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Die Majoratsherren ist eine Novelle von Achim von Arnim die um 1818 entstanden im Taschenbuch zum geselligen Vergnugen auf das Jahr 1820 in Leipzig und Wien erschien 1 Achim von Arnim 1781 1831 Es sind drei titelgebende Herren im Spiel der junge Majoratsherr sein verstorbener Vorganger und der kunftige Majoratsherr ein alterer Lieutenant Inhaltsverzeichnis 1 Historie 2 Inhalt 3 Form 4 Rezeption 4 1 Ausgaben 4 2 Zitierte Textausgabe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorie BearbeitenDie Geschichte spielt vor der Franzosischen Revolution in einer grossen linksrheinischen deutschen Stadt Nach der Revolution schafft Frankreich 2 dort das feudale Erbrecht der Lehnsmajorate 3 ab und befreit die Juden aus dem Ghetto 4 5 Inhalt BearbeitenDer junge Majoratsherr hatte mit seiner Mutter in der Fremde gelebt Nun da die Mutter 6 verstorben ist kehrt er heim Er will aber nicht in seinem Majoratshaus einem Palast residieren sondern zieht ein bescheidenes Hinterzimmer im Hause des Lieutenants vor Die armliche Behausung grenzt an die Judengasse Der Lieutenant das ist der Cousin des Majoratsherrn war vor dreissig Jahren leer ausgegangen als sein Onkel noch im Alter in zweiter Ehe uberraschend Vater eines Sohnes eben des jungen Majoratsherrn geworden war Wenn der junge Majoratsherr sturbe kame der Lieutenant in den Besitz des Majorats Der junge Majoratsherr hat nach seiner Ankunft das Hinterzimmer als Wohnung gewahlt weil er von dort aus ein schones junges Madchen das ihn an seine Mutter erinnert heimlich beobachten kann Das Madchen sei Esther wird der Majoratsherr vom Lieutenant ins Bild gesetzt Deren verstorbener Vater habe dem Madchen zu Lebzeiten ein kleines Vermogen vermacht in der Hoffnung es wurde von seiner Stiefmutter Vasthi dann gut behandelt werden Die Judin Vasthi schont aber Esther nicht ist Esther doch ein angenommenes Christenkind Das oben genannte kleine Vermogen hatte Vasthis Gatte von dem Schweigegeld abgezweigt das er vom alten Majoratsherrn bekommen hatte Der Alte war namlich vor dreissig Jahren Vater einer Tochter das ist Esther geworden und hatte das Neugeborene zusammen mit dem Gelde Vasthi und ihrem Manne ubergeben Den Sohn das ist der junge Majoratsherr hatte eine um ihre gesellschaftliche Stellung besorgte Hofdame heimlich unehelich geboren Der junge Majoratsherr sucht seine leibliche Mutter die listige Hofdame auf Diese gesteht dem Sohn sein leiblicher Vater sei von dem eifersuchtigen Lieutenant als sie schwanger war erstochen worden Mit der Karriere des unbesonnenen Lieutenants sei es aus gewesen Sie habe sich fur den Mord des Geliebten auf ihre Weise geracht Den Sohn habe sie zum Majoratsherrn gemacht und der Lieutenant halte bereits dreissig Jahre vergeblich um ihre Hand an Vasthi erwurgt Esther aus Geldgier Der junge Majoratsherr wird in seiner Beobachterposition im Hinterzimmer Tatzeuge Er dringt zu Esther vor kommt aber zu spat und folgt dem Madchen in den Tod Zwar ruft der Lieutenant einen Arzt Dessen Aktionen beschleunigen aber den Tod des Sterbenden Der Lieutenant wird Majoratsherr und steigt zum General auf Nun findet er bei der Hofdame Gehor Die Frau heiratet den General um ihn Tag und Nacht zu peinigen sich an ihm zu rachen Nach der Revolution kauft Vasthi das aristokratische Majoratshaus und betreibt darin eine Salmiakfabrik Form BearbeitenDie Novelle enthalt mindestens zwei Ebenen Uber die Sachebene wird oben im Unterpunkt Inhalt berichtet In der zweiten gleichsam der hoheren phantastisch anmutenden Ebene fuhrt Esther dem jungen Majoratsherrn Theater vor Esther die der Wahnsinn uberfallt verkorpert mitunter in ihrer Gesellschaftskomodie nacheinander verschiedene Rollen Der heimliche Zuschauer im Hinterzimmer spielt mit So hort er zum Beispiel ein paar Mal einen Schuss Dieser Schuss fiel in der oben genannten Sachebene noch vor Beginn der erzahlten Zeit ein einziges Mal Ein nichtjudischer unglucklicher Geliebter der schonen Esther hatte sich auf Anraten des Lieutenants erschossen Seitdem ist es Esther manchmal des Abends als ob in der Nahe ein Pistolenschuss fiele Auch der junge Majoratsherr vermeint den Schuss zu horen Aus Esthers Gesellschaftskomodie folgt sie will wie vormals ihr armer Geliebter nicht langer leben Rezeption Bearbeiten28 Juli 1917 Hesse 7 lobt die Novelle im Marz Erbschleicherei und Missachtung der Menschenwurde seien die Themen der Novelle 8 Arnim greife Lessings Nathan 9 auf 10 Mit Vasthi wurden die Juden als Schopfer des modernen Industriekapitalismus hingestellt 11 Die im Unterpunkt Form angesprochene phantastische Erzahlebene bezeichnet Schulz 12 als eine somnambule Der Autor selbst hatte sein Familiengut das wirtschaftlich nicht viel abwarf bereits uberschuldet ererbt Seine Schilderung skrupelloser anpassungsfahiger Juden sei demnach literarische Kompensierung der eigenen prekaren finanziellen Verhaltnisse Johann Freiherr von Aretin ausserte sich 1809 so Hinter der Maske des Germanismus sei die Wut uber den gelittenen Verlust spurbar Nach Schlaffer 13 ist der Untergang des Majoratsherren hausgemacht Ausgaben Bearbeiten Gisela Henckmann Hrsg Achim von Arnim Erzahlungen Mistris Lee Isabella von Agypten Kaiser Karl des Funften erste Jugendliebe Meluck Maria Blainville die Hausprophetin aus Arabien Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau Die Majoratsherren Owen Tudor Raphael und seine Nachbarinnen 384 Seiten Reclams Universal Bibliothek 1505 Stuttgart 1991 ISBN 978 3 15 001505 6 Achim von Arnim Die Majoratsherren Mit sieben Lithografien von Karl Thylmann Kurt Wolff Leipzig 1917Zitierte Textausgabe Bearbeiten Achim von Arnim Die Majoratsherren S 186 226 in Karl Heinz Hahn Hrsg Ludwig Achim von Arnim Werke in einem Band 1 Auflage Bibliothek deutscher Klassiker Herausgegeben von den NFG Aufbau Verlag Berlin Weimar 1981 423 Seiten Literatur BearbeitenHannelore Schlaffer Poetik der Novelle Metzler Stuttgart 1993 ISBN 3 476 00957 2 Gerhard Schulz Die deutsche Literatur zwischen Franzosischer Revolution und Restauration Teil 2 Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege und der Restauration 1806 1830 Munchen 1989 ISBN 3 406 09399 X 912 Seiten Volker Michels Hrsg Hermann Hesse Die Welt im Buch III Rezensionen und Aufsatze aus den Jahren 1917 1925 Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2002 Weblinks BearbeitenDer Text bei Zeno org Der Text im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise BearbeitenQuelle meint die zitierte Textausgabe Quelle S 401 8 Z v o Arnim umschreibt Bald darauf kam die Stadt unter die Herrschaft der Fremden Quelle S 226 3 Z v o Quelle S 226 4 Z v o Quelle S 226 5 Z v o Hahn schreibt Seit dem 13 Jahrhundert musste die judische Bevolkerung der Stadte in abgeschlossenen Stadtteilen oder Strassen sogenannten Ghettos wohnen Quelle S 401 Mitte Eintrag Judengasse Es stellt sich spater heraus die leibliche Mutter des jungen Majoratsherrn ist die Hofdame Michels S 7 unten Hahn in der Quelle S XL 14 Z v o Der Jude Nathan zieht das Christenmadchen Recha gross Schulz S 153 7 Z v u Schulz S 408 6 Z v o Schulz S 154 11 Z v o Schlaffer S 234 13 Z v o Normdaten Werk GND 4472961 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Majoratsherren amp oldid 237854156