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Das diatonische Akkordeon auch diatonische Harmonika ist ein Akkordeon mit diatonischem und wechseltonigem Diskant 1 sowie wechseltonigem Bass Als Knopfgriffakkordeon gehort es zur Familie der Handzuginstrumente Die Anzahl der Tasten kann in weiten Grenzen variieren Diatonisches Akkordeon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verbreitung 3 Wichtige Bauformen 3 1 Steirische Harmonika 3 2 Club Modell 3 3 Wiener Modell 3 4 Sonstige 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer erste Entwicklungsschub fand in Wien statt In vielen Teilen der Welt sind daher diatonische Akkordeons unter der Bezeichnung Wiener oder Wiener Modell bis heute bekannt Die Entwicklung der verschiedenen Modelle war bis ca 1860 bereits im Wesentlichen abgeschlossen Heute werden in Mitteleuropa kaum mehr Handzuginstrumente mit durchschlagenden Zungen in reiner Handarbeit gefertigt Die handwerkliche Fertigung von chromatischen und diatonischen Zuginstrumenten war jedoch noch in der ersten Halfte des letzten Jahrhunderts weit verbreitet Osterreich spielte eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der diatonischen Wiener spater der Steirischen Harmonika und der chromatischen Schrammel oder Budowitzer Harmonika Spater erlangten Castelfidardo in Italien der Musikwinkel im Vogtland von Deutschland und Louny in Tschechien Bedeutung In Deutschland Tschechien und Italien werden auch heute noch Stimmplatten und Handzuginstrumente in zum Teil handwerklicher und maschineller Erzeugung hergestellt Ausserdem werden auch viele diatonische Zuginstrumente in Slowenien der Schweiz Schwyzerorgeli in Osterreich hier vor allem in den Bundeslandern Steiermark und Karnten erzeugt Im Wesentlichen werden viele Instrumente mit Zulieferteilen aus Italien Deutschland und Tschechien gefertigt In Klingenthal und Umgebung Deutschland gibt es selbst heute noch eine Handvoll guter Handwerker In Wien gibt es jedoch keine Zuginstrumentenbauer mehr die eine Schrammelharmonika fachgerecht reparieren und bauen konnen Verbreitung BearbeitenIn der vorindustriellen Epoche mit ihren Handwerksbetrieben die zur teilweisen industriellen Fertigung uberging kam es zu einer starken Verbreitung dieses Instruments Die Firma Hohner hatte im 20 Jahrhundert daran einen wesentlichen Anteil Bereits im 19 Jahrhundert wurde ein Grossteil der Instrumente exportiert Auswanderer nahmen Instrumente in die verschiedensten Teile der Erde mit Es entwickelte sich ein reger Handel besonders mit den USA 2 3 Unter anderem bezeugt ein Katalog von C Bruno amp Son aus dem Jahre 1881 umfangreiche Importe aus Europa Dieser Katalog hat uber hundert Abbildungen Der Zweite Weltkrieg und die Verbreitung der elektronischen Orgel fuhrten jedoch zu einem rapiden Ruckgang der Produktion wie auch der Exportzahlen Betrachtet man aber die Steirische Harmonika so lasst sich seit etwa 1975 als die erste Rosenzopfschule erschien ein stetiger Aufschwung beobachten Allein in Osterreich durften sich die derzeit im Jahr produzierten Instrumente schatzungsweise auf 8000 Stuck beziffern Der 1874 in Klagenfurt gegrundete Betrieb Novak produziert selbst heute noch Instrumente handwerklich Lubas war eine der fruhesten Firmen sie hatte in Laibach Slowenien und im osterreichischen Klagenfurt ihren Betrieb Angeblich ist Lubas auch die Firma welche die ersten Helikonbasse eingebaut hat Josef Fleiss fuhrte bis 1943 den Betrieb in Slowenien Nach dem Zweiten Weltkrieg lernte Peter Muller und andere bei Fleiss das Handwerk In Slowenien gibt es heute eine grosse Anzahl kleiner Betriebe die Harmonikateile fertigen oder spezifische Arbeiten an Harmonikas ausfuhren Ausgebildet wurden die meisten noch im Melodia Werk Ljubljana dem Nachfolgebetrieb von Lubas Eine wichtige Rolle spielte auch die Firma Halavacek in Louny Tschechien In Louny besteht bis heute ein Betrieb der Stimmplatten erzeugt Auch in den USA baute ein Auswanderer Anton Mervar Button Accordion Manufacturer Steirische Harmonikas in Cleveland Weiterfuhrende Geschichte bei den jeweils bekannten Harmonikabauern HarmonikabauerlisteIm Beitrag Schrammelharmonika ist eine Liste von Wiener Harmonikamachern zu finden die moglicherweise auch bereits ahnliche Instrumente fertigten Wichtige Bauformen BearbeitenSteirische Harmonika Bearbeiten Hauptartikel Steirische Harmonika Die Steirische Harmonika findet heute hauptsachlich in der Volksmusik in Osterreich Sudtirol Tschechien Slowenien und Bayern aber auch in anderen Landern Verwendung Club Modell Bearbeiten Die Club Handorgel Deutsches Club Modell auch diatonische Handharmonika ist eine diatonische wechseltonige Harmonika mit zwei Tonarten und Halbtonen in einer dritten Reihe In Deutschland wird in der traditionellen Volksmusik haufig zur Liedbegleitung oder in Harmonikaorchestern das Club Modell gespielt das auf der mittleren Reihe in der Mitte eine einzelne Taste besitzt die auf Ziehen und Drucken den gleichen Ton spielt Gleichton Haufigste Tonart dieses Modells ist die Kombination C F Am meisten verbreitet sind die Instrumente der Firma Hohner Jedoch werden sowohl Schwyzerorgeli und Steirische Harmonikas mit einer Tastenbelegung am Diskant und am Bass angeboten die den Hohner Club Modellen entspricht ein genereller Standard fur die Tastenbelegung ist nicht vorhanden Manche Club Modelle wurden auf der Bassseite mit einer erweiterten Anzahl von diatonischen Bassen angeboten Sehr oft werden diese Modelle auch mit Registerumschaltung am Diskant verwendet Das Club Modell entspricht somit baulich einer dreireihigen diatonischen Harmonika mit angepasster Tastenbelegung und wird daher von den meisten Herstellern als Variante angeboten Die unten angegebene externe Webseite zeigt die Tastenbelegung 4 Im Musikverlag Holzschuh in Manching gibt es als Lehrbehelf die Neue Holzschuh Schule grundlicher und leicht fasslicher Lehrgang fur Handharmonika von Alfons Holzschuh Wiener Modell Bearbeiten Das Wiener Modell das mit zwei Reihen ohne Gleichtone ausgestattet ist erfreut sich zunehmender Beliebtheit als Instrument vor allem fur Live Musik zu Volkstanzveranstaltungen die ursprunglich von Frankreich aus inspiriert wurden Bal Folk Tanzhaus Hochwertige Instrumente vor allem aus Italien und Frankreich und eine Weiterentwicklung der Spieltechnik haben zur Attraktivitat dieses Instruments beigetragen Die ubliche Notenschrift wird haufig mit einer franzosischen Tabulatur unterlegt Sonstige Bearbeiten nbsp Italienisches Organettoeinreihig Cajun Accordion Louisiana Sanfona Brasilien Melodeon England Langnauerli Schweiz mehrreihig Organetto Italien Heligonka Tschechien Schwyzerorgeli Diskant diatonisch wechseltonig umgekehrter Stradella Bass selten bis zu 128 Tasten gleichtonig Schottisches Akkordeon Wiener Modell mit Stradella Bass Irisches Akkordeon Diskant chromatisch Trikitixa baskisches Akkordeon Diskant diatonisch Bass gleichtonig Franzosisches Akkordeon Melodeon in England und Amerika werden mit Melodeon aber auch kleine Harmoniums bezeichnet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diatonisches Akkordeon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erklarung des Baus einer diatonischen Harmonika Besuch beim letzten Akkordeonbauer von Wien Ur Modell der Schweizer Handharmonika das sog Langnauerli ein rein diatonisches einreihiges InstrumentEinzelnachweise Bearbeiten Als Diskant wird bei Zuginstrumenten die Melodietastatur bzw die gewohnlich rechte Seite des Instrumentes im Gegensatz zur Basstastatur der Begleitung bezeichnet C Bruno amp Son musical instruments strings etc 1881 archive org S 24 bis S 97 fehlen in der Digitalisierung C Bruno amp Son musical instruments strings etc ca 1890 mit vielen handcolorierte Abbildungen S 69 102 Textarchiv Internet Archive Club Modell TastenbelegungNormdaten Sachbegriff GND 4581507 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diatonisches Akkordeon amp oldid 215017954