www.wikidata.de-de.nina.az
Die Elenden bundesdeutscher Vertriebstitel Die Miserablen ist eine franzosisch italienische Koproduktion mit der deutschen DEFA In der 1957 in Frankreich und der DDR gedrehten monumentalen Literaturverfilmung unter der Regie von Jean Paul Le Chanois spielten Jean Gabin die gequalte Kreatur Jean Valjean und Bernard Blier seinen erbarmungslosen Widersacher und Verfolger Inspektor Javert Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo FilmTitel Die Elenden Die MiserablenOriginaltitel Les MiserablesProduktionsland FrankreichItalienDDROriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1958Lange 242 217 franz Versionen 207 DDR Version von 1959 159 bundesdt Version von 1960 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Jean Paul Le ChanoisDrehbuch Jean Paul Le ChanoisRene Barjavelnach der gleichnamigen Romanvorlage von Victor HugoProduktion Louis DuchesnePaul CadeacRichard BrandtErich KuhneMusik Georges van ParysKamera Jacques NatteauSchnitt Emma Le ChanoisJacqueline Aubery Du BouleyBesetzungJean Gabin Jean Valjean Bernard Blier Javert Vater und Sohn Bourvil Thenardier Daniele Delorme Fantine Beatrice Altariba Cosette ihre Tochter als Erwachsene Martine Havet Cosette als Kind Giani Esposito Marius Pontmercy Silvia Monfort Eponine Elfriede Florin Frau Thenardier Jimmy Urbain Gavroche Isabelle Lobbe Azelma Fernand Ledoux Bischof Monseigneur Bienvenue Myriel Serge Reggiani Enjolras Lucien Baroux Monsieur Gillenormand Jean Murat Oberst Baron Georges Pontmercy Madeleine Barbulee Schwester Simplice Marc Eyraud Grantaire Pierre Tabard Prouvaire Jacques Harden Courfeyrac Gerard Darrieu Feuilly Hans Ulrich Lauffer Combeferre Christoph Beyertt Bahorel Julienne Paroli Madame Magloire Jean d Yd Vater Mabeuf Suzanne Nivette Mademoiselle Gillenormand Jean Ozenne Prafekt von Montreuil sur Mer Rene Fleur Kardinal Gabrielle Fontan Mutter Oberin Laure Paillette Toussaint Paul Ville Baske Louis Arbessier Polizeiprafekt Edmond Ardisson Brigadier Andre Dalibert Bauer mit Pferd von Montfermeil Henri Guegan Laigle Gerhard Bienert Prasident des Tribunals von Arras Harry Hindemith Strafling Bernard Musson Bamatabois Robert Bazil Kommissar Christian Fourcade Petit Pierre Jacques Marin Sekretar von Monsieur Madeleine Jean Favre Martin der Tod Paul Bonifas Krankenhausarzt Francois Darbon ein Arzt Palmyre Levasseur Schwester Perpetue Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Teil 1 2 Zweiter Teil 2 Produktionsnotizen 3 Synchronisation 3 1 DDR Synchronisation 1958 3 2 Bundesdeutsche Synchronisation 1959 4 Kritiken 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenErster Teil Bearbeiten Frankreich zu Beginn des 19 Jahrhunderts Nach der Verbussung von 19 Jahren Haft wegen eines Brotes das er in einem Anfall von uberbordendem Hunger gestohlen hatte wird Jean Valjean der in dieser Zeit immer wieder zu fliehen versucht hatte aus dem Zuchthaus von Toulon entlassen Die Burgerrechte hat er auf Lebenszeit verloren er ist ein Geachteter Ohne Hoffnung auf eine Zukunft nimmt sich der Bischof Monseigneur Myriel seiner an Doch Valjean dankt es ihm schlecht indem er den Gottesmann bestiehlt Dieser aber lasst Gute walten und Gnade vor Recht ergehen und beschamt Valjean indem er diesen nicht der Polizei ausliefert Dies Damaskus Erlebnis fuhrt zu einer einschneidenden Veranderung im Wesen Valjeans Er beschliesst von neuem zu beginnen und fangt damit an indem er erst einmal seinen befleckten Namen ablegt und sich fortan Monsieur Madeleine nennt Valjean Madeleine lasst sich in dem Stadtchen Montreuil nieder und wird dort im Laufe der Zeit ein angesehener Burger Doch sein langjahriger Verfolger der Polizeiinspektor Javert der nicht daran glaubt dass sich schlechte Menschen jemals andern konnen verfolgt ihn mit unbarmherziger Harte und Gnadenlosigkeit und deckt eines Tages die wahre Identitat des Monsieur Madeleine auf Dieser ist dank seines Einsatzes fur seine Gemeinde mittlerweile zu dessen Burgermeister aufgestiegen Es kommt in Montreuil zu einem Gelddiebstahl und Javert der in die Kleinstadt versetzt worden ist nimmt sofort an dass es sich bei dem Tater um Jean Valjean handeln musse Wieder beginnt er Valjean mit grosser Hartnackigkeit zu verfolgen um ihm den Diebstahl nachweisen zu konnen Denn in Javerts Augen heisst es einmal Verbrecher immer Verbrecher Valjean rettet kurz darauf dem Kutscher Fauchelevent das Leben indem er einen auf ihn gefallenen Kutschwagen allein anhebt Jetzt weiss Javert genau dass es sich bei dem Kraftprotz Monsieur Madeleine um Valjean handeln muss Dieser glaubt in Montreuil nunmehr keine Zukunft mehr zu haben Valjean kummert sich nebenbei um die einfache Arbeiterin Fantine die mit der kleinen Cosette ein uneheliches Kind zur Welt gebracht hat Cosette ist in einer Pension der raffgierigen und hartherzigen Thenardiers untergebracht Als Fantine an Tuberkulose stirbt verspricht Valjean fortan fur Cosette zu sorgen Da er fur sich und das Madchen in Montreuil keine Zukunft mehr sieht verlasst er den Ort und kehrt nach Paris zuruck Und wieder nimmt Valjean eine neue Identitat an und wieder ist Javert der nach Paris zuruckversetzt wird dem Ex Strafling auf den Fersen Valjean hat sich in der Zwischenzeit nach dem geretteten Kutscher in Monsieur Fauchelevent umbenannt Im Lauf der Zeit wachst Cosette zu einer schonen jungen Frau heran Zweiter Teil Bearbeiten Bei den Unruhen in Frankreich der Jahre 1830 und 1832 erheben sich republikanische Burger und progressive Studenten gegen die Bourbonen Herrschaft und das politische Establishment In diesen aufwuhlenden Zeiten lernt Cosette Marius Pontmercy kennen der aufgrund seiner revolutionaren Ansichten von seinem ebenso reichen wie konservativen Grossvater verstossen wurde Beide jungen Leute verlieben sich ineinander Bald spitzen sich die Dinge zu Es kommt zu einer Wiederbegegnung mit den Thenardiers die einen massiven sozialen Abstieg erlebt haben aber noch immer ihre Boshaftigkeit und Schlechtigkeit besitzen Eponine Thenardier deren Tochter muss betteln gehen Als sein Schwiegervater in spe droht von den Thenardiers ausgeraubt zu werden greift Marius ein und zeigt Thenardier bei Javert an Auch Javert selbst gerat in Gefahr als Vertreter der Staatsmacht in den Muhlen der Revolution zermahlen zu werden Es ist ausgerechnet Valjean der seiner ewigen Nemesis die sich als Staatspitzel bei den Barrikadenkampfen betatigt das Leben rettet Eponine kommt bei den Unruhen ums Leben und Valjean erfahrt nun erstmals dass sich zwischen seinem Mundel und Marius ernsthafte Gefuhle entwickelt haben Der wieder auf freiem Fuss befindliche Javert von Valjeans tiefem Humanismus zutiefst irritiert und verunsichert lasst ihn bei der nachsten Wiederbegegnung vorubergehend ziehen Valjean schleppt den bei den Kampfen schwer verletzten Marius auf seinen Schultern durch die Stadt und schliesslich in die Kanalisation von Paris um ihn vor seinen Haschern zu schutzen Von dem Wahnwitz seines jahrzehntelangen erbarmungslosen Hasses auf Valjean selbst angewidert verubt Javert in einem Moment tiefgehender Erkenntnis Selbstmord Einige Zeit spater heiraten Marius und Cosette Valjean gesteht seinem Schwiegersohn dass er einst ein Zuchthausstrafling war und formal noch immer gesucht werde Erst Jahre spater erfahrt Marius von dem schabigen Thenardier der ihn mit Valjeans Vergangenheit zu erpressen versucht dass dieser ihm wahrend der Barrikadenkampfe das Leben gerettet hatte Er und Cosette begeben sich zu Valjeans Haus um eine finale Aussprache zu suchen Der alte Mann stirbt Produktionsnotizen BearbeitenDie Elenden in der Bundesrepublik Deutschland unter dem eigenwillig ubersetzten Titel Die Miserablen vertrieben wurde vom 1 April bis zum 25 Oktober 1957 1 gedreht Das im Original uber dreieinhalbstundige zweiteilige Drama wurde am 12 Marz 1958 in Paris uraufgefuhrt Am 16 Januar 1959 lief der erste Teil auch in der DDR an der zweite Teil folgte eine Woche spater In der Bundesrepublik wurden Die Elenden als Die Miserablen am 29 Januar 1960 mit einer eigenen Synchronisation in einer stark gekurzten einteiligen Fassung 2 in die Kinos gebracht Die Bauten entwarf Serge Pimenoff die DEFA Kulissen Karl Schneider Die Kostume stammen aus der Hand von Marcel Escoffier Fur die in der DDR entstandenen Massenszenen wurden Soldaten der NVA rekrutiert Gedreht wurden die DDR Sequenzen acht Wochen lang auf dem Aussengelande von Babelsberg sowie in deren Ateliers 3 Dieser Film ist einer von vier Koproduktionen der Filmindustrien Frankreichs und der DDR in der kurzlebigen Phase politischen Tauwetters jenseits des Eisernen Vorhangs infolge des Beginns der Entstalinisierung in der Sowjetunion auf dem XX Parteitag der KPdSU im Februar 1956 In den folgenden drei Jahren suchte die DEFA unter den westlichen Demokratien bevorzugt Frankreich als strategischen Filmpartner aus beide Staaten stellten in dieser Zeit 1956 1959 die Filme Die Abenteuer des Till Ulenspiegel 1956 Die Hexen von Salem 1956 Trube Wasser 1959 und eben Die Elenden beider ehrgeizigstes Projekt her Mit Beginn der 1960er Jahre kam aber diese Kooperation wieder vollstandig zum Erliegen Der Grund die DDR fand sich in den Resultaten dieser Zusammenarbeit ideologisch zu wenig vertreten und kritisierte Zugestandnisse an burgerliche Geschmacksdefinitionen 4 5 Synchronisation BearbeitenDDR Synchronisation 1958 Bearbeiten Nachfolgend die deutschen Stimmen der von Johannes Knittel hergestellten DEFA Synchronisation 6 Rolle Darsteller SynchronsprecherJean Valjean Jean Gabin Johannes ArpeInspektor Javert Bernard Blier Werner PetersFantine Daniele Delorme Evamaria BathThenardier Bourvil Willi NarlochEnjolras Serge Reggiani Hans Peter MinettiMarius Pontmercy Giani Esposito Werner RowekampOberst Pontmercy Jean Murat Adolf P HoffmannCosette Beatrice Altariba Gisela FritschMonseigneur Myriel Fernand Ledoux Hermann DieckhoffKardinal Rene Fleur Siegfried SchurenbergGillenormand Lucien Baroux Kurt SteingrafEponine Silvia Monfort Gisela ReissmannGavroche Jimmy Urbain Ulrich GurtlerMadame Magloire Julienne Paroli Margarete WellhoenerSchwester Simplice Madeleine Barbulee Marga LegalAls Sprecher fungierte Otto Mellies Bundesdeutsche Synchronisation 1959 Bearbeiten Der Film wurde in der Bundesrepublik nur in einer zensierten gekurzten Fassung gezeigt Nachfolgend die deutschen Stimmen der von Hans F Wilhelm in Remagen hergestellten Synchronisation 7 Rolle Darsteller SynchronsprecherJean Valjean Jean Gabin Klaus W KrauseInspektor Javert Bernard Blier Wolfgang EichbergerThenardier Bourvil Arnold MarquisMarius Pontmercy Giani Esposito Rainer BrandtOberst Pontmercy Jean Murat Alwin Joachim MeyerMonseigneur Myriel Fernand Ledoux Werner LievenKardinal Rene Fleur Helmuth GrubeEponine Silvia Monfort Gisela ReissmannProuvaire Pierre Tabard Manfred AndraePrafekt von Montreuil Jean Ozenne Alf MarholmAls Sprecher fungierte Paul Klinger Kritiken Bearbeiten Die Drehbuchautoren Rene Barjavel und Jean Paul Le Chanois gleichzeitig Regisseur vermochten nicht eine filmische Version der Elenden gemass unserer Zeit und ihren fortgeschrittenen Anschauungen zu schaffen Sie deuteten Hugo nicht so wie es unsere heutige Erkenntnisse und Untersuchungen ermoglichen und fordern Sie bleiben hinter ihrer Vorlage zuruck Leipziger Volkszeitung 8 Victor Hugos einstmaliger Bestseller bote Stoff fur etliche Filme Regisseur Jean Paul Le Chanois hat das vehement moralische Melodrama jedoch in einen einzigen gequetscht der dabei allerdings zu doppelter Normallange anschwoll Im Geschmack der Gemalde jener Zeit die Handlung spielt zu Beginn des 19 Jahrhunderts wechselt er drauend romantische Wirtshaus im Spessart Szenerien mit Bildfolgen in denen Heere von Statisten auf das Feld der Ehre ziehen oder auf Barrikaden klettern In der Rolle des Galeerenstraflings der unter falschem Namen durch eigene Gutherzigkeit zum Burgermeister aufsteigt und als verfolgter aber unverdrossen gutiger Greis seine Tage beschliesst personifiziert Jean Gabin die monumentale Moralitat die Hugo angemessen ist Der Spiegel 9 Jean Paul Le Chanois entwirft ein Menschenbild vor dem Hintergrund der Zeit Atmospharische Landschaften und getreu nachgebildete Stadtbilder summieren sich zu einem Bilderbuch das den Kinoganger in seiner Masse gut drei Stunden unterhalt Westdeutsche Allgemeine Zeitung 10 In der vorliegenden fragmentarischen Fassung ist der revolutionare Elan mit Ausnahme einer langen von roten Fahnen eingerahmten Barrikaden Sequenz fast eliminiert die private mit reichlich Sentiments aufgeladene Story breitet sich auf der superbreiten Technorama Leinwand in satten Farben gemachlich aus Trotz epischer Ausfuhrlichkeit gelangen ein paar intensive Bilder Suddeutsche Zeitung 11 Gabin besticht in einem der teuersten franzosischen Kinofilme der 50er Fazit Grossartiges Zeitgemalde mit glanzenden Akteuren Cinema 12 Ein in zwei Teilen gross angelegtes melodramatisches Zeitgemalde menschlich anruhrend durch die Darstellung von Jean Gabin Lexikon des internationalen Films 13 Seinen kunstlerischen Hohepunkt erreichte der Regisseur 1957 mit seiner Fassung von Victor Hugos Les Miserables mit der er zum letzten Mal eine diesmal monumental geratene Anklage gegen Unmenschlichkeit formulierte Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films 14 Weblinks BearbeitenDie Elenden in der Internet Movie Database englisch Die Elenden Teil 1 bei der DEFA Stiftung Die Elenden Teil 2 bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Jean Claude Sabria Cinema francais Les annees 50 Paris 1987 Nr 592 Die Elenden In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 21 Februar 2016 F B Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Berlin 2001 S 139 Dagmar Schittly Zwischen Regie und Regime Die Filmpolitik der SED im Spiegel der DEFA Produktionen S 92 auf google de books vgl auch Habel S 139 Die Elenden DDR Synchro In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 3 April 2022 Die Elenden BRD Synchro In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 3 April 2022 Leipziger Volkszeitung 14 Februar 1959 Der Spiegel Nr 11 9 Marz 1960 S 73 Westdeutsche Allgemeine Zeitung 30 Januar 1960 Suddeutsche Zeitung 2 April 1960 Die Elenden In cinema Abgerufen am 3 April 2022 Die Elenden In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 11 Dezember 2015 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Band 4 S 634 Eintrag J P Le Chanois Berlin 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Elenden 1958 amp oldid 237413936