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Universitats und Landesbibliothek B 113 ist die Signatur einer Sammelhandschrift der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Besonders bedeutsam sind zwei Federzeichnungen im Stil des Utrechter Psalters derentwegen der Band als eines der Hauptwerke karolingischer Buchmalerei gilt Fol 5r der Handschrift Jesus heilt einen Aussatzigen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Teil I 2 2 Teil II 2 3 Sammelhandschrift 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Handschrift 1 misst 27 cm Hohe und 19 5 cm Breite Sie ist eingebunden in 1987 restaurierte Holzdeckel die mit hellem Schweinsleder bezogen und mit zwei Schliessen versehen sind Die Handschrift umfasst 114 Blatt Pergament in 15 Lagen Die Lagen sind grosstenteils Quaternionen bestehend aus vier gefalzten und ineinandergelegten Pergamentbogen die acht Blatter 16 Seiten ergeben 2 Die Handschrift umfasst zwei Teile Teil I in dem sich die Federzeichnungen befinden ist ein Evangelistarfragment das keinen inhaltlichen Zusammenhang mit Teil II aufweist Teil II enthalt die Schriften De institutione clericorum und Poenitentiale ad Otgarium des Hrabanus Maurus den Ordo ad dandam poenitentiam des Halitgarius theologische Tabellen und Anweisungen sowie ein Glossar uber die verschiedenen Klerikerrange Die beiden Teile wurden bereits Mitte des 10 Jahrhunderts zusammengefugt wenig spater wurde noch eine oratorio und ein Hymnus zu Ehren des Heiligen Florinus nachgetragen Der Schriftraum von Teil I misst 18 9 cm 13 4 cm und ist mit 24 Zeilen aus einer Hand gefullt Der Schriftraum von Teil II misst 20 5 cm 13 cm Der Text ist in teilweise 25 teilweise 26 Zeilen von drei Handen geschrieben Der Schrifttyp ist durchgangig karolingische Minuskel in Teil zwei sind Uberschriften und Rubriken rot in Capitalis rustica teilweise auch roter Unziale Der Hymnus zu Ehren Florins ist mit Neumen versehen Mit Ausnahme der beiden Federzeichnungen beschrankt sich der Buchschmuck auf einfache Initialen die teilweise rot gefullt sind Auf fol 5r befindet sich eine Inhaltszusammenfassung auf fol 6r ein Exlibris aus dem 17 Jahrhundert Geschichte BearbeitenTeil I Bearbeiten Die Federzeichnungen in Teil I die auf fol 5r die Heilung eines Aussatzigen durch Jesus und auf 5v die Heilung einer verdorrten Hand zeigen entstanden im 9 Jahrhundert Sie sind stilahnlich mit dem Utrechter Psalter weshalb auf eine Entstehung in Reims oder nach einer Reimser Vorlage geschlossen wird Die Pergamentlage mit den Zeichnungen die einen skizzenartigen Charakter haben wurden dann im Skriptorium des Frauenstifts Essen mit einem unvollstandigen Evangelistar beschrieben dieselbe Hand beschriftete auch die Zeichnungen Der Text umfasst die Perikopen vom zweiten Sonntag nach Epiphanias bis zum Fest der Heiligen Agnes Ob weitere Folia des Evangelistars existierten ist nicht zu klaren Schriftbild Tintenfarbe und Seitengestaltung weisen bereits Elemente auf die typisch fur das Essener Skriptorium nach dem Stiftsbrand 947 sind so dass denkbar ist dass die Arbeit an dem Evangelistar durch den Stiftsbrand beendet wurde 3 Teil II Bearbeiten Der zweite Bestandteil der Sammelhandschrift entstand im dritten Viertel des 9 Jahrhunderts in einem Skriptorium das am Mittel oder Niederrhein lokalisiert war eine genaue Einordnung ist nicht moglich Auch der Hrabanus Text weist inhaltliche Besonderheiten auf die nur aus rheinischen Skriptorien bekannt sind Ob die Handschrift vor dem Essener Stiftsbrand in Essen war ist fraglich Aufgrund ihres Inhaltes eines Ausbildungsbuches fur Priester diente sie vermutlich zur Uberprufung der mannlichen Kleriker die Pfarrrechte des Stifts wahrnahmen aber der Abtissin unterstanden Sammelhandschrift Bearbeiten nbsp Die Handschrift als Leihgabe in der Ausstellung Gold vor Schwarz des Essener DomschatzesDie Sammelhandschrift wurde vermutlich nach dem Stiftsbrand von 946 in Essen zusammengebunden indem das Evangelistar Fragment dem Bussbuch vorgebunden wurde In Essen wurden dann auch die beiden Texte zu Ehren Florins eingeschrieben Da die Verehrung des aus Chur stammenden Florinus in Essen erst unter Abtissin Mathilde einsetzte die uber ihre Mutter Ida in Chur begutert war kann dieser Eintrag in das letzte Viertel des 10 Jahrhunderts datiert werden Die Handschrift blieb bis zur Sakularisation 1803 in Essen was durch die Inhaltsangabe der sogenannten Bibliothekshand B die zu Beginn des 13 Jahrhunderts den Essener Bucherbestand ordnete und das Exlibris as bibliothecm DD Canonicorum Essendiensium der Bibliothek der Essener Stiftskanoniker bestatigt wurde Durch die Sakularisation gelangte die Handschrift in das Eigentum des Konigreichs Preussen Ihre Signatur erhielt sie von Theodor Joseph Lacomblet als sie bereits in preussischem Besitz war Literatur BearbeitenKatrinette Bodarwe Sanctimoniales litteratae Schriftlichkeit und Bildung in den ottonischen Frauenkommunitaten Gandersheim Essen und Quedlinburg Aschendorff sche Verlagsbuchhandlung Munster 2004 ISBN 3 402 06249 6 Gold vor Schwarz Der Essener Domschatz auf Zollverein herausgegeben von Birgitta Falk Katalog zur Ausstellung Klartext Verlag Essen 2008 ISBN 978 3 8375 0050 9 Kat Nr 83 Weblinks BearbeitenDigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Die kodikologische Beschreibung folgt Bodarwe S 387f Das Lagenschema nach Bodarwe lautet Teil I IV 3 Teil II IV 1 3 IV IV 1 4 IV III 2 2 IV II 3 Bodarwe S 116 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dusseldorf Universitats und Landesbibliothek B 113 amp oldid 236341498