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Eine Diamantenbatterie ware eine aus schwach radioaktivem 14C Abfall hergestellte langlebige Primarzelle bzw Radionuklidbatterie Die noch nicht marktreife Entwicklung erfolgte am Cabot Institute an der University of Bristol und wurde 2016 vom Physikprofessor Tom Scott vorgestellt Hintergrund BearbeitenDas Kohlenstoff Isotop 14C entsteht in Graphitblocken die in Kernreaktoren als Neutronenmoderator eingesetzt werden durch den zwar seltenen aber uber Jahre und Jahrzehnte Laufzeit unvermeidlichen Neutroneneinfang in 13C etwa 1 Masseanteil in naturlichem Kohlenstoff je nach Herkunft bzw durch zweifachen Neutroneneinfang in 12C Unter Abgabe von Betastrahlung zerfallt es zum stabilen Stickstoff Isotop 14N Aufgrund der Radioaktivitat kann die Batterie mit diamantformigem 14C als betavoltaische Apparatur eingesetzt werden Die Halbwertszeit betragt mehrere tausend Jahre Wenn Stickstoff Neutronenstrahlung ausgesetzt wird kann es auch zu einem Herausschlagen eines Protons durch ein eintreffendes Neutron kommen Dies betrifft jedoch nur das stabile leichtere Isotop 14N das allerdings die uberwiegende Mehrheit des Stickstoffs ausmacht nur knapp unter 1 ist das ebenfalls stabile Isotop 15N Genau diese Reaktion findet in hohen Schichten der Erdatmosphare zwischen kosmischer Strahlung bzw sekundar von ihr induzierten Neutronen und Stickstoff statt und ist die Quelle des naturlichen 14C im Kohlenstoffkreislauf Da graphitmoderierte Kernreaktoren quasi nicht mehr neu gebaut werden ist diese Quelle des 14C allerdings begrenzt In Kernreaktoren findet sich Stickstoff als Kuhlmittel Luftkuhlung von Reaktoren mit niedriger thermischer Leistung oder als Verunreinigung des Moderators z B Gelost im Moderator Kuhlwasser von Leichtwasserreaktoren Obwohl Kohlenstoff 14 im Bereich von 1 ppt in naturlichem Kohlenstoff enthalten ist ist die Extraktion aus dieser Quelle wenig lohnend da der Masseanteil von ca 1 Nanogramm pro Tonne um Grossenordnungen niedriger ist als zum Beispiel jener des Alphastrahlers Radium in Uranerzen welches mit ca 300 Milligramm Radium pro Tonne Uran vorliegt Eine Radium Radionuklidbatterie hatte bezuglich Leistung und Langlebigkeit ahnliche Eigenschaften wie eine Diamantbatterie da 226Ra mit 1600 Jahren eine Halbwertszeit in derselben Grossenordnung wie 14C aufweist Die Zerfallsenergie von Radium 226 zu Radon 222 ist jedoch um ca den Faktor 30 grosser als jene von Kohlenstoff 14 zu Stickstoff 14 Mogliche Abwandlungen BearbeitenWill man die Leistungsdichte erhohen ist eine Anreicherung von 14C notig Im Gegensatz zur Urananreicherung die auf den sehr geringen Masseunterschied zwischen 235UF6 und 238UF6 setzt Fluor als Reinelement hat hierbei immer die Massezahl 19 so dass insgesamt etwa 349 bzw 352 amu pro Molekul Uranhexafluorid vorliegen ist die Anreicherung von Kohlenstoff pro SWU weniger energieintensiv und wird in geringen Mengen von Firmen die Isotop Labeling Forschung beliefern zur Bereitstellung von 13C betrieben Hierbei kommt ublicherweise Kryodestillation von Kohlenmonoxid oder Methan zum Einsatz wobei hierbei als Koppelprodukt auch 18O bzw Deuterium angereichert wird Weblinks BearbeitenCaroline Delbert How to turn nuclear waste into diamond batteries In Popular Mechanics 21 Januar 2020 Lukas Feldhaus Nukleare Diamanten In Die Zeit 5 Januar 2017 Jason Murdoch Diamond batteries created with nuclear waste may soon provide source of near infinite power In Newsweek 22 Januar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diamantenbatterie amp oldid 238590662