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Demutsgebarde Demutsgeste oder Demutsstellung 1 ist ein Fachbegriff der vor allem von Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen ausgearbeiteten Instinkttheorie der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung Ethologie Er bezeichnet ein arttypisches angeborenes Verhaltensmuster Beschwichtigungsgebarde bei sozial lebenden Tierarten die eine Unterwerfung unter einen ranghoheren Kontrahenten innerhalb einer Rangordnung signalisiert Demutsgebarde einer Hundin links vor einem in der Rangordnung hoher stehenden Ruden rechts Durch dieses Ausdrucksverhalten konnen uber angeborene Auslosemechanismen Auseinandersetzungen um die Rangordnung von vornherein vermieden werden da das Individuum das die Demutsgebarde zeigt hiermit die Position des Ranghoheren anerkennt so dass eine Auseinandersetzung unnotig wird Umgekehrt versteht das uberlegene Individuum das Signal des Gegners und verhalt sich entsprechend Kommt es zu einem Kampf kann das unterlegene Tier dem uberlegenen wahrend des Kampfes durch eine Demutsgebarde das Eingestandnis seiner Niederlage signalisieren Eine solche Geste kann so stark aggressionshemmend wirken dass der Kampf abgebrochen wird und das unterlegene Tier von moglichen weiteren Verletzungen verschont bleibt 2 Nach einer kurzeren Definition ist die Demutsgebarde im Kommentkampf die Verhaltensausserung des Unterlegenen die beim Sieger eine Totungshemmung auslost 3 Die im Rahmen der Instinkttheorie von Ethologen als Beschwichtigungsgebarden gedeuteten Verhaltensweisen umfassen zusatzlich alle Verhaltensweisen durch die innerartliche Aggression vermieden werden kann Beschwichtigungsgebarden signalisieren somit Friedfertigkeit Derart eingeordnete Verhaltensweisen konnen beispielsweise wahrend der Begrussung von einander begegnenden Gruppenmitgliedern oder zwischen den beiden Partnern eines Paares beobachtet werden Sie konnen als das Gegenteil von Imponierverhalten und Drohverhalten gedeutet werden 4 Siehe auch BearbeitenAggressionshemmung Beisshemmung Beschwichtigungssignal Hund SchreckstarreWeblinks BearbeitenEintrag Demutsgebarde auf spektrum de im Lexikon der Biologie Belege Bearbeiten Die Zeit Das Lexikon in 20 Banden Zeitverlag 3 Band Hamburg 2005 ISBN 3 411 17563 X S 302 f Diese Definition folgt Klaus Immelmann Grzimeks Tierleben Sonderband Verhaltensforschung Kindler Verlag Zurich 1974 S 624 f Friedrich Dorsch Hartmut O Hacker Kurt Hermann Stapf Hrsg Dorsch Psychologisches Worterbuch 11 Auflage Verlag Hans Huber Bern Stuttgart Toronto 1987 Nachdruck 1992 ISBN 3 456 81614 6 S 130 Irenaus Eibl Eibesfeldt Liebe und Hass Zur Naturgeschichte elementarer Verhaltensweisen Piper Munchen 1970 ISBN 3 492 20113 X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Demutsgebarde amp oldid 237565556