Rheinischen Bahnhof heute Hauptbahnhof Aachen kommend uber die Bahnhofe Templerbend Richterich und Vetschau bis zur deutsch niederlandischen Grenze und weiter uber Bocholtz Simpelveld Valkenburg aan de Geul und Meerssen nach Maastricht Auf niederlandischer Seite erhielt wegen seiner anfanglichen Ablehnung der Eisenbahntrasse nicht der Grenzort Bocholtz den Zuschlag als Grenzbahnhof sondern der einige Kilometer entfernte Ort Simpelveld der damit die Zustandigkeit fur die dortigen Zollformalitaten ubernahm Auf der ostlich gelegenen Innenstadtseite fuhren im Auftrag der Aachen Dusseldorf Ruhrorter Eisenbahn Gesellschaft die Zuge der Bahnstrecke Aachen Monchengladbach Ein Zaun auf dem Areal des Bahnhofs Templerbend und mitten durch das Bahnhofsgebaude trennte die Zollgleise von den ubrigen Gleisen Zwischen dem Rheinischen Bahnhof und dem Abzweig bei Richterich verliefen die Streckenfuhrungen nach Maastricht und Monchengladbach parallel und fuhrten ausgangs des Bahnhofs Templerbend uber die heutige Rutscherstrasse uber die Eisenbahnviadukte der Schloss Rahe und Schlossparkstrasse in Laurensberg und weiter entlang der dortigen Strasse Tittardsfeld zum Bahnhof Richterich Im Jahr 1872 wurde schliesslich noch die von der Bergisch Markischen Eisenbahn Gesellschaft die Bahnstrecke Aachen Bleyberg Welkenraedt durch den Gemmenicher Tunnel nach Belgien sowie Neutral Moresnet in Betrieb genommen und ebenfalls an den Bahnhof Templerbend angebunden die damals uber Bleyberg durch das Gohltal und an Montzen vorbei nach Welkenraedt fuhrte Aufgrund des verstarkten Guteraufkommens wurde 1875 ausgangs des Bahnhofs Templerbend fur die von Dusseldorf kommenden Zuge noch ein separater Rangierbahnhof mit neuem Betriebswerk angelegt 3 Nachdem im Jahr 1892 die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Moltkebahnhofs bei Burtscheid als ausschliesslicher Guterbahnhof erfolgt war mussten infolgedessen die Gutergleise sowohl des Bahnhofs Templerbend als auch der Bahnhofe Marschiertor und Aachen Nord aufgegeben werden Da die 1870 gegrundete und mit ihrem Hauptsitz am Templergraben benachbarte TH Aachen 4 Anfang des 20 Jahrhunderts in der Amtszeit des Rektors Wilhelm Borchers massiv expandieren wollte und damit den vom Bahnhof Templerbend eingenommenen Platz beanspruchte wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts wenige hundert Meter westlich der neue Bahnhof Aachen West gebaut der neben dem Personenverkehr auch erneut zum Drehkreuz fur den zuvor aufgegebenen Guterverkehr werden sollte Der neue Standort machte zudem eine Verlegung der Bahntrasse zwischen dem Westbahnhof und dem Abzweig Richterich erforderlich die nun ausgehend vom Templerbend in einem grossen Bogen entlang von Gut Schurzelt uber das neue Viadukt der Rathausstrasse verlief und 500 Meter weiter auf die vormalige Trasse in der oberen Strasse Tittardsfeld traf Der neue Guterbahnhof Aachen West wurde schliesslich am 1 Oktober 1910 zusammen mit der neuen Trasse eroffnet was infolgedessen zu einer geringeren Auslastung des Moltkebahnhofs fuhrte der selbst wegen seiner innerstadtischen Lage keine Expansionschance hatte und damit an Bedeutung verlor Der Personenverkehr am neuen Aachener Westbahnhof wurde am 30 Oktober 1910 aufgenommen nachdem tags zuvor der Bahnhof Templerbend und die alte Trasse stillgelegt worden waren Ein Jahr spater erfolgte schliesslich die Sprengung der Bahnhofsbauten Der alte Verlauf der Trasse ist heute noch grosstenteils auf Luftbildern zu erkennen und wird nunmehr in Teilen als Rad und Fussweg genutzt Auf dem ehemaligen Bahnhofsareal selbst erinnert nichts mehr an den ehemaligen Bahnhof Templerbend nachdem dort rund um einen grossen Institutsparkplatz das Rogowski Institut das Institut fur Maschinenelemente und Maschinengestaltung sowie das Audimax der RWTH erbaut wurden Bahnhofseinrichtungen Bearbeiten nbsp Bahnhof Templerbend Blick von Westen nbsp Ruckseitige Ansicht von Norden nbsp Stadtseitige AnsichtDas imposante im neugotischen Stil erbaute Empfangsgebaude war dreigeschossig mit sechs Achsen und Mittelrisalit an das sich weitere Anbauten anschlossen Es war von der sudwestlichen Kopfseite erschlossen in der sich der Eingangsbereich mit einem Windfang befand Auffallig waren die dortigen zwei hohen und mit Zinnen besetzte Turme die an ein Stadttor oder eine Burganlage erinnern sollten Die beiden Hauptbahnsteige besassen Bahnsteigdacher als Wetterschutz An der westlichen Seite entlang der Turmstrasse befanden sich ein lang gestreckter Zoll und Guterschuppen sowie eine Ladestrasse Auf den Freiflachen nordlich ostlich und sudlich des Bahnhofsgebaudes waren mehrere Rangiergleise mit Stellwerken sowie eine Drehscheibe zum Wenden von Lokomotiven eingelassen Literatur BearbeitenWerner Consten Deutsch belgische Eisenbahngeschichte Wege aus dem Aachener Talkessel In Eisenbahn Geschichte Nr 28 Juni Juli DGEG Medien 2008 ISSN 1611 6283 DNB 025216236 OCLC 85741206 S 22 34 Lutz Henning Meyer 150 Jahre Eisenbahnen im Rheinland Bachem Verlag Koln 1989 S 528 530 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Aachen Templerbend Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bahnhof Templerbend In KuLaDig Kultur Landschaft Digital abgerufen am 28 September 2020 Eintrag auf nrwbahnarchiv bplaced net mit Karten Streckenanschlussen und Quellen Einzelnachweise Bearbeiten Entwurf zu einer Eisenbahn Station auf dem Templerbend in Aachen Lageplan 1 2 Vorlage Toter Link www archive nrw de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Regierung Aachen 1846 Nr 313 Digitalisat auf archive nrw de Carl Rhoen Die Befestigungswerke der Freien Reichsstadt Aachen Verlag Creutzer Aachen 1894 S 155 Manfred Hachenberg Hobbywelt Modellbahnen BoD 2013 S 23 25 Digitalisat bei Google Books Lageplan TH Aachen und Templerbend von 1903 04 in Archivalie des Monats Juli 2009 der RWTH Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Templerbend amp oldid 236355734