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Meluck Maria Blainville die Hausprophetin aus Arabien ist eine Erzahlung von Achim von Arnim die innerhalb der so genannten Novellensammlung von 1812 1 2 in der Realschulbuchhandlung Berlin erschien Achim von Arnim 1781 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Ausgaben 3 2 Zitierte Textausgabe 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMeluck die Tochter eines Emirs aus dem glucklichen Arabien 3 nach Smyrna vertrieben gelangt als Waise auf einem turkischen Schiff in das Abendland In Toulon gelandet wird sie in Marseille auf den Namen Meluck Maria Blainville getauft Ihr erster Name ist arabisch den zweiten Namen hat sie nach der Mutter Jesu und den dritten von ihrem Beichtvater Das gelehrige Madchen wird in Marseille Schauspielerin Als die talentierte Meluck vor einer Gesellschaft aus der Phadra mit morgendlandischem Feuer rezitiert findet sie im leichtsinnigen Grafen Saintree ihren Meister Der Graf wegen einer Liebschaft vom Hofe verbannt zerstreut sich fortan mit Meluck in Marseille Das Madchen muss nicht nur die rezitatorische Uberlegenheit des leichtlebigen Herren anerkennen sie verliebt sich auch in ihn Als sich Saintree in Melucks Wohnung aufhalt legt er seinen Lieblingsrock von blauer Seide ab und hangt das Kleidungsstuck einer Gliederpuppe um Die Puppe verschrankt die Arme uber der Brust und gibt das Kleidungsstuck nicht mehr her Das Paar ist erstaunt Der Graf ubernachtet Meluck versagt ihm nichts Einen Monat nach Beginn der Liaison meldet Saintrees Braut Mathilde der Konig habe ihm verziehen Jedoch werde der Graf bei Hofe nicht mehr geduldet Seine Untreue reut Saintree Er heiratet die sanfte Mathilde und lebt mit ihr in Marseille Meluck verzweifelt Ohne den Grafen kann sie nicht mehr sein Mathilde zittert vor Eifersucht als sie von der Liebschaft des Gatten erfahrt Saintree indes krankelt magert ab und klagt uber Herzschmerzen Ein kluger Arzt des Grafen geliebter Schulkamerad hat die Erklarung Saintree ist der herzfressenden Zauberin Meluck in die Hande gefallen Der hilfsbereite Freund eilt zu Meluck Inzwischen ist die Puppe durch Melucks Bildnertalent getreues Abbild des Grafen geworden Meluck greift ein Die furchtbare Kleiderpuppe gibt den blauen Rock endlich frei Meluck will in Saintrees Nahe sein Sein Herz kann der Graf allerdings nicht wiederbekommen Das ist mittlerweile in Meluck Saintree tragt seinen blauen Rock fortan Tag und Nacht So wird er wieder gesund Meluck zieht um Sie lebt beim Grafen verwaltet dessen Hauswesen und leitet das Gesinde mit durchdringendem beweglichen Blick an Mathilde gebiert dem Gatten ein Kind nach dem andern Jedes hat eine besondre Ahnlichkeit mit Meluck Die beiden Frauen des Grafen sind glucklich Oft ruhmte Meluck scherzend ihr Gluck ohne den Schmerz der seit dem Sundenfalle mit den Mutterfreuden verbunden Mutter geworden zu sein und Mathilde fand diese morgenlandischen Augen und langen Augenwimpern ihrer Kinder so reizend dass sie das Ratselhafte darin vergass und dagegen ihre Freundin in ihren Kindern zartlicher lieben lernte 4 Als die Revolution den Suden Frankreichs erreicht sagt Meluck die Vernichtung alles Adels und auch ihr eigenes Ende voraus Saintree uberhort die Warnung Er kann und will die geliebte Heimat nicht verlassen So erfullt sich die Prophezeiung Wahrend das aufgebrachte Volk das Schloss einnimmt kommt der Graf ums Leben und Meluck wird von einem Mordknecht erstochen Zuvor hatte Meluck die schwangere Mathilde versteckt sich als die Grafin verkleidet und war verkannt zum Richtplatz geschleppt worden Der Arzt bringt Mathilde mit ihren schonen morgenlandischen Kindern in die Schweiz Nach der Revolution erhalt Mathilde ihre Guter zuruck Rezeption BearbeitenGorres 5 schreibt am 10 Juni 1812 an Arnim Die Araberin ist sehr gut Im selben Atemzug bemangelt er die Formschwache der Erzahlung Varnhagen von Ense 6 schreibt 1833 Die Hausprophetin von Arabien giebt manchen guten Einblick in die Wirkungen gesellschaftlicher wie innerer Zustande Herwegh 7 schreibt am 6 Dezember 1839 die Novelle sei durchweg abstossend Zudem lehnt er eine gewohnliche Puppe als Tragerin des Schicksals nachdrucklich ab Die Franzosische Revolution habe in Arnim tiefen Eindruck hinterlassen Dafur gabe die Erzahlung Zeugnis 8 Arnim greife den Stoff des Graf von Gleichen 9 auf 10 Moering 11 Riley 12 Schulz 13 und Schier 14 wissen was sich dem Leser aus dem Kontext nicht erschliesst 15 Melucks Geschichte wird auf einem Boot erzahlt das auf dem Rhein fahrt und am Ende der Erzahlung bei Winkel Rheingau an der Stelle anlegt wo sich die Gunderode am 26 Juli 1806 erstach 16 Literatur BearbeitenHelene M Kastinger Riley Achim von Arnim rowohlts monographien herausgegeben von Kurt Kusenberg 158 Seiten Reinbek bei Hamburg im Juli 1979 ISBN 3 499 50277 1 Werner Vordtriede Achim von Arnim S 317 343 in Benno von Wiese Hrsg Deutsche Dichter der Romantik Ihr Leben und Werk 659 Seiten Erich Schmidt Verlag Berlin 1983 2 Aufl ISBN 3 503 01664 3 Gerhard Schulz Die deutsche Literatur zwischen Franzosischer Revolution und Restauration Teil 2 Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege und der Restauration 1806 1830 912 Seiten Munchen 1989 ISBN 3 406 09399 X Elisabeth Frenzel Sybille Grammetbauer Stoffe der Weltliteratur Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Langsschnitte Kroners Taschenausgabe Band 300 10 uberarbeitete und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2005 ISBN 3 520 30010 9 Ausgaben Bearbeiten Renate Moering Hrsg Achim von Arnim Samtliche Erzahlungen 1802 1817 Bd 3 S 745 777 in Roswitha Burwick Hrsg Jurgen Knaack Hrsg Paul Michael Lutzeler Hrsg Renate Moering Hrsg Ulfert Ricklefs Hrsg Hermann F Weiss Hrsg Achim von Arnim Werke in sechs Banden 1398 Seiten Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1990 1 Aufl ISBN 3 618 60030 5 Gisela Henckmann Hrsg Achim von Arnim Erzahlungen Mistris Lee Isabella von Agypten Kaiser Karl des Funften erste Jugendliebe Meluck Maria Blainville die Hausprophetin aus Arabien Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau Die Majoratsherren Owen Tudor Raphael und seine Nachbarinnen 384 Seiten Reclams Universal Bibliothek 1505 Stuttgart 1991 ISBN 978 3 15 001505 6Zitierte Textausgabe Bearbeiten Achim von Arnim Meluck Maria Blainville die Hausprophetin aus Arabien Eine Anekdote S 164 195 in Alfred Schier Hrsg Arnims Werke Kritisch durchgesehene und erlauterte Ausgabe Zweiter Band Erzahlungen 428 Seiten Fraktur Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1925 Textgrundlage Ludwig Achim s von Arnim Sammtliche Werke Neue Ausgabe Band 1 S 189 238 Berlin 1853Weblinks BearbeitenVolker Hoffmann Kunstliche Zeugung und Zeugung von Kunst im Erzahlwerk Achim von Arnims PDF 135 kB Einzelnachweise BearbeitenQuelle meint die zitierte Textausgabe Riley S 136 Eintrag anno 1812 In der Novellensammlung von 1812 sind noch enthalten Isabella von Agypten Kaiser Karl des Funften erste Jugendliebe Die drei liebreichen Schwestern und der gluckliche Farber und Angelika die Genueserin und Cosmus der Seilspringer Arabia felix fur den Jemen Quelle S 185 5 Z v o Moering S 1279 5 Z v o Moering S 1285 7 Z v o Moering S 1291 14 Z v o Vordtriede S 323 10 Z v o Frenzel S 299 302 Schulz S 408 3 Z v o Moering S 1313 Eintrag 776 21 777 5 Riley S 98 99 Schulz S 408 12 Z v o Schier in der Quelle S 420 Riley S 99 1 Z v u Schier in der Quelle S 420 3 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meluck Maria Blainville die Hausprophetin aus Arabien amp oldid 213683496