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Als Migmatit wurde ursprunglich ein Gestein bezeichnet welches im Aufschlussmassstab aus zwei oder mehr petrographisch unterscheidbaren Teilen besteht Dabei weist ein Teil Merkmale eines metamorphen ein anderer meist hellerer Teil Merkmale eines magmatischen Gesteins auf 1 Heute versteht man darunter ein partiell aufgeschmolzenes Gestein oder Anatexit der helle magmatische Teil stellt die ehemalige wieder erstarrte Gesteinsschmelze dar 2 Migmatitischer Gneis Handstuck 10 20 cm Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung nach Gefuge 2 Unterscheidungen nach Metamorphosegrad 3 Auftreten und Vorkommen 4 Natursteinsorten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGliederung nach Gefuge Bearbeiten nbsp Der Brafallssten in Dalarna Nach Mehnert 1968 werden Migmatite nach vier Gefugeelementen unterschieden 1 Das Palaosom ist derjenige Anteil eines Migmatits der nicht der partiellen Aufschmelzung unterlag und daher die genetisch alteren Feststoff Phasen des Gesteins beinhaltet Dennoch kann das Palaosom wahrend der Aufschmelzung mit der Gesteinsschmelze chemisch reagieren Anders als die mobile Schmelze ist das Palaosom ortsgebunden Seine Zusammensetzung und sein Gefuge zeugen von dem hochgradig metamorphen Ausgangsgestein das vor der Anatexis vorlag Als Neosom bezeichnet man die ehemals flussige aufgeschmolzene Phase des Gesteins also die jungere Bildung Ist das Neosom reich an Quarz und Feldspaten z B Plagioklas und Alkalifeldspat und damit von heller meist roter Farbe nennt man es Leukosom Das Leukosom zeigt ein magmatisches Gefuge Hat es eine dunkle Farbung und ist damit reich an Cordierit Biotit und Hornblende nennt man es Melanosom Diese Anteile bilden meist einen dunklen Rand um das Leukosom Da es sich beim Melanosom um den schwer schmelzbaren Uberrest des Ausgangsgesteins handelt aus dem das Leukosom ausgetreten ist wird es auch als Restit bezeichnet Unterscheidungen nach Metamorphosegrad BearbeitenNur partiell aufgeschmolzene Migmatite werden auch als Metatexite bezeichnet Das sind Gesteine deren Neosom Anteile aplitischen pegmatitischen oder leukogranitischen Typs sind In der weiteren Steigerung fast vollstandig aufgeschmolzene Migmatite die schon fast als magmatisch gelten durfen aber noch eine geringe Einregelung zeigen heissen Diatexite Als Syntexis bezeichnet man die Anatexis verschiedener Ausgangsgesteine Auftreten und Vorkommen BearbeitenDas Auftreten von Migmatiten granitischer Zusammensetzung weist auf Minimaltemperaturen der Metamorphose von 650 C hin Basische Gesteine schmelzen generell erst bei hoheren Temperaturen Typisch ist ihr Vorkommen in hochmetamorphen Bereichen von Grundgebirgsbereichen mit alteren mindestens proterozoischen Gesteinen Fur Europa sind als herausragende Referenzen der Baltische Schild und das Moldanubikum zu nennen In Mitteleuropa kommen Migmatite im Schwarzwald vor besonders am Kandel und am Schauinsland im Oberpfalzer Wald und im Bayerischen Wald In den Alpen gibt es tertiare Migmatite zum Beispiel im Tessin in der sogenannten Sudlichen Steilzone unmittelbar nordlich der insubrischen Naht und im Otztal Stubai Kristallin Natursteinsorten BearbeitenParadiso Indien Tamil Brasil Tropical Brasilien Minas Gerais Multicolor Red Indien Aurora Borealis Norwegen Finnland Siehe auch BearbeitenGranulitLiteratur BearbeitenKarl Richard Mehnert Migmatites and the origin of granitic rocks Developments in Petrology Band 1 Amsterdam Elsevier 1968 2 Auflage 1971 Edward W Sawyer Atlas of migmatites In The Canadian Mineralogist Special Publication 9 NRC Research Press 2008 ISBN 978 0 660 19787 6 Roland Vinx Gesteinsbestimmung im Gelande Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2005 ISBN 3 8274 1513 6 Wolfhard Wimmenauer Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 432 94671 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Migmatite Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Migmatites and the origin of granitic rocks Elsevier Amsterdam 1968 Edward W Sawyer Atlas of migmatites The Canadian Mineralogist Special Publication 9 NRC Research Press 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Migmatit amp oldid 233147459