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Dieser Artikel behandelt das einfache diatonische Akkordeon Fur das nichtlineare dynamische System siehe Wiener Modell Der Ausdruck Wiener Modell bezeichnet einfache diatonische Akkordeons Verdeck geschlossenAuch heute werden derartige Modelle oft zwei oder dreireihig angeboten Wenn man von der Steirischen Harmonika absieht ist es das am weitesten verbreitete diatonische Instrument In Wien selbst wird das Modell heute nicht mehr hergestellt Inhaltsverzeichnis 1 Tastenbelegung 2 Beschreibung einer Wiener aus den 1920er Jahren 2 1 Aussere Erscheinung 2 2 Innerer Aufbau 3 Unterschiede zur Steirischen Harmonika 4 Heutiger Stand 4 1 Hersteller 5 EinzelnachweiseTastenbelegung BearbeitenEine diatonische Dur Tonleiter besteht aus sieben Tonen Do Re Mi Fa So La Ti relative Solmisation bzw den Tonstufen 1 bis 7 Auf Druck erklingt auf den Tasten immer ein Durdreiklang die Tonstufen 1 3 und 5 werden in mehreren Oktavlagen wiederholt Auf Zug klingen die Tonstufen 2 4 6 und 7 auch diese werden in verschiedenen Oktavlagen wiederholt Somit ist bereits auf einer Reihe bei Zug und Druckwechsel ahnlich wie bei der diatonischen Mundharmonika ein Tonleiter Melodiespiel moglich aber auch Akkorde konnen sehr einfach gebildet werden indem nebeneinander liegende Knopfe gleichzeitig verwendet werden Dur wie Moll sind relativ einfach spielbar Zu jeder Diskantreihe ist am Bassteil der passende Begleit Dur Akkord vorhanden Druck 1 Stufe Dur Zug 5 Stufe Dur unvollstandige Septime Diatonisch da pro Reihe jeweils nur die Tone einer bestimmten diatonischen Tonleiter vorkommen und Wechseltonig weil pro Knopf je zwei Tone erklingen einer auf Druck und einer auf Zug Die Diskanttasten sind von Reihe zu Reihe in Quintabstanden gemass dem Quintenzirkel angeordnet Also bei einem dreireihigen Instrument je nach Stimmung A D G oder G C F und so weiter Jede Kombination ist moglich doch manche wurde bevorzugt gebaut Die Reihenfolge wird ublicherweise von aussen nach innen angegeben Die Basstastenbelegung war immer in gewissen Grenzen variabel wobei die aussere Reihe kaum verandert wurde Die Tastenbelegung ist praktisch von den Anfangen des Akkordeons an bis heute im Wesentlichen gleich geblieben Auch Halbtone wurden sehr bald am unteren Ende der Tastenreihen eingebaut Beschreibung einer Wiener aus den 1920er Jahren BearbeitenDie meisten erhaltenen Instrumente stammen aus den 1920er und 1930er Jahren jedoch zahlten die Wiener Harmonikabauer zu den ersten die derartige Instrumente bauten Erwahnung im Amtlicher Bericht uber die Allgemeine Deutsche Gewerbe Ausstellung zu Berlin im Jahre 1844 II Harmonikas August Schopp in Wien zeigte durch die Einsendung einer Harmonika zu 30 Nthlrn 20 Sgr wie sehr auch dieses Instrument in den kurzen Jahren seines Entstehens sich hat vervollkommnen lassen indem das Vorliegende auf welchem von geubter Hand recht artige Musikstucke hervorzubringen sind einen Umfang von etwa 4 Oktaven hat Das Aeussere des Instruments ist mit Perlmutter und sonstigen Verzierungen hochst elegant ausgestattet 1 Dargestellt wird eine Wiener Harmonika von Edmund Hochholzer Fasangasse 39 Wien III nbsp Verdeck offenAussere Erscheinung Bearbeiten Wenig Verzierungen Balg meist auf einer Seite mit Haken mit dem Diskantteil verbunden Die Details hingen aber auch immer vom Kunden und vom jeweiligen Harmonikabauer ab Basse meist ohne Helikonstimmplatten Das Diskantverdeck war eine flache Holzplatte die Ausbruche in Form von traditionellen Verzierungen zeigte Die Tastatur Klaviatur konnte unterschiedlich ausfuhrt sein eher in der Art wie die Steirische Harmonika gebaut wurde mit offenen Klavishebeln und abgestuftem Griffbrett meist aber mit verdeckten Hebeln die gemeinsam auf einer Achse montiert sind Oft sahen die Instrumente innen sauberer aus als aussen Meist waren sie zweichorig aber auch jede nur mogliche Variante wurde gebaut Registerschalter oder Registerschieber wurden nur selten eingebaut Auch Oktav Register wurden angeboten Die Abmessungen waren eher klein und die Anzahl der Tasten pro Reihe war meist um die elf Knopfe Das Instrument musste gunstig im Preis sein damit es fur das Zielpublikum auch erschwinglich war Das Bild zeigt die Klaviatur und die Beschaffenheit der Diskantklappen Innerer Aufbau Bearbeiten nbsp Gehause geoffnet mit Sicht auf die Bassstimmplatten Die Stimmplatten sind aus Messing mit Stahl Stimmzungen Die Ventilleder wurden durch moderne Kunststoffventile ersetzt Die Stimmplatten sind mit Messinghaken befestigt und mit Lederunterlage abgedichtet nbsp Sicht auf die Stimmstocke Messingstimmplatten mit Stahlzungen Die Ventilleder wurden durch moderne Kunststoffventile ersetzt Die Stimmplatten sind mit Messinghaken befestigt und mit Lederunterlage abgedichtet Die Stimmstocke sind von oben uber die komplette Lange gleich breit Stimmstocke aus italienischer Fertigung verjungen sich ublicherweise in Richtung kleinerer Stimmplatten Das Material des Stimmstockes besteht meist aus Weissbuche Fichte oder Erle Unterschiede zur Steirischen Harmonika BearbeitenDas Wiener Modell unterscheidet sich in seiner ausseren Ausfuhrung sowie im Klang von der steirischen Harmonika Auch besitzt es keine Helikonstimmplatten im Bassteil dessen Tastenanordnung liegt meist optisch direkt uber der ersten Reihe Die Tastenbelegungen sind oft geringfugig an die Wunsche der Spieler angepasst und auch die Anzahl der Halbtone die am unteren Ende der Tastatur eingebaut sind variieren sehr stark Ein Gleichton ist aber grundsatzlich nicht eingebaut Heutiger Stand BearbeitenIn Italien und Frankreich bevorzugen auch heute die meisten Musiker die diatonische Instrumente spielen diese Bauart In Italien wird es als Organetto bezeichnet In Deutschland gibt es eine seit Jahren wachsende Anzahl von Musikern die das Wiener Modell vor allem fur Livemusik bei Volkstanzveranstaltungen Bal Folk Tanzhaus benutzen Ursprunglich wurde diese Szene stark von Frankreich beeinflusst Als ubliche Stimmung der zweireihigen Instrumente hat sich weitgehend G C in Deutschland durchgesetzt Regelmassige Kurse zum Erlernen des Spiels auf dem Wiener Modell werden u a von der Akademie Burg Fursteneck angeboten Hersteller Bearbeiten Einer der bekanntesten Hersteller dieser modernen Instrumente ist die Fa Castagnari in Recanati Etwa zehn weitere Hersteller in Castelfidardo bieten Organetti an In Deutschland baut die HARMONA Akkordeon GmbH und einige kleine Handwerksbetriebe bis heute Wiener Modelle Karl Macourek Eine Wiener Knopfharmonika entsteht von Lisl Waltner 2 und sind nur im Buch weil sich Karl Macourek bei seinen Erzahlungen auf dies Firmen bezog Diese Angaben wurden aber zusatzlich in den noch vorhandenen Gewerbebuchern recherchiert Die Wiener Modelle der Fa Hohner werden mittlerweile in Asien gefertigt In Frankreich gibt es ebenfalls Harmonikabauer die derartige Instrumente herstellen darunter Bertrand Gaillard Saltarelle Maugein und Bernard Loffet Einen Harmonikabauer gibt es in Australien Hyde In Tschechien wurden bis vor kurzem von der Firma Delica derartige Instrumente gebaut nach einer kurzen Unterbrechung wird die Produktion jetzt unter anderen Besitzern mit verminderter Menge wieder weitergefuhrt Einzelnachweise Bearbeiten Amtlicher Bericht uber die Allgemeine Deutsche Gewerbe Ausstellung zu Berlin im Jahre 1844 Band 3 K Reimarus 1845 S 214 215 online Lisl Waltner Eine Wiener Knopfharmonika entsteht Institut fur Volksmusikforschung und Ethnomusikologie Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien 2014 ISBN 978 3 902153 03 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Modell amp oldid 220895869