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Der Destrier von lat dextrarius war das bekannteste Schlachtross des Mittelalters Der Destrier beforderte Ritter zu Schlachten Turnieren und Tjosten Aufgrund seiner Bedeutung wurde es von zeitgenossischen Quellen als das Grosse Pferd beschrieben Der auf einem Destrier reitende William Marshall bringt einen Gegner wahrend eines Tjost zu Fall Das Wort Destrier leitet sich von dem vulgarlateinischen Dextarius rechtsseitig ab und deutet sich wahrscheinlich darauf hin dass der Destrier von dem Knappen auf der rechten Seite des Ritters bzw mit der rechten Hand gefuhrt wurde oder von der Gangart des Pferdes 1 Obwohl er von Rittern und Gleven hochgeschatzt wurde war der Destrier kein gangiges Pferd 2 Die meisten Ritter und berittenen Gleven ritten andere Schlachtrosser wie den Courser und den Runtzid 3 Inhaltsverzeichnis 1 Charakteristika 2 Zucht und Grosse des Destriers 3 Der Wert von guten Schlachtrossern 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 FussnotenCharakteristika BearbeitenDas Wort Destrier bezeichnet keine Rasse sondern einen Typus Pferd Das beste und starkste Schlachtross Diese Pferde waren gewohnlich Hengste die fur den Krieg gezuchtet und aufgezogen wurden Der Destrier wurde als das beste Pferd fur den Tjost betrachtet Coursers wurden fur andere Formen der Kriegskunst genutzt 4 Der Destrier hatte kraftvolle Hinterbacken einen kurzen Rucken muskulose Lenden starke Knochen und einen wohlgeformten Nacken In der mittelalterlichen Kunst wird der Destrier mit einem geraden oder leichten Profil einem breiten Unterkiefer und einer guten Weite zwischen den Augen dargestellt Der Destrier wurde speziell in der Schlacht oder zum Turnier genutzt fur den taglichen Ritt benutzte der Ritter einen Zelter sein Gepack wurde von einem Packpferd oder in einem Wagen befordert Zucht und Grosse des Destriers Bearbeiten nbsp Aufgezaumte Pferde konkurrieren in einem Tjost Auszug aus dem Codex ManesseEs existieren viele Theorien was Destriere fur eine Grosse erreichten aber sie erreichten definitiv keine enormen Kaltbluter Grossen 5 Jungste vom Museum of London durchgefuhrte Studien die sich literarischer bildlicher und archaologischer Quellen bedienten belegen dass Schlachtrosser einschliesslich Destriern zwischen 14 und 15 Handbreit gross waren und sich mehr durch ihre Starke Muskulatur und Dressur und weniger durch ihre Grosse auszeichneten 6 Diese Einschatzung wird von einer Analyse eines mittelalterlichen Rossharnisch im Royal Armouries unterstutzt Demnach wurde diese Rustung ursprunglich von einem Pferd von 15 bis 16 Handbreit getragen 7 Es ist wahrscheinlich dass der moderne Percheron in Teilen ein Nachfahre des Destriers ist obwohl er wahrscheinlich grosser und schwerer als das mittelalterliche Pferd ist Andere Kaltbluter wie das Shire Horse sind moglicherweise auch Nachfahren des Destriers obwohl nur wenige Beweise vorliegen Reiterstandbilder in Italien lassen einen spanischen Stil des Pferdes erkennen und werden heute dem Barockpferd wie beispielsweise dem Andalusier dem Friesen oder auch einem schweren agilen Warmblut wie dem Irish Draught Horse zugeordnet Moderne Schatzungen ordnen die Grosse des Destriers bei nicht mehr als 16 Handbreit ein trotz einer starken und schweren Physis 8 Obschon die Bezeichnung Great Horse gebraucht wurde um den Destrier zu bezeichnen und einige Historiker spekulieren dass er der Vorlaufer des heutigen Zugpferdes ist 9 unterstutzen historische Aufzeichnungen nicht diese These 10 8 Moderne Versuche den Destrier zu reproduzieren basieren meistens auf einer Kreuzung aus einem athletischen Pferd mit einem leichten Kaltblut Diese schliessen Kreuzungen wie das Spanisch normannische Pferd eine Kreuzung zwischen dem Percheron und dem Andalusier 11 und dem Warlander einer Kreuzung zwischen dem Andalusier und dem Friesen mit ein Der Wert von guten Schlachtrossern BearbeitenEin guter Destrier war teuer Die aus dem siebten Jahrhundert stammende Lex Salica nennt einen Preis von zwolf Solidi als Wergeld oder Reparationszahlung fur ein Kriegspferd in Gegenuberstellung zu drei Solidi fur einen gesunden Esel oder einem Solidus fur ein Rind In spateren Jahrhunderten stieg der Preis von Destriern weiter an Der Durchschnittswert aller Pferde betrug in einer Kompanie von 22 Rittern und Knappen auf normalen Coursers zwischen 5 und 12 livres parisi in der Grafschaft Flandern 1297 im Gegensatz zu sieben Coursers im variierenden Wert zwischen 20 und 300 livres parisi 12 Siehe auch BearbeitenArmeepferd RitterpferdWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Destrier Album mit Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Christopher Gravett English Medieval Knight 1300 1400 Oxford Osprey Publishing 2002 S 59 Michael Prestwich Armies and Warfare in the Middle Ages The English Experience New Haven Yale University Press 1996 S 30 Oakeshott Ewart A Knight and his Horse Rev 2nd Ed USA Dufour Editions 1998 ff 11 12 Ewart Oakeshott A Knight and his Horse Rev 2nd Ed USA Dufour Editions 1998 S 11 See e g Clark John Ed The Medieval Horse and its Equipment c 1150 c 1450 Rev 2nd Ed UK The Boydell Press 2004 p 23 Prestwich Michael Armies and Warfare in the Middle Ages The English Experience New Haven Yale University Press 1996 S 30 Clark John Ed The Medieval Horse and its Equipment c 1150 c 1450 Rev 2nd Ed UK The Boydell Press 2004 S 25 Studie von Ann Hyland quoted in Clark John Ed The Medieval Horse and its Equipment c 1150 c 1450 Rev 2nd Ed UK The Boydell Press 2004 S 23 a b Prestwich Michael 1996 Armies and Warfare in the Middle Ages The English Experience New Haven Yale University Press p 30 ISBN 0 300 07663 0 Gies Frances Gies Joseph 2005 Daily Life in Medieval Times UK Grange Books originally published by Harper Collins in three volumes 1969 1974 1990 ISBN 1 84013 811 4 S 88 Clark John Ed 2004 The Medieval Horse and its Equipment c 1150 c 1450 Rev 2nd Ed UK The Boydell Press ISBN 1 84383 097 3 pp 25 29 Breed Profile Spanish Norman Horse Registry abgerufen am 12 August 2008 J de St Genois Inventoire analytique des chartes de comtes de Flandres Ghent 1843 1846 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Destrier amp oldid 236656927