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Les Aventures de Telemaque deutsch Die Abenteuer des Telemach ist ein didaktisch fiktionales Werk von Francois Salginac de la Mothe Fenelon das erstmals 1699 veroffentlicht wurde Es war im Frankreich des 18 und des 19 Jahrhunderts ein vielgelesenes Jugendbuch und gilt als ein wichtiger Bestandteil der beginnenden Aufklarung Titelseite der Erstausgabe von Les avantures de Telemaque von Francois Fenelon 1699 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Buch I bis VI 1 2 Buch VII bis XII 1 3 Buch XIII bis XVIII 1 4 Buch XIX bis XXIV 2 Ubersetzungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer Text versteht sich als Fortsetzung des vierten Gesanges der Odyssee und beschreibt die Erlebnisse des jungen Telemachos der nach dem Ende des Trojanischen Krieges nach seinem Vater Odysseus sucht Die Handlung fullt den in der Odyssee nicht beschriebenen Raum zwischen dem Abschied Telemachs von Menelaos und der Heimkehr Telemachs nach Ithaka Begleitet wird Telemach von Athene in Gestalt des Mentor die ihm bei seinen Abenteuern zur Seite steht Buch I bis VI Bearbeiten Die Handlung beginnt auf der Insel der Kalypso wo Telemach nach einem Schiffbruch gelandet ist und der Nymphe seine Geschichte erzahlt Von Ithaka sei er zunachst nach Sizilien gereist wo der inzwischen alte Aigestos auch Acestes regiert Aigestos liess die Schiffe der Neuankommlinge verbrennen und wollte anschliessend Telemach zusammen mit Mentor auf dem Grab des Anchises als Menschenopfer darbringen Mentor konnte jedoch eine Verschiebung des Opfers aushandeln und schaffte es in dieser Zeit einen Angriff der feindlichen Himerier abzuwehren Der dankbare Aigestos uberhaufte die siegreichen Helden mit Geschenken und erlaubte ihnen die Weiterreise mit einem phonizischen Handelsschiff Dieses wurde jedoch von Agyptern gekapert und Telemach musste als Gefangener unter dem Pharao Sesostris den Dienst eines Hirten versehen Das agyptische Reich wird ausfuhrlich beschrieben wobei die Liebe des Sesostris zu seinem Volk eine entscheidende Rolle spielt Eine weitere Besonderheit ist das ausgeklugelte Wasserversorgungssystem ein Motiv das als zentrales Merkmal einer Utopie gilt 1 Gleichzeitig erzahlt Telemach auch von den Schwachen des Pharaos der sich von schlechten Ratgebern beeinflussen lasst und gegenuber besiegten Volkern einen unangemessenen Hochmut an den Tag legt Diese Eigenschaften fuhrten zu einer politischen Instabilitat die letztlich von den Phoniziern ausgenutzt wurde Sie toteten Sesostris befreiten Telemach und setzten einen neuen Pharao ein Von Agypten reiste Telemach in Begleitung des Narbal weiter nach Tyros wo er dem Tyrannen Pygmalion begegnet und mithilfe einer List der Hinrichtung entfliehen konnte Bereits auf dem Weg nach Zypern hatte er jedoch einen Traum in dem er von Athene gegen die sittlichen Anfechtungen durch Aphrodite und Eros beschutzt wird Auf Zypern angekommen konnte Telemach der Versuchung widerstehen und wurde schliesslich von dem Syrer Nazael gerettet der ihn und Mentor auf einem Schiff nach Kreta mitnahm Dort erlebte Telemach ein klassisches Land der Regierungskunst 1 das jedoch ohne Konig ist da Idomeneus der seinen Sohn wegen eines Gelubdes geopfert hatte fur diese Tat von seinem Volk verbannt worden war Telemach beteiligte sich am Wettbewerb um die Nachfolge und gewann verzichtete dann aber auf den Thron Diesen erhielt letztlich der Kreter Aristodemos der sich vorbehalt nach zwei Jahren abzudanken wenn es ihm nicht gelingen sollte die Kreter zu besseren Menschen zu machen Nach seinem Aufenthalt auf Kreta wollte Telemach auf direktem Weg nach Ithaka heimkehren erlitt aber Schiffbruch und landete auf der Insel der Kalypso Buch VII bis XII Bearbeiten Kalypso tief beeindruckt von den Erzahlungen des Telemach versucht ihn zu verfuhren und wird eifersuchtig als sich Telemach stattdessen fur die schone Nymphe Eucharis interessiert Auch der herbeigerufene Eros kann an der Situation nichts andern und Kalypso ist nun bereit Telemach heimkehren zu lassen um dessen Liebe zu Eucharis ein Ende zu bereiten Unterdessen ist Eros damit beschaftigt Telemachs Heimkehr zu vereiteln und zwingt die Nymphen dazu das von Mentor gebaute Schiff zu verbrennen Telemach freut sich da er so bei Eucharis bleiben kann doch Mentor erblickt in Kustennahe ein weiteres Schiff In der Hoffnung dieses zu erreichen sturzt Mentor zuerst Telemach und dann sich selbst ins Meer Es stellt sich heraus dass das Schiff aus Tyros kommt und dass Adoam der Kapitan ein Bruder des Narbal ist Adoam berichtet vom Tod des Pygmalion und kommt dann auf das Land Batika zu sprechen dessen Gesellschaft sich fundamental von allen anderen unterscheidet Dort ist der Kapitalismus uberwunden und es herrscht Gutergemeinschaft Die Bewohner leben in Freiheit und Frieden weil es in Batika keine unnutzen Reichtumer und trugerischen Vergnugungen gibt Auch Kriege sind uberwunden und die Gewalt an Menschen wie Tieren wird grundsatzlich in Frage gestellt Aufgrund einer List der Aphrodite und des Neptun landet Adoams Schiff jedoch nicht wie versprochen in Ithaka sondern im Hafen von Salento Der dortige Konig Idomeneus nimmt die Fremden gastlich auf und erfahrt durch ein Orakel dass ihm Telemach und Mentor im Krieg gegen die Mandurier helfen werden Tatsachlich ubernehmen Telemach und Mentor erfolgreich die Friedensverhandlungen Der diplomatische Erfolg fuhrt dazu dass Mentor den Idomeneus zu weiteren innen und aussenpolitischen Massnahmen anregt die alle umgesetzt werden Buch XIII bis XVIII Bearbeiten Mentor berat Idomeneus in politischen Entscheidungen wahrend Telemach Freundschaft mit Philoktetes schliesst der ihm seine Geschichte erzahlt Der feindliche Konig von Daunien nutzt einen Streit zwischen Telemach und Phalantos aus um die Salentiner unerwartet zu uberfallen Telemach kampft in einer gottlichen Rustung und ist im Begriff die Schlacht zu gewinnen als ein Unwetter hereinbricht und der Kampf beendet wird Telemach versorgt die Verwundeten und bestattet die Toten In der Nacht traumt Telemach dass sein Vater Odysseus verstorben sei und schleicht sich aus dem Lager um ihn im Jenseits zu suchen Im Tartaros wird er zwar nicht fundig sieht aber an den gequalten Herrschern die Folgen einer ungerechten Regierung Auch im Elysion kann Telemach seinen Vater nicht finden Dort erkennt ihn jedoch sein Urgrossvater Arkeisios und versichert ihm dass Odysseus noch lebe Ausserdem warnt er Telemach davor sich nur in der Kriegskunst zu bilden Telemach kehrt ins Lager zuruck Buch XIX bis XXIV Bearbeiten Die Schlacht die durch das Unwetter unterbrochen wurde wird fortgesetzt und Telemach totet den Konig von Daunien Die besiegten Daunier sind bereit Frieden zu schliessen und Telemach setzt Polydamas als neuen Konig von Daunien ein Mentor drangt Telemach zum Aufbruch doch Idomeneus findet immer wieder Grunde die Abreise zu verschieben Schliesslich verlobt sich Telemach mit Antiope der Tochter des Idomeneus die er wenig spater vor einem Wildschwein rettet Telemach will nicht nach Ithaka zuruck doch Mentor hat die Abreise bereits organisiert und die beiden segeln Richtung Heimat Auf der Reise gibt Mentor seinem Schutzling weitere politische Ratschlage bis sie durch eine Windstille gezwungen werden an einer Insel anzulegen Dort befindet sich bereits sein Vater Odysseus den Telemach nicht erkennt Zuruck am Schiff klagt Telemach uber die seltsame Unruhe die er verspurt woraufhin ihm Mentor erklart dass der Mann auf der Insel Odysseus gewesen sei Telemachs Geduld wird auf die Probe gestellt als Mentor die Weiterreise hinauszogert um der Athene zu opfern Als Telemach die Probe besteht nimmt die Gottin ihre wahre Gestalt an und verabschiedet sich von Telemach Wenig spater kommt Telemach wohlbehalten in Ithaka an und findet dort seinen Vater vor Ubersetzungen BearbeitenLes Aventures de Telemaque wurde erstmals von Benjamin Neukirch ins Deutsche ubersetzt Diese Ubersetzung ist im Gegensatz zum franzosischen Original in Alexandrinern verfasst und erschien 1727 unter dem Titel Die Begebenheiten Des Prinzen von Ithaca 1732 erschien in Stuttgart eine von Joseph Anton von Ehrenreich mit deutschen Anmerkungen versehene franzosische Ausgabe 2 1749 veroffentlichte Philipp Balthasar Sinold genannt von Schutz eine neue Ubersetzung mit dem Titel Die seltsame n Begebenheiten des Telemach Die Ubersetzung von Friedrich Ruckert wurde unter den Titeln Die Erlebnisse des Telemach und Die Abenteuer des Telemach mehrfach neu aufgelegt Den Titel Die Abenteuer des Telemach ubernimmt auch die 1876 erschienene Ubersetzung von Theodor Schmidt Literatur BearbeitenDie Abenteuer des Telemach In Helmut Swoboda Hrsg Der Traum vom besten Staat Texte aus Utopien von Platon bis Morris 3 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1987 S 218 ff Wolfgang Biesterfeld Francois Fenelons Les Aventures de Telemaque 1699 Der narrative Furstenspiegel als Konkurrent der monarchistischen Utopie In Thomas Scholderle Hrsg Idealstaat oder Gedankenexperiment Zum Staatsverstandnis in den klassischen Utopien Rudiger Voigt Hrsg Staatsverstandnisse Band 67 1 Auflage Nomos Baden Baden 2014 ISBN 978 3 8452 4648 2 S 165 184 Weblinks BearbeitenLes avantures de Telemaque fils d Ulysse 1734 Digitalisat auf E rara Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Biesterfeld Francois Fenelons Les Aventures de Telemaque 1699 Der narrative Furstenspiegel als Konkurrent der monarchistischen Utopie In Thomas Scholderle Hrsg Idealstaat oder Gedankenexperiment Zum Staatsverstandnis in den klassischen Utopien Rudiger Voigt Hrsg Staatsverstandnisse Band 67 1 Auflage Nomos Baden Baden 2014 ISBN 978 3 8452 4648 2 S 173 Otto Brunken Handbuch zur Kinder und Jugendliteratur Von 1570 bis 1750 Springer Verlag 2017 ISBN 978 3 476 03158 7 S 1255 GoogleBooks Franzosische Ausgabe die mit zahlreichen deutschen Anmerkungen versehen ist Das Werk dient als Sprachlehre fur junge Leute Normdaten Werk GND 4292934 9 lobid OGND AKS LCCN n95070591 VIAF 304067241 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Abenteuer des Telemach amp oldid 231839371