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Dieser Artikel behandelt die Oper von Rimski Korsakow Siehe auch Der goldene Hahn Roman Goldhahn bzw Goldhahnchen Der goldene Hahn russisch Zolotoj petushok Solotoi petuschok ist eine Oper in drei Akten mit Prolog und Epilog von Nikolai Rimski Korsakow auf ein Libretto von Wladimir Bjelski nach dem gleichnamigen Marchen von Alexander Puschkin 1834 das seinerseits auf der Sage vom arabischen Astrologen aus der Erzahlsammlung Die Alhambra 1832 von Washington Irving beruht Besonders durch die Pariser Auffuhrung von 1914 wurde die Oper zum Sensationserfolg und erlangte Bedeutung als Meilenstein in der Entwicklung des modernen Musiktheaters WerkdatenTitel Der goldene HahnOriginaltitel Zolotoj petushok Solotoi petuschok Originalsprache RussischMusik Nikolai Rimski KorsakowLibretto Wladimir BjelskiUrauffuhrung 24 Septemberjul 7 Oktober 1909greg Ort der Urauffuhrung MoskauSpieldauer ca 2 StundenOrt und Zeit der Handlung Ort und Zeit der HandlungPersonenKonig Dodon Bass Prinz Gwidon Tenor Prinz Afron Bariton General Polkan Bass Amelfa Aufseherin Alt Der Astrologe Tenore altino Die Konigin von Schemacha Sopran Der goldene Hahn Sopran Chor Chor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt und Epilog 2 Entstehung und Auffuhrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenPrologEin Astrologe erscheint auf der Buhne und kundigt die nachfolgende Handlung an Erster Akt Bearbeiten In der Palasthalle des Konigs Dodon Auf dem alt gewordenen Konig lasten schwere Sorgen Sein Reich wird von allen Seiten bedroht und seine Erfolge auf dem Schlachtfeld liegen weit zuruck Er sucht Rat bei seinen Sohnen den Prinzen Gwidon und Afron aber die Massnahmen die sie vorschlagen sind absurd Nun betritt der Astrologe die Szenerie und bietet als Losung einen goldenen Hahn an der mit den Schwingen schlagt und laut zu krahen beginnt sobald Gefahr droht Der Konig und seine Berater gehen freudig auf diese bequeme Losung ein Der Astrologe verschiebt die angebotene konigliche Belohnung auf spater Fortan erfullt der goldene Hahn seine Wachterpflicht zu aller Zufriedenheit Bei seinem ersten Alarm rucken die Konigssohne mit den Soldaten ins Feld Der zuruckbleibende Hofstaat verfallt wiederum in susses Nichtstun und auch Dodon traumt von der schonen Konigin von Schemacha Doch schon bald warnt der goldene Hahn vor neuem Unheil Das Volk versammelt sich angstvoll vor dem Palast und endlich weckt General Polkan den schlafenden Konig Missgelaunt zieht Dodon mit den verbleibenden Soldaten unter dem Jubel der Menschen in die Schlacht um seinen Sohnen zu helfen Zweiter Akt Bearbeiten Der Konig in einer engen Schlucht Seine Armee ist geschlagen und seine Sohne liegen tot zu seinen Fussen Dodon will Rache Er vermutet den Feind in einem plotzlich aus dem Nebel auftauchenden prunkvollen Zelt Sogleich lasst er seine letzte verbliebene Kanone laden doch da tritt aus dem Zelt eine junge betorend schone Frau Sie besingt die aufgehende Sonne es ist die Konigin von Schemacha aus Dodons Traum und sie will sein Reich Aber nicht mit Gewalt sondern mit Schonheit soll es erobert werden Ratselhaft und spottisch lachelnd umgarnt sie den geschlagenen Konig In ihrer Erinnerung lebt das Gelage mit Gwidon und Afron wieder auf die ihr beide die Krone boten und sich um ihretwillen durchbohrten Dodon verfallt ihr vollig und merkt nicht wie ihn die Konigin verhohnt Er bietet ihr blindlings sich selbst und sein Reich in das beide mit vielen Sklaven Soldaten und kostbaren Schatzen ziehen Dritter Akt und Epilog Bearbeiten Die Aufseherin Amelfa verkundet dem Volk den Ausgang der Schlacht und das Heimkommen Dodons mit der neuen fremden Konigin Schon naht der Zug und der ebenfalls erscheinende Astrologe verlangt vom Konig als Preis fur den goldenen Hahn die Konigin von Schemacha Wutend schlagt Dodon den Astrologen mit dem Zepter nieder und totet ihn Ein Unwetter zieht auf die Konigin lacht verstohlen und Dodon sieht Unheil auf sich zukommen Als er sie kussen will stosst sie ihn zuruck weil die Strafe fur seine Verbrechen nahe sei Da sturzt sich der goldene Hahn auf ihn und hackt so lange mit dem Schnabel auf ihn ein bis er leblos zusammensinkt Die Konigin entflieht mit dem Wundervogel in einem sich entladenden Gewitter Verlegen und ohne Einsicht betrachtet das Volk die neue Lage nach dem Tod des Zaren EpilogEin letztes Mal betritt der Astrologe die Buhne und rat dem Publikum den dusteren Schluss des Marchens nicht zu ernst zu nehmen Entstehung und Auffuhrung BearbeitenNachdem Nikolai Rimski Korsakow die Oper zwischen 1906 und 1907 komponiert hatte fand die Urauffuhrung am 24 Septemberjul 7 Oktober 1909greg in Moskau statt Funf Jahre spater sorgte die Pariser Auffuhrung der Oper am 24 Mai 1914 durch die Ballets Russes fur weltweites Aufsehen und eine Revolution des romantischen Musiktheaters Am traditionsreichen Theatre national de l opera brach das Ballettensemble unter seinem Leiter und Impresario Sergei Djagilew mit dem bis dahin dominierenden Spielprinzip dieser Kunstgattung der Einheit von Darsteller und Theaterfigur Bei der Auffuhrung der Oper wurden die Sanger mit ihren Stimmbuchern in Handen auf der Buhne entlang der seitlichen Dekoration platziert wahrend Tanzer und Schauspieler die Handlung darstellten ohne zu singen Die Abwendung von der Tradition war eindeutig Buhnendarsteller und Sanger einer Rolle waren nicht mehr dieselbe Person Die Theaterfiguren galten folglich nicht mehr als singende Abbilder von Menschen ihre Psychologie forderte Zuschauer nicht mehr zur Identifikation mit dem Gebotenen heraus sondern zur distanzierten Betrachtung Diese bewusst provokante experimentelle Auffuhrung des Goldenen Hahns wurde zum internationalen Erfolg und hatte Einfluss auf die weitere Entwicklung des musikalischen Theaters im zwanzigsten Jahrhundert Die Rolle des Astrologen die sowohl innerhalb wie auch ausserhalb des Dramas agiert ist mit einem extrem hohen Tenor besetzt Diese Stimmlage bezeichnete Rimski Korsakow als Tenore altino 1 Als Ersatz fur diese seltene Stimme sieht der Komponist einen gewohnlichen hohen lyrischen Tenor mit einem starken und guten Falzett vor wofur es in der Partie des Astrologen auch entsprechende Anderungen gibt 2 Literatur BearbeitenJurgen Schlader Gegen Wagner Theatrale und kompositorische Innovationen im Musiktheater der klassischen Avantgarde in Oper im 20 Jahrhundert Entwicklungstendenzen und Komponisten hrsg v Udo Bermbach Stuttgart Weimar 2000 S 50 74Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Der goldene Hahn Sammlung von Bildern und Audiodateien The Golden Cockerel Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Handlung von Solotoi petuschok bei Opera GuideEinzelnachweise Bearbeiten Ekhart Wycik tonendes unterbewusstsein In Textbuch zur Auffuhrung der Oper im Opernhaus Dortmund 2006 S 7 Vorwort des Komponisten zum Klavierauszug zitiert ubersetzt nach der Ausgabe des Staatlichen Verlags Muzykalnyj sektor Musykalny sektor Moskau 1925 Opern von Nikolai Rimski Korsakow Pskowitjanka Das Madchen aus Pskow 1873 Bojarynja Wera Scheloga Die Bojarin Wera Scheloga 1898 Maiskaja notsch Die Mainacht 1880 Snegurotschka Schneeflockchen 1882 Mlada 1892 Notsch pered Roschdestwom Die Nacht vor Weihnachten 1895 Sadko 1898 Mozart i Saljeri Mozart und Salieri 1898 Zarskaja newesta Die Zarenbraut 1899 Skaska o zare Saltane Das Marchen vom Zaren Saltan 1900 Servilia 1902 Kaschtschei bessmertny Kaschtschei der Unsterbliche 1902 Pan Wojewoda Pan Wojewode 1904 Skasanije o newidimom grade Kitesche i dewe Fewronii Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und von der Jungfrau Fewronija 1907 Solotoi petuschok Der goldene Hahn 1909 Normdaten Werk GND 300131046 lobid OGND AKS LCCN n81048113 VIAF 175388005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der goldene Hahn amp oldid 224567216