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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Das Daus Mehrzahl Dauser ist die Karte mit dem hochsten Kartenwert im deutschen Kartenspiel Sie entspricht anders als das Ass der Zwei weshalb auch zwei Herzen zwei Schellen usw auf der Karte zu finden sind In vielen Gegenden ist sie nicht nur dem Ass gleichgesetzt sondern wird auch im Grunde falschlicherweise so bezeichnet Umgangssprachlich wird sie im suddeutschen Raum moglicherweise wegen der Abbildung eines Wildschweines auf dem Schellen Daus auch als Sau bezeichnet Vier DauserEichel DausWurttembergisches Blatt Schellen DausSpielkarte mit Sau und Daus der Schellen 1573 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Das Daus als hochste Karte 3 Daus und Sau 4 Daus im weiteren Sprachgebrauch 4 1 Ausdrucke die auf dem hohen Wert von Dausern beruhen 4 2 Daus Dauschen fur eine niedliche oder vortreffliche Person 4 3 Ei der Daus 5 Belege 6 Literatur 7 Siehe auch 8 WeblinksEtymologie BearbeitenIhren Namen hat die Karte uber das Wurfelspiel bekommen in dem die zwei Augen auf dem Spielwurfel ebenfalls als Daus bezeichnet wurden Wahrend nach Friedrich Kluge unklar ist 1 wie die Karte zum Namen Daus kam denn aus dem Mittelalter seien keine Spielregeln fur das Kartenspiel bekannt stellt Marianne Rumpf fest Das Wort Daus ist ein Terminus der vom Wurfelspiel ubernommen worden ist 2 Das Wort Daus als Bezeichnung fur die zwei Augen auf einem Spielwurfel ist seit dem 12 Jahrhundert belegt 3 Die spatalthochdeutsche mittelhochdeutsche Form dus wurde aus dem altfranzosischen Wort dou e s entlehnt welches wiederum auf das lateinische duōs Akk Pl zu duo zwei zuruckgeht 4 Mit der Einfuhrung von Spielkarten in den deutschen Sprachraum gegen Ende des 14 Jahrhunderts wurde das Wort auch fur die Karte mit dem Wert Zwei verwendet Das Daus als hochste Karte BearbeitenDeutsches Blatt nbsp nbsp nbsp nbsp DAUSFranzosisches Blatt nbsp nbsp nbsp nbsp ASS franz as engl ace Die Zwei wurde zur hochsten Spielkarte des deutschen Kartenspiels analog zum Ass der Eins im franzosischen Kartenspiel Voraus ging die Kurzung des Kartendecks von 52 auf nur noch 48 Karten In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts setzte sich im deutschsprachigen Raum durch Kartenspiele zu produzieren die nur 4 12 Karten 2 10 und drei Hofkarten enthielten Das Ass also die Zahlenkarte fur die Eins wurde weggelassen Als ein Grund fur diese Entwicklung die um 1470 abgeschlossen gewesen sein soll wird angegeben dass 48 Karten sich besser auf den Druckbogen bzw auf dem Druckstock verteilen lassen 5 6 Durch den Wegfall vom Ass der Eins wurde das Daus die Zwei zur niedrigsten Karte Sie wurde dann wie das Ass im franzosischen Blatt das weiterhin alle 52 Karten umfasste zur hochsten Karte erhoben Das Daus hatte damit einerseits besondere Stichkraft und konnte sogar den Konig stechen der zuvor die hochste Karte war andererseits wurde ihm der hochste Punktwert zugewiesen denn es zahlte nun elf statt nur zwei Punkten So schreibt der fruhneuhochdeutsche Autor Johann Fischart im Jahr 1591 ich hab vor das Esz Ass Saw Sau und Dauss der Schellen Klee Hertz geworffen ausz aber hie bhalt ich zu dem Stich die Eycheln Saw die regt nun sich 7 Fur die Karte war auch der Name Schwein in Gebrauch s u wie in der Reimchronik uber Herzog Ulrich von Wurttemberg zu lesen ist die auch belegt dass das Daus wie das Ass im modernen Skatspiel elf Punkte zahlte Das der Kenig all Karten stechen soll Das ist vom obern biss vff das Schwein Es woll dann aylfe gellten sein 8 Daus und Sau BearbeitenAuf der deutschen Spielkarte mit der Zwei dem Daus ist haufig ein Schwein oder eine Sau abgebildet Fruhe Belege fur Abbildungen von einem Schwein auf der Karte finden sich bereits im 15 Jahrhundert Erhalten sind aus dieser Zeit Schellen und Eicheln Daus auf denen ein Schwein abgebildet ist Spiele mit einem Schwein oder einer Sau auf der Karte mit der Schellen Zwei sind auch aus dem Jahr 1525 im Schweizerischen Landesmuseum in Zurich und mit einem aus dem Jahr 1573 von dem Wiener Kartenmaler Hans Forster angefertigten Spiel erhalten Aus einer Frankfurter Manufaktur stammt ein Spiel des Jahres 1573 auf dem sich das Schwein auf der Herz Zwei befindet 2 Die Verbindung von Daus mit Sau belegt Johann Leonhard Frisch in seinem deutsch lateinischen Worterbuch aus dem Jahr 1741 Sau im Charten Spiel von der Figur einer Sau welche auf dem Eichel Daus gemahlt davon die anderen Dauser auch Saue heissen 9 Wie das Schwein auf die Spielkarte fand ist unbekannt Hellmut Rosenfeld vermutete dass die Preissau Pate gestanden habe die auf Schutzenfesten eine Rolle spielte und mit einer Art Vegetationsmagie in Zusammenhang mit der letzten Garbe stand 10 Die Bezeichnung Sau stellt moglicherweise eine Verballhornung des Wortes Daus dar und die Abbildung eines Schweines auf den Spielkarten bedeutet lediglich eine bildliche Darstellung dieser etymologischen Entwicklung Nach Marianne Rumpf stammt die Verbindung von Sau und Daus aus einem badischen Dialekt denn dort wird das S wie ein Sch ausgesprochen und das Wort Dausch wird fur ein Mutterschwein oder eine Sau verwendet 11 Man kann sich mit einiger Phantasie vorstellen dass die Spieler im Eifer des Spieles beim Ausspielen der Trumpfkarte ihren Triumph mit dem Aussprechen des Kartennamens laut untermalten 2 Die Bruder Grimm belegen in ihrem Worterbuch 12 dass das Wort Tausch fur die vier Kartenblatter gebraucht wurde die man die sew und tausch nennet Moglicherweise wurden von dem Wort Dausch Kartenmaler inspiriert und haben die freie Flache unter dem Farbzeichen mit einer Sau illustriert 2 Daus im weiteren Sprachgebrauch BearbeitenDer Zusammenhang mit der Spielkarte ist nicht in allen Fallen sicher Ausdrucke die auf dem hohen Wert von Dausern beruhen Bearbeiten Aus der Sprache der Kartenspieler durfte auch der seit dem 19 Jahrhundert belegte Ausdruck Dauser auch Deuser fur Geldstucke stammen denn in einem Spiel in dem es um Geld geht sind die hochsten Karten bares Geld wert Ganz ahnlich ist auch das Sprichwort Dauser bauen Hauser zu verstehen das seit dem Jahr 1850 belegt ist denn mit einem Stich mit mehreren Dausern ist die zum Gewinnen notige Punktzahl schnell erreicht 13 Daus Dauschen fur eine niedliche oder vortreffliche Person Bearbeiten Im 19 Jahrhundert waren umgangssprachlich noch die Wendungen Wie ein Daus Wie ein Dauschen oder geputzt wie ein Dauschen zur Bezeichnung fur einen niedlichen oder vortrefflichen Menschen gebrauchlich 14 15 Ei der Daus Bearbeiten Ei der Daus auch Was der Daus ist ein sprichwortlicher Ausruf der Verwunderung Erstaunen aber auch Zorn ausdruckt Falsch obwohl haufiger zu finden durfte die Annahme sein dass es sich um einen Ausruf handelt der aus der Sprache der Kartenspieler stammt 16 Ei der Daus als Ausruf der Verbluffung ist seit dem 15 Jahrhundert belegt Zunachst bedeutete es Betruger in der niederdeutschen Sprache auch Teufel seit dem 18 Jahrhundert ist die Bedeutung Teufelskerl bezeugt Moglicherweise findet sich in einem Teil dieser Bedeutungen ein fur die galloromanischen Sprachen bezeugtes Wort fur Damon wieder das in mittellateinischer Sprache dusius lautete 1 Der in der Wendung angerufene Daus ware demnach eine euphemistische Entstellung des Wortes Teufel wie man sie zum Beispiel auch vom Wort Tausend kennt In Mecklenburg ruft man beispielsweise Dus un Duwel Tausend und Teufel oder Potz Dus Potz Tausend aus 16 Belege Bearbeiten a b Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache bearb von Elmar Seebold 23 Auflage Berlin New York 1995 Lemmata Daus1 und Daus2 Seite 164 a b c d Marianne Rumpf Zur Entwicklung der Spielkartenfarben in der Schweiz in Deutschland und in Frankreich In Schweizerisches Archiv fur Volkskunde 72 1976 S 1 32 doi 10 5169 seals 117151 Belege fur die Verwendung in mittelhochdeutscher Sprache im Worterbuch der Grimms Artikel dus im Etymologischen Worterbuch des Althochdeutschen von Albert L Lloyd Rosemarie Luhr und Otto Springer Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht Band 2 1998 Sp 890 Michael Dummett with the assistance of Sylvia Mann The Game of Tarot from Ferrara to Salt Lake City Duckworth London 1980 ISBN 0 7156 1014 7 S 24 f Manfred Hausler Trommler und Pfeifer Die Geschichte der bayerischen Spielkarten Volk Munchen 2010 ISBN 978 3 937200 89 7 S 31 f Johann Fischart Die wunderlichst vnerhortest Legend vnd Beschreibung des Hutleins 1591 in Das Kloster hrsg von J Scheible Band 10 2 Fischarts kleinere Schriften Stuttgart und Leipzig 1848 Seite 920 hier zitiert nach Marianne Rumpf Seite 14 Reimchronik uber Herzog Ulrich von Wurttemberg und seiner nachsten Nachfolger hrsg von Eduard Frh von Seckendorf Stuttgart 1863 Seite 72 hier zitiert nach Marianne Rumpf Seite 13 Johann Leonhard Frisch Teutsch lateinisches Worterbuch Berlin 1741 Band 2 Seite 151 hier zitiert nach Marianne Rumpf Seite 12 Hellmut Rosenfeld Munchner Spielkarten um 1500 Bielefeld 1958 Seite 11 paraphrasiert nach Marianne Rumpf Seite 13 Daus Dausch im Worterbuch der Bruder Grimm Tausch im Worterbuch der Bruder Grimm Heinz Kupper Worterbuch der deutschen Umgangssprache 1 Auflage 6 Nachdruck Stuttgart Munchen Dusseldorf Leipzig 1997 Stichwort Daus S 160 Johann Christoph Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Leipzig 1793 1801 Lemma Das Daus Band 1 S 1422 Theodor Fontane Effi Briest S 11 Is doch ein Daus unser Fraulein a b Lutz Rohrich Lexikon der sprichwortlichen Redensarten 5 Bande Freiburg i Br 1991 Lemma Daus in Band 1 Seite 309Literatur BearbeitenMarianne Rumpf Zur Entwicklung der Spielkartenfarben in der Schweiz in Deutschland und in Frankreich In Schweizerisches Archiv fur Volkskunde Band 72 Nr 1 1976 S 1 32 zum Daus Seite 11 14 doi 10 5169 seals 117151 e periodica ch Siehe auch BearbeitenSkatblatt ZahlenspielkarteWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Daus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen 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