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Vorlage Infobox Ort in Russland Wartung DatenDorf Dargaws Dargavs russisch Dӕrgӕvs ossetisch Foderationskreis NordkaukasusRepublik Nordossetien AlanienRajon PrigorodnyBevolkerung 155 1 Stand 2010 Zeitzone UTC 3Telefonvorwahl 7 86738Postleitzahl 363128Kfz Kennzeichen 15OKATO 90 240 815 001Geographische LageKoordinaten 42 50 N 44 26 O 42 833333333333 44 433333333333 Koordinaten 42 50 0 N 44 26 0 ODargaws Europaisches Russland Lage im Westteil RusslandsDargaws Republik Nordossetien Alanien Lage in Nordossetien AlanienDargaws russisch Dargavs ossetisch Dӕrgӕvs ist ein Dorf in der russischen Republik Nordossetien Alanien Dargaws liegt im Rajon Prigorodny und ist namensgebender Ort der Verwaltungseinheit Landliche Siedlung Dargaws zu der auch die Dorfer Fazikau russisch Fazikau Lamardon russisch Lamardon Dschimara russisch Dzhimara und Kakadur russisch Kakadur gehoren Dargaws liegt etwa 30 Kilometer sudwestlich von der Hauptstadt Wladikawkas entfernt im Tal des Flusses Gizeldon unweit der Grenze zu Georgien im Nordkaukasus Bekannt ist Dargaws durch die unmittelbar neben dem Dorf gelegene Nekropole Dargaws eine jahrhundertealte Totenstadt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Geschichte 3 Nekropole Dargaws 3 1 Geschichte 3 2 Architektur 3 3 Legenden 3 4 Galerie 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenFur die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Erklarungsversuche So bedeutet das ossetische Wort duargӕs etwa duargaes auf Deutsch Pfortner Verteidiger der Schlucht Eine weitere Namensdeutung bezieht sich auf die ossetischen Begriffe darg darg deutsch lang und fӕz faes deutsch Wiese Geschichte BearbeitenErste Siedlungsspuren in der Gegend wurden bei Ausgrabungen bis in das 8 und 9 Jahrhundert zuruckdatiert als das Volk der Alanen das Gebiet des Nordkaukasus erschloss Erhaltene Gebaude wie zum Beispiel mehrstockige mittelalterliche Wohn und Wehrturme 3 zeugen davon dass sich wohlhabende Familien in Dargaws und der Gegend niederliessen 4 Durch die Unruhen in der Gegend wahrend der Tschetschenienkriege wurde das Gebiet um Dargaws touristisch bisher kaum erschlossen Nekropole Dargaws BearbeitenGeschichte Bearbeiten Auf einem Berghang unmittelbar neben dem Dorf befindet sich die Nekropole Dargaws Die Anfange dieser Totenstadt werden in das 14 Jahrhundert datiert Die Einwohner Dargaws bestatteten ihre Toten in oberirdischen Gruften Einige Tote wurden in improvisierten Holzbooten beigesetzt Da es in der Umgebung Dargaws keinen schiffbaren Fluss gibt deuten Archaologen dies mit dem damaligen Glauben dass die unsterbliche Seele des Menschen auf dem Weg in den Himmel einen Fluss uberqueren musse Die Korper in den Totenhausern wurden stets bekleidet und meist mit Beigaben versehen bestattet Als es im 17 Jahrhundert zu Ausbruchen der Pest in der Gegend kam wurden die Totenhauser auch als Quarantane Stationen genutzt Infizierte verliessen das Dorf und begaben sich in eine Gruft wo sie meist an der Krankheit starben Gab es noch lebende Familienmitglieder der an der Pest erkrankten Menschen wurden die Kranken teilweise in den Gruften mit Lebensmitteln versorgt uberlebten die Infizierten die Seuche verliessen sie die Gruft wieder und kehrten zuruck ins Dorf Uber den Totenhausern wurde ein mehrstockiger Wachturm der bis heute erhaltene Alikow Turm errichtet Alten Erzahlungen zufolge wacht er uber die Totenruhe Die Nekropole Dargaws zahlt zu den grossten Totenstadten im Nordkaukasus 5 6 Architektur Bearbeiten nbsp die Nekropole Dargaws 2021Die Nekropole Dargaws besteht aus fast 100 Totenhausern Die Grufte sind aus Stein gebaut und enthalten zumeist im Inneren holzerne Regale zur Aufbewahrung der Toten Unter jedem Gebaude befindet sich eine teilweise mehrstockige Krypta in die die Korper verbracht wurden wenn in der Gruft daruber kein Platz mehr war Die Hauser haben jeweils ein kleines Fenster das einfallende Licht diente dem Platzieren der Toten Durch die Lage der Totenstadt am Berghang bewirkte das Fenster ausserdem dass immer Wind in die Grufte wehte und dadurch einige Leichen mumifiziert wurden Die Totenhauser weisen verschiedene Dachformen auf so sind etwa Pyramiden Kegel und Satteldacher erhalten Kleinere Grufte haben einfache Flachdacher 5 Legenden Bearbeiten Um die Nekropole Dargaws und deren Entstehung ranken sich verschiedene Mythen und Legenden Eine alte Sage zur Entstehung der Totenstatte berichtet dass in der Gegend von Dargaws einmal ein wunderschones Madchen lebte das jeder Mann fur sich gewinnen wollte Anm 1 Es entbrannte ein Streit unter den Mannern den auch die Altesten nicht schlichten konnten da auch sie dem Madchen verfallen waren Man beschloss dass es das Beste ware das Madchen um des Friedens willen zu toten Diese Tat erzurnte jedoch die Gotter und die Manner wurden mit einer seltenen Krankheit bestraft Um dieser Qual zu entkommen versuchten die Manner sich selbst lebendig zu begraben doch die Erde spie ihre Korper wieder aus So sollen der Legende nach die ersten Totenhauser bei Dargaws errichtet worden sein um die Verdammten darin einzuschliessen und sterben zu lassen 4 Vor vielen der Totenhauser sind kleine Brunnen angelegt in denen Archaologen haufig Munzen entdeckten Dies spiegelt einen alten ossetischen Glauben wider Starb ein Mensch warfen die Angehorigen eine Munze in den Brunnen Landete sie auf einem Stein bedeutete das fur die Seele des Toten dass sie in den Himmel auffahren konnte Bei den heutigen Bewohnern der Gegend gilt die Nekropole als verflucht Es kursiert die Legende dass man die Totenstadt zwar betreten aber nicht mehr lebendig verlassen konnte 7 Galerie Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dargaws Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Einer anderen Version der Legende zufolge stammte das schone Madchen nicht aus Dargaws sondern wurde von Kriegern dorthin entfuhrt Einzelnachweise Bearbeiten Foderaler Dienst fur staatliche Statistik der Russischen Foderation Itogi Vserossijskaya perepis naseleniya 2010 goda po RSO Alaniya Ergebnisse der nationalen Volkszahlung 2010 Nordossetien Alanien Website mit offiziellen Zensus Dokumenten Alexandre Sladkevich Turmsiedlungen im Kaukasus Spiegel Online 16 Mai 2015 Alexandre Sladkevich Faszinierende Archaologie In den Totenstadten des Kaukasus Spiegel Online 16 Mai 2015 a b Dargavs gorod mertvyh Dargaws Stadt des Todes turizm ru abgerufen am 6 September 2016 a b In den Totenstadten des Kaukasus In Spiegel Online 16 Mai 2015 abgerufen am 6 September 2016 Kathy Benjamin Ab in die Kiste 1 Auflage Blanvalet Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 7341 0243 1 S 17 f Leseprobe PDF 5 8 MB Originaltitel Funerals To Die For 2013 Das gruseligste Dorf Russlands In Travelbook de 1 September 2016 abgerufen am 6 September 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dargaws amp oldid 232907274