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Conrad Wiene auch Konrad Wiene 3 Februar 1878 als Conrad Wiener in Wien 21 August 1934 in Marienbad war ein ungarisch tschechoslowakischer 1 Theaterschauspieler Filmregisseur Filmproduzent und Drehbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenConrad Wienes Eltern waren der Schauspieler Karl Wiene 1848 1913 und dessen Frau Paula geb Lowy Ab 1886 fuhrte die Familie auch amtlich den Namen Wiene statt Wiener den Karl Wiene zuvor bereits als Kunstlernamen verwendet hatte 2 Kindheit und Jugend verbrachte Conrad Wiene grossteils in Stuttgart und Dresden wo er das traditionsreiche Evangelische Kreuzgymnasium besuchte Nach seinem Abitur ging er 1900 an das Sommertheater in Bad Pistyan und debutierte mit der Rolle des Dr Drontheim in Oscar Blumenthals Lustspiel Das zweite Gesicht Noch im selben Jahr wurde er ans Hoftheater Gera engagiert 1901 beteiligte er sich an einer internationalen Tournee von Agnes Sorma Es folgten Stationen am Stadttheater Lubeck 1901 02 Antrittsrolle Hans in Jugend am Deutschen Theater Hannover 1902 03 auf Helgoland 1903 04 und am Stadttheater Magdeburg 1904 05 Sein fruhes Rollenfach war das des jugendlichen Helden und Liebhabers 1905 kam Wiene ans Berliner Schillertheater wo er bis 1913 blieb 1910 heiratete er in Deutsch Wilmersdorf seine Berufskollegin Josefine Lily Radamsky 3 Im Juli 1912 beteiligte er sich mit seinem Bruder Robert Wiene als Gesellschafter an der Grundung der Film Aufnahme Gesellschaft mbH FAG Deutscher Kunstlerfilm 1912 1913 4 Seit er 1912 in dem Film Die Waffen der Jugend fur den sein Bruder das Drehbuch schrieb erstmals vor der Kamera gestanden hatte widmete er sich ganz der Filmarbeit und war ab 1914 als Regisseur fur Berliner und Wiener Produktionsfirmen tatig Meist verfilmte er leichte plakative und reisserische Sujets zu denen er oft selbst das Drehbuch beisteuerte Nur selten wahlte er wie bei der Tolstoi Adaption Die Macht der Finsternis ambitioniertere Stoffe 1921 grundete er mit dem Schriftsteller Hugo Albrecht seine eigene Firma Konrad Wiene amp Co International Filmgesellschaft die allerdings ohne Bedeutung blieb 5 Nach der Machtubernahme der Nazis geriet Wiene in Bedrangnis da er zwar bereits als Kind evangelisch getauft worden war jedoch aus einer judischen Familie stammte Er versuchte seine berufliche Karriere in seiner Geburtsstadt Wien fortzusetzen und war im September 1933 Mitgrunder der Austria Film Produktions Gesellschaft mbH 6 Als erster Film wurde eine Adaption der Johann Strauss Operette Der Karneval in Rom unter seiner Regie angekundigt die jedoch nicht mehr realisiert wurde Bald nach den burgerkriegsahnlichen Februarkampfen 1934 reiste Conrad Wiene mit seiner Frau in den westbohmischen Kurort Marienbad ab und zog sich ins Privatleben zuruck Wenige Monate spater starb er im stadtischen Krankenhaus an den Folgen einer Gehirnblutung und wurde im evangelischen Teil des Marienbader Friedhofs beigesetzt 7 Josefine Wiene die nach NS Rassenideologie ebenfalls als Volljudin galt fluchtete nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei mit dem Regisseur und Theaterleiter Julius Dewald ins noch unbesetzte Polen 1940 mussten beide von Kattowitz in das Ghetto Kielce ubersiedeln wo sich Josefine Wienes Spur verliert 8 9 Filmografie Bearbeiten S Schauspiel R Regie D Drehbuch P Produktion 1912 Die Waffen der Jugend S 1914 Der Evangelimann R 1915 Lisas Opfer R 1916 Die Dame mit der Maske R D 1916 Der Mann im Spiegel R 10 1917 Irrende Liebe R D 1917 Dem Frieden entgegen R D 1917 Das verschnupfte Miezerl R 1917 Veilchen Nr 4 R 10 1918 Am Tor des Lebens R 1918 Das Haus ohne Lachen R D 1918 Der letzte Erbe von Lassa R D 1918 Der Starkere R D 1918 Der vorsichtige Kapitalist R D 1918 Frank Boyers Diener R 1919 Der Umweg zur Ehe R 1919 Die Spinne R 1919 Zwei Welten R D 1920 Morel der Meister der Kette 2 Teile R 1921 Der Herzog von Rochester R 1922 Das Testament des Joe Sivers R 1922 Das Erbe R D 1923 Die Macht der Finsternis R 1924 Der krasse Fuchs R D 1925 Zapfenstreich R D 1926 Ich hatt einen Kameraden R 1926 Die kleine Dingsda R D 1926 Trude die Sechzehnjahrige R D 1927 Unter Ausschluss der Offentlichkeit R 1928 Heut spielt der Strauss Der Walzerkonig R 1928 Die Vierte von rechts R 1929 Eros in Ketten R D 1929 Revolution der Jugend Der Jugend ihr Recht Die Jugend am Scheideweg R D 1930 Eine Dirne ist ermordet worden R 1930 Madame Blaubart R P 1931 So lang noch ein Walzer vom Strauss erklingt R 1932 Durchlaucht amusiert sich R D 1932 Johann Strauss k u k Hofballmusikdirektor Kaiserwalzer R Literatur BearbeitenDeutscher Buhnen Verein und Genossenschaft deutscher Buhnenangehoriger Hrsg Neuer Theater Almanach F A Gunther amp Sohn Berlin 1900 1913 Ludwig Eisenberg Conrad Wiene In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 1122 daten digitale sammlungen de Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 8 T Z David Tomlinson Theo Zwierski Schwarzkopf amp Schwarzkopf Verlag Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 373 f Wilhelm Kosch Ingrid Bigler Marschall Deutsches Theater Lexikon Band 6 Weisbrod Wolansky K G Saur Verlag Zurich Munchen 2008 ISBN 978 3 908255 46 8 S 3351 Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 534 Weblinks BearbeitenConrad Wiene in der Internet Movie Database englisch Conrad Wiene bei filmportal deAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Meldezettel von Conrad Wiene In Wiener Stadt und Landesarchiv Abgerufen am 26 Juni 2023 Wiener Stadt und Landesarchiv Geburtsregister der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Nr 208 1878 online auf FamilySearch anmeldepflichtig Landesarchiv Berlin Heiratsregister Standesamt Deutsch Wilmersdorf Nr 707 1910 online auf Ancestry kostenpflichtig Handelsregister Berlin HRB Nr 11005 Firmenprotokollierungen In Amtsblatt zur Wiener Zeitung 18 Oktober 1921 S 930 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Neugrundung in der Filmproduktion In Das Kino Journal 7 Oktober 1933 S 10 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dkj Staatliches Gebietsarchiv Pilsen Totenbuch der evangelischen Pfarrkirche Marienbad Nr 6 1934 online Josefine Wiene und Julius Dewald in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstatte Yad Vashem Josefine Wiene in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstatte Yad Vashem a b Einige Quellen nennen stattdessen Robert Wiene Normdaten Person GND 101980551X lobid OGND AKS VIAF 231847490 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiene ConradALTERNATIVNAMEN Wiene Konrad Wiener Conrad Geburtsname KURZBESCHREIBUNG ungarisch tschechoslowakischer Theaterschauspieler Filmregisseur Filmproduzent und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 3 Februar 1878GEBURTSORT Wien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 21 August 1934STERBEORT Marienbad Bohmen Tschechoslowakei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conrad Wiene amp oldid 235429920