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Die Deutschvolkische Reichspartei DVRP war eine volkische Kleinpartei die bei der Reichstagswahl im Dezember 1924 einzig im Wahlkreis Baden kandidierte ohne ein Mandat zu erhalten Initiator der Partei war Arnold Ruge ein Philosoph und vormaliger Privatdozent der Heidelberger Universitat dem nach einer antisemitischen Rede 1920 die Lehrerlaubnis wegen Beleidigung des Rektors der Universitat und ihres Lehrkorpers entzogen worden war Ruge zog nach Munchen wo er unter anderem im Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund aktiv war und in Kontakt zur NSDAP stand Anfang 1923 distanzierte er sich von der NSDAP nicht jedoch von Hitler Den Nationalsozialisten warf Ruge vor sie hatten durch ein Bundnis mit der DNVP die wahren volkischen und antikapitalistischen Gebote verraten zudem sei Hitler von Abschaum umgeben 1 Nach Verbussung einer Haftstrafe in Bayern kehrte Ruge im Sommer 1924 nach Baden zuruck wo er Kontakt zu Nationalsozialisten und Volkischen suchte die die Fuhrung der Nationalsozialistischen Freiheitspartei NSFP ablehnten Die NSFP ein Bundnis aus Nationalsozialisten und Volkischen diente der nach dem Hitlerputsch verbotenen NSDAP als Ersatzorganisation Unterstutzung fand Ruge im Raum Karlsruhe wo sich ihm unter anderem Robert Roth und Willi Worch anschlossen 2 Nach der uberraschenden Auflosung des Reichstags am 21 Oktober 1924 sicherte Gregor Strasser Vertreter der Nationalsozialisten in der Reichsfuhrerschaft der NSFP Ruge die Spitzenkandidatur im Wahlkreis Baden zu Trotz eines Weisungsrechtes konnte sich Strasser nicht gegen den NSFP Landesverband durchsetzen Ein NSFP Flugblatt bezeichnete Ruge als Verrater der als politischer Demagoge und Phantast bis zur Lacherlichkeit bekannt sei 3 Bei der Reichstagswahl im Dezember 1924 trat die DVRP nur im Wahlkreis Baden an Kandidaten waren Ruge und Roth 4 Auf die DVRP entfielen 3405 Stimmen sie blieb damit mit 0 3 in Baden hinter der NSFP zuruck die hier 1 9 erreichte Uberdurchschnittliche Ergebnisse erzielte die DVRP in Nordbaden im Dreieck zwischen den Stadten Karlsruhe Mannheim und Wertheim sowie in den sudbadischen Amtsbezirken Emmendingen und Lorrach 5 In Roths Heimatgemeinde Liedolsheim votierten 35 9 der Wahler fur die DVRP in den nahegelegenen Orten Linkenheim und Staffort waren es 9 0 beziehungsweise 14 5 6 Roth und Worch schlossen sich der NSDAP nach deren Wiederzulassung 1925 an Worch wurde spater NSDAP Kreisleiter fur Karlsruhe Roth war ab 1930 Reichstagsabgeordneter der Nationalsozialisten Eine Zusammenarbeit mit Ruge lehnte Hitler noch Ende 1932 schroff ab 7 Einzelnachweise Bearbeiten Johnpeter Horst Grill The Nazi movement in Baden 1920 1945 University of North Carolina Press Chapel Hill 1983 ISBN 0 8078 1472 5 S 33 105 Grill Nazi movement S 105 Martin Doring Parlamentarischer Arm der Bewegung Die Nationalsozialisten im Reichstag der Weimarer Republik Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 130 Droste Dusseldorf 2001 ISBN 3 7700 5237 4 S 434 Badisches Statistisches Landesamt Hrsg Die Reichstagswahl am 7 Dezember 1924 in Baden Karlsruhe 1926 S 61 Grill Nazi movement S 105f Frank Teske Der Landkreis Karlsruhe in der NS Zeit Eine Studie zum gesellschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Wandel am Beispiel der Gemeinden Berghausen Johlingen Linkenheim und Malsch Beitrage zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe Band 4 Regionalkultur Ubstadt Weiher 2003 ISBN 3 89735 230 3 S 34 Hansmartin Schwarzmaier Ruge Arnold Paul In Bernd Ottnad Hrsg Badische Biographien Neue Folge Band 4 Kohlhammer Stuttgart 1996 ISBN 3 17 010731 3 S 244 247 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschvolkische Reichspartei amp oldid 231059036