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Die Kollegiatkirche Colegiata de Santa Maria la Mayor in der Kleinstadt Toro in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien Leon gehort zu den bedeutendsten Bauten der Romanik und der Gotik in Spanien Kollegiatkirche von ToroInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Ausseres 3 2 Vierungsturm 3 3 Westturm 3 4 Nordportal 3 5 Inneres 3 6 Ausstattung 3 7 Westportal 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDie Kollegiatkirche liegt auf einer Anhohe uber dem Fluss Duero am Sudrand des Stadtchens Toro in einer Hohe von ca 720 m Geschichte BearbeitenMit dem Bau der Stiftskirche wurde um das Jahr 1160 d h in der Zeit Ferdinands II von Leon in den Stilformen der leonesischen Romanik vgl die alten Kathedralen von Zamora Salamanca und Plasencia begonnen die Bauarbeiten des Westteils zogen sich jedoch bis ins Jahr 1240 hin und endeten in den Stilformen der Gotik Es wird vermutet dass das gotische Westportal erst vom Ende des 13 Jahrhunderts stammt Der Kirchenbau vor allem der Vierungsturm ist in der Vergangenheit wiederholt stabilisiert und restauriert worden Architektur BearbeitenAusseres Bearbeiten Die Kirche ist ein dreischiffiger Bau mit Querhaus und drei Apsiden die abhangig von ihrer Bedeutung unterschiedlich gestaltet sind Die mittlere Apsis ist durch Saulenvorlagen und zwei ubereinanderliegende Kranze von Blendfenstern besonders betont die seitlichen Apsiden sind bis auf jeweils ein eingestelltes Fenster mit Sauleneinfassung und einem horizontalen Gesims ungegliedert Alle drei Apsiden enden in Konsolenfriesen unterhalb der Dachtraufe Auf beiden Seiten des Querhauses sowie oberhalb der Mittelapsis finden sich spatromanische Radfenster nbsp VierungsturmVierungsturm Bearbeiten Architektonischer Hohepunkt des romanischen Kirchenbaues ist zweifellos der im Ausseren wie im Innern zweigeschossige Vierungsturm cimborrio mit seinem sechzehnseitigen Grundriss wobei allerdings vier Seiten durch runde Eckturmchen die sowohl der Bauzier als auch der statischen Stabilisierung dienen besonders hervorgehoben sind Wahrend die Eckturme im unteren Teil kaum Baudekor aufweisen sind die beiden Ebenen des Zentralturms mit ihren von kleinen Saulchen begleiteten und in orientalisch anmutenden Vielpassbogen endenden Fenstern vollkommen gleich gestaltet Vergleichbare Konstruktionen finden sich nur noch an den alten Kathedralen von Salamanca und Plasencia sowie an der Kathedrale von Zamora nbsp Grundriss der Colegiata de Santa MariaGrundriss der ColegiataNordportal Schwangere Maria Engel Gabriel Jakobus d A Evangelist Johannes Nordquerhaus und Retabel zu Juan de Avila Vierung Hauptapsis und Himmelfahrtsretabel Sudquerhaus Sakristei und Museum Masswerk Blendfenster Turm Westportal Thomaskapelle Sudportal dd dd Westturm Bearbeiten Der Turm in der Nordwestecke des Bauwerks hat in seinem unteren Teil einen quadratischen Grundriss der sich weiter oben zu einer achteckigen Glockenstube entwickelt Er ist auf allen Seiten durch Strebepfeiler stabilisiert Nordportal Bearbeiten Der innere Bogen des tympanonlosen Nordportals zeigt einen Vielpassbogen In der nachsten Archivolte finden sich Engel mit ausgebreiteten Flugeln die auf die Mittelperson Gott Christus hin orientiert sind Der aussere Archivoltenbogen prasentiert die 24 Altesten der Apokalypse Offb 4 4 5 EU mit Musikinstrumenten in der Mitte zeigt sich ein bartiger Gottvater begleitet von zwei Furbittenden Maria und Johannes nbsp Turm und Romanisches Nordportal nbsp Romanisches Nordportal nbsp Romanisches Nordportal Detail nbsp Zwei Alteste mit einem Psalterion nbsp schwangere MariaInneres Bearbeiten Am ersten Pfeiler des dreischiffigen Langhauses ist die schongewandete und sehr weiblich wirkende Figur einer gegurteten schwangeren Maria zu sehen die halb neugierig halb uberrascht zu der Figur am gegenuberliegenden Pfeiler hinuberschaut die unschwer als der Erzengel Gabriel zu identifizieren ist beide Figuren ergeben zusammen eine Verkundigungsgruppe Die beiden folgenden Pfeiler tragen Statuen von Jakobus d A Santiago und dem Evangelisten Johannes Der Vierungsbereich mit seiner doppelgeschossigen auf Pendentifs ruhenden sechzehnteiligen Rippenkuppel gehort zu den aussergewohnlichsten Leistungen der europaischen Romanik Durch insgesamt 24 Fenster acht weitere sind durch die ausseren Eckturmchen verdeckt fallt von allen Seiten Licht hinein so dass das nahezu fensterlose Kirchenschiff von oben d h durch Himmliches Licht belichtet wird Derartige durchfensterte Vierungsturme werden auch als Laternenturme cimborrios bezeichnet nbsp Madonna mit der Fliege Ausstattung Bearbeiten Zur Ausstattung gehoren zwei Altarretabel eines aus Holz in der Hauptapsis und eines das Juan de Avila dem im Jahre 1970 heiliggesprochenen Apostel Andalusiens gewidmet ist im nordlichen Querschiff Schmuckstucke des Sakristeimuseums sind eine Kreuzigungsgruppe aus Elfenbein mit Applikationen aus Schildpatt aus dem 17 Jahrhundert und ein flamisches Tafelbild das als Madonna mit der Fliege Virgen de la Mosca bezeichnet wird in Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine Darstellung der Heiligen Familie oder einer Sacra Conversazione mit der als Dienerin im Hintergrund stehenden Maria Magdalena und der Hl Katharina von Alexandrien bei der es sich sehr wahrscheinlich sie sitzt wie unbeteiligt vor der eigentlichen Szenerie um ein verstecktes posthumes Portrat der im Jahre 1504 verstorbenen Konigin Isabella von Kastilien handelt Nachdem das Bild lange Zeit um 1520 datiert und uber den Maler geratselt wurde wird das Gemalde von vielen Forschern nunmehr Fernando Gallego 1440 1507 8 zugeschrieben und entsprechend fruher datiert Maria halt in ihrer Rechten einen Apfel den sie die Geste ist unklar vom Christuskind fernzuhalten scheint denn bereits im Alten Testament ist der Apfel ein Symbol der Versuchung und der Sunde Andererseits kann die Szene auch dahingehend gedeutet werden dass Christus als Neuer Adam dazu berufen ist die Ursunde der Menschheit auf sich zu nehmen und durch seinen Kreuzestod zu uberwinden deshalb streckt der kleine Christusknabe seine linke Hand nach dem Apfel aus Die Fliege sitzt ubrigens auf dem roten Gewand der Madonna und zwar in Hohe ihres linken Knies neueren Untersuchungen zufolge ist sie eine spatere Hinzufugung ebenso wie der Strahlenkranz um das Haupt Mariens der einen alteren Schleier ersetzt haben soll Westportal Bearbeiten nbsp Gotisches Hauptportal der ColegiataDas Westportal Portada de la Majestad zahlt zu den bedeutendsten Leistungen der spanischen Gotik Das Portal selbst wird in die Zeit Sanchos IV reg 1284 1295 datiert die farbige Fassung entstammt dem 18 Jahrhundert sie durfte sich jedoch an mittelalterlichen Vorbildern eventuell sogar Farbspuren orientiert haben Im Zentrum der dargestellten Personen steht Maria die bereits als Himmelskonigin am Trumeaupfeiler des Portals mit dem Christuskind auf dem Arm erscheint Im Portalgewande finden sich Darstellungen von alttestamentlichen Konigen David und Salomon und Propheten Im steinernen Tursturz daruber findet sich eine Darstellung des Todes und der Himmelfahrt Mariens das Tympanon zeigt die in der Gotik ausserst populare Szenerie wie sie zur Rechten Gottes sitzend von diesem gekront wird Die vor einem blauen Hintergrund Himmel stattfindende Szene im Tympanon wird begleitet von zwei knienden Engeln mit Kerzenleuchtern und zwei fliegenden Engeln mit Weihrauchfassern In den sechs Archivoltenbogen daruber befinden sich insgesamt 78 Einzelfiguren die oft nicht eindeutig zu identifizieren sind Die acht knienden Personen der innersten Archivolte halten Weihrauchfasser und Leuchter in ihren Handen und sind durch ihre Flugel als Engel gekennzeichnet die zehn Figuren im nachsten Bogen sind wegen ihrer Kronen wohl als alttestamentliche Konige aufzufassen die zwolf Skulpturen in der 3 Archivolte waren folglich die Zwolf Apostel die nachsten beiden Bogenlaufe zeigen 14 Bischofe und 16 Frauengestalten im aussersten Archivoltenbogen finden sich die Altesten der Apokalypse mit ihren Musikinstrumenten siehe Weblink Ganz nach aussen verlagert ist die mahnende und in der romanischen Kunst so zentrale Darstellung des Jungsten Gerichts Zu beiden Seiten Christi finden sich zunachst zwei Engel mit den Leidenswerkzeugen Arma Christi daneben zwei Furbittende und zwei Posaunenengel zur Linken Christi schliesst sich der Zug der Verdammten an der in der Holle endet zu seiner Rechten werden die Geretteten von Engeln in den Himmel geleitet Literatur BearbeitenRolf Toman Hrsg Achim Bednorz Fotos Die Kunst der Romanik Architektur Skulptur Malerei Konemann Koln 1996 S 200ff ISBN 3 89508 213 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Colegiata de Santa Maria la Mayor Toro Sammlung von Bildern Colegiata de Santa Maria la Mayor Foto Kurzinfos Colegiata de Santa Maria la Mayor Foto Colegiata de Santa Maria la Mayor Fotos Infos spanisch 41 52 5 3945694444444 Koordinaten 41 31 12 N 5 23 40 4 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Colegiata de Santa Maria la Mayor Toro amp oldid 231891572