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Csepel Motorkerekpargyar war ein ungarischer Motorradhersteller von 1937 bis 1975 auf der Insel Csepel Ausserdem war Csepel von 1949 bis 1993 ab 1975 Csepel Autogyar Nutzfahrzeughersteller und produzierte Lastkraftwagen und Komponenten wie Motoren Getriebe Kupplungen Lenkungen usw fur andere Nutzfahrzeughersteller wie Ikarus Csepel LogoEisengiesserei Csepel von Manfred Weiss 1885Motorrader und Fahrrader in den 1960er JahrenAktuell werden Teile fur den Pkw und Lkw Bau als Zulieferbetrieb hergestellt Inhaltsverzeichnis 1 Firmengeschichte 1 1 Panzerproduktion 1 2 Flugzeugproduktion 1 3 Motorradproduktion 1 4 Csepel Nutzfahrzeuge 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseFirmengeschichte BearbeitenIm Jahre 1880 wurde die Eisengiesserei in Csepel von den Gebrudern Berthold und Manfred Weiss gegrundet Der Firmenname lautete ab 1911 Manfred Weiss Stahl und Metallwerke AG Csepel Im Laufe der Jahre wurde die Produktpalette standig erweitert und die Firma stieg im Ersten Weltkrieg zum fuhrenden Waffenlieferanten der ungarischen Halfte Osterreich Ungarns auf 1 In der Zwischenkriegszeit wurden neben kleinen Lkw und Allrad Kraftfahrzeugen auch Flugzeuge fur das Militar entwickelt und gebaut In den 1920er Jahren wurde der sogenannte ungarische Volkswagen Pente gebaut der wegen des ausbrechenden Krieges aber nicht zum Erfolg wurde 1944 war der Manfred Weiss Konzern der grosste Rustungskonzern Ungarns Die SS erwarb die Mehrheit uber einen erpressten Treuhandvertrag von den judischen Inhaberfamilien Weiss und Chorin gegen die Zusage von freier Ausreise fur 48 Familienangehorige aus Ungarn und somit dem Entkommen vor dem Holocaust und der Zahlung von 3 Mio RM in Devisen 2 Ab 1947 wurde das Werk in einen Staatsbetrieb umgewandelt Den Auslandsvertrieb ubernahm das staatliche Unternehmen Mogurt Die Csepel Automobilwerke entstanden 1949 in der ehemaligen Flugzeugfabrik Ab 1950 entstanden dort Nutzfahrzeuge Motoren und andere Teile Dazu wurde eine Lizenz von Steyr genutzt Die Lkw Produktion wurde 1993 eingestellt seitdem werden fur andere Pkw und Lkw Produzenten Zulieferteile hergestellt Panzerproduktion Bearbeiten nbsp Jagdpanzer 43M Zrinyi im Panzermuseum Kubinka39M Csaba Spahpanzer 43M Zrinyi Jagdpanzer 44M Tas Kampfpanzer nur Prototyp Flugzeugproduktion Bearbeiten Die Firma stellte vorwiegend Lizenzprodukte her und entwickelte diese teilweise weiter Folgende Typen wurden hergestellt Weiss Manfred Hungaria Weiterentwicklung der Udet U 12 Weiss Manfred WM 9 Budapest Bomber Prototyp Weiss Manfred WM 10 Olyv Schulflugzeug Weiss Manfred WM 13 Schulflugzeug Weiterentwicklung der WM 10 Weiss Manfred WM 16 Budapest II Bomber entwickelt aus der Fokker C V Weiss Manfred WM 20 Prototyp eines Anfanger Schulflugzeuges Weiss Manfred WM 21 Solyom Bomber Weiterentwicklung der WM 16B 1939 1944 Weiss Manfred WM 23 Ezust Nyil Jagdflugzeug Prototyp 1940 weiterentwickelte He 112 Weiss Manfred WM 123 Ezust Nyil II geplante Weiterentwicklung der WM 23 Heinkel He 112 Lizenzproduktion des deutschen Jagdflugzeuges 12 bestellt 3 ausgeliefert Motorradproduktion Bearbeiten nbsp Danuvia Csepel von 1956 im Zweirad Museum Neckarsulm1939 begann die Herstellung von Motorradern in grosser Stuckzahl am Anfang ein 100 cm danach ein 125 cm und ein 250 cm Modell mit dem Markennamen Csepel Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Motorradfabrik zerstort 1947 konnte die Motorradproduktion zunachst in Gestalt eines 100 cm Modells wieder aufgenommen werden 3 Ab 1954 wurden die in Csepel Motorkerekpargyar gefertigten 250 cm Motorrader unter dem Namen Pannonia verkauft Gleichzeitig wurde mit der Produktion des Csepel 125 Motorrads der Name des Werkes in Danuvia Szerszamgepgyar Danuvia Werkzeugmaschinenfabrik geandert Beide Werke feierten 1960 die Auslieferung des einmillionsten Kraftrads 4 Die nach den Vereinigten Staaten ausgelieferten Pannonia Motorrader wurden als White bezeichnet Der Name wurde vom Firmengrunder Manfred Weiss abgeleitet Im Jahr 1975 stellte die Firma in Csepel die Motorradproduktion ein Csepel Nutzfahrzeuge Bearbeiten Im Jahr 1949 wurde im alten Werk auf der Insel Csepel in der Nahe von Budapest die Produktion von Nutzfahrzeugen begonnen In Lizenz der osterreichischen Firma Steyr wurde auf Basis des Steyr Typ 380 480 ein Hauben LKW als Typ D 350 mit 4 t Nutzlast gebaut Im Unterschied zum Steyr war die Motorhaube des Csepel etwas kantiger Nach 1950 konnten die Nutzlast sowie die Technik und Optik des Typs Csepel D 420 verbessert werden so dass der Lkw dem Steyr Typ 380 sehr ahnlich sah Ab 1958 begann der Export der mit dem neuen auch als Sattelzugmaschine lieferbaren Typ Csepel D 450 Auftrieb erhielt Die Lkw wurden hauptsachlich in die RGW Staaten verkauft In der UdSSR in Polen der DDR Agypten China Nigeria und in Syrien wurden die Lkw durch die Mogurt verkauft Fur den D 450 N SZM wurden in eigener Produktion alle wichtigen Arten von Sattelaufliegern gefertigt In dieser Zeit wurden Entwicklung und Erprobung intensiviert um die 4 4 und 8 8 Allradfahrzeuge Sonderfahrzeuge Betonmischer Feuerwehrfahrzeuge Silo Lkw Ladekranaufbauten sowie die Muldenkipper zu testen Anfangs wurden eigene Dieselmotoren eingebaut spater wurden Motoren von Raba aus Gyor in Ungarn verwendet Innerhalb der osteuropaischen Staaten wurden Einbaukomponenten verschiedener Hersteller wie Getriebe Fahrerhauser Motoren sowie Ersatzteile ausgetauscht In der DDR kamen folgende Csepel Nutzfahrzeuge zum Einsatz Csepel D 352 Motor D 413 85 PS 3 8 t Nutzlast 7 5 t Gesamtgewicht 6700 mm Lange Pritschenwagen Csepel D 352B Motor D 413 85 PS 3 5 t Nutzlast 7 55 t Gesamtgewicht 6353 mm Lange Kipper Csepel D 420I Motor D 413 85 PS 4 5 t Nutzlast 8 3 t Gesamtgewicht 6716 mm Lange Pritschenwagen Csepel D 420B Motor D 413 85 PS 4 2 t Nutzlast 8 6 t Gesamtgewicht 6310 mm Lange Kipper Csepel D 450 Motor D 414 95 PS 5 0 t Nutzlast 9 3 t Gesamtgewicht 6733 mm Lange Pritschenwagen Csepel D 450N Motor D 414 95 PS 8 0 t Nutzlast 12 1 t Gesamtgewicht Sattelschlepper mit Auflieger 5 Csepel D 510 Milchtankwagen fur den Transport von 6500 Litern Milch Csepel D 705 Motor D 614 145 PS 14 0 t Nutzlast 12 100 mm Lange Sattelschlepper mit Auflieger auch Spezialauflieger fur Mobeltransporte 6 7 Csepel D 710 Motor D 614 145 PS 7 0 t Nutzlast 14 3 t Gesamtgewicht 8500 mm Lange Pritschenwagen Kofferwagen fur Mobeltransporte Tankwagen Sprengwagen Milchtankwagen mit zwei Tanks fur 2000 und 2500 Liter Bergungswagen mit zwei Auslegern fur je 4000 kg Hublast und einem Spill mit 8000 kg Zuglast bis zu 100 m Entfernung 8 Da die Leistungsfahigkeit des Csepel Lkw 450 mit seinem 100 PS Antrieb fur grossere Lasten nicht mehr genugte wurde ab 1960 die Eigenentwicklung eines Frontlenker Lkw als D 705 mit einer Motorleistung von 145 PS hergestellt Dieser Lkw wurde erfolgreich auf dem sozialistischen Markt verkauft Zwischenzeitlich wurde der Lkw mit einem 170 PS Motor ausgestattet Von dem Modell wurden in die DDR 700 Stuck verkauft Dieser Typ wurde bis 1971 gebaut wobei fast alle Komponenten von Csepel selbst hergestellt wurden 1968 wurde in Zusammenarbeit mit Steyr ein neues Fahrzeug der Csepel D 462 D 464 entwickelt fur welches das Fahrerhaus vom Steyr 880 ubernommen wurde Der Rat fur gegenseitige Wirtschaftshilfe der sozialistischen Staaten RGW beschloss zu dieser Zeit das Ende des Nutzfahrzeugbaus bei Csepel nunmehr sollte der Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit dem Omnibus Hersteller Ikarus liegen 85 Prozent der gefertigten Bodengruppen wurden nun an den Omnibus Hersteller Ikarus geliefert Csepel Fahrgestelle wurden auch an den polnischen Lkw Hersteller Star geliefert die Frontlenker Kabine stammte von dem franzosischen Hersteller Chausson Die Fertigung umfasste damals rund 1000 Einheiten wobei Omnibus und Militarfahrzeuge einen grossen Teil ausmachten Der polnische Nutzfahrzeughersteller Jelcz bezog Fahrerhauser von Csepel Autogyar Im Jahr 1972 wurde die eigene Entwicklung eines Allrad Lkws fur das Militar erfolgreich als Typ D 566 abgeschlossen Dieser Lkw Typ sollte jedoch nie richtig zur Geltung kommen obwohl er eine echte Alternative zum Ural 375 zum Tatra 148 oder den Lastwagen von ZIL darstellte Ab 1990 wurden zusatzlich vom finnischen Lkw Hersteller Sisu und von der slowenischen Nutzfahrzeugmarke TAM einige Lkw Aufbauten bezogen Die Dieselmotoren mit Leistungen zwischen 180 und 340 PS wurden von Cummins geliefert Wegen des Jugoslawien Konflikts half die Lkw Fabrik MAN und LIAZ als Zulieferer aus und fertigte bis 1993 komplette Baureihen von Lkws und Bussen Im Anschluss daran wurden und werden bis heute Lenkungen Kupplungen und andere Bauteile fur andere Pkw und Lkw Produzenten gefertigt nbsp Csepel Logo nbsp Csepel D 344 nbsp Csepel D 352 nbsp Csepel D 450 nbsp Csepel D 705Literatur BearbeitenAus dem internationalen Kraftfahrzeugbau Ungarn In Kraftfahrzeugtechnik 4 1959 S 152 154 und 8 1959 S 329 330 Csepel D 450 Spezialfahrzeuge aus Ungarn In Kraftfahrzeugtechnik 03 1961 S 118 119 Spezialausfuhrungen der Csepel LKW Oldtimer Nutzfahrzeug Lexikon Motorbuch Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 613 02944 6 S 76 77 Lastwagen der Welt Motorbuch Verlag Stuttgart 2000 ISBN 3 613 02257 5 S 96 Zeitschrift Historischer Kraftverkehr Klaus Rabe Verlag Heft 1 2005 S 28 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fahrzeuge von Csepel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Csepel Pannoniafreunde Metallwerk OK Team ClassicEinzelnachweise Bearbeiten Ivan T Berend An Economic History of Nineteenth Century Europe Diversity and Industrialization Cambridge University Press 2013 ISBN 1 107 03070 6 S 328 Raul Hilberg Die Vernichtung der europaischen Juden Fischer Taschenbuch 1982 Band 2 ISBN 3 596 24417 X S 892 ff Csepel Pannonia Motorrader P 10 und P 20 In Kraftfahrzeugtechnik 10 1965 S 376 379 Csepel Pannonia Motorrader P 10 und P 20 In Kraftfahrzeugtechnik 10 1965 S 376 379 Kurzbeschreibung des Sattelschleppzuges Csepel D 450 N In Kraftfahrzeugtechnik 6 1963 S 217 219 222 Sattelschlepper Csepel D 705 N In Kraftfahrzeugtechnik 1 1964 S 16 19 22 Sattelzug Csepel D 705 N mit Mobeltransport Kofferauflieger In Kraftfahrzeugtechnik 11 1964 S 420 422 Der Verkehrspraktiker Zeitschrift fur Theorie und Praxis des Kraftverkehrs und des Stadtischen Nahverkehrs Verlag Die Wirtschaft Berlin Heft 6 1959 S 36 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Csepel Fahrzeughersteller amp oldid 229977005