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Demokratische Republik Somalia somalisch Jamhuuriyadda Dimuqraadiga Soomaaliya arabisch جمهورية الصومال الديموقراطية DMG Ǧumhuriyyat aṣ Ṣumal ad Dimuqraṭiyya italienisch Repubblica Democratica Somala englisch Somali Democratic Republic war der offizielle Name Somalias unter Prasident Mohamed Siad Barre Demokratische Republik SomaliaRepubblica Democratica Somala italienisch Somali Democratic Republic englisch Jamhuuriyadda Dimuqraadiga Soomaaliya Somali جمهورية الصومال الديموقراطية arabisch Dschumhuriyyat as Sumal ad Dimuqratiyya arabisch 1969 1991Flagge WappenAmtssprache Italienisch und Englischab 1972 Somalisch und ArabischHauptstadt MogadischuStaats und Regierungsform Volksrepublik Sozialistisches EinparteiensystemStaatsoberhaupt Prasident Siad BarreRegierungschef Premierminister Mohamed Farah Salad 1969 1970 Position abgeschafft 1970 1987 Muhammad Ali Samatar 1987 1990 Muhammad Hawadle Madar 1990 Flache 637 657 km Einwohnerzahl 3 4 Millionen 1979 Schatzung 1 Wahrung Somalia Schilling 2 Errichtung 21 Oktober 1969 durch Putsch Endpunkt 26 Januar 1991National hymne Soomaaliya Ha Noolaato source source Vorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Nachdem der ehemalige Generalmajor Barre in einem unblutigen Staatsstreich im Jahre 1969 die Macht ubernommen hatte 3 4 5 errichtete er eine sozialistische Diktatur Sie bestand bis zu seiner Flucht aus Somalia am 26 Januar 1991 und mundete in den Somalischen Burgerkrieg der bis heute andauert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Putsch 1 2 Revolutionsrat 1 3 Das Scheitern von Gross Somalia und die Kriegsfolgen 1 4 Unruhen und innere Auflosung 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPutsch Bearbeiten Seit der Unabhangigkeit von den Kolonialverwaltungen Italiens und des Vereinigten Konigreichs im Sommer 1960 war die Republik Somalia ein eher westlich orientierter demokratischer Staat Ein sehr hohes Mass an Korruption sorgte aber fur zunehmenden Unmut der Bevolkerung Als Abdirashid Ali Sharmarke der amtierende zweite Prasident des Landes am 15 Oktober 1969 in Las Anod durch einen seiner eigenen Leibwachter ermordet wurde 5 ubernahm nur sechs Tage spater eine Gruppe aus Armee und Polizeioffizieren unblutig die Macht Zahlreiche Politiker wurden verhaftet politische Parteien verboten die Verfassung suspendiert die Nationalversammlung das somalische Parlament und der Oberste Gerichtshof geschlossen Fur einen Neubeginn wurde die Demokratische Republik Somalia ausgerufen und am 1 November der Consiglio Supremo Rivoluzionario CSR gebildet ein Oberster Revolutionsrat Generalmajor Siad Barre war Vorsitzender dieses Rates und damit auch neues Staatsoberhaupt mit praktisch unbeschrankten Befugnissen Revolutionsrat Bearbeiten Barre erklarte den wissenschaftlichen Sozialismus zur Staatsideologie und ubernahm die Bereiche Banken Versicherungen Stromerzeugung und Erdol Auslandisches Eigentum wurde noch 1970 nationalisiert Weite Bereiche der Landwirtschaft und vor allem die in der somalischen Wirtschaft traditionell wichtige Viehzucht beliess er jedoch in privater Hand und beschrankte sich auf Kontrolle des Handels mit den Erzeugnissen Es kam zur Annaherung an die Sowjetunion und an die arabischen Staaten 1974 wurde eine Vereinbarung uber militarische Zusammenarbeit getroffen und schliesslich ein Freundschaftsvertrag mit der UdSSR unterzeichnet Vor allem durch deren Unterstutzung gelang es ihm die Hungersnot in Somalia 1974 1975 und deren Folgen relativ erfolgreich zu bekampfen Seine anschliessenden Versuche Nomaden aus dem Nordosten seines Landes die wahrend der Durre ihr Vieh verloren hatten auf Staatsfarmen und Fischereien in fruchtbarere Gebiete im Suden umzusiedeln waren aber nicht nachhaltig Auf Anraten der Sowjetunion loste sich im Jahr 1976 der Revolutionsrat auf und ubertrug die Macht formell auf die Somalische Revolutionare Sozialistische Partei so dass ein Einparteiensystem nach sowjetischem Vorbild entstand Das Scheitern von Gross Somalia und die Kriegsfolgen Bearbeiten Im Jahr 1977 kam es jedoch zum Bruch mit der Sowjetunion 6 Siad Barre verfolgte langfristig das Ziel auch die in Athiopien und Kenia von Somali bewohnten Gebiete in ein Gross Somalia zu vereinen Neben der massiven Aufrustung seiner eigenen Armee grundete er 1975 eine neue Westsomalische Befreiungsfront WSLF Deren Vorgangerorganisation hatte sich schon zwischen 1960 und 1969 an bewaffneten Aufstanden fur den Anschluss der Grenzregion Ogaden an Somalia beteiligt Im 1977 von Somalia angezettelten Ogadenkrieg versuchte die sowjetische Fuhrung zunachst einen Waffenstillstand zu vermitteln leistete dann aber dem neuen marxistisch leninistischen Derg Regime in Athiopien mit Beratern und kubanischen Bodentruppen massive militarische Unterstutzung Die zunachst siegreiche Somalische Nationalarmee SNA und die WSLF wurden zuruckgeschlagen und der Krieg endete am 15 Marz 1987 mit einer Niederlage und dem Ruckzug der SNA nach Somalia Zwar entschied Siad Barre recht schnell sich den USA zuzuwenden aber diese waren nicht bereit in einem der Sowjetunion vergleichbaren Mass in den Konflikt einzugreifen Unruhen und innere Auflosung Bearbeiten Ein Putsch gegen Siad Barre wurde 1978 zwar niederschlagen sorgte aber durch anschliessende Repressionen fur eine deutliche Verschlechterung der von der Niederlage bereits gedruckten Stimmung im Land Unter dem Verdacht an der Planung des Putsches beteiligt gewesen zu sein verhaftete das Regime zahlreiche Militars und einflussreiche Mitglieder der Verwaltung Die meisten der angeblich Beteiligten wurden kurzerhand hingerichtet Die Verfolgung traf aber wohl auch ganz allgemein die politischen Gegner Einigen gelang rechtzeitig die Flucht ins Ausland wo sie verschiedene Dissidenten und Guerillagruppen grundeten die seitdem auf Gelegenheit warteten eine gewaltsame Absetzung des Barre Regimes herbeizufuhren Abdullahi Yusuf Ahmed entkam nach Athiopien und fuhrte mit dessen Unterstutzung 1982 Truppen der Somalischen Demokratischen Erlosungsfront SSDF in die Grenzregionen Mudug Galguduud und Hiiraan Obwohl er nach seinem Wechsel zum Westen von den USA und einigen weiteren Staaten umfangreiche Militar und Entwicklungshilfe erhielt verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage massiv durch die Kriegsfolgen vor allem den auf 650 000 bis zu eine Million geschatzten Fluchtlingsstrom aus Athiopien aber auch durch Durre und eine immer weiter zunehmende Korruption Gesellschaftspolitisch strebte Barre nach Uberwindung der Unterschiede und Diskriminierungen aufgrund des Clansystem der Somali Machtpolitisch blieb ihm aber zunehmend keine andere Wahl als sich immer starker auf die sogenannte MOD Allianz aus seinem eigenen Clan den Marehan Darod und dem Clan der Dolbohanta Darod aus dem seine Mutter stammte zu stutzen Die anderen Clans bezog er in den Staatsapparat ein um den Anschein gerechter Beteiligung aufrechtzuerhalten oder seine Macht nach dem Prinzip teile und herrsche aufrechtzuerhalten Uberraschende Beforderungen in hohe Amter aber auch Verhaftungen oder Abberufung auf Botschaftsposten ins Ausland kamen haufiger vor und fuhrten zu weiterem Verlust an Vertrauen in den Staat Die wachsende Unzufriedenheit brachte von Clans getragene Oppositionsbewegungen hervor wie den Vereinigten Somalischen Kongress USC des Hawiya Clans im Suden und vor allem die Somalische Nationale Bewegung der Isaaq im Norden mit denen sich die Auseinandersetzungen ab 1988 zum offenen Krieg ausweiteten Als Menschenrechtsverletzungen seines Regimes zunehmend offensichtlicher wurden und seine Bedeutung als Bundnispartner nach Ende des Kalten Krieges verloren ging erhielt er immer weniger Unterstutzung und konnte sich am Ende nur noch in der Hauptstadt gegen die Rebellenbewegungen behaupten was ihm den Spottnamen Burgermeister von Mogadischu einbrachte Am 26 Januar 1991 musste er die Hauptstadt aufgeben und zog plundernd mit den verbliebenen Truppen nach Suden Nach einem letzten Versuch sich in der Stadt Baidoa festzusetzen und die Hauptstadt zuruckzuerobern drangte ihn der USC nach Suden und zur Flucht uber die Grenze nach Kenia Den siegreichen Milizen gelang es jedoch nicht eine neue Regierung aufzubauen Somalia zerfiel in einzelne zwischen den Clans und Milizen umkampfte Machtbereiche im noch bis heute andauernden Somalischen Burgerkrieg Literatur BearbeitenPeter John de la Fosse Wiles The New Communist Third World An Essay in Political Economy Taylor amp Francis 1982 ISBN 0 7099 2709 6 S 392 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten U S Department of Commerce Hrsg World Population 1979 1980 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter John de la Fosse Wiles The New Communist Third World An Essay in Political Economy Taylor amp Francis 1982 ISBN 0 7099 2709 6 S 1590 John Donnelly Fage Roland Anthony Oliver Hrsg The Cambridge history of Africa Volume 8 Cambridge University Press 1985 S 478 The Encyclopedia Americana complete in thirty volumes Skin to Sumac Volume 25 Grolier 1995 S 214 a b Moshe Y Sachs Worldmark Encyclopedia of the Nations Volume 2 Worldmark Press 1988 S 290 Der grosse Ploetz 35 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Freiburg i Br 2008 ISBN 978 3 525 32008 2 S 1914 ff Somalische Staaten Regimes Vorganger und Nachfolger oder Zerfallsstaaten bzw Regimes und ihr politisches System Kolonialzeit nbsp Majerteen Sultanat 1600 1924 nbsp Staat der Derwische 1896 1920 Unabhangigkeitsbewegung Miliz nbsp Deutsche Kolonialbestrebungen 1885 1890 Schutzvertrage nbsp Italienisch Somaliland ab 1888 Protektorat unter Zivilverwaltung durch Kolonialgesellschaften ab 1905 Kolonie nbsp Oltre Giuba 1924 1926 eigenstandige Kolonie bis zur Angliederung an Ital Somaliland nbsp Italienisch Ostafrika 1936 1941 enthielt Somalia als Teilgebiet ab 1940 inkl erobertes Britisch Somaliland Britisch Somaliland nbsp ab 1884 aus Britisch Indien verwaltet nbsp ab 1903 unter Foreign Office 1905 1940 und ab 1941 Colonial Office Nach dem Zweiten Weltkrieg nbsp nbsp Treuhandgebiet Somalia 1947 1960 nbsp Britisch Somaliland 1941 1960 Kolonie nbsp Staat Somaliland 26 Juni 1960 1 Juli 1960 Ubergangsstaat Ab Unabhangigkeitbis zum Burgerkrieg Somalia nbsp Republik Somalia Juli 1960 Oktober 1969 demokratisches Prasidialsystem Somalia nbsp Demokratische Republik Somalia Oktober 1969 Januar 1991 sozialistischer Ein Parteienstaat Diktatur unter Siad Barre BurgerkriegszeitZerfall des Zentralstaats Anspruche auf Anerkennung als abgespaltener Staat nbsp Republik Somaliland seit 1991 Prasidialsystem als Teilstaat Somalias nbsp Awdalland 1995 bzw Awdal State of Somalia 2009 nbsp Azania State of Somalia 2011 2013 nbsp Galmudug State of Somalia seit 2006 Hiiraan State of Somalia 2010 2015 nbsp Himan und Heeb State of Somalia 2010 2015 nbsp Jubaland 1998 2001 bzw nbsp Jubaland State of Somalia seit 2013 nbsp Khatumo State of Somalia seit 2012 nbsp Maakhir State of Somalia 2007 2009 Ras Aseyr State of Somalia seit 2011 Saylac amp Lughaya State of Somalia 2011 Shabelle State of Somalia seit 2014 nbsp Sudwestsomalia 1995 2004 bzw South West State seit 2014 Puntland nbsp Puntland seit 1998 als Nachfolgeregierunguber Gesamtsomalia nbsp Union islamischer Gerichte 2000 2007 Kritarchie Allianz fur die Wiederbefreiung Somalias 2006 2009 Zentralkomitee nbsp Islamisches Emirat Somalia seit 2008 al Shabaab Miliz und mit internationaler Anerkennung Somalia nbsp Nationale Ubergangsregierung 2000 2004 Somalia nbsp Foderale Ubergangsregierung 2004 2012 Neue Verfassung von 2012 am Bundesstaatnicht beteiligt Somaliland nbsp Somaliland anerkannter Bundesstaat betrachtet sich selbst aber nicht als Somalia zugehorig nbsp Khatumo nicht als Bundesstaat anerkannt Zentralregierung Somalia nbsp Bundesrepublik Somalia parlamentarische Demokratie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Demokratische Republik Somalia amp oldid 223299562