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Die Deutsche Reichsbahn baute 1964 1965 zwei Dampflokomotiven der Baureihe 19 0 Sachsische XX HV speziell fur Einsatz als Bremslokomotiven bei der VES M Halle um Die bis 1976 eingesetzten Lokomotiven erhielten 1970 die EDV Baureihen Nummer 04 00 Baureihe 19 0 RekoBaureihe 04 00Nummerierung 19 015 19 022 nach 1970 04 0015 04 0022Anzahl 2Hersteller RAW MeiningenBaujahr e 1964 1965Ausmusterung 1976Achsformel 1 D1 h4vGattung S 46 18Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 24 210 mmGesamtradstand 12 100 mmRadstand mit Tender 20 385 mmLeermasse 96 6 tDienstmasse 107 7 tDienstmasse mit Tender 172 35 tReibungsmasse 74 1 tRadsatzfahrmasse 18 5 tHochstgeschwindigkeit 120 50 km hIndizierte Leistung 1 800 PSKuppelraddurchmesser 1 905 mmTreibraddurchmesser 1 905 mmLaufraddurchmesser vorn 1 000 mmLaufraddurchmesser hinten 1 250 mmSteuerungsart HeusingerZylinderanzahl 4HD Zylinderdurchmesser 480 mmND Zylinderdurchmesser 720 mmKolbenhub 630 mmKessel 39EKesseluberdruck 16 barAnzahl der Heizrohre 112Anzahl der Rauchrohre 36Heizrohrlange 5 700 mmRostflache 4 23 m Strahlungsheizflache 21 3 m Rohrheizflache 185 0 m Uberhitzerflache 83 8 m Verdampfungsheizflache 206 3 m Tender 2 3 T38 19 015 2 2 T34 19 022 Wasservorrat 34 38 m Brennstoffvorrat Kohle OlLokbremse Knorr Druckluftbremse m Z Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 3 Verbleib 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenAls die aus der Fahrzeugversuchsanstalt FVA gegrundete Versuchs und Entwicklungsstelle Maschinenwirtschaft Halle VES M der Deutschen Reichsbahn mit der eingehenden messtechnischen Erprobung der Neukonstruktionen der DDR Schienenfahrzeugindustrie beauftragt wurde benotigte man dringenden Ersatz fur die verschlissenen und uberalterten Bremslokomotiven Dazu beauftragte deren Leiter Max Baumberg 1958 seine Konstrukteure ein Projekt fur die vorhandenen Lokomotiven mit Verbundtriebwerk zu erarbeiten Dabei sollten die Vorzuge des fur den Einsatz als Bremslokomotiven vorzuglich geeigneten Vierzylinderverbundtriebwerkes mit den nunmehr verfugbaren modernen Fertigungs und Konstruktionstechnologien vereint werden Bereits im Oktober 1958 legte Baumberg ein erstes Projekt unter Verwendung einer 19 0 sachsischen Ursprungs als Spenderlokomotive vor Vier Jahre und viele Beratungen des Lokomotivausschusses sollten noch vergehen bis am 11 Februar 1964 die 19 015 als erste nach Vorstellungen der VES M rekonstruierter Sachsenstolz die Hallen des Reichsbahnausbesserungswerkes Meiningen verliess Als zweite Reko 19 wurde die 19 022 im September 1964 begonnen Deren Auslieferung erfolgte am 31 Marz 1965 die Indienststellung beim Bw Halle P zum 1 April 1965 Eine vorgesehene dritte Lokomotive kam nicht zur Ausfuhrung Aus der seinerzeit modernsten und grossten europaischen Schnellzuglokomotive der Sachsischen XX HV war eine belastbare alltagstaugliche Rekolok mit vollig neuem Aussehen geworden die nun durch zahlreiche Umbauten ohne die ursprunglichen Grundmangel auskommen sollte Technische Merkmale BearbeitenBei der Rekonstruktion erhielten die beiden Lokomotiven je einen neuen Verbrennungskammerkessel der ursprunglich fur die Modernisierung der Lokomotiven der Baureihen 03 10 39 und 41 konstruiert worden war Die im Raw Halberstadt gebauten Kessel des Typs 39E erhielten dazu eine deutlich verkurzte Rauchkammer ohne den Ausschnitt fur den Mischvorwarmer 19 015 bekam den schon fast zwei Jahre bereitliegenden Kessel 230 1962 und 19 022 den Kessel 281 64 Ein solcher Neubaukessel kostete seinerzeit 63 000 00 Mark Wegen der unzureichenden Stromungsverhaltnisse in den Verbindern der Dampfmaschinen entwickelte die VES M vollig neue geschweisste Zylinderblocke und liess diese in Meiningen unter Aufsicht eines eigenen Schweissingenieurs fertigen Wahrend die Zylinderdurchmesser und der Kolbenhub beibehalten wurden anderte man den Durchmesser aller vier Schieber auf die bei den Einheitslokomotiven genormten 300 mm Zur Vermeidung eines Gleichlaufs der Hoch und Niederdruckschieber wurde die Steuerung der Dampfmaschine geandert und von Nacheilung auf die bei der Heusingersteuerung ubliche Voreilung umgebaut Der Rahmen erfuhr nur geringe Anderungen musste zur Aufnahme des neuen Kessels jedoch an beiden Enden vorgeschuht verlangert werden Dadurch erhohte sich der Gesamtradstand auf 20 385 mm was einen Einsatz auf kleinen Drehscheiben erschwerte oder unmoglich machte Mit dem Fahrwerksumbau erfolgte auch der Einbau von Einheitslaufradsatzen mit 1000 mm und 1250 mm Durchmesser Der vorhandene Oberflachenvorwarmer wurde wegen der neu installierten Gegendruckbremse beibehalten und an seinem ursprunglichen Platz unter dem Kessel belassen Allerdings ruckte er nunmehr zwischen Treib und dritten Kuppelradsatz An seinen ehemaligen Platz ruckte ein neuer Pumpentrager hinter den dritten Kuppelradsatz Die beiden neuen 400 l Hauptluftbehalter ordnete man ahnlich der Baureihe 01 langs zwischen letztem Kuppelradsatz und Nachlaufgestell an Der breitere Rekokessel erforderte auch ein neues Fuhrerhaus mit geanderter Front Klarsichtapparaten und Stauschuten Witte Windleitbleche kegelformige Rauchkammerturen eine gemeinsame Verkleidung von Dampfdom und Sandkasten gaben den Maschinen ein stark verandertes Aussehen Die 19 015 wurde mit dem Tender 2 3 T38 der zerlegten Hochdruck Versuchslokomotive H 45 024 gekuppelt Die 19 022 erhielt einen Einheitstender 2 2 T 34 1967 erfolgte im Raw Meiningen der Umbau beider Lokomotiven auf Olhauptfeuerung Verbleib BearbeitenDie seit 1970 in 04 0015 und 04 0022 umbezeichneten Rekoloks erhielten 1972 im Raw Meiningen noch aufwandige Hauptuntersuchungen wurden danach aber kaum noch eingesetzt Die 04 0022 leistete nach dem Raw Aufenthalt bis zur Ausmusterung am 5 Mai 1975 nur 4700 km und wurde bis zum 14 Oktober 1975 im Raw Meiningen zerlegt Trotz intensivster Bemuhungen der Hallenser Eisenbahner die 04 0015 als Denkmal oder Museumslok zu erhalten ereilte sie zeitgleich ein ahnliches Schicksal Mit nur 422 Kilometern Laufleistung die hauptsachlich aus einer Abschiedsfahrt resultieren sollen erfolgte zum 20 Oktober 1976 die Ausmusterung Im Fruhjahr 1977 wurde auch die 04 0015 verschrottet Lediglich der imposante Treibradsatz dieser Lok wurde erhalten und steht heute an der Drehscheibe des als Aussenstelle des DB Museum genutzten Bw Halle P Literatur BearbeitenFritz Nabrich Gunter Meyer Reiner Preuss Lokomotiv Archiv Sachsen 2 transpress Berlin 1984 DNB 850448743 Jurgen U Ebel Sachsische Schnellzuglokomotiven Band 2 Sachsenstolz Die Gattung XX H V Die Reichsbahnbaureihe 19 0 EK Verlag Freiburg 2000 ISBN 3 88255 120 8 Hans Wiegard Reko und Neubaudampfloks der DR GeraMond Verlag Munchen 2001 ISBN 3 7654 7103 8 Jorg Wenkel Die VES M Halle S EISENBAHNKURIER SPECIAL 94 EK Verlag Freiburg 2009 DNB 997109041 Weblinks BearbeitenFoto der Lokomotive 19 015 auf der Eisenbahnstiftung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe 19 0 Reko amp oldid 232096077