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DPd ist die Abkurzung einer Inschrift von Dareios I D Sie wurde in Persepolis P entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index d versehen Die Inschrift liegt in altpersischer Sprache vor Die vier Inschriften mit DPd links aussen an der erhaltenen Sudmauer der Terrasse des Palasts von Dareios I Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Beschreibung 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten 1 Ahuramazda der grosse der der grosste unter den Gottern ist der hat Dareios als Konig erschaffen der hat ihm das Reich verliehen nach dem Willen Ahuramazda ist Dareios Konig 2 Es kundet Dareios der Konig Dieses Land Persien das mir Ahuramazda verliehen hat das schon ist mit guten Pferden und guten Mannen nach dem Willen Ahuramazda und von mir Dareios dem Konig furchtet sich nicht vor jemand anderem 3 Es kundet Dareios der Konig Mir soll Ahuramazda Beistand bringen zusammen mit allen Gottern und dieses Land soll Ahuramazda schutzen vor Feindesheer vor Missernte und vor Trug Uber dieses Land moge nicht kommen weder Feindesheer noch Missernte noch Trug Dies erbitte ich als Gunst von Ahuramazda zusammen mit allen Gottern diese Gunst soll mir Ahuramazda gewahren zusammen mit allen Gottern Dareios I Schmitt 2009 S 115 117 Beschreibung BearbeitenDie Inschrift DPd ist eine von vier jeweils 24 Zeilen umfassenden Inschriften DPd DPg und befindet sich links aussen auf einem rund 7 2 m grossen Block der in der obersten Steinreihe der erhaltenen Terrassen Sudmauer des Palasts von Dareios I eingelassen ist 1 Die 1778 erstmals von Carsten Niebuhr veroffentlichten Inschriften sind in Altpersisch DPd und DPe Elamisch DPf und Akkadisch DPg verfasst stellen aber keine Trilingue dar sondern geben unterschiedliche Inhalte wieder Um sie vollstandig erfassen zu konnen musste man alle drei Sprachen beherrschen 2 Der Monolith mit den vier Inschriften weist verschiedene Risse auf von denen einer schrag durch die linke untere Ecke von DPd fuhrt In der Umgebung des Risses ist die Oberflache zum Teil stark erodiert so dass verschiedene Keilschriftzeichen schwierig zu lesen sind Die Schrift ist einheitlich und zeigt eine gleiche Ordnung und ahnliche Zeichenformen wie in der Behistun Inschrift Die Inschriften DPd und DPe zahlen wegen des Inhalts und der Schriftfuhrung Pinselduktus zu den fruheren altpersischen Inschriften Alireza Shapour Shahbazi datiert sie auf 515 514 v Chr und Gunter Schweiger auf den Zeitpunkt der Entstehung der Behistun Inschrift Die Inschrift befindet sich in situ am Ursprungsort 3 Rezeption BearbeitenDer Standort der vier Inschriften an der Sudmauer erscheint angesichts der heutigen Gesamtanlage von Persepolis ungewohnlich Berucksichtigt man aber dass der Eingang zur Terrasse zur Zeit der Herrschaft von Dareios I im Suden lag waren die Inschriften prominent ausgestellt Die vier Inschriften sind durch ihre Einsprachigkeit bemerkenswert Sie bilden eine Art von Tetralogie Die erste Inschrift DPd ehrt das persische Volk und erbittet seinen Schutz durch Ahuramazda Amelie Kuhrt bezeichnet sie als Gebet fur Persien Die zweite Inschrift DPe listet die Volker auf die sich der persischen Armee unterworfen haben Dareios I wendet sich in dieser Inschrift an den Leser und bittet ihn das persische Volk zu beschutzen denn dieses sei der Garant fur das Gluck Amelie Kuhrt ordnet DPe als Bekraftigung der persischen Vormachtstellung im Reich ein Pierre Lecoq interpretiert den Inhalt ahnlich Die Inschrift gebe einen wichtigen Hinweis auf die politische Funktion von Persepolis und bekraftige die Uberlegenheit und die herausragende Rolle des persischen Volkes 4 Die dritte Inschrift DPf ist in elamischer Sprache abgefasst und behandelt als einzige die Konstruktion des Palasts auf der Terrasse Francois Vallat ubersetzt den elamischen Begriff fur den Palast in dieser Inschrift mit Festung 5 Die akkadische Inschrift DPg hat einen universellen Inhalt der ebenfalls in anderen Inschriften anzutreffen ist Sie betont die Vielfalt des Reichs und lasst eine Parallele zwischen der Erschaffung der Erde durch Ahuramazda und dem Bau des Palastes durch Dareios entstehen Die folgende Passage mit den Volkern erinnert an die Inschriften von Susa DSf DSz und DSaa in denen die Volker die den Palast errichteten detailliert aufgelistet sind 6 Literatur BearbeitenCarsten Niebuhr Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Landern 2 Bande Kopenhagen 1774 1778 3 Band Reisen durch Syrien und Palastina Hamburg 1837 Band 2 Tafel 31 dibiki ub uni kiel de Eugene Flandin Pascal Coste Voyage en Perse Band 2 Paris 1851 1854 Tafel 71 bibliotheque numerique inha fr Franz Stolze Persepolis die achaemenidischen und sasanidischen Denkmaler und Inschriften von Persepolis Istakhr Pasargadae Shahpur 2 Band Berlin 1882 S 95 gallica bnf fr Franz Heinrich Weissbach Die Keilinschriften der Achameniden Hinrichs Leipzig 1911 S xvi 80 83 Digitalisat Roland Grubb Kent Old Persian Grammar Texts Lexicon 2 Revidierte Edition American Oriental Series Band 33 New Haven 1953 S 109 und 135 136 Digitalisat Erich Friedrich Schmidt Persepolis I Structures Reliefs Inscriptions Oriental Institute Publications Band 68 University of Chicago Press Chicago 1953 S 63 Lageplan und Tafel 7 oi uchicago edu Alireza Shapour Shahbazi Old Persian Inscriptions of the Persepolis platform London 1985 Tafel IV und VI Pierre Lecoq Les inscriptions de la Perse achemenide traduit du vieux perse de l elamite du babylonien et de l arameen Paris 1997 S 97 98 106 107 227 228 elamit net Gunter Schweiger Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften 2 Bande Schweiger VWT Verlag Taimering 1998 S I 8 9 II 13 20 Rudiger Schmitt The Old Persian Inscriptions of Naqsh i Rustam and Persepolis Corpus Inscriptionum Iranicarum Part I Inscriptions of Ancient Iran Vol I The Old Persian Inscriptions Texts II School of Oriental and African Studies London 2000 ISBN 0 7286 0314 4 S 56 59 Amelie Kuhrt The Persian Empire A Corpus of Sources from the Achaemenid Empire London New York 2007 ISBN 978 0 415 43628 1 S 487 Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 13 und 115 117 Textarchiv Internet Archive Rudiger Schmitt Dareios Inschrift DPd Gebet Dichtung in metrischer Form In Norbert Oettinger Stefan Schaffner Thomas Steer Denken sie einfach Gedenkschrift fur Karl Hoffmann Dettelbach 2020 ISBN 978 3 89754 584 7 S 235 254 dwee saw leipzig de Weblinks BearbeitenJona Lendering DPd In Livius org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ann Britt Tilia Studies and Restorations at Persepolis and Other Sites of Fars Band 2 Istituto Italiano per il Medio ed Estremo Oriente Rom 1978 S 12 14 und Taf II Fig 9 Rudiger Schmitt The Old Persian Inscriptions of Naqsh i Rustam and Persepolis Corpus Inscriptionum Iranicarum Part I Vol I School of Oriental and African Studies London 2000 S 56 Bruno Jacobs Sprachen die der Konig spricht Zum ideologischen Hintergrund der Mehrsprachigkeit der Achamenideninschriften In Robert Rollinger u a Hrsg Altertum und Gegenwart 125 Jahre Alte Geschichte in Innsbruck Vortrage der Ringvorlesung Innsbruck 2010 Innsbrucker Beitrage zur Kulturwissenschaft Neue Folge Band 4 Institut fur Sprachen und Literaturen der Universitat Innsbruck Innsbruck 2012 S 95 130 hier S 103 f Digitalisat Schweiger 1998 S II 13 und 20 Lecoq 1997 S 98 Kuhrt 2007 S 486 487 Die elamische Transliteration lautet hal mar ras und die franzosische Ubersetzung forteresse Francois Vallat Corpus des inscriptions royales en elamite achemenide Dissertation Universite la Sorbonne Paris 1977 S 146 archive org Lecoq 1997 S 98 Kuhrt 2007 S 483 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DPd Inschrift amp oldid 231313225