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Als Franzosisches Akkordeon wurden und werden sowohl diatonische als auch chromatische Handzuginstrumente gebaut Sehr fruhes Modell Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 3 Tastenbelegung 4 Heute 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1831 gelangte ein diatonisches Akkordeon aus der Werkstatte von Cyrill Demian nach Paris Napoleon Fourneux war der erste dem der Nachbau gelang Seinen ersten Instrumenten sah man das Vorbild noch sehr stark an Die Stimmplatten waren ebenfalls flach auf einen Einschub montiert Die Tastenbelegung unterscheidet sich von der ublichen diatonischen Belegung Auch die Clavis und die Anordnung der Tastatur war etwas anders als bei ahnlichen Instrumenten aus Wien Man versuchte rasch eine chromatische Anordnung zu finden Sehr schnell begann ein Streit daruber wie das Instrument gespielt werden sollte daruber berichteten auch Musikzeitschriften wie beispielsweise Le Menestrel im Jahre 1834 Die Zeitung erwahnt auch dass M Reisner eine Schule fur das Instrument schrieb eine Instruktion um das Akkordeon mit acht Tasten spielen zu lernen Man spielt das Instrument mit der rechten Hand Die zwei Klappen an jeder Seite dienen zur Aufhebung der Harmonie Nach Paris kam somit ein Melodieinstrument In Wien wurden zu dieser Zeit viele verschiedene Tastenbelegungen ausprobiert manche Instrumente hatten die Tone einfach umgedreht eingebaut und auch die Belegung war noch nicht in jedem Fall gleich Es ist daher nicht unbedingt gesichert dass ein rein diatonisches Instrument nach Paris kam Da sehr fruh zwei Schulen zum Erlernen des Spiels veroffentlicht wurden weiss man heute sehr genau Bescheid uber die Entwicklung der Instrumente in Paris Die Pariser Akkordeonbauer erlangten sehr schnell einen guten Namen und trugen wesentlich zur Weiterentwicklung der Instrumente bei Im Musikinstrumenten Museum Markneukirchen sind einige gut erhaltene Objekte aus den Folgejahren zu sehen vermutlich wurden diese Instrumente bereits sehr fruh von den deutschen Akkordeonproduzenten zu Studienzwecken angeschafft Ein Exponat zeigt auch wie die Franzosen die Registerumschaltung verwirklichten Dies wurde nicht wie heute ublich mit Schiebern im Luftweg bewerkstelligt sondern mit einer Mechanik welche die nicht verwendeten Zungen am Schwingen hinderte Diese Hebelmechanik verband eine gemeinsame Achse mit Filzpolstern versehener Hebel die wiederum auf je eine Tonzunge druckten Allgemein wird die Erfindung von mehreren Stimmzungen mit derselben Tonhohe aber etwas verstimmt den Franzosen zugeschrieben Musette Wiener Instrumente wurden zuerst mit sogenannter Orgelstimmung angeboten oder mit dreifacher Orgelstimmung was eine Oktavstimmung war also mehrere um Oktaven versetzte Stimmzungen pro Taste Aufbau Bearbeiten nbsp Flutina reedsDie Instrumente aus dieser Zeit waren immer noch sehr handlich kaum grosser als die Instrumente die Demian in Wien baute Vom ausseren Erscheinungsbild her ist jedoch ihre franzosischer Herkunft unverkennbar Der Holzrahmen war meist geschwungen und mit barocken Bemalungen versehen wie dies dem damaligen franzosischen Kunstgeschmack entsprach Die Tasten oder die Clavis wurden in zwei Reihen flach und eckig mit Clavisdrahten zu den Klappen gefuhrt Die Clavis waren mit Perlmutt belegt Auch die runden Klappen waren aus Perlmutt Die Klappen waren nicht abgedeckt Auffallig anders war dass die Tasten der zweiten Reihe durch das Griffbrett auf die Ruckseite fuhrten und dort eine zweite Reihe Klappen offneten Dieses Prinzip findet sich heute beim Bajan wieder Auch beim Bajan ist die Tastatur weiter nach vorne geruckt und manche Tastenreihen fuhren an die Ruckseite der Tastatur Interessant ist zudem dass die siebente Taste in der zweiten Reihe in der Mitte geteilt war Es gibt aus dieser Zeit kleinere Instrumente die uber zwei Reihen mit je acht Tasten verfugen oder auch grossere zwei Reihen mit 14 Tasten in der ersten Reihe und funf geteilte Tasten und acht ungeteilten Tasten in der zweiten Reihe haben Das System bleibt gleich nur wird nach oben hin der Tonumfang bis zum c erweitert Der Aufbau dieser Instrumente begunstigte auch das Schwingverhalten der hohen Tone Tiefster Ton war das f Die Instrumentenbauer beherrschten zur damaligen Zeit die prazise Stimmplattenherstellung in einem heute noch kaum vorstellbaren Ausmass Tastenbelegung Bearbeiten nbsp 1845 gab es in Frankreich eine Reihe von Erzeugern Alexandre Fourneaux Jaulin Lebroux Neveux Kasriel Leterme Reisner Busson M Klaneguisert Sie alle bauten zu dieser Zeit zwei Modelle ohne Halbtone also diatonisch mit Halbtonen chromatisch und wechseltonigDie Bassseite hatte nur zwei Basse war also kaum ausgebildet Die Mutation zwei Schieber die Akkorde zum Erklingen brachten wurde zu dieser Zeit wie auch in Wien nicht mehr eingebaut Der Krieg in den Jahren 1870 und 1871 brachte die Akkordeonproduktion fast vollstandig zum Erliegen Die Einteilung der chromatischen Tastenbelegung war noch einige Zeit nicht abgeschlossen Um 1890 befand sich dann in der ersten Reihe die diatonische Tonleiter und in der zweiten Reihe die fehlenden Halbtone mit einigen Wiederholungen der ersten Reihe Interessant ist in diesem Zusammenhang dass die Irische Tastenbelegung heute mit C C weitgehend dieser Belegung entspricht Basse wurden nicht eingebaut die Klappen auf der Bassseite waren Luftklappen In der Folgezeit nahm der Import italienischer Instrumente nach Frankreich zu Heute BearbeitenEs gibt in Frankreich einige Erzeuger die diatonische Akkordeons herstellen Bernard Loffet baut Instrumente mit traditioneller Tastenbelegung wie die Wiener Modelle Eine weitere Firma Saltarelle lasst in Italien nach ihren Wunschen produzieren und verkauft unter eigenem Namen alle Arten moderner Instrumente Bertrand Gaillard baut seit 1981 nur auf Bestellung und mit langer Wartezeit Instrumente mit legendarem Ruf L Imaginaire fertigt auf ahnlich hohem Qualitatsniveau Weitere Hersteller sind Eric Martin und Marc Serafini Die Stimmplatten und zungen stammen da es in Frankreich keinen Hersteller gibt fast ausschliesslich aus Italien Chromatische Akkordeons werden von zwei Firmen produziert Cavagnolo in Lyon und Maugein in Tulle Die Manufacture d accordeons Maugein wurde 1919 1 gegrundet Im Jahr 2016 hatte der Betrieb 14 1 Mitarbeiter Weblinks BearbeitenBilder eines auf 1858 datierten Akkordeons plus einer Schule dafur in englischer Sprache Webseite in franzosischer Sprache zur Geschichte sehr ausfuhrlich aber fehlerhaft Memento vom 4 Oktober 2013 im Webarchiv archive today Cavagnolo Firmenportal Bilder von Firmenbesichtigungen Maugein und CavagnoloEinzelnachweise Bearbeiten a b Philippe Gloaguen et al Le Routard Le guide de la visite d entreprise Nr 79 0425 0 Hachette Livre Vanves 2016 ISBN 978 2 01 323703 1 S 28 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franzosisches Akkordeon amp oldid 233043479