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Der Minderjahrige W russisch Maloletnyj Vitushishnikov Maloletny Wituschischnikow ist eine historische Novelle des sowjetischen Schriftstellers Juri Tynjanow die 1933 im Heft 7 der Leningrader Zeitschrift Literaturny sowremennik erschien Juri Tynjanow Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt 3 Nebendinge 4 Rezeption 5 Literatur 5 1 Verwendete Ausgabe 5 2 Sekundarliteratur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenTynjanow geht von einer Anekdote aus dem Leben Nikolaus I aus Nach dieser soll der Herrscher ein in die Newa gefallenes junges Madchen und einen Minderjahrigen der beim Rettungsversuch ebenfalls am Ertrinken gewesen war hochstselbst aus dem Fluten gerettet haben Der Autor stellt der ruhrseligen Begebenheit eine zwar nicht belegte doch glaubhaftere Version entgegen Der liebedienerische Faddei Bulgarin modelt das Versagen des Zaren beim aussichtslosen Kampf gegen Alkoholmissbrauch in seinem Blatt Nordliche Biene zugunsten des Imperators um In der Nahe des Geschehens am Hauschen der Stadtwache erinnere eine Tafel an die Geschichtsklitterung In goldenen Lettern werde daran erinnert wie Nikolaus I ein Madchen vor dem Tode des Ertrinkens errettet habe 1 Inhalt BearbeitenSankt Petersburg im Winter in den 1840ern 2 Der Zar ist mit sich ziemlich zufrieden Er hat seine Matresse Fraulein Warwara Arkadjewna Nelidowa geschwangert und ist uberzeugt dass das Kind ein Junge werden wird Auch sonst beschaftigt sich der Herrscher gern mit Kleinigkeiten Seine Spezialitat sind Inspektionen kreuz und quer durch seine Newa Metropole Auf einer dieser unangekundigten Fahrten allein mit dem Kutscher auf der Petersburger Seite unterwegs fallt das Auge Nikolaus I auf zwei Soldaten der Leibgarde des Jagerregiments die verbotenerweise eine Schankwirtschaft in Newanahe betreten Den Gesetzesbrechern gelingt die Flucht Ein vorbeikommender 15 jahriger Knabe wohnhaft auf der Wassiljewski Insel der titelgebende Minderjahrige Wituschischnikow hilft dem Herrscher unaufgefordert bei der Verfolgung der zwei Fluchtigen Der Zar lasst den Besitzer der Kneipe den Winnizaer Griechen Konaki jetzt Branntweinsteuerpachter auf der Grossen Morskaja Strasse einkerkern und dessen Steuereinkunfte sperren Das lauft auf eine Kraftprobe mit dem Griechen Kommerzienrat Rodokanaki Hauptsteuerpachter in Petersburg hinaus die Nikolaus I verliert Der Privatmann Rodokanaki lasst der Nelidowa zweihunderttausend Rubel mit der mundlichen Bitte um Gnade fur den einsitzenden Landsmann Konaki uberreichen Das ratlose schwangere Fraulein berat sich mit dem beim Herrscher in Ungnade gefallenen Generaladjutanten Graf Pjotr Andrejewitsch Kleinmichel oberster Chef des Ressorts Strassenbau und offentliche Verkehrswege Dieser rat Konaki sollte man unbedingt freilassen sonst passiert ein Ungluck Der Zar gehorcht seiner Matresse Jener junge Wituschischnikow der Nikolaus I wahrend der Verfolgung an der Newa nicht von der Seite gewichen war bekommt fur seinen alten Vater und sich ein sauberes Hauschen auf der Krestowski Insel geschenkt und wird spater ein flotter Offizier des 5 Apscheronsker Regiments der in den amtlichen Listen stets als der Minderjahrige gefuhrt wird Nebendinge BearbeitenNikolaus I kommuniziert mit seiner Matresse und auch nebenher mit den Ministern uber den elektromagnetischen Telegrafenapparat In der kaiserlichen Burokratie wird der Dienstweg eingehalten Auf solchen Wegen portratiert Tynjanow aus der Beamtenschar in der Mitte des 19 Jahrhunderts unter anderen den Chef der Gendarmerie Graf Alexej Fjodorowitsch Orlow sowie den Finanzminister Geheimrat Wrontschenko Mehrfach fallt ein Schimpfwort In Abwesenheit des anderen nennt der eine hohe Beamte seinen ebenfalls hochrangigen Widerpart zumeist Rindvieh Zudem werden Martin Luther Friedrich Wilhelm IV Arthur Wellesley Wassili Lewaschow Wiktor Panin Michail Murawjow Wilenski Marija Naryschkina die Kammerjungfer Marja Perekussichina der Leibarzt Mandt Karl Brullow Kleinmichels Vertreter Destrem Konstantin Thon Robert Fulton Wrontschenkos Vorganger Georg Cancrin Fjodor Bruni Wladimir Sollogub Wladimir Benediktow Giacomo Meyerbeer Warwara Assenkowa Marie Taglioni Ann Radcliffe und Pierre Rode erwahnt Rezeption Bearbeiten1970 Krempien In der bissigen Satire werde ein beschrankter eitler und pedantischer Monarch inmitten seines erbotigen Hofes vorgefuhrt 3 1975 Mierau 4 nimmt die Novelle als Fingerubung Tynjanows zwischen seinen beiden Romanen Kuchelbecker und Puschkin 1977 Lewin macht zwei Anmerkungen die eine zum Mechanismus der russischen Burokratie im 18 und 19 Jahrhundert 5 und die andere zum Charakter der Authentizitat von Tynjanows historischer Novellistik 6 Literatur BearbeitenVerwendete Ausgabe Bearbeiten Der Minderjahrige W Aus dem Russischen von Hartmut Herboth S 205 279 in Juri Tynjanow Sekondeleutnant Saber Die Wachsperson Der Minderjahrige W Mit einem Nachwort von Herbert Krempien 292 Seiten Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1970 1 Aufl Sekundarliteratur Bearbeiten Fritz Mierau Hrsg Juri Tynjanow Der Affe und die Glocke Erzahlungen Drama Essays 624 Seiten Verlag Volk und Welt Berlin 1975 1 Aufl Wladimir Lewin Wissenschaftler und Kunstler S 358 382 in Juri Tynjanow Wilhelm Kuchelbecker Dichter und Rebell Ein historischer Roman Aus dem Russischen von Maria Einstein 400 Seiten Verlag Volk und Welt Berlin 1977 2 Aufl Weblinks BearbeitenDer Text online in der Lib ru russisch Verweis im Labor der Fantastik russisch Einzelnachweise Bearbeiten Verwendete Ausgabe S 266 12 Z v u Verwendete Ausgabe S 266 12 Z v u Krempien im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 287 11 Z v u Mierau S 587 12 Z v o Lewin S 377 14 Z v u Lewin S 379 5 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Minderjahrige W amp oldid 176524708