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Die Conditorei Schober ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in Zurich Das aus dem 13 Jahrhundert stammende heute sechsgeschossige Wohn und Geschaftshaus steht an der Napfgasse 4 in der Altstadt und war einst Teil eines mehrere Bauten umfassenden Gebaudekomplexes Es bildete das Hinterhaus des 1836 abgerissenen Manesseturmes an der Munstergasse 22 Aussenansicht von Gebaude und Vorplatz Juli 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Cafe Conditorei Schober 3 Heutige Nutzung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Liegenschaft wird erstmals in der Anniversaria praepositurae Thuricensis erwahnt dem Jahrzeitverzeichnis des Grossmunsters aus dem Jahr 1314 wo sie als Des hinder hus des Manessen verzeichnet ist Der Gebaudekomplex war im Besitz von Ulrich Manesse Ritter und Vertreter der Ministerialen und Ratsfamilie Manesse Spater ging der Komplex an seinen Sohn uber und von 1360 bis 1383 an den als Zurcher Burgermeister amtierenden Rudiger Manesse Nach dessen Tod erkannte sein Sohn Ital Manesse einen Schiedsspruch zugunsten des Grossmunsters an wodurch das Hinterhaus verpfandet wurde Die Gebaude kamen um 1400 durch Heirat zunachst in den Besitz des spateren Burgermeisters Johannes Schwend Ab 1529 waren sie im Besitz des spateren Burgermeisters Bernhard von Cham und danach vermutlich der Familie Blaarer und der Familie Grebel Auch im Murerplan von 1576 ist das Haus mit Erdgeschoss zwei Obergeschossen und einem Dachgeschoss eingezeichnet Vor dem Gebaude lag ein ummauerter Hof oder Hochgarten ein schmales Gebaude auf der Hofseite zur Munstergasse das 1596 abgebrochen wurde sowie der angrenzende Turm und ein Palas mit Erker Zum Haus an der Napfgasse 6 besteht im Murerplan noch eine Lucke Diese wurde vermutlich 1617 im Zuge eines geleisteten Bauschillings fur Bauten an der Munstergasse zugebaut Weitere Bauarbeiten wurden um 1670 vorgenommen Hierbei wurde die geometrische Stuckatur im Spatrenaissance und Fruhbarock Stil im Saal des ersten Obergeschosses erstellt Ab 1689 wird das Haus als Bestandteil des Gebaudekomplexes Gross Erker erwahnt In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde das Haus unter dem Eigentumer Johannes Lavater umfassend umgebaut Aus dieser Zeit stammt die Gemaldesammlung sowie die teils noch heute bestehende barocke Ausgestaltung des Gebaudes Im Inneren umfasste der Umbau im Treppenhaus die Bemalung das Gelander mit Balustern und die Altane gegen den Hof im Saal des zweiten Obergeschosses die Tafer mit blau in blau gemalten Landschaften der Zurcher Turmofen sowie im Saal des dritten Obergeschosses die Rokoko Stuckdecke und der Ofen Ausserlich wurde das Walmdach erstellt und die Lucke zum Haus an der Obere Zaune 17 zugebaut Im 1788 bis 1793 von Johannes Muller erstellten Zurcher Stadtplan sind samtliche Lucken zu den angrenzenden Hausern zugebaut Cafe Conditorei Schober Bearbeiten nbsp um 18901829 wurde der Gebaudekomplex Gross Erker durch ein kaufmannisches Direktorium ubernommen und die Hofummauerung abgebrochen Ende Dezember 1834 fand eine offentliche Gant statt was die Aufteilung des Gebaudekomplexes auf funf verschiedene Eigentumer zur Folge hatte Das Haus an der Napfgasse 4 wurde an Jakob Wurgler versteigert Mit dem darauf folgenden umfassenden Umbau stieg der damalige Versicherungswert von 5000 auf 19 000 Gulden Die Bauarbeiten umfassten zwolf Zimmer sowie die Aufstockung des Hinterhauses um zwei weitere Obergeschosse sowie das Dach Danach wechselte das Haus innerhalb weniger Jahre verschiedene Male Besitzer bis es 1842 an den aus Pfullendorf stammenden Backer Johann Georg Eberle uberging Dieser eroffnete dort einen Susskramladen 1874 verkaufte sein Sohn Julius Carl Heinrich Eberle der 1867 Besitzer geworden war das Haus an den ebenfalls aus Pfullendorf stammenden Konditor und mit der Familie Eberle eng verbundenen Theodor Schober senior Um 1890 entstanden die noch heute bestehende Fassade und die Innenausstattung von Laden und Konditorei im Neobarock Stil 1892 vermietete Schober die Ladenraumlichkeiten an die aus St Gallen stammende und im Verkauf von Kolonialwaren tatige Familie Schwarzenbach die in Zurich seit 1882 bereits mit einer Geschaftslokalitat an der hinteren Augustinergasse vertreten war 1909 ubernahm Theodor Schober junior den Laden und pragte diesen bis zu seinem Tod 1983 Das darin eingemietete Kolonialwarengeschaft Schwarzenbach bezog 1912 im gegenuber liegenden Haus an der Munstergasse 19 ihre neue Lokalitat wo es noch heute mit einem angegliederten Cafe sowie einer Rosterei betrieben wird Theodor Schober senior seinerseits der nebst Konditor auch ein Tuftler war widmete sich nach seinem Ruckzug aus dem aktiven Tagesgeschaft hauptsachlich der Entwicklung von technischen Apparaten und Ofen In den ersten Jahren des 20 Jahrhunderts erfolgten am Haus der Conditorei Schober verschiedene Bauarbeiten Diese betrafen insbesondere das Dach wo unter anderem im 4 Obergeschoss eine Dachterrasse entstand 1918 wurde die Backstube in das Untergeschoss verlegt und der von Theodor Schober senior entwickelte erste elektrische Backofen der Schweiz in Betrieb genommen 1920 wurde der Laden durch ein Cafe erganzt Die Konditorei und das Cafe wurden von Theodor Schober junior als Familienbetrieb gefuhrt Nach seinem Ruckzug aus dem Berufsleben verpachtete die Erbengemeinschaft Schober die Konditorei an die Confiserie Teuscher Diese fuhrte verschiedene Umbauten durch und baute das Cafe zu einem Wienercafe um Nach Abschluss der Umbauarbeiten wurde das Gebaude 1976 unter Denkmalschutz gestellt Das weiterhin unter dem Namen Schober betriebene Lokal entwickelte sich unter dem Einfluss des Mitinhabers der Confiserie Teuscher Felix Daetwyler mit seinen uppigen Dekorationen zu einem weit uber Zurich hinaus bekannten Cafe 1 Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Im Cafe Schober Juni 2009Nachdem Felix Daetwyler bereits Ende 2005 einen Umzug des Cafes in Aussicht gestellt hatte wurde 2008 die Auflosung des Pachtvertrages zwischen der Confiserie Teuscher und der Erbengemeinschaft Schober bekannt gegeben Das Lokal wurde im Marz 2008 vorubergehend geschlossen und einer umfassenden Renovation unterzogen Felix Daetwyler seinerseits zog im September 2008 an das Zurcher Bellevue und richtete im renovierten ehemaligen Grandhotel Bellevue das Cafe Felix ein Nach einjahriger Umbauphase in der das Augenmerk besonders auf die Hervorhebung des historischen Ambientes gelegt wurde eroffnete im Marz 2009 das Lokal an der Napfgasse 4 unter dem Namen Conditorei Schober wieder Von 2009 bis 2019 waren der Zurcher Gastronom Michel Peclard der in Zurich mehrere Gastronomiebetriebe fuhrt sowie sein Geschaftspartner Martin Egger Pachter des Lokals Seit Marz 2019 wird es von der Stiftung Arbeitskette unter dem Namen Cafe amp Conditorei 1842 betrieben Die Stiftung Arbeitskette fuhrt seit 1994 eigene Gastronomiebetriebe in denen Jugendliche und Erwachsene einen beruflichen Wieder Einstieg erhalten 2 3 4 5 Das Gebaude selbst ist im Besitz der Erbengemeinschaft Schober und wird weiterhin auch als Wohnhaus verwendet Es verfugt in den funf oberen Geschossen uber insgesamt sieben zwischen 60 und 122 Quadratmeter grosse 1 bis 4 Zimmer Wohnungen sowie uber einen separaten 50 Quadratmeter grossen Saal Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cafe Schober Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Erbengemeinschaft Schober Website des Pachters der Conditorei Schober Website The Brander Marken und ihre Macher Website des aktuellen Pachters des CafesEinzelnachweise Bearbeiten Das Cafe Schober feiert das Ende einer Ara In Neue Zurcher Zeitung 25 Marz 2008 Schober bleibt zuckersuss und wird ziemlich frankophil Neue Zurcher Zeitung 24 Marz 2009 Die Conditorei Schober offnet ihre Turen wieder Wie der Spagat zwischen Tradition und Trendbewusstsein gelingen kann NZZ 16 Marz 2019 Das Cafe Schober wird ein Glied der Arbeitskette NZZ 5 Dezember 2018 Das nachste Leben des Cafe Schober Tagesanzeiger 19 Marz 201947 371526 8 544358 Koordinaten 47 22 17 5 N 8 32 39 7 O CH1903 683513 247331 Normdaten Korperschaft GND 1137653965 lobid OGND AKS VIAF 1680150203814703250000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conditorei Schober amp oldid 220838113