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Dekkera bruxellensis oft noch unter dem Namen Brettanomyces bruxellensis bekannt gehort zu den Hefen einzellige Pilze aus der Klasse der Saccharomycetes Dekkera bruxellensis ist unter anderem im Senne Tal in der Nahe von Brussel in Belgien heimisch daher auch der Name der Hefe Diese Hefe lebt auf der Schale von Obst Dekkera bruxellensisDekkera bruxellensis Kolonien in PetrischaleSystematikUnterabteilung SaccharomycotinaKlasse SaccharomycetesOrdnung Echte Hefen Saccharomycetales Familie SaccharomycetaceaeGattung DekkeraArt Dekkera bruxellensisWissenschaftlicher NameDekkera bruxellensisVan der Walt Inhaltsverzeichnis 1 Morphologie und Beschreibung 2 Vorkommen und Okologie 3 Bedeutung 3 1 Bierproduktion 3 2 Weinproduktion 3 3 Sonstige 4 Biochemie 5 Systematik 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMorphologie und Beschreibung BearbeitenDekkera bruxellensis besitzt eine sehr variable Zellform Auf Malzextrakt Agar bildet sie eiformige ellipsoide bis langlich zylindrische Zellen mit 2 7 3 5 28 µm Die Zellen sind einzeln paarig oder auch in kurzen Ketten oder Gruppen Auch Pseudohyphen werden haufig produziert Ein zusammenhangendes flockiges und etwas schleimiges Sediment wird gebildet Ein leichter Ring ist vorhanden und manchmal auch ein Hautchen 1 Auf Malzagar mit 2 Kalziumkarbonat zeigt die ausgestrichene Kultur nach sechs Wochen einen eingeschrankten kuppelformigen Wuchs Die Kolonie ist cremefarben bis braunlich creme glatt oder faltig Unter diesen Bedingungen wird Essigsaure produziert 1 Makroskopisch sichtbare Kolonien sehen weisslich aus und haben je nach Alter und Grosse einen kuppelformigen Aspekt 2 Bei der Ascosporenbildung werden die Hefezellen direkt in Asci umgewandelt die vier Ascosporen beinhalten Diese sind hutformig oder auch spharisch mit einer tangentialen Krempe Sie werden bald nach der Reife freigegeben und neigen zum Verkleben Die Sporenbildung ist normalerweise sparlich Bei hitzebehandelten Asci konnten keine Kreuzungstypen zuruckgewonnen werden und die meisten untersuchten Stamme sind vermutlich homothallisch 1 Vorkommen und Okologie BearbeitenDekkera bruxellensis kommt weltweit vor 3 Sie wurde auf der Oberflache von Weintrauben gefunden 1 Bedeutung BearbeitenBierproduktion Bearbeiten Dekkera bruxellensis spielt zusammen mit Brettanomyces lambicus eine entscheidende Rolle im Garprozess besonders belgischer Lambic Biere 1 aber auch der Berliner Weissen 4 Hier tragt sie zur Bildung des erwunschten Geschmacks bei 4 5 Der technische Direktor der Carlsberg Brauerei Niels Hjelte Claussen meldete am 17 Mai 1904 ein Patent zur Herstellung von englischen Bieren Manufacture of English beers and malt liquors an das am 20 Februar 1906 gewahrt wurde 6 Hierin wird die Isolation eines Organismus aus alten Bierflaschen beschrieben und als Namensvorschlag Brettanomyces fur die britische Herkunft briton und myces fur die Charakterisierung als Hefe vorgebracht 6 2021 konnten in mehreren schottischen Bierflaschen die aus dem Wrack eines 1895 gesunkenen Schiffes geborgen worden waren Spuren von Brettanomyces bruxellensis sowie von Debaryomyces hansenii nachgewiesen werden 7 Weinproduktion Bearbeiten In der Weinproduktion sind die Geschmacksbestandteile die durch Brettanomyces Hefen entstehen meist unerwunscht und werden dann als Weinfehler Brett Fehlton bezeichnet Neben hygienischen Massnahmen zur Prophylaxe wird Polyvinylpyrrolidon zur Minderung des Fehlers eingesetzt Auch Verschnitt mit fehlerfreiem Wein ist moglich Brettanomyces Hefen sind alkoholtoleranter als S cerevisiae und vermehren sich daher auch bei hoheren Alkoholgehalten in Schaumweinen und Sherry 5 Sonstige Bearbeiten Auch bei der Produktion von Kombucha und Wasserkefir wurde Dekkera bruxellensis gefunden 1 8 Biochemie BearbeitenDie Stoffwechselprodukte 4 Ethylphenol ledrig 4 Ethylguajacol an Nelken erinnernd und 4 Ethylcatechol medizinal bestimmen den Geschmack massgeblich 9 Systematik BearbeitenDekkera bruxellensis ist unter Onologen und Bierbrauern besonders unter dem Namen Brettanomyces bruxellensis oder auch kurz Brett bekannt die aber nur die Nebenfruchtform von Dekkera bruxellensis ist Daher ist der Name ein Synonym 1 10 Die Hefe wurde 1921 von Kuff und Van Laer unter dem Namen Brettanomyces bruxellensis erstbeschrieben 1964 trennte van der Walt Dekkera bruxellensis und Dekkera intermedia Smith erkannte dann 1990 die Konspezifitat von diesen und Brettanomyces intermedius und erkannte ebenso dass Dekkera bruxellensis die Hauptfruchtform und Brettanomyces bruxellensis die Nebenfruchtform ist 1 Siehe auch BearbeitenWeinhefe BierhefeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h M Th Smith Chapter 25 2 Dekkera bruxellensis van der Walt 1964 in Cletus Kurtzman J W Fell Teun Boekhout Hrsg The Yeasts A Taxonomic Study Volumen 1 Elsevier B V 2010 S 375 ff ISBN 978 0 444 52149 1 Online Pure Culture Fermentation Characteristics of Brettanomyces Yeast Species and Their Use in the Brewing Industry Chad Yakobson 2010 Brettanomyces bruxellensis occurrence growth and effect on wine flavor Torey Arvik Thomas Henick Kling Practical Winery 2002 a b Nobuyuki Hayashi Ritsuko Arai Setsuzo Tada Hiroshi Taguchi Yutaka Ogawa Detection and identification of Brettanomyces Dekkera sp yeasts with a loop mediated isothermal amplification method In Food Microbiology Band 24 Nr 7 8 2007 S 778 785 doi 10 1016 j fm 2007 01 007 online a b Helmut Hans Dittrich Mikrobiologie des Weines 1 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1977 ISBN 3 8001 5807 8 S 223 a b Patent US813199A Manufacture of English beers or malt liquors Angemeldet am 17 Mai 1904 veroffentlicht am 20 Februar 1906 Erfinder Niels Hjelte Claussen Lars Fischer Bier aus Schiffswrack war mit seltener Hefe gebraut auf www spektrum de 24 Juni 2021 David Laureys Luc De Vuyst Microbial Species Diversity Community Dynamics and Metabolite Kinetics of Water Kefir Fermentation In Applied and Environmental Microbiology Band 80 Nr 8 April 2014 ISSN 0099 2240 S 2564 2572 doi 10 1128 AEM 03978 13 PMID 24532061 PMC 3993195 freier Volltext Die Entdeckung eines dritten Ethylphenols als Mitverursacher des Brettanomyces Fehltons Frank Hesford Katharina Schneider Schweizer Zeitschrift fur Obst und Weinbau 13 04 H Stender C Kurtzman J J Hyldig Nielsen D Sorensen A Broomer K Oliveira H Perry O Keefe A Sage B Young and J Coull Identification of Brettanomyces Dekkera bruxellensis from wine by fluorescence in situ hybridization using peptide nucleic acid probes In Appl Environ Microbiol Band 67 2001 S 938 941 doi 10 1128 AEM 67 2 938 941 2001 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brettanomyces bruxellensis Dekkera bruxellensis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dekkera bruxellensis amp oldid 234178761